Reihenschluss-E-Motoren und Leerlaufdrehzahl

Diskutiere Reihenschluss-E-Motoren und Leerlaufdrehzahl im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, habe irgendwo gelesen, dass reihenschluss-erregte Gleichstrommotoren keine Leerlauf-drehzahlen aushalten, da die sich sonst zerstören...
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stardust

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Hallo,

habe irgendwo gelesen, dass reihenschluss-erregte Gleichstrommotoren keine Leerlauf-drehzahlen aushalten, da die sich sonst zerstören bzw. die Drehzahl unendlich würde.

Hab dann drüber nachgegrübelt und komm nicht auf den Grund.
Meine Vorstellung ist: je höher die Drehzahl desto höher die induzierte Gegen-Spannung im Anker und somit ein kleinerer Ankerstrom IA und damit ein kleineres Drehmoment, was wiederum doch eigentlich die Drehzahl verringern müsste, bzw. genau das Gegenteil bewirken müsste, was ich gelesen habe.

Meiner meinung nach dürfte so ein Motor eigentlich gar nicht funktionieren - aber ich kenn mich da auch leider nicht so aus:(, einer von Euch??

vielen Dank.


vG,
natalia


-
 
Hallo Kfz Starter etwa sind meines Wissens Reihenschluß- Gleichstrommotoren welche lastlos durchgehen.Ich habe schon Kollektoren von solchen gesehen wo praktisch die ganze Ankerwicklung aus dem Kollektor herausgerissen war weil der Starter durchgegangen war.mfg sepp
 
Feldwicklung betrachten ...

Man muss die Feldwicklung betrachten, nicht den Anker.
Feldschwächung bedeutet bei dieser Schaltung Drehzahl-Erhöhung.
Extremfall der Feldschwächung ist die Unterbrechung der Feldwicklung (Drahtbruch).
Resultat: das sogenannte "Durchgehen" des Motors.
Zur Erklärung des Phänomens wird immer der Restmagnetismus herangezogen,
bzw. als Voraussetzung für das Durchgehen angegeben.

Vielleicht weiß GOOGLE mehr darüber?

MfG D.Kuckenburg

P.S.: Zur Überwachung eines solchen Motors wird ein justierbares Strom-Meßrelais in Reihe mit der Feldwicklung geschaltet.
Unterschreitet der durch die Feldwicklung und das Meßrelais fließende Strom den voreingestellten Minimal-Wert,
fällt das Meßrelais ab, und über die Kontakte des Meßrelais wird die Abschaltung des Motors eingeleitet,
oftmals mit einer sogenannten "Selbstmord-Schaltung" (siehe GOOGLE).
Der Einsatz eines Strom-Meßrelais ist die konservative (nicht elektronische) Methode der Überwachung des Feldstroms.
 
hey danke Dir,


aber was ist denn die "Feldwicklung" und leider versteh ich genau den Punkt nicht, wie eine Feldschwächung eine Drehzahl-Erhöhung verursachen kann.
Wenn ein Feld schwächer wird, steht dann nicht auch weniger (Antriebs-)Energie zur Verfügung? Oder überseh ich hier was wesentliches?

Kannst Du mir, oder jemand, eine gute Seite empfehlen, wo dieses Prinzip am besten dargestellt ist, da mir die ganze Materie zu abstrakt ist um sie wirklich zu verstehen.


vielen lieben Dank nochmals,

natalia


-
 
aber was ist denn die "Feldwicklung" und leider versteh ich genau den Punkt nicht, wie eine Feldschwächung eine Drehzahl-Erhöhung verursachen kann.

Die Felwicklung ist die Erregerwicklung. Sie liegt beim Reihenschlußmotor in Reihe mit der Ankerwicklung. Der Ankerstrom und Erregerstrom sind gleich groß.

Nach dem Induktionsgesetz wir in einem Leiter eine Spannung induziert wenn sich z.B durch die Drehbewegung das Magnetfeld ändert. Die Höhe der sogenannten "Gegenspannung "U0" " , die der angelegten Klemmenspannung entgegenwirkt ist abhängig vom Magnetfeld "phi" und von der Drehzahl "n". Die Formel für diese gesetzmäßigkeit lautet U0 ~ phi/ n

Wenn man dann n~ Uo/phi zu Grunde legt ,sieht man das ein zurückgehendes Errgerfeld phi ( es geht zurück wenn der Motor entlastet wir , also weniger Strom aufnimmt )eine Erhöhung von n zur Folge hat damit UO konstant bleiben kann.
 
Extremfall der Feldschwächung ist die Unterbrechung der Feldwicklung (Drahtbruch).
Resultat: das sogenannte "Durchgehen" des Motors
.


Nun , das stimmt nach meiner Meinung so nicht . Ein Unterbrechung der Feldwicklung ( Drahtbruch) würde den Reihenschlußmotor zum Stehen bringen , denn es wäre auch gleichzeitig die Ankerwicklung unterbrochen....also kein Strom.....nirgendwo....

Beim Nebenschluss- oder fremderregten Motor ist das was anderes...........
 
hmmm,


ok,


aber ich seh leider immer noch nicht, woher, wenn die Feldstärke wie auch der Ankerstrom reduziert werden, dann die Energie kommen soll, um die Drehzahl des Ankers zu erhöhen, also zu beschleunigen.


Übrigens sorry wegen der Frage nach der Feldwicklung.

Erregerwicklung war mir bekannt und hätte mir damit denken können, dass diese mit "Feldwicklung" gemeint war.


liebe Grüße,

nata


-
 
.

Beim Nebenschluss- oder fremderregten Motor ist das was anderes...........

edi hat recht; ich hatte übersehen, dass in der Anfrage von einem Reihenschluß-Motor die Rede war.

Fazit: meine Ausführungen beziehen sich auf den Nebenschluß-Motor.

MfG D.Kuckenburg
 
Hi Sturdust

Rheienschlussmotoren dürfen nur mit last betriben werden. Ohne Last benötigt der motor nur ein geringes Drehmoment um die Lagerreibung zu überwinden, deshalb kann die Maschine selbstmit dem geringen momentso hohe drehzahlen erreichen, dass Sie durch die Fliehkräfte zerstört wird. Ein Winkelschleifer oder eine _Bohrmaschine ohne Gtriebe btrieben ,also nur der Anker, errreicht sehr hohe Drehzahlen. Und dies ist vom Prinzip her eine Rheienschlussmaschine.

Gruß tin
 
?

Was sagt denn eigentlich GOOGLE zu diesem Thema?

Es müsste doch wohl möglich sein zu klären, ob die zum "DURCHGEHEN" neigende Maschine

die Reihenschlußmaschine oder die Nebenschlußmaschine ist. :!:

MfG D.Kuckenburg
 
Hallo d.kuckenburg aus einem Fachbuch von Safarik "der Elektrotechniker:
1.)die wichtigsten Eigenschaften des Reihenschlussmotors die Drehzahl fällt mit steigender Belastung stark ab und steigt bei Entlastung an .Wir sprechen von einer weichen oder elastischen Motorkennlinie.

2.)der Motor geht bei Entlastung durchmund darf nie ohne Belastung anlaufen, sondern muss immer durch Zahnradgetriebe oder Kupplung mit der Arbeitsmaschine verbunden sein.(Für Riemenantrieb ungeeignet);dies ist mehr für größere Motoren.bei kleineren Motoren treten die Reibungverluste in Erscheinung daher ist die Gefahr des durchgehens geringer.
3.)Das Anlaufmoment ist kräftig da der Anlaufstrom ein starkes Feld erzeugt.
 
Das Durchgehen ...

:lol:

Laut Fachliteratur ist es so, dass sowohl der

Nebenschlußmotor als auch der Reihenschlußmotor "durchgehen" kann.

Weiter oben im Thread wurde danach gefragt,
wo die Energie zur Beschleunigung herkomme.

Für den Nebenschlußmotor habe ich den Hinweis gefunden,
dass sich der Ankerstrom erhöht.
Das sieht im ersten Moment unlogisch aus, da ja die Netzspannung konstant ist.
Man muss aber in die Betrachtung die Gegen-EMK mit einbeziehen, woraus folgt:
Kleinere Gegen-EMK = größerer Ankerstrom.
Und somit Energie zum Beschleunigen des Ankers!

Für den Reihenschlußmotor konnte ich leider keinen entsprechenden Hinweis finden.

Somit ist die Frage noch offen, wo der Reihenschlußmotor seine Energie zur Beschleunigung hernimmt!

Hat jemand eine Vermutung?

MfG D.Kuckenburg
 
Hi,

beide Motoren können durchgehen wenn das Erregerfeld geschwächt wird. Beim Reihenschlussmotor MUSS die Erregerschlusswicklung niederohmig sein, da sie ja in Reihe mit der Ankerwicklung liegt. Wenn nun keine Belastung anliegt, versucht der Motor die Spannung aufrecht zu erhalten. Der Erregerfluss nimmt ab. Um die Flussänderungsgeschwindigkeit aber aufrecht zu erhalten erhöht sich die Drehzahl.

MfG
Patrick

Edit: Der Versuch, alles aufrecht zu erhalten, kommt übrigens von der Eigenschaft der Spule.
 
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