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Patrick_82
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Hallo Ihr,
lese hier schon seit Längerem mit und bin nicht nur vom versammelten Fachwissen begeistert, sondern auch von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Leute hier. Dieses Forum scheint da eine sehr positive Ausnahme zu sein.
Nun zu meinem Problem: Wir besitzen ein etwas größeres Dreifamilienhaus mit drei Stockwerken und einem einstöckigen Anbau. Die Wohnungen im Erdgeschoss und Obergeschoss sind ca. 150 bzw. 140 Quadratmeter groß, die Wohnung im Dachgeschoss ist irgendwas zwischen 70 und 80 Quadratmeter groß. Die Grundrisse von EG- und OG-Wohnung sind in etwa identisch; im DG sind ein paar Wände versetzt zu den unteren, sollte aber nicht weiter tragisch sein. Im Anbau hat es Partyraum, Freisitz, Garten, Garagen, Sauna usw. Dazu natürlich noch die Kellerräume unter der EG-Wohnung.
Da es sich nun abzeichnet, dass in den nächsten Jahren eine Generalrenovierung inkl. Austausch der Heizung und Fenster ansteht, würde ich gerne die Elektroinstallation ebenfalls komplett runderneuern und zumindest teilweise ein KNX-Bussystem installieren (Wobei die vorhandene Anlage soo schlecht nicht ist; z. B. haben wir durchgehend TN-C-S-System und keine Stegleitung etc., aber da ich das System um Dinge wie Fensterkontakte und elektrische Rolladenmotoren erweitern möchte, werden wir um eine Runderneuerung nicht herumkommen).
Ich bin nun schon die ganze Zeit am Überlegen, wie man so etwas am Sinnvollsten installiert, komme aber zu keinem rechten Ergebnis.
Variante 1: Alle Leitungen im "Haupthaus" senkrecht nach unten in den Keller führen. Dort unterhalb der Heizungsrohre (Ringleitung durch nahezu alle Räume) zwei Kabelrinnen (Trennung für Netzspannung / Schutzkleinspannung, Netzwerkkabel, Bussystem usw.) installieren. Alle Leitungen zentral in einem großen Feldverteiler zusammenführen, dort die KNX-Buskomponenten anordnen.
Variante 2: Wie Variante 1, jedoch hier im Keller entlang der Ringleitung mehrere kleinere Verteiler; das Ganze also etwas dezentraler.
Variante 3: Pro Wohnung einen größeren Kleinverteiler (mind. 4 Reihen) setzen und die Buskomponenten direkt in der Wohnung platzieren.
Variante 4: Einen "normalen" Kleinverteiler pro Wohnung verwenden, und die Buskomponenten in jedem Raum separat in einer Art rechteckiger Kaiser-Unterputz-Verbindungsdose mit integrierter Hutschiene platzieren.
Die Nachteile von Variante 1 sind meiner Meinung nach:
- Die Mischung aller Strom- und Bus-Kreise (Die Wohnungen haben separate Stromnetze und sollen separate Hausbusse bekommen)
- Z. T. Leitungslängen von 25m
- Massive Häufung von Leitungen (Überschlagsweise komme ich zusammen auf 35 elektrische Heizkörperventile, 66 Fensterkontakte, 23 Rollomotoren und ca. 75 Leuchten; dabei fehlen noch z. B. die Steckdosen und die Bus- und Multimediaverkabelung); das ist meiner Meinung nach nicht mehr sinnvoll zu beherrschen
- Verlust von bisherigem Komfort, wenn die Sicherungen für alle Räume in den Keller wandern (Bisher sind die Sicherungen "vor Ort", wie es sich gehört)
Variante 2 klingt für mich schon wesentlich besser. Hier könnte man auch evtl. die Sicherungen in jeder Wohnung lassen, indem man entsprechende "Steigleitungen" von den Sicherungen in der Wohnung zu den Verteilerkästen im Keller vorsieht.
Einziger wesentlicher bleibender Nachteil ist die Vermischung der unterschiedlichen Stromkreise; hier könnte man evtl. für jede Wohnung einen separaten Kasten setzen (wird aber wieder aufwendig).
Variante 3 ist mindestens genauso aufwendig wie Variante 1, da ich in jeder Wohnung die Leitungen horizontal zu einer zentralen Stelle verlegen muss. Der Verteiler wird verhältnismäßig groß, und - was mich am meisten stört - die Klack-Geräusche der Relais von den Buskomponenten sind in der Wohnung zu hören.
Auch kann ich bei Varianten 1 und 2 einfach Leerrohre senkrecht nach unten führen und habe es wesentlich einfacher, später eine Leitung auszutauschen, als in Variante 3 mit wesentlich längeren, horizontalen Leerrohren mit diversen Knicken und Abwinklungen.
Die Multimedia- und Netzwerkverteilung muss ohnehin an einem zentralen Punkt im Haus zusammengeführt werden und wäre somit praktisch "separat" vom Rest.
Variante 4 überzeugt mich noch weniger als Variante 3; hier habe ich die Klack-Geräusche in jedem Raum, und ich komme nur an die Geräte, wenn ich die Tapete herunterreiße.
Meine Frage: Hat jemand Erfahrungen, wie sowas in der Praxis gemacht wird? Übersehe ich etwas Wesentliches? Was würdet Ihr wählen; gibt es bessere Alternativen zu der von mir bevorzugten Variante 2?
Bitte entschuldigt diesen extrem langen Text; ich hatte versucht, ihn so kurz wie möglich zu halten. Freue mich auf Eure Meinungen
MfG
Patrick
PS: Nur zur Beruhigung eventueller Bedenkenträger: Ich bin gelernter Energieelektroniker und würde das Ganze dann ohnehin in Zusammenarbeit mit einer Elektroinstallationsfirma konkret planen und ausführen. Das hier soll nur eine grobe Vorabschätzung sein, was geht und was nicht (bzw. ob es überhaupt geht).
lese hier schon seit Längerem mit und bin nicht nur vom versammelten Fachwissen begeistert, sondern auch von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Leute hier. Dieses Forum scheint da eine sehr positive Ausnahme zu sein.
Nun zu meinem Problem: Wir besitzen ein etwas größeres Dreifamilienhaus mit drei Stockwerken und einem einstöckigen Anbau. Die Wohnungen im Erdgeschoss und Obergeschoss sind ca. 150 bzw. 140 Quadratmeter groß, die Wohnung im Dachgeschoss ist irgendwas zwischen 70 und 80 Quadratmeter groß. Die Grundrisse von EG- und OG-Wohnung sind in etwa identisch; im DG sind ein paar Wände versetzt zu den unteren, sollte aber nicht weiter tragisch sein. Im Anbau hat es Partyraum, Freisitz, Garten, Garagen, Sauna usw. Dazu natürlich noch die Kellerräume unter der EG-Wohnung.
Da es sich nun abzeichnet, dass in den nächsten Jahren eine Generalrenovierung inkl. Austausch der Heizung und Fenster ansteht, würde ich gerne die Elektroinstallation ebenfalls komplett runderneuern und zumindest teilweise ein KNX-Bussystem installieren (Wobei die vorhandene Anlage soo schlecht nicht ist; z. B. haben wir durchgehend TN-C-S-System und keine Stegleitung etc., aber da ich das System um Dinge wie Fensterkontakte und elektrische Rolladenmotoren erweitern möchte, werden wir um eine Runderneuerung nicht herumkommen).
Ich bin nun schon die ganze Zeit am Überlegen, wie man so etwas am Sinnvollsten installiert, komme aber zu keinem rechten Ergebnis.
Variante 1: Alle Leitungen im "Haupthaus" senkrecht nach unten in den Keller führen. Dort unterhalb der Heizungsrohre (Ringleitung durch nahezu alle Räume) zwei Kabelrinnen (Trennung für Netzspannung / Schutzkleinspannung, Netzwerkkabel, Bussystem usw.) installieren. Alle Leitungen zentral in einem großen Feldverteiler zusammenführen, dort die KNX-Buskomponenten anordnen.
Variante 2: Wie Variante 1, jedoch hier im Keller entlang der Ringleitung mehrere kleinere Verteiler; das Ganze also etwas dezentraler.
Variante 3: Pro Wohnung einen größeren Kleinverteiler (mind. 4 Reihen) setzen und die Buskomponenten direkt in der Wohnung platzieren.
Variante 4: Einen "normalen" Kleinverteiler pro Wohnung verwenden, und die Buskomponenten in jedem Raum separat in einer Art rechteckiger Kaiser-Unterputz-Verbindungsdose mit integrierter Hutschiene platzieren.
Die Nachteile von Variante 1 sind meiner Meinung nach:
- Die Mischung aller Strom- und Bus-Kreise (Die Wohnungen haben separate Stromnetze und sollen separate Hausbusse bekommen)
- Z. T. Leitungslängen von 25m
- Massive Häufung von Leitungen (Überschlagsweise komme ich zusammen auf 35 elektrische Heizkörperventile, 66 Fensterkontakte, 23 Rollomotoren und ca. 75 Leuchten; dabei fehlen noch z. B. die Steckdosen und die Bus- und Multimediaverkabelung); das ist meiner Meinung nach nicht mehr sinnvoll zu beherrschen
- Verlust von bisherigem Komfort, wenn die Sicherungen für alle Räume in den Keller wandern (Bisher sind die Sicherungen "vor Ort", wie es sich gehört)
Variante 2 klingt für mich schon wesentlich besser. Hier könnte man auch evtl. die Sicherungen in jeder Wohnung lassen, indem man entsprechende "Steigleitungen" von den Sicherungen in der Wohnung zu den Verteilerkästen im Keller vorsieht.
Einziger wesentlicher bleibender Nachteil ist die Vermischung der unterschiedlichen Stromkreise; hier könnte man evtl. für jede Wohnung einen separaten Kasten setzen (wird aber wieder aufwendig).
Variante 3 ist mindestens genauso aufwendig wie Variante 1, da ich in jeder Wohnung die Leitungen horizontal zu einer zentralen Stelle verlegen muss. Der Verteiler wird verhältnismäßig groß, und - was mich am meisten stört - die Klack-Geräusche der Relais von den Buskomponenten sind in der Wohnung zu hören.
Auch kann ich bei Varianten 1 und 2 einfach Leerrohre senkrecht nach unten führen und habe es wesentlich einfacher, später eine Leitung auszutauschen, als in Variante 3 mit wesentlich längeren, horizontalen Leerrohren mit diversen Knicken und Abwinklungen.
Die Multimedia- und Netzwerkverteilung muss ohnehin an einem zentralen Punkt im Haus zusammengeführt werden und wäre somit praktisch "separat" vom Rest.
Variante 4 überzeugt mich noch weniger als Variante 3; hier habe ich die Klack-Geräusche in jedem Raum, und ich komme nur an die Geräte, wenn ich die Tapete herunterreiße.
Meine Frage: Hat jemand Erfahrungen, wie sowas in der Praxis gemacht wird? Übersehe ich etwas Wesentliches? Was würdet Ihr wählen; gibt es bessere Alternativen zu der von mir bevorzugten Variante 2?
Bitte entschuldigt diesen extrem langen Text; ich hatte versucht, ihn so kurz wie möglich zu halten. Freue mich auf Eure Meinungen
MfG
Patrick
PS: Nur zur Beruhigung eventueller Bedenkenträger: Ich bin gelernter Energieelektroniker und würde das Ganze dann ohnehin in Zusammenarbeit mit einer Elektroinstallationsfirma konkret planen und ausführen. Das hier soll nur eine grobe Vorabschätzung sein, was geht und was nicht (bzw. ob es überhaupt geht).