Sanierung Altbau 1962

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mosquito007

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Hallo liebe Gemeinde,
wir haben einen Altbau Baujahr 1962 und möchten die Elektrik sanieren. Das Ganze würden wir über einen Fachbetrieb abwickeln. Der Fachbetrieb möchte alle alten Leitungen erneuern.
In dem Haus sind teilweise Kabel mit rot, schwarz grauen Adern verlegt. Da die rote Ader ja der Schutzleiter ist, frage ich mich ob man diese Kabel zwingend erneuern muss? Ich könnte mir vorstellen, dass man zumindest die Kabel der Deckenlampen so belassen könnte.
Wie sind hier die rechtlichen Vorgaben?
Macht es Sinn die Kabel zu erneuern auch wenn das alte rechtlich noch zulässig wäre?
Bin gespannt auf eure Antworten!
Hans
 
Unbedingt erneuern wenn eh saniert wird. Die Leitungen sind 60 Jahre alt, das muss raus.
Keine Elektrofirma wird dir sowas ausführen.
 
Sind die Deckenleitungen damals nicht in Leerrohren verlegt worden? Womit sie leicht zu wechseln wären.
 
In unserer 60er-Jahre Hütte war ausschließlich zweiadrige Stegleitung verlegt. Egal ob Wand oder Decke. Nix Rohr.
 
Nein!

Warum? Es gibt keine Verpflichtung dazu. Das Kupfer nutzt sich ja bei Leitungen nicht ab und bei den Leitungen zur Deckenleuchte würde ich den roten ge/gn überschrumpfen und nur alles andere austauschen.

Und wenn man schon bei ist, komplett Kernsanieren, auch den Estrich raus und die alten Wasserleitungen (wahrscheinlich verzinkt) austauschen. Die wachsen gerne je nach Mineralgehalt des Wassers zu. Heizungsleitungen auch.

Wenn es möglich ist, auch die Türen 10 cm weiter hoch, damit ein 18ner Estrich eingebaut werden kann (Energieersparnis). Dann noch eine neue Außenwandschale herum und neue 2-fach verglaste Fenster, damit bekommt man auch alte Betonhäuser auf heutigen kfW-70-Standard.
 
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Die Leitungen sind 60 Jahre alt, das muss raus.

Wenn die Leitungen von Beton oder Mauerwerk umgeben sind und nur unter schwierigen Bedingungen gewechselt werden können, prüfe ich sie vorher optisch auf die Güte der Isolation und mit dem Isolationsmessgerät jede Ader gegen jede andere und gegen Erdpotenzial, ebenso den Leiterwiderstand auf Niederohmigkeit.

Dann bekommt der alte graue eine blaue Kennzeichnung mittels Schrumpfschlauch und der alte rote eine grüngelbe. Was soll da passieren?

Wenn ich neue verlege und ein anderer schlägt einen Nagel rein oder dreht eine Schraube durch, das kann man auch nicht verhindern.

Schon klar, was normal zu wechseln geht, wechselt man natürlich immer aus. Aber eben bei einzelnen speziellen Fällen, wo der große Aufwand nicht dafür steht, sehe ich da kein Problem, die alte, aber noch gute Leitung zu belassen.
 
Warum? Es gibt keine Verpflichtung dazu. Das Kupfer nutzt sich ja bei Leitungen nicht ab und bei den Leitungen zur Deckenleuchte würde ich den roten ge/gn überschrumpfen und nur alles andere austauschen.
Hm.

Dem Kuoper wird es wurscht sein, welche Farbe die Isolierung rundherum hat.

Also eine Sanierung in dem Umfang würde ich als Neuinstallation sehen. Und da hat der N BLAU und der Schutzleiter keb/grün zu sein.
 
Wenn ein gesamtes Haus kernsaniert wird, scheitert es doch nicht an den beiputzarbeiten für ein paar Meter Leitungschlitz!
 
Das Kupfer ist da sicher nie das Problem, sondern die uralte Isolierung, diese verhärtet wird brüchig.
Ob da rot wirklich der Schutzleiter ist wäre zu bezweifeln
Wenn das noch mit Stegleitungen gemacht ist, stellt sich dann auch die frage ob die nach der Sanierung mit all den Erschütterungen auch noch in Ordnung ist.

Zusätzlich dürfte eine so alte Installation sehr spartanisch ausgestattet sein.
In diesen veralteten Bestand noch was neues rein zu werkeln und dann noch heraus zu finden was in der alten Installation noch zu brauchen ist, wird vermutlich mehr Aufwand sein als eine neue Installation.
Auch würde man sich heute die Abzweigdosen unter der Tapete ersparen.
 
Zusätzlich dürfte eine so alte Installation sehr spartanisch ausgestattet sein.


Es geht ja nur um einzelne, sehr schwer auszuwechselnde Teilstücke, wie etwa 2m Deckenleitung zur Leuchte, die belassen werden sollen. Aber nur, wie in #7 beschrieben, vorher optisch und elektrisch überprüft, sowie 3 adrig, damit der PE mitgeführt werden kann.


Ob da rot wirklich der Schutzleiter ist wäre zu bezweifeln

Klar, dass früher der rote oft für die zweite Lampenleitung bei einer Serienschaltung benutzt würde. Aber, wenn man die Stichleitung zur Deckenleuchte, belässt, wird man die wohl so anschließen, dass die rote Ader definitiv der PE wird. Dann gibt es halt keine Serienschaltung mehr. Ist heutzutage eh kaum mehr üblich.
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Schon vor 50 Jahren hat hier niemand eine Serienschaltung in 3-adrig gelegt, sondern immer 4-adrig.
 
Schon vor 50 Jahren hat hier niemand eine Serienschaltung in 3-adrig gelegt, sondern immer 4-adrig.

So Anfang der siebziger Jahre haben doch noch etliche Fachfirmen den grüngelben 1,5mm@² als PEN benützt und damit auch 3 adrige Serienschaltungen errichtet.

Ab 1973 war endgültig Schluss mit PEN in kleiner als 10mm².
 
Noch intakte Leitungen, wie hier, müssen nicht ausgetauscht werden, nur weil der Farbcode nicht aktuell ist.

Leprechaun
 
Bei uns wurde 2008 auch das Haus elektrisch Saniert und für das Licht Klo, Garderobe und Bad sogar die 2 Adrige Installation weiter genutzt:eek:
Leider war ich damals erst 6, und konnte meinen Senf dazu nicht geben.
Auf jeden Fall habe ich die Leuchte im Klo zumindest neulich wenigstens genullt, das wurde damals bei der Renovierung nicht gemacht, einfach nur der PE freigelassen.

Wegen alten Farben würde ich die Leitung nicht tauschen, wenn die Messwerte stimmen. Das macht keinen Sinn.
Ich habe in der Kellerinstallation 2/3/4 Adriges Nym von 62 und das ist immer noch Tip-Top in Schluss, nichts bröselig oder so.
 
Wegen alten Farben würde ich die Leitung nicht tauschen, wenn die Messwerte stimmen. Das macht keinen Sinn.
So sehe ich das auch.
In meiner Wohnung von 1964 hatte ich bei der damaligen Sanierung alle in den Betondecken eingeschütteten Leitungen weiter verwendet weil die Messwerte stimmten. Was in den Wänden ist wurde fast alles erneuert.
Und nach weiteren 18 Jahren gibt es auch keine Probleme mit der Bestandsinstallation.
 
Ich lass Doch nicht alles neu machen und hab dann nachher Probleme mit so einer veralteten Leitung die ich meinte unbedingt lassen zu müssen.
Die Farben sind dabei kaum der Rede wert, es geht um das uralte Isolationsmaterial.
Natürlich kann das zum Prüfzeitpunkt JETZT gerade vollkommen in Ordnung sein, trotzdem ist das Zeug alt und somit wesentlich geneigter für Defekte.
Wenn ich heute meine ganze Elektrik erneuere will ich doch die nächsten 30 Jahre möglichst nicht wieder irgendwo stemmen und verputzen.
Serienschaltung mit drei Adern ist in Gegenden mit TN Netzen bis 1973 Standard, ab 1965 mit grüngelben PEN.
So wie auch heute neue Normen jahrelang von ausführenden ignoriert werden vermute ich, daß auch hier noch nach 1973 lange gePENnt wurde.
Denn auch damals gab es schon so Sparfüchse die sich eine Ader gespart haben.

Auch eine Leitung in einer Betondecke ist ersetzbar, ist halt mit dem Stemmen aufwändiger oder man legt hier halt ein Stück NYIF-J.
 
Wenn ich heute meine ganze Elektrik erneuere will ich doch die nächsten 30 Jahre möglichst nicht wieder irgendwo stemmen und verputzen.
Auch eine Leitung in einer Betondecke ist ersetzbar, ist halt mit dem Stemmen aufwändiger oder man legt hier halt ein Stück NYIF-J.

Ja sicher, der Statiker wirds Dir danken.

"
Wo dürfen Stegleitungen verlegt werden?
Wo werden Stegleitungen verwendet? Stegleitungen werden in trockenen Räumen eingesetzt. Dabei muss die Leitung mindestens 10mm unter dem Putz verbaut werden. Sie dürfen nicht auf Putz, auf Holz oder auf anderen brennbaren Materialien verwendet werden."
 
Thema: Sanierung Altbau 1962

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