Renovierung eines älteren Hauses

Diskutiere Renovierung eines älteren Hauses im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo! Eins vorneweg: Nachdem ich einen Tag diese Forum durchstöbert habe, muss ich wirklich sagen: Lesen bildet! Nun zu meiner konkreten...
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steamy24

Guest
Hallo!

Eins vorneweg: Nachdem ich einen Tag diese Forum durchstöbert habe, muss ich wirklich sagen: Lesen bildet!

Nun zu meiner konkreten Nachfrage:

Es handelt sich hier um ein 2-Familien-Haus Baujahr 1963, wobei im 1. OG meine Mutter wohnt und ich gegen Ende des Jahres wieder die EG-Wohnung bezeihen werden. In diesem Haus ist elekotromäßig wohl ein TN-C-Netz installiert (im Zählerkasten, der früher mal 2 Zähler beinhaltet hat, sitzt jetzt ein 2-Tarif-Drehstrohmzähler und ein Rundsteuerempfänger. Von dem Zähler kommen 3 braune und eine gelb-grüne Ader. Die gelb-grüne Ader führt zu einer auf eine Schiene aufgeklipste Verteilerschiene, von welcher 2 weitere gelb-grüne Adern zu den im Zählerkasten intgriereten Verteilerschienen führen, welche leitend mit dem Kasten selbst verbunden sind und von welchen die grauen Adern in die Wohnungen abgehen. Die schwarzen dazu kommen von den Sicherungen.) Die Leitungen in die Wohnungen sind 2-adrig grau/schwarz und nicht in Leerrohren, sondern direkt im Mauerwerk/Putz verlegt. Es gibt keine weiteren Unterverteilungen. Für die Nassräume sind _keine_ FI's vorhanden. Soweit ersichtlich, ist im Zählerkasten auch keine weitere Erdung vorhanden, Fundamenterder sowieso nicht.

Das Problem ist nun, dass die Wasserleitungen im Keller durchgerostet sind.

Nun überlege ich, ob man nicht die Wasserrohre komplett austauschen sollte. In diesem Zug sollte dann auch das Bad im EG modernisiert werden. Im 1. OG soll aber nichts verändert werden - seit dem Tod meines Vaters hat meine Mutter eine Aversie gegen jede Veränderung in der Wohnung! Ich schreibe dies, damit klar wird, dass es einfach nicht möglich ist, im OG was zu ändern....

Wenn ich die Beiträge hier im Forum richtig verstanden habe, muss ich, da der Umbau des Bades auch eine Veränderung an der Elektroinstallation mit sich führt, diese auf den aktuellen Stand nachrüsten.

Klar will ich auch einen FI ins Bad!

Aber das heisst, sämtliche Wände aufmachen, um neue Leitungen bzw. Leerrohre zu verlegen.

Aber muss dann nicht auch das OG geändert werden???

Und wie sieht das konkret im Zählerkasten aus - muss da der zählerseitige PEN einfach in PE und N aufgeteilt werden und man dann 3adrig in die Wohnungen gehen oder braucht man zwingend noch eine weitere Erdung und/oder einen Potentialausgleich zusätzlich oder ist es zumindest aus irgend einem Grund dringend zu empfehlen? Wenn ja, wo müsste/sollte die/der dann herkommen, Fundamenterder gibt es ja nicht!?

Eventuell sollte ich vielleicht die Rohre doch nicht austauschen lassen bzw. zumindest das Bad nicht umbauen.... aber dann ist es halt ohne FI!

Abgesehen von allen anderen Problemen, ist das alles ja auch eine finanzielle Frage! Leerrohre in der Wand versteckeln kann man vielleicht ja noch selber machen - aber für den Rest muss man dann doch einen Elektriker bezahlen.

Falls ich jetzt nicht immer den Richtigen Fachbegriff erwischt habe - sorry (ganz sicher sogar nicht - der FI heisst ja irgendwie R-dingsbums :). Mir geht es im Moment einfach mal um eine ganz grobe Abschätzung, ob das alles überhaupt (finanziell) machbar ist - und ich will mir jetzt keine Angebote einholen, wenn die Arbeiten doch nicht beauftragt werden.

Gruß
Steamy24
 
Zusammenschnitt HPA/öPA/Hauptverteilung ....

Hallo,

und erstmal Willkommen im Forum !

1.Ist das Haus Eigentum oder ein Mietverhältnis ?

2.Sollen -soweit möglich- getrennte
Zählereinrichtungen vorgesehen werden ?

-
Zum Badzustand:
Bei Erneuerung sollte schon ein FI/RCD-Schutzschalter
mit Fehlerbemessungstrom kleiner gleich 30mA
vorgesehen werden (d.h. dreiadrige Ausführung zum TN-C-S-Netzsystem).

Sollte kein Umbau möglich sein, bitte bei vorhandenen
Steckdosen wenigstens eine mit FI/RCD-Einsatz mit
Fehlerbemessungstrom kleiner gleich 30mA vorsehen.

Ein örtlicher Potenzialausgleich in den Badräumen wird die Situation sicherheitstechnisch erheblich verbessern.
->
Von der UV mit z.Bsp.NYM-J 1x4mm² ins Bad, dort an die Gas- und Heizungsrohre, ggf. weiter zu Wasser und
Wanne.

Wenn Du im Bad nur nichtleitende Rohre hättest
und auch sonst keine Metallkonstruktionen, ist kein
örtlicher PA erforderlich.
Ob die Bade- bzw.
Duschwanne leitend sind, ist dabei nach neuer Regelung egal, und diese muss nicht zwingend mit in den örtl. PA.
--
Aber muss dann nicht auch das OG geändert werden???

Sofern hier nichts "gravierendes Umbaumässig" vorliegt - nein. (empfehlenswert allemal - ansonsten siehe Empfehlung mittels Steckdosen-FI/RCD-Einsätzen oben!)
--

Zur Hauptverteilung ("Zählerkasten mit Verteilung"):

Auftrennung des vorhandenen PEN in Neutralleiter und Schutzleiter dort so früh wie möglich realisieren !

Eine Erdung muss bei solchen Altbauten nicht unbedingt vorhanden sein.

- Empfehlenswert ist eine zusätzliche Stützung des EVN/VNB gelieferten PENs aber allemal - das machen Elektrofirmen über nachträgliche geeignete Erder,

Die werden dann in das Erddreich bei geeigneten örltichen Bodenverhältnissen im Keller des jeweiligen Hauses gesetzt.

Der Haupt-Potential-Ausgleich ist nur einmal pro
Gebäude erforderlich.

Er verbindet einen Erder (z.B.Fundament-,Kreuz-,Tiefen-,etc...erder) mit
sämtlichen Teilen, die Potential annehmen und
verschleppen könnten.

Es muß dann eine Verbindung PEN-PAS geben, vorzugsweise ab HAK.

Deren Querschnitt muß ausreichend hoch sein,
siehe :Bei separater, aber geschützter Verlegung gilt:
-bis 2,5mm² des Außenleiters braucht der Schutzleiter
2,5mm²Cu
-von 2,5mm² bis 16mm² den selben Querschnitt wie der
stärkste Außenleiter
-für 25mm² und 35mm² genügt ebenfalls 16mm² für den PE
-bei 50mm³ braucht der PE 25mm²
--
Installationstechnisch kann man auch Einiges über Installationskanäle realisieren.
Beispiele kann man sich bei Herstellerfirmen wie Tehalit,Niedax,Obo,Novoplast,... einholen.

Ansonsten geht z.Bsp. auch gut eine abgehängte Decke im Flur des EG, um das EG und das OG mitzuversorgen...
--
Eine grobe (Kosten-)Abschätzung ist nur nach Anschauung der Örtlichkeiten vorort möglich !


Gruß,
Gretel
 
Die neue E-Installation des Bades sollte wohl der geringste Kostenpunkt sein.

Wenn du neu fliest etc. auf jeden fall die E-Leitungen im Bad erneuern.

Eventuell lässt sich eine eigene Badzuleitung(nötig wegen FI pflicht) ja auch durch den Keller zum Bad verlegen, sodas in den Wohnräumen eigentlich nichts gemacht werden müsste.
 
Re: Zusammenschnitt HPA/öPA/Hauptverteilung ....

Gretel schrieb:
Hallo,

und erstmal Willkommen im Forum !

Vielen Dank!

Gretel schrieb:
1.Ist das Haus Eigentum oder ein Mietverhältnis ?

Eigentum. Es gehörte meinem Vater, der es im Testament meiner Mutter vererbt hat. Bis Herbst wird es aber auf mich überschrieben, da ich die Renovierung dann von der Steuer absetzen kann...

Gretel schrieb:
2.Sollen -soweit möglich- getrennte
Zählereinrichtungen vorgesehen werden ?

Ich denke erst mal nicht. Ich werde mich auch so mit meiner Mutter einigen. Allerdings sollten die Leitungen vom Hauptverteiler aus doch so bleiben, dass man später ohne großen Aufwand die Wohnungen wieder trennen könnte. Denn wenn der Rundsteuerempfänger aus dem Zählerkasten fliegen würde, wäre ja wieder problemlos Platz für 2 Eintarifzähler

Gretel schrieb:
Ein örtlicher Potenzialausgleich in den Badräumen wird die Situation sicherheitstechnisch erheblich verbessern.
->
Von der UV mit z.Bsp.NYM-J 1x4mm² ins Bad, dort an die Gas- und Heizungsrohre, ggf. weiter zu Wasser und
Wanne.

Ich hab heute Abend an der einen Badewanne die Revisionstüre (so was gab es da tatsächlich!!) aufgemacht - und siehe da: Zumindest die Stahlblechbadewanne ist mit einem etwas dickeren schwarzen Kabel mit der Wand verbunden - an der Stelle, wo unter dem Putz die Wasserrohre liegen....
Aber wenn wir die Wasserrohre austauschen, werden die ziemlich sicher aus Kunststoff sein - nur die Heizungsrohre werden wir wahrscheinlich belassen (Metall).


Gretel schrieb:
Zur Hauptverteilung ("Zählerkasten mit Verteilung"):

Auftrennung des vorhandenen PEN in Neutralleiter und Schutzleiter dort so früh wie möglich realisieren !

Das hab' ich doch richtig verstanden: Das kann man erst mal auch nur für die EG-Wohnung machen.... *freu*


Gretel schrieb:
- Empfehlenswert ist eine zusätzliche Stützung des EVN/VNB gelieferten PENs aber allemal - das machen Elektrofirmen über nachträgliche geeignete Erder,

Die werden dann in das Erddreich bei geeigneten örltichen Bodenverhältnissen im Keller des jeweiligen Hauses gesetzt.

_Das_ wiederum ist nicht möglich, da der Keller komplett betoniert ist. Dazu müsste man dann schon raus in den Garten.... was aber mit einmal quer durch den Keller machbar wäre.

Gretel schrieb:
Eine grobe (Kosten-)Abschätzung ist nur nach Anschauung der Örtlichkeiten vorort möglich !
Klar - war auch nicht so gemeint: Die Hoffnung hinter meiner Frage war, dass man das OG nicht verändern muss - was das ganze erst möglich macht.

Und wenn meine Mutter keinen FI will - dann bekommt sie eben keinen. Das mag jetzt vielleicht etwas befremdlich klingen - aber ich denke, wenn man sich vor Augen hält, dass ich geschlagene 6 Wochen mit meiner Mutter diskutieren musste, um Sie davon zu überzeugen, Ihre 1/4 gefüllte Gefriertruhe mit ca. 2 ,2 Metern Breite Baujahr 197x mit einem gemessenen Stromverbrauch von 159 kwH in exakt 4 Wochen gegen eine neue auszutauschen, dann kann man meine Einstellung vielleicht etwas nachvollziehen.

Gruß,
Steamy24
 
Hallo Steamy,
ich weiß nicht, ob du hier noch mit liest, aber ich würde gerne auch meinen Senf zu diesem Thema geben.

Von deiner Beschreibung her, gehe ich davon aus, dass die E-Installation seit 1963 nicht mehr überarbeitet worde ist.

Fakt ist: Diese Anlage entspricht in keinster Weise mehr dem Stand der Technik. Das Thema Bestandsschutz lasse ich bewusst aussen vor und möchte meine Meinung dazu kund tun:

Ich würde, bevor ich in diese Wohnung einziehe und alle renoviere, die Elektroinstallation in der Wohnung komplett erneuern. Angefangen von der Zuleitung über die Unterverteilung in der Wohnung bis zur Installation in der Wohnung. Nach 44 Jahren ist IMHO eine Elektroinstallation auf.

Zur Frage Bad:

Wenn Sie eine gravierende Änderung im Badezimmer vornehmen, dann ist dieses Bad auch auf den aktuellen Stand der Dinge, VDE usw. zu bringen (Hier Einbau eines FI`s usw.)

Gruß
Martin
 
zebra-martin schrieb:
[...]
Von deiner Beschreibung her, gehe ich davon aus, dass die E-Installation seit 1963 nicht mehr überarbeitet worde ist.

[...]
Ich würde, bevor ich in diese Wohnung einziehe und alle renoviere, die Elektroinstallation in der Wohnung komplett erneuern.
[...]

Hallo,

ja, die Installation wurde seit dem nicht überarbeitet. Prinzipiell möchte ich das schon.... es ist aber halt alles eine Kostenfrage. Und das Bad hat Priorität: Die Badewanne ist höchstens noch als riesengroße Hornhautraspel zu gebrauchen....

Ich habe schon vor, das neu zu machen - zumindest werde ich in den Räumen, die ich renoviere, schon mal entsprechende Leerrohre in den Wänden verbuddeln.

Ob mehr geht ist wie gesagt 'ne Kostenfrage...

Gruß,
Steamy24
 
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