Sanierung Elektrik Altbau 1969

Diskutiere Sanierung Elektrik Altbau 1969 im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Wir haben ein Zweifamilienhaus erworben (Wohnfläche ca. 230 m²). Keller und EG sind Baujahr 1969 und das Dachgeschoss wurde im Jahr 1981...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
P

Pflaumenkalle

Beiträge
5
Wir haben ein Zweifamilienhaus erworben (Wohnfläche ca. 230 m²). Keller und EG sind Baujahr 1969 und das Dachgeschoss wurde im Jahr 1981 ausgebaut. Die Elektrik ist entsprechend den Baujahren.
Die Zuleitung kommt übers Dach und es ist ein zentraler Sicherungskasten samt Zähler im Treppenhaus Dachgeschoss untergebracht.
Das Haus wir derzeit mit Nachtspeicheröfen beheizt.

Die Heizung wird als erstes erneuert, die Nachtspeicheröfen fliegen raus.
Nun zur Frage: in Anbetracht dessen, dass wir die nächsten 40-50 Jahre in dem Haus wohnen werden, wird es wohl empfehlenswert sein die Elektrik komplett zu erneuern. Das Dachgeschoss soll später komplett vermietet werden.

Kann das getrennt voneinander ausgeführt werden? Wir wollen im DG anfangen und im EG solange wohnen, später soll dann EG und Keller saniert werden. Oder wäre es empfehlenswert alles auf einmal zu ersetzten? Was machen wir mit den alten Leitung? Ich habe keine große Lust diese alle rauszureisen. Spricht was gegen den Verbleib in der Wand? Gerade durch die Nachtspeicheröfen ist das Kabelgewurschdel sehr hoch in den Wänden. Aber leider wurden kaum bis gar keine Leerrohre verlegt, sondern die Leitungen einfach auf das Mauerwerk "gegipst" und später wurde die Rigipsplatten drübergeglatscht.

Ich stelle mir das in etwa so vor: Der Elektriker stellt das gesamte Dachgeschoss stromlos und ich fräse die ganzen Schlitze ins Mauerwerk, lege die Kabel rein und setzte die Dosen. Danach verkabelt der Elektriker mir alles im Sicherungskasten und alles in der Wohnung. Der Sicherungskasten wandert in die Wohnung, nur Zähler und Hauptsicherungen verbleiben im alten, zentralen Sicherungskasten.

Was meint ihr zu meinem Sanierungsplan?
 
Pflaumenkalle schrieb:
Kann das getrennt voneinander ausgeführt werden? Wir wollen im DG anfangen und im EG solange wohnen, später soll dann EG und Keller saniert werden.

Kann so gemacht werden, kein Problem.

Was machen wir mit den alten Leitung? Ich habe keine große Lust diese alle rauszureisen. Spricht was gegen den Verbleib in der Wand?

Kann drin bleiben. Bedenke aber, das du für altes Kupfer richtig Geld beim Schrotthändler bekommst...

Ich stelle mir das in etwa so vor: Der Elektriker stellt das gesamte Dachgeschoss stromlos und ich fräse die ganzen Schlitze ins Mauerwerk, lege die Kabel rein und setzte die Dosen. Danach verkabelt der Elektriker mir alles im Sicherungskasten und alles in der Wohnung.

Kläre das auf jeden Fall vorher mit deinem Elektriker, nicht das am Ende etwas fehlt oder zuviel ist... auch nimmt nicht jeder Elektriker solche Arbeit an, da er im Zweifelsfall für deine Fehler mithaftet.

Der Sicherungskasten wandert in die Wohnung, nur Zähler und Hauptsicherungen verbleiben im alten, zentralen Sicherungskasten.

Wenn die Zähler vorhanden sind und bleiben, wird das gehen. Sollte aber ein neuer Zähler gesetzt werden müssen, muß der Schrank ziemlich sicher auch erneuert werden, da die Versorgungsnetzbetreiber da sehr genau sind.
 
Warum nicht?

Ich würde die Arbeiten aber auch Zukunftssicher planen - es kann z.B. der Tag kommen, an dem die Einspeisung per Erdkabel erfolgen wird - ein ausreichend großes Leerohr vom jetzigen HAK/Zählerplatz ins EG/Keller an einen geeigneten Ort für einen neuen HAK reduziert dann die notwendigen Arbeiten im Haus auf ein Minimum.

Bei Vermietung muss auch auf die Zugänglichkeit der Zählerplätze geachtet werden - ggf. sind hier sowieso Umbauten notwendig für einen weiteren Zähler!? Liegt eine Baugenehmigung zur Nutzungsänderung vor? Oder ist das wirklich als Zweifamilienhaus eingetragen? Existieren ausreichend Zähler?
 
Danke für die Antworten.
Es gibt momentan zwei Zähler, einen für die DG Wohnung und einen für die EG Wohnung.
Natürlich wollen wir auch den ursprünglichen Kasten im Treppenhaus komplett modernisieren, nur soll dieser eben zentral bleiben, aufgrund der Zugänglichkeit.
Der Tipp mit dem Leerohr in den Keller nehme ich gleich mal mit auf :D
Auch werde ich vorher einen Elektriker beauftragen und mit ihm das ganze Thema durchsprechen erst dann geht es in Eigenregie los.

Die Sache mit der Nutzungsänderung, hmm - soweit habe ich noch gar nicht gedacht. Die letzten 30 Jahre war die Wohnung immer vermietet im DG. Das soll sich in Zukunft ja auch nicht ändern, muss dies irgendwo gemeldet sein?

Kann das hier jemand grob abschätzen was uns das ganze kosten wird? Wir wollen nur die Basisausstattung, so wie im Moment auch, ohne LAN-Kabel usw. Nur Steckdosen, Schalter und Brennstellen.
Momentan haben wir für beide Wohnung 10.000 - 15.000 Euro mit Eigenleistung angesetzt. Ist dieser Wert total daneben oder ganz gut gerechnet?
 
Das können wir kaum beurteilen - wie wissen z.B. nicht, ob du Werkzeug kaufen oder leihen musst, wieviele Steckdosen und Lichtauslässe, wieviele Meter Leitung, ... Oder auch nur, wo du einkaufen gehst - gerade für Kleinmaterial wird man in Baumärkten förmlich über den Tisch gezogen beim Preis.

130 Steckdosen á 2,50€ = 325€
40 Schalter á 3,50€ = 140€
40 Schalterwippen á 1,40€ = 56€
10 Rahmen, 1fach á 1,35€ = 13,50€
65 Rahmen, 2fach á 1,85€ = 120,25€
10 Rahmen, 3fach á 3,20€ = 32,00€

Telefondosen, Herdanschlussdosen, ggf. Kreuz-, Serien- oder Kontrollschalter, Taster, AP-Material Keller, Potentialausgleichschiene, Banderder, Leitungen (mehrere Hundert Meter NYM oder H07V-U), Leerrohr, Nagelscheiben, Schalterdosen, Signaldeckel, Wago-Klemmen, ggf. Gong + Trafo bzw. Gegensprechanlage, ... und natürlich Stromkreisverteiler (400-600€ ?) und Zählerschrank (1.000 - 2.500€?) inkl. Einbauten plus die Monteurstunden vom Fachbetrieb.

Du musst Dir halt mal alles benötigte auflisten.
 
Wenn du vermieten willst, wirst du auch noch einen 3. Zähler brauchen für Allgemein (Treppenlicht, Heizung usw.)
 
bigdie schrieb:
Wenn du vermieten willst, wirst du auch noch einen 3. Zähler brauchen für Allgemein (Treppenlicht, Heizung usw.)
Nicht notwendig - Art Bestandsschutz. Kannst du mit als Pauschale ansetzen oder baust einen beglaubigten eigenen Unterzähler in die Verteilung mit ein, worüber du es anteilmäßig abrechnest. Allein für diesen Aufwand kannst du wahrscheinlich ewig eine LED-Leuchte im Flur durchbrennen lassen. Sparst dann sogar die Schalter und jede Menge Kabel.

mfG
 
Kann ich mir nicht vorstellen, heute brauchst du sogar einen Energiepass oder so ähnlich zum Vermieten, da geht mit Pauschale bestimmt nichts mehr zumindest wenn der Mieter dann die Nebenkosten nicht zahlen will.
 
Der Bestandschutz gilt nicht für neu erstellte Anlagen.
Da hier eine sinvolle komplette neue Anlage entsteht muß diese nach aktuellen Richtlinen erstellt werden.

Zählerkasten in den Keller und Zuleitung 5x16mm2 in jede Etage.

Anfangen würde ich allerdings auch in den Etagen.

Etage abschalten, komplett alles erneuern inklusive Sicherungskasten und Zuleitung bis in den Keller zum neuen Standort des Zählerplatzes, sowie eine provisorische Verbindung zum alten Zählerplatz (alte Zuleitung verwendbar?)

Dann das selbe in jeder Etage.

Zum Schluß die Leitung vom Hausanschlußkasten bis zum neuen Zählerplatz (Anzahl der Wohneinheiten +1 Plätze), sowie die neuen Zuleitungen anschließen.
 
Naja mit dem Keller muss man aber erst nachfragen. In Überschwemmungsgebieten sollte man den Zählerschrank lieber oben lassen.
 
Danke Euch allen. Ich konnte schon sehr viel aufsaugen. Jetzt werde ich wohl erst mal einen Elektriker um die Ecke kontaktieren.
Wo kauft man am billigsten Schalter und Dosen? Wohl nicht im Baumarkt oder?
 
Auch im Baumarkt gibt es mittlerweile z.B. auch Busch Jäger. Im Internet gibt es Shops und wenn du den Elektriker fragst, macht der evtl. auch einen guten Preis. sieht nur mitunter teuer aus, weil in Kostenvoranschlägen mitunter Komplettpreise stehen, also z.B. Dose bohren+ Schalterdose+ Steckdose+Arbeit ein Preis.
 
Es gibt Marken, die nicht in Baumärkten zu beschaffen sind - Neben dem Fachhandel ist es für Endkunden schwierig, da sie keinen Zugriff auf den Großhandel haben - hier könnte aber das ausführende Unternehmen entgegen kommen. U.a. ist übrigens auch dieses Forum anhängig an einen Fachhändler -> http://www.elektrikshop.de/
 
Hallo,

Standardmarkenprogramme wie Busch Jäger Duro2000 oder Gira System55 bekommt du in jeden gut sortierten Baumarkt und im I-Net. Diese sind qualitativ hochwertig, zeitlos, günstig, millionenfach bewährt und gibt es bestimmt in 25 Jahren noch zum Nachkaufen.
Das von BJ gibt es schon ewig, besonders das Cremeweiß ist unempfindlich gegen Verschmutzung Vergilben und Abrieb (Matte Stellen). Ich habe schon häufiger Installationen nachgerüstet - das passt. Andere Billigmarken sind dagegen komplett rausgeflogen.
Marken und Programme die so nicht erhältlich sind, sondern nur über den Großhandel würde ich nicht kaufen.
Genauso dunkle oder bunte Schalterprogramme oder sonstigen Schnickschnack. Dunkle Serien sehen schnell abgegriffen oder schmuddelig aus. Du sollst es ja als Rentner das noch leiden mögen. Gira hat z.B. seine S-Color-Linie auf wenige Farben eingeschränkt -viele Farben (sw, gn, ge, bl u.a.) sind so nicht mehr erhältlich.

mfG
 
Bleib auf jeden Fall bei Gira,B&J,Merten oder Jung.
Irgendwelches Baumarktzeug würde ich nicht verbauen.
Das lehne ich grundsätzlich ab.

grüße
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Sanierung Elektrik Altbau 1969
Zurück
Oben