Sanierung Altbau - komplett neue Hausinstalltion

Diskutiere Sanierung Altbau - komplett neue Hausinstalltion im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Tag zusammen, nach 26 Jahren im Ausland komme ich zurück nach Deutschland und habe ein altes Haus von 1955 gekauft. 1989 habe ich selbst...
S

SGU

Beiträge
7
Guten Tag zusammen,
nach 26 Jahren im Ausland komme ich zurück nach Deutschland und habe ein altes Haus von 1955 gekauft. 1989 habe ich selbst eine Ausbildung zum Elektriker gemacht, aber nie in dem Beruf gearbeitet und vieles vergessen.Nachdem im Haus festgestellt wurde, das es einen ganzen 16A Automat für das Erdgeschoss und einen einzigen für das Obergeschoss gibt, immerhin 3 für den Keller und die halbe Verdrahung marode ist, haben wir entschieden alles neu zu machen. Es gibt im Erdgeschoss so ein kleines Holzkästchen, dort ist ein Zähler drin und halt ganze 7 Sicherungen.

Netterweise hat die VSE hier die Hausanschlüsse neu gemacht, diesen unterirdisch ins Haus gezogen und den neuen Panzerschrank in den Keller gesetzt. Die Umlegung ist noch nicht erfolgt. Derzeit werden wir noch eingespeist über das Dach mit einem mehr als merkwürdigen System, keine Farben stimmen, kein nix. wir hängen also noch am alten System.

Jetzt meine Fragen....
- Ich würde gerne im Keller in der Nähe von dem neuen Hauptanschluss einen schönen, großen Hagerschrank Aufputz hängen und dort dann meine komplett neue Installation (natürlich nach VDE Vorschriften) selbst zu machen.
.Also sämtliche Schlitze fräsen, Strippen ziehen, Anschlüsse wie Schalter, Steckdosen etc. zu machen, Lastverteilung etc. Im OG soll eine separate Zuleitung gezogen werden und eine Unterverteilung mit einem geeichten Zwischenzähler fürs spätere Vermieten und korrekte Abrechnen. Einen Potentialausgleich hab ich auch noch nicht gefunden, ausser ein paar Minidrähtchen an maroden Wasserleitungen. Muss auch korrekt gemacht werden.

Zum Schluss, wenn alles soweit fertig ist, würde ich gerne dann von einem Fachbetrieb die Umlegung vom neuen Hauptanschluss (Keller) auf meinen neu verdrahteten Hagerschrank machen, und hoffentlich von der VSE dann in den neuen Schrank auch den Zähler gesetzt bekommen.

Ist mein Vorgehen so erlaubt? Oder gibt es spezielle Vorschriften? Was darf ich und was darf ich nicht? Ich bin auch eine (vor vielen Jahren mal) elektrotechnisch unterwiesene Fachkraft gewesen.

Es wäre supertoll, wenn ich mir hier Hilfe holen könnte.

LG, Sonja
 
Was vor 26 Jahren in der Elektrotechnik gewesen ist, das ist heute längst überholt da sich die VDE-Vorschriften grundlegend geändert haben.
In deiner Sache würde ich zu mindestens für den Hauptanschluss und die Zähleranmeldung eine eingetragene Fachfirma ins Boot zu nehmen, einen eigenen Zählerschrank selber setzen da würde ich von abraten. Aber sicher kannst du vieles in Eigenleistung machen, es muss aber hinterher alles abgenommen werden.
Da du vorhast das Obergeschoß später zu vermieten würde ich aber einen Zählerschrank mit zwei Zählerplätzen einbauen zu lassen und eine weitere Steigleitung mit Sicherungskasten verlegen zu lassen ( oder selber machen).
Auch empfiehlt die DIN.18015 pro Anlage mindestens zwei RCD-s zu setzen damit bei einer Auslösung nicht gleich alles komplett abgeschaltet ist.
Dass sämtliche leitende Rohre mit einem Potenzialsystem miteinander zu verbinden sind versteht sich natürlich wie von selbst.
 
vielen lieben Dank für die Antwort. Jetzt schon ein erster Tip, zwei Zähler im Hauptschrank und dann Steigleitung und im OG nur eine Unterverteilung. Ich hab mir jetzt mal zwei Bücher bestellt um mich selbst auf neusten Stand der Technik zu bringen. Beide Bücher aktuell von 2018. Ich habe 2008 in Frankreich einen Neubau komplett selbst gemacht, lediglich den Schrank hat ein Meister verdrahtet und danach wurde der Bau abgenommen ohne Beanstandungen. Frz. Norm etwas anders als deutsche. Dort wurde mir gesagt, was wie wo und wir haben dann geackert....

Die Schwierigkeit ist es hier eine Firma zu finden mit der man vernünftig zusammenarbeiten kann. Ein erstes geschätztes Angebot was ohne Material bei 20.000 Euro liegt, kann ich mir nicht leisten. Ich würde gerne mit einer Firma zusammen arbeiten, aber die sind an so Lösungen nicht interessiert. sobald man das Wort "Eigenleistung" fallen läßt, sieht man die Gesichtszüge einfrieren und das war es dann. Leider.
 
Ich wuerde dein angedachtes Vorgehen mal "auf den Kopf" stellen. Sprich, erst von einer konzessionierten Firma einen passend dimensionierten Zaehlerschrank setzen lassen, mit 2 ZP, UeSP nach Bedarf, Schranksystem (hager,ABN,...) nach Wunsch, Leistungsbedarf ermitteln und passend bei VSE anmelden. Dann hast du einen zugelassen neuen Stromanschluss im Haus. Daneben dann den passenden Verteilerschrank setzen, evtl. auch noch Multimediaverteiler und dann ausbauen. Vorteil: du hast einen Anschluss fuer Baustrom, kannst im oberen Zaehlerschrankbereich 2-3 Abgaenge fuer temporaere Stromkreise nutzen und hast zeitlich kein Problem mit dem Um-/Ausbau.
 
Im OG soll eine separate Zuleitung gezogen werden und eine Unterverteilung mit einem geeichten Zwischenzähler fürs spätere Vermieten und korrekte Abrechnen.
LG, Sonja

Da hast Du einen gewaltigen Denkfehler!
Denn dafür gehört ein zweiter "echter" EVU-Zähler in Deinen Keller (der halt auch später nachgerüstet werden könnte) aber der Mieter hat das Recht, sich seinen Versorger und seinen Tarif selbst zu bestimmen, das kann er nicht wenn er über Deinen Unterzähler läuft!

Ciao
Stefan
 
Ich wuerde dein angedachtes Vorgehen mal "auf den Kopf" stellen. Sprich, erst von einer konzessionierten Firma einen passend dimensionierten Zaehlerschrank setzen lassen, mit 2 ZP, UeSP nach Bedarf, Schranksystem (hager,ABN,...) nach Wunsch, Leistungsbedarf ermitteln und passend bei VSE anmelden. Dann hast du einen zugelassen neuen Stromanschluss im Haus. Daneben dann den passenden Verteilerschrank setzen, evtl. auch noch Multimediaverteiler und dann ausbauen. Vorteil: du hast einen Anschluss fuer Baustrom, kannst im oberen Zaehlerschrankbereich 2-3 Abgaenge fuer temporaere Stromkreise nutzen und hast zeitlich kein Problem mit dem Um-/Ausbau.

DANKE! Hervorragende Idee! Mit etwas Glück kommt heute nachmittag eine Elektrofirma vorbei, mit der man zusammen arbeiten kann. Heute morgen, die Ortsansässige Firma hier, hatte es nicht mal nötig den Termin abzusagen oder zu verschieben... die sind einfach nicht gekommen. Auf meine Nachfrage eine Stunde später, . "ohh.... hab ich vergessen.". kein Entschuldigung kein nix. Es macht so echt null Spass.
 
Da hast Du einen gewaltigen Denkfehler!
Denn dafür gehört ein zweiter "echter" EVU-Zähler in Deinen Keller (der halt auch später nachgerüstet werden könnte) aber der Mieter hat das Recht, sich seinen Versorger und seinen Tarif selbst zu bestimmen, das kann er nicht wenn er über Deinen Unterzähler läuft!

Ciao
Stefan

Hi Stefan,
vielen DANK! Hab ich gar nicht bedacht. Mit etwas Glück kommt heute eine Firma mit der ich zusammen arbeiten kann, sprich ich darf die groben Sachen machen, um Geld für Lohnarbeit zu sparen, die Firma macht das Komplizierte und die Feinarbeit im Schrank. Aber super Hinweis mit dem Vorsorger und Tarif selbst bestimmen! Hast Recht, würde ich als Mieter auch so sehen. VDE-Bücher über Elektroinstallation sind bestellt, hoffe da auch noch gute Hinweise zu bekommen.
 
Für Vermietung benötigst Du sogar noch 2 weitere Zähler.
Erstens einen für den Allgemeinstrom und zweitens einen kleinen geeichten Unterzähler für den Stromverbrauch der Heizung (Steuerung, Pumpen etc.)
 
Für Vermietung benötigst Du sogar noch 2 weitere Zähler.
Erstens einen für den Allgemeinstrom und zweitens einen kleinen geeichten Unterzähler für den Stromverbrauch der Heizung (Steuerung, Pumpen etc.)

ich wollte das über die kleinen "Wärmezähler" welche geeicht sind und an jedem Heizkörper hängen, später abrechnen. Es gibt ja ein gemeinsames Treppenhaus, in dem auch eine Heizung ist, welche sicher im dicken Winter ab und an läuft. Anteilig zahlt dafür dann jeder. Lt. der Firma welche diese Geräte vermietet, gibt es eine Rechenformel und darin wären alle Heizkosten enthalten. Stimmt das so nicht?
 
Mit Allgemeinstrom ist das Licht im Treppenhaus, im Treppeneingang (aussen) und auf dem Parkplatz sicher gemeint? Ja, das ist schon in der Planung für nen Extra Zähler.
 
Für Vermietung benötigst Du sogar noch 2 weitere Zähler.
Erstens einen für den Allgemeinstrom und zweitens einen kleinen geeichten Unterzähler für den Stromverbrauch der Heizung (Steuerung, Pumpen etc.)
Das ist erst ab 3 Vermieteten Wohneinheiten gefordert
Heizungsanlage über Zwischenzähler ist da schon eher angebracht wenn es nur zwei Wohnungen gibt.
Wichtig wären lediglich jede Wohnung eigener Wasserzähler für HW und KW-Verbrauch.
 
Das ist erst ab 3 Vermieteten Wohneinheiten gefordert
Heizungsanlage über Zwischenzähler ist da schon eher angebracht wenn es nur zwei Wohnungen gibt.
Wichtig wären lediglich jede Wohnung eigener Wasserzähler für HW und KW-Verbrauch.

Selbstverständlich kommt für das Wasser eigene Zähler rein, das ist schon so geplant und einfacher als die Hausinstallation machbar. Es kommt denk ich auch viel drarauf an was im Mietvertrag steht. Hier bei uns ist Mietraum sehr knapp, auf eine große Wohnung kommt ein vielfaches an Bewerbern. Ich denke da ist auch Verhandlungsspielraum bzgl. Kleinigkeiten wie Strom im Treppenhaus (soll eh über Timer laufen, damit es nicht ewig brennt) und ein paar LEDs auf dem Parkplatz / Eingang.
 
Es kommt denk ich auch viel drarauf an was im Mietvertrag steht. Hier bei uns ist Mietraum sehr knapp, auf eine große Wohnung kommt ein vielfaches an Bewerbern. )
Im Mietvertrag steht darüber nichts, eher wird das über die Nebenkosten geregelt.
Und Wohnungsknappheit ist auch nur im gewissen sinne, es gibt freie Wohnungen genug, aber die Mieten sind oft nicht bezahlbar.
jedenfalls ist es hier im HH so der Fall. Und im Umland wo die Mieten günstiger sind, da will keiner hin.
 
Thema: Sanierung Altbau - komplett neue Hausinstalltion
Zurück
Oben