Ich frage mich, warum bei Preisen von ~20 Euro für gute RCD (z.B. von moeller) noch versucht wird, Schlupflöcher in der Norm zu finden, um keinen einsetzen zu müssen?! Ist doch ziemlich blöd! Klar - TNC-Kreise lassen sich mit RCD nicht normgerecht schützen, aber TNS-Kreise und TT-Kreise sehrwohl! Und das ist auch empfehlenswert:
- Der FI bietet besseren Brandschutz, als LS
- Der FI schützt sehr gut gegen indirekte Berührung und auch gut gegen direkte
- Der FI erhöht den Erdschlussschutz rapide
- Der FI ermöglichst so den Einsatz von C, K, S und D-LS in jedem Fall hinsichtlich des Erdwiderstandes
- Der FI bietet Schutz gegen Kriechströme - viele Fehler lassen sich so rechtzeitig beheben, anstatt unbemerkt zu bleiben
- Der FI ist Standard moderner Installation und sollte daher woüberlass möglich verbaut werden. Es sollte nicht alles über einen einzigen FI laufen. FI-Kaskaden erhöhen die Sicherheit nochmals, insbesondere in TT-Netzen
Daraus folgt: Es gibt keinen (JA: KEINEN) Grund, Steckdosenstromkreise ungeschützt zu lassen. Es gibt auch keinen grund. Lichtstromkreise ungeschützt zu lassen. Es gibt auch keinen Grund, Herd oder andere Geräte nicht zu schützen - ebenso wie es kein brauchbares Argument gibt, Kühlschränke, Heizungen und PCs nicht zu schützen, da bei korrekter Installation Fehlauslösungen nicht vorkommen - FI-defekte bei korrekter Installation kommen nur allerseltenst vor und können getrost unbeachtet bleiben.
Eine zukunftssichere Installation bietet Schutz gegen-
- Überlast und Kurzschluss (mittels, am besten den N mitsichernden bzw. mitschaltenden, LS und mittels Schmelzsicherungen und/oder Leistungsschaltern)
- Erdschlusschutz und Fehlerstromschutz (mittels FI und falls nötig Leistungsschaltern mit Erdschlussschutzmodul)
- Schutz gegen arge Schäden, falls ein Leitungsschutzschalter festbrennt (bei zweipoligen und 3+N-LS schon unwahrscheinlich, kann diese Gefahr durch Vorsicherung von nicht mehr als gL63A (bei LS bis K32A) bzw. gL35 (bis K16A/B20A) bzw. gL25A (bei LS bis K10A) weiter reduziert werden.
- Überspannungsschutz B, C, D netzseitig und wenn nötig zusätzlich für Außeninstallationen
Zusätzlich können hinzukommen:
- erweiterter Überspannungsschutz durch aktive Schutzrelais, Trenntrafos, Doppelwandler-USV
- Netzfilterung relevanter Kreise
- Backupschutz für bestimmte Bereiche durch automatische Umschaltung auf Generatoranschluß bei Abfall der Netzspannung um 20% oder mehr
- Viele einzeln vorgesicherte Stränge, um maximale Ausfallsicherheit zu erreichen.
- Viele FI, um auch wiederum die Ausfallsicherheit zu erhöhen
Das war jetzt nicht wirklich themennah, aber ich denke, es ist nötig, hier einigen vor Augen zu führen, dass nicht Sparen das wirklich Heilbringende ist, sondern investition in gute Installationstechnik. Vor diesem Hintergrund sollte man zumindest, wenn man schon die ganzen anderen Punkte nicht beachtet, FI auch für alle früheren Stromkreise nachrüsten, sofern möglich.
MfG; Fenta