Renovierung -> Installation erneuern

Diskutiere Renovierung -> Installation erneuern im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo allerseits. Ich bin neu im Forum und, wie könnte es anders sein, suche ich zu ein paar (mehr oder minder) konkreten Dingen, Rat den ich...
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Hallo allerseits.

Ich bin neu im Forum und, wie könnte es anders sein, suche ich zu ein paar (mehr oder minder) konkreten Dingen, Rat den ich auch nach längerer Suche hier im Forum, als auch per Google nicht finden konnte.
Um eines vorneweg zu nehmen; ich bin mir der Tödlichkeit eines Stromschlages bewusst und werde es tunlichst unterlassen jegliche Experimente a lá "wird schon gehen" oder sonstige lebensgefährliche Scherze durchzuführen, und ohne Abnahme vom Elektriker läuft nichts!

Es geht um folgendes:
Meine 1-Zimmer Wohnung (34qm²) ist ein Altbau den ich schon teilweise zu renovieren begonnen habe (Putz rieselt schon beim hinsehen hinter der Tapete runter). Dabei habe ich festgestellt (man muss kein Fachmann sein) das die Verkabelung unter aller Sau ist, was mich aber nicht wirklich wundert. Da ich dahergepanschte Sachen auf den Tod nicht ausstehen kann, will ich die Elektroinstallation erneuern.
Bevor ich nun den Elektiker hole der mir womöglich "irgendwas" (=spontane Idee zur Installation) auftischt, möchte ich mir selbst einen Überblick verschaffen und habe mir auch ein paar Gedanken darüber gemacht, zB wo es denn am besten wäre die Leitungen zu verlegen, wo ich Steckdosen und Schalter haben möchte (inkl. Berücksichtigung der Vorschriften und Normen) usw., ich komme aber bei gewissen, teils banalen Sachen ins Grübeln. (Elektriker kann mir das zwar auch beantworten, aber ich möchte vorher noch ein paar andere Meinungen/Ratschläge dazu hören/lesen)

Wie dem auch sei.
Mein Grundgedanke ist, da die Wohnung ziemlich klein ist, jeden Raum (Eingangsbereich, Wohnzimmer, Küche, Klo/Dusche) getrennt zu halten/verkabeln/ihr wisst was ich meine.
Logisch gesehen ist das alles kein Problem, Praktisch aber nicht, denn da komme ich, der Fachgerechtheit wegen, ins Grübeln. (ich gehe immer von meiner kleinen Wohnung aus, da es in größeren wohl etwas anders aussieht)
1) Reicht zB 1 Abzweigdose in 1 Zimmer, aus der alle weiteren Leitungen für Zimmer abgehen? Also, Sicherungskasten -> Leitung zur Abzweigdose ins Zimmer -> Abgehende Leitung 1...n?
2) Muss oder darf die Zuleitung (=Kabel vom Kasten zur Abzweigdose im Zimmer) "dicker" (Querschnitt) sein als die von der Abzweigdose abgehenden Leitungen?
3) Wieviele Leitungen darf man von einer Abzweigdose, abzweigen? Was die Leitung aushält? Oder prinzipiell nur 1 Leitung in die Richtung wo man das haben möchte und wenn's denn sein muss, von dor aus nochmal abzweigen? (ich schätze aber das man darauf keine pauschale Antwort geben kann, da immer unterschiedlich, oder?)
4) Ist die Stelle wo man eine Abzweigdose platzieren soll/darf, vorgeschrieben? Gibt es gewisse Richtlinien dazu, das die davon abgezweigten Leitungen möglichst die gleiche Länge haben? Oder ist das egal und man setzt diese, der Übersicht wegen, an der Stelle wo die Leitung ins Zimmer kommt und von dort zweigt man dann den Rest ab? (alles natürlich innerhalb der Verlegezonen)
5) Nachdem ich den sandigen Putz im Eingangsbereich entfernt habe, machte ich die Entdeckung das das Kabel zum Warmwasserspeicher in der Küche, vom Sicherungskasten quer bis in die Decke verläuft. Das darf natürlich nicht mehr sein, nur... muss das Kabel für Geräte die so einiges mehr an Strom ziehen, in einem Stück verlegt sein, oder darf so ein Kabel auch zB so verlaufen: Sicherungskasten -> Abzweigdose (Kabelenden per Lüsterklemmen verbunden) -> Boiler.
6) Sollten die Kabel für die Verbraucher in der Küche, grundsätzlich NYM-J3x2,5mm² sein? Oder ist das schon zuviel des Guten bzw. noch zuwenig?

Weitere Infos:
- Ich weiss nicht ob das Stromnetz ein TN-C-S, TN-C, TN-S oder TT ist. Wo sieht man das?
- Ich weiss nicht ob ich Drehstrom habe. Ein zweipoliger Spannungsprüfer ist vorhanden (Voltcraft VC-54) und gemessen habe ich damit auch, nur... wenn ich keinen Drehstrom hätte, würde die LED der Drehstromprüfung bei "R" bzw. "L" aufleuchten? (ja, ich habe die Anleitung gelesen)
- Im Sicherungskasten befinden sich ausschliesslich LS-Schalter. (Werte habe ich nicht im Kopf, da ich gerade auf Arbeit bin *g*)

Hab' ich etwas vergessen?
Frage ich zuviel? *g*

Danke schonmal im Vorraus. :)
 
1.
Wenn du für jedes Zimmer eine eigene Sicherung haben willst, musst du auch für jedes Zimmer eine eigene Leitung von der Unterverteilung aus ziehen.
Verteilerdosen würde ich soweit es geht vermeiden. Lieber tiefe Gerätedosen verwenden, dann hat man keine hässlichen Beulen unter der Tapete, und kommt im Fehlerfall an die Klemmstellen, ohne die Tapete zu beschädigen.

2.
Darf sie, solange die Abschaltbedingungen eingehalten werden. Würde ich aber aus Gründen der Übersicht nicht machen. Und bei den kurzen Strecken in einer kleinen Wohnung würde sich das auch kaum lohnen.

3.
Das kommt auf die größe der Dose an. In moderne Abzweigdosen ist eingeprägt, wie viele Adern und Klemmstellen zulässig sind.

4.
Ist meines Wissens nicht vorgegeben, ich würde aber wie gesagt auch keine Abzweigdosen mehr verwenden.

5.
Lüsterklemmen sind an dieser Stelle nicht zulässig. Eine Durchgehende Leitung wäre in jedem Fall besser.

6.
Der Querschnitt hängt von verschiedenen Faktoren ab, wenn du mit 16A absicherst, und die Leitung unter Putz verlegt wird, kannst du bis ca. 17m 3*1,5mm² verlegen. Für einen Elektroherd sollte es aber mindestens 5*2,5mm² bei Drehstrom (Wechselstrom noch mehr) sein.

Die Netzform erfährst du von deinem EVU, einfach mal anrufen.

Das R und das L bei deinem Spannungsprüfer sind nur zur bestimmung des Drehfeldes bei Drehstrom nötig. Wenn du zwischen 2 Aussenleitern 400V mißt, hast du bei dir Drehstrom. Das steht aber auch auf deinem Zähler.
 
1.
Jedes Zimmer -> eigene Leitung, ist selbstverständlich sonst geht das mit der "Einzelhaltung" ja wohl nicht und darunter verstehe ich das jedes Zimmer einzeln gesichert ist.
Verteilerdose? Gerätedose? Was ist was? Die runden Dinger die unterputz stecken und einen Deckel drauf haben sind Verteilerdosen und Gerätedosen die 4-eckigen aufputz, oder andersrum? Ich stelle mir unter einer Verteilerdose, eben dieses runde, unterputz angebrachte Ding aus Plastik. Oder hab' ich da was falsch verstanden?

2.
Abschaltbedingung = Wann die Sicherung auslöst, oder?
Genau das wegen der kleinen Wohnung wäre auch mein Gedanke gewesen.

5.
Lüsterklemmen nicht, dann währen also andere Verbindungen zulässig? Eine durchgehende Leitung ist in solchen Fällen (Leitung ist nur für jenen einen Verbraucher bestimmt) selbstverständlich besser, es interessiert mich aber was man denn macht, wenn man nicht die Wand aufreisst nur am das Kabel von A nach B komplett zu ersetzen.

6.
Leitungen werden unter Putz verlegt.
Wird in Küchen üblicherweise mit 16A abgesichert oder ist das auch immer von Fall zu Fall unterschiedlich? Zur Info, in der Küche steht nur eine Waschmaschine und es könnte sein das später eine Spülmaschine hinzukommt. Ginge ich vom "extremfall" aus, so würden Wasch- Spülmaschine laufen, sowie der Wasserkocher, der kleine Mini-Ofen und der Kühlschrank springt dann auch mal an. Es wird also Strom gezogen was die Geräte hergeben. Muss man nun nachrechnen was für Strom von den Geräten gezogen wird (die Geräte haben bzw. sollten zumindest irgendwo ihre Daten stehen haben) und daraufhin die entsprechenden Leitungen verlegen? Oder würde auch in meinem -vielleicht doch nicht so- imaginären Fall eine NYM-J3x1,5mm² Leitung das verkraften? (ich sollte mir mal ansehen für welche Last, welche Kabel ausgelegt sind *g*)

öhm... "zwischen" 2 Aussenleitern messen? Ich verstehe nicht. Von "Phase" zu "Phase"? Wenn ja, wo? Oder die Messung sein lassen und lesen was auf dem Zähler steht? (würde aber trotzdem gerne wissen was damit für eine Messung gemeint ist)

PS: Ich find's echt Klasse das man hier allerlei Fragen beantwortet bekommt. :) (oder auch nicht?) Wie dem auch sei, ich bin beeindruckt.
 
1.
Gerätedosen sind die, in die du später Schalter, Steckdosen und ähnliches einbaust:
http://www.elektrikshop.de/product_info ... cts_id=257
Tiefe Dosen haben hinten einen erweiterten Klemmraum. In einem Zimmer würde das so aussehen:
Zuleitung in den Schalter, von dort aus einmal nach oben zur Deckenleuchte und einmal nach unten zu den Steckdosen.

2.
Genau. Das ist allerdings ein komplexeres Thema, und dazu gibt es hier im Forum schon einiges, auch Tabellen. ich bin grade auf dem Sprung, deshalb führe ich das nicht so weit aus ;)

5.
Man könnte Stoßverbinder verwenden, dann könnte die Leitung auch wieder eingeputzt werden. Es gibt von Wago neuerdings auch Steckklemmen bis 6mm², die wären auch eine Möglichkeit.
http://www.wago.com/cps/rde/xchg/SID-53 ... l/2635.htm
Oder eben einen Klemmblock.

6.
Du musst schon von der benötigten Last ausgehen. Bei Geräten ab 2000W ist ein eigener Stromkreis, also eine eigene Sicherung vorgeschrieben. Das sind z.B. Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine, aber auch Wasserkocher oder Heizgeräte können darunter fallen. Der Herd sowieso, denn der hat meist um die 11kW ;)

Bei Wechselstrom hast du 3 Adern, L (Aussenleiter, braun), N (Neutralleiter, blau) und PE (Schutzleiter, grün-gelb). Zwischen L und N oder PE mißt du normalerweise 230V.

Bei Drehstrom bekommst du 5 Adern: L1, L2, L3, N und PE. Zwischen jedem L und N oder PE mißt du 230V, zwischen den einzelnen L dagegen 400V.
 
Noch etwas, wohns du in MIete oder gehört das Haus dir? bei Mietwohnungvermieter verständigen!
 
1.
Ah, jetzt wird mir :idea:
:)
2.
Ich werde diese Infos, falls ich denn so scharf darauf bin, schon finden. Muss ja nicht alles doppelt und dreifach erklärt werden.

Dafür, das du gerade auf dem Sprung bist, sind deine Antworten nicht gerade knapp (inkl. Links auf andere Seiten).
Danke dir OEmer. Hast mir echt weitergeholfen.

@Kurzelektriker
Die Wohnung gehört mir. (es ist meins... ALLES MEINS :D)
Es ist aber gut das du das erwähnst, denn wäre ich auf Miete und täte diese Änderungen ohne zu fragen, könnte der Mieter (unter anderem) zB verlangen das dies alles rückgängig gemacht wird, denn er hat ja dazu nie seine Einwilligung gegeben. Oder vielleicht sogar (wilde Gedankenakrobatik->) die Miete anheben, da modernisiert!(?)
Wie dem auch sei, das kann mir nicht passieren. Ich bin Eigentümer. Und es steht auch kein Denkmalschutz drauf, denn darauf könnte man auch kommen da es so'n Altbau ist.

---

öhem... ein paar Fragen hätte ich aber doch noch...
Thema: Gasleitungen
Die neuen Leitungen werden unter Putz verlegt.
Gasrohre sind alle auf Putz.
In einer Ecke der Küche verläuft das Gasrohr (steckt teilweise in der Wand) senkrecht von unten nach oben in die Stockwerke darüber. Da ich mit Gas heize, geht von diesem Rohr ein kleineres zum Gaszähler und weiter zur Gasheizung.
Darf nun, eine Leitung neben einem Gasrohr verlaufen?
Ist eine Zone um ein Gasrohr, Tabu für Stromleitungen?
Darf man nachträglich, keine Stromleitungen in unmittelbarer Nähe zu Gasrohren installieren?
Ich würde für alles auf ein "nein" tippen und das einzige worauf man bei achten muss ist, bei der Installation der Leitungen die Gasrohre nicht zu verletzen oder gar stark beschädigen.
Was meint Ihr?

Danke schonmal im Vorraus.
 
Hi!

Cornholio schrieb:
1.
Darf nun, eine Leitung neben einem Gasrohr verlaufen?
Ist eine Zone um ein Gasrohr, Tabu für Stromleitungen?
Darf man nachträglich, keine Stromleitungen in unmittelbarer Nähe zu Gasrohren installieren?
Ich würde für alles auf ein "nein" tippen und das einzige worauf man bei achten muss ist, bei der Installation der Leitungen die Gasrohre nicht zu verletzen oder gar stark beschädigen.

Was ich weis, sind keine speziellen Sicherheitsmaßnahmen neben Gasleitungen vorzusehen. (einmal von der Erdung abgesehen)

Ich persönich versuche immer etwas (Respekt- ?) Abstand zu halten und nur wenns sein muss kreuzen. Dann aber aber so, dass die niemals zusammenstehen können. Schon mal aus praktischen Gründen würde ich keine Dose neben eine Leitung setzten. - da kommst einfach schlechter dazu.

In der Küche als Faustregel:

Herd: eigene Drehstromleitung (5x2,5mm²)
Jedes Einbau/Standgerät eigener Kreis. (Kleinspeicher unter Waschbecken, Kühlschrank/Gefriertruhe, Backofen falls extra, Geschirrspüler, Waschmaschine, Wäschetrockener, ...) So was wie eine Mikrowelle ohne integriertes Backrohr und den Kühlschrank kannst üblicherweise auf Grund der Leistung der Geräte zusammen auf einen Kreis hängen.
Ein Kreis für die Steckdosen bei der Arbeitsfläche und das Licht.

Ein eigener Kreis für den Kühlschrank ist im Fehlerfall immer ganz gut.

LG
Toni.
 
hi,

also ich VERMUTE mal dass du Wechselstrom hast.Mach doch mal ein Foto von deine jetzigen Sicherungskasten (Stromkreisverteiler).
Dann wissne wir mehr.
Wenn du eine 1- Zimmer Wohnung hast würde ich das so machen:

1. LSS (Sicherung) für das Zimmer
1. LSS für Bad
1. FI für Bad
1. LSS Für Küche
1. LSS für evtl. vorhandene Spülmaschine oder Waschmaschine
1. LSS für Flu und Abstellkammer oder so...

Falls du noch ein Elektroherd betreiben willst,musst du uns ersmal sagen,ob du Drehstrom oder Wechselstrom hast. Dementsprechend sagen wir dir dann wie du das ganzer absichern musst bzw. was für eine Leitung du legen must.

gruß,
techniker28
 
Danke für die Antworten und Verkabel-/Anschluss-Tips. :)

Ich hab' nachgesehen (Keller->Zähler) und, wie vermutet, habe ich Wechselstrom.

Nun aber was neues.
Beim "befreien" der alten Kabel bin ich nun an den Sicherungskasten angelangt.
Das Teil sieht so aus:
http://upload4.postimage.org/342011/Sicherungskasten.jpg

PE und N laufen an dieser Stelle zusammen!?
Müsste die PE Leitung durch dieses Konstrukt denn nicht auch unter Strom stehen? :shock:
 
Cornholio schrieb:
PE und N laufen an dieser Stelle zusammen!?
Müsste die PE Leitung durch dieses Konstrukt denn nicht auch unter Strom stehen? :shock:

Das ist ein TN-C-S-Netz - ab Ortstrafo kommt ein kombinierter Erd- und Neutralleiter (PEN), und wird am Hausanschluß oder der UV in PE und N aufgeteilt. Mit anderen Worten der Normalfall hierzulande - betriebssicher und preiswert für den Versorger (da man einen Leiter spart und die Erde den N stützt), in alle anderen Netzformen lokal überführbar, aber ein gewisses EMV-Ärgernis (das man aber durch örtlichen Wechsel der Netzform minimieren kann).

N steht nicht unter Strom - folglich auch nicht PE. Spezifisches Risiko ist allerdings die Gefahr einer PEN-Auftrennung, in Kombination damit, daß bislang für TN-C die dagegen mögliche Schutzmaßnahme (Eingangs-RCD) nicht vorgeschrieben ist.

Andererseits hat jede Netzform ihr ganz eigenes spezielles Risiko - in TT ist das Erdpotential zu hochohmig, in TN-S kann der N durch Sternpunktverschiebungen abrauchen, in IT ist die Schutzwirkung nicht verpolungssicher. Und da wird bisher auch nur im Fall TT und IT durch vorgeschriebene aktive Schutzmaßnahmen gekontert.

Gruß Sevo
 
Das N nicht unter Strom steht, also nicht so wie L, ist mir klar. Aber an N kommt doch nach dem zB Boiler auch etwas an, oder wie seh' ich das :?:
 
Mir ist auf die schnelle aufgefaööen, das du da einen Drehstromabgang hast, wohl für den Herd (Sicherungen 2-4). Der Herd darf so keinesfalles an Wechselstrom betrieben werden, weil der Neutralleiter völlig überlastet wird. Möglich, das das die angeschmorte Leitung ist...
Das ist brandgefährlich und muss unbedingt behoben werden!
 
sevo schrieb:
N steht nicht unter Strom - folglich auch nicht PE.

Also das kann ich so nicht stehen lassen. Über N fließt fließt im Idealfall der gleiche Strom, wie über den Außenleiter. Du meinst sicherlich die Spannung gegenüber dem Erdpotenzial und die sollte sich bei N in Richtung Null bewegen.

Cornholio schrieb:
Das N nicht unter Strom steht, also nicht so wie L, ist mir klar.

Nein, das kann dir gar nicht klar sein, weil es eben nicht stimmt. :wink:

Aber an N kommt doch nach dem zB Boiler auch etwas an, oder wie seh' ich das :?:

Wenn der Boiler in Betrieb ist, dann ist der Stromkreis geschlossen. Netzseitig ist am Verbraucher der Außenleiter (L) angeschlossen, dahinter geht es über den Neutralleiter (N) zurück zur Spannungsquelle, also dem Mittelpunkt des Niederspannungstransformators. Der Strom, welcher über Außenleiter, Boiler und Neutralleiter fließt, ist im Idealfall an jeder Stelle gleich groß, also egal, ob auf N ode L. Das du am N keine gewischt bekommst, liegt daran, dass der Trafo-Mittelpunkt bewußt auf Erdpotenzial gelegt wird. Daher liegt zwischen N und Erde keine Spannung an, wohl aber zwischen L und Erdpotenzial vor dem Boiler. Die gleiche Spannung liegt auch zwischen L und N, sowie zwischen L und dem Schutzleiter (PE) an.

Und da schließt sich auch gleich das Problem an, was Omer schon erkannt hat. Wenn der Herd über eine fünfadrige Leitung versorgt wird und es drei Außenleiter, sowie nur einen Neutralleiter gibt, dann müssen die einzelnen Ströme auf den Außenleiter phasenverschoben sein! Bei Wechselstrom hat man nur eine Phase. Der Betrag des Stromes, welcher über den N fließt, ist zu jedem Zeitpunkt die Summe der drei Einzelströme. Jeder einzelne Außenleiter ist mit 16A abgesichert. Das würde die Ader auch problemlos mitmachen. Fließt aber jetzt beispielsweise über jeden Außenleiter 15A (Platten und Backofen an), dann hätten wir auf dem N 45A! Das macht der auf die Dauer nicht mit. Die Ader würde wegschmoren und die reelle Gefahr eines Leitungsbrandes ist gegeben.

MfG
 
@OEmer
Vor langer Zeit gab's hier 'nen Gasherd.
Der wurde durch einen Stromherd ersetzt, wozu ich damals nach Anleitung des Elektrikers, die Schlitze geschlagen und jene Leitung verlegt habe. Angeschlossen hat das der Elektriker.
Die angeschmorte Leitung war aber schon vorher da(die führt übrigens zum Boiler) und es ist nicht erkennbar was diese Leitung angeschmort haben könnte. Alle Kabel sind in Ordnung.

@Hemampri
Ja... stimmt auch nicht. *g*
Ich meinte mit "Strom" eben nicht Strom im "Ampere"-Sinne sondern eigentlich Spannung. (ich werd's mir für die Zukunft merken, mich präziser auszudrücken) :idea:

Genau das wars was ich wissen wollte. Warum ich bei N keine gewischt bekomme.
 
Cornholio schrieb:
Angeschlossen hat das der Elektriker.

Hm. Ich kann das auf dem Bild auch nicht genau sehen, aber das sieht für mich schon sehr nach dem genannten Fehler aus. Wenn alle 3 Adern in einer 5-adrigen Leitung verschwinden, und auch alle am Herd angeklemmt sind, ist das so, wie ich oben beschrieben habe. Vielleicht war ja mal geplant, auf Drehstrom umzusteigen.

Auf jeden Fall muss das dann dringend behoben werden. Wenn dein Herd voll läuft (ich gehe mal von ca 11kW aus, das ist ein üblicher Wert) würden auf dem N fast 50A fließen, und das ist viel zu viel.

Am saubersten wäre, auf Drehstrom umzusteigen. Aber leider auch teuer.
Ansonsten müsste der Herd auf eine einzelne Sicherung umgeklemmt werden.
 
Cornholio schrieb:
hm? Nö. Es war nicht geplant auf Drehstrom umzusteigen.

Ich kann Dir aus eigener Erfahrung nur raten, so lange noch auf Drehstrom umzusteigen, wie Du das von Deinem Versorger noch genehmigt bekommst. Da Deine Anlage auch schon nicht mehr die neueste ist, könntest Du Probleme bekommen. Die VNB sind manchmal sehr penibel, wenn es um die Einhaltung der TAB2000 geht. Hatte vor kurzem richtig Mühe eine Umstellung von WS auf DS durchzukriegen, weil die Zählerplätze zwar schon zentralisiert aber noch mit NZ-Tafeln ausgestattet waren. Es wurden diverse andere Schikanen verlangt, bis sie Zähler gesetzt haben... :evil:

Ohne DS wirst Du beim Herd auch nicht wirklich froh, wie hoch ist Dein WS vorgesichert? In meinem Fall waren es 25A. Dass Dein Herdanschluss eine akute Brandgefahr darstellt, wurde ja schon mehrfach angemahnt. :shock:

0V
 
Solange ich den Umstieg auf Drehstrom "genehmigt" bekomme? Also bekommt man in Zukunft keine Genehmigung mehr dafür und muss sein Darsein mit Wechselstrom fristen?

VNB? TAB2000?
"angemahnt"? (welch Ausdruck ... :roll: )
hä?

Tut mir wirklich leid, aber das ganze, mein derzeitiger Herdanschluss ausgeschlossen, klingt mir etwas zu Panikartig als Vernünftig.
 
Cornholio schrieb:
Also bekommt man in Zukunft keine Genehmigung mehr dafür und muss sein Darsein mit Wechselstrom fristen?
Ja, genau. Es sei denn, die ganze HV wird neugemacht nach TAB2000. Und das kann ja weder in Deinem Interesse als Privatmann noch im Interesse der anderen Parteien im Haus sein.

"angemahnt"? (welch Ausdruck ... :roll: )
dann nenn es halt "hingewiesen" :wink:

Tut mir wirklich leid, aber das ganze, mein derzeitiger Herdanschluss ausgeschlossen, klingt mir etwas zu Panikartig als Vernünftig.

Nö. Außer Deinem Herdanschluss bemängele ich gar nichts an der Verteilung. (Aber bei Deinem Herdanschluss ist tatsächlich akute Gefahr gegeben.) Der Rest ist etwas unordentlich, aber wenn Du mit der UV keinen Schönheitspreis gewinnen willst, ist das ok.

Da Du aber eine Renovierung planst, dachte ich, Dir wären ein paar Hinweise willkommen. Wenn Du bei WS bleibst, macht hier eine Erweiterung der Elektrik Deiner Wohnung keinen Sinn. Mit acht Automaten betreibst Du ihn sehr wahrscheinlich an seiner Lastgrenze. Daher meine Frage nach der Absicherung der Zuleitung. Und der gut gemeinte Hinweis (aus eigener Erfahrung), dass Du für den Anschluss möglicherweise bald keinen DS von Deinem Versorger mehr bekommst, ist ebenfalls nur als Hinweis zu verstehen.

(Meine Meinung, von Erfahrung beeinflusst :wink: )
0V
 
HV = Hausversorgung?
UV = Stromverteiler?

Wieso sollte ich die Schikane der Drehstrom Umstellung auf mich nehmen? Ich meine... was bringt's mir im Endeffekt? (ausser das ich sagen kann "ich habe Drehstrom")

So wie's in meinem Schaltkasten aussieht gefällt's mir zwar auch nicht, aber da sich das sowieso da drin ändern wird mach' ich da auch nichts.
Also hat der Elektriker beim Herdanschluss gepfuscht?
Hinweise sind ok und ich höre mir auch wirklich alles an, aber ich lasse mich nicht verrückt machen. (Immer locker bleiben, blos keine Hektik, dann wird's auch schon) :)
 
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Thema: Renovierung -> Installation erneuern

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