SAT-Kabel und Netzwerk-Patchpanel an PA-Schiene

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BernhardK

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Hallo zusammen,
ich bin zwar schon länger hier angemeldet, aber wenig aktiv. Bin auch KEIN Elektriker oder ähnliches, nur so als Hobby.
Habe 2020 ein kleines EFH gekauft. Seit neuestem habe ich die Räume durch die vorhandenen Leerrohre mit Cat7 Ethernetkabeln versorgt, die vom Patchpanel im HWR sternförmig abgehen. Quasi direkt neben dem Patchpanel befindet sich die Potentialaussgleichsschiene.

1. Frage: Kann ich das Patchpanel dort einfach anschließen? Spricht eigentlich nichts dagegen, oder? 2 Plätze sind noch frei.

Unterm Dach kommen von der Sat-Antenne 4 Kabel vom Quad-LNB durch einen Kabelkanal an und gehen dann weiter in 4 Räume, was mir auch reicht. Multischalter sitzt daneben, ist aber nicht angeschlossen, will ich auch nicht.
Die 4 Kabel sind, zumindest nach dem Leerrohr, nicht mit der Potentialausgleichschiene verbunden. Das möchte ich mit einem 4-fach Erdungsblock ändern, an den ich die Sat-Kabel anschließe und über ein 4mm2 Kabel mit der Potentialausgleichschiene verbinde.

2. Frage: Wäre das korrekt so?
Von der Halterung der Sat-Schüssel geht ein dickes Erdungskabel weg, verschwindet aber unter der Fassade. Nehme mal an, dass das Kabel auch an der Potentialausgleichschiene endet, kann ich aber nicht sicher sagen.
Kann es sein, dass die Sat-Kabel dort auch schon irgendwo am PA hängen und meine dann zusätzliche Verbindung zum PA unnötig oder gar negativ ist?

3. Frage: wenn ich das Patchpanel und die Sat-Kabel mit der Potentialausgleichschiene verbinde, sind dort alle Plätze belegt. Falls ich in Zukunft noch mehr "Geräte" oder Ähnliches an den PA anschließen will, welche Möglichkeiten gibt es?

Hoffentlich habe ich mich verständlich ausgedrückt. Sonst muss ich mit Fotos nachbessern.
 
1. Frage: Kann ich das Patchpanel dort einfach anschließen? Spricht eigentlich nichts dagegen, oder? 2 Plätze sind noch frei.
Ja. Mit 4mm² die entsprechende Schraube verbinden bzw. passend ersetzen mit M4
3. Frage: wenn ich das Patchpanel und die Sat-Kabel mit der Potentialausgleichschiene verbinde, sind dort alle Plätze belegt. Falls ich in Zukunft noch mehr "Geräte" oder Ähnliches an den PA anschließen will, welche Möglichkeiten gibt es?
Eine weitere PAS installieren und verbinden.

Lutz
 
1. Frage: Kann ich das Patchpanel dort einfach anschließen? Spricht eigentlich nichts dagegen, oder? 2 Plätze sind noch frei.
Dagegen spricht, dass Erdung und PA integraler Bestandteil der Elektroanlage und alle Installationen formal konzessionierten EFK vorbehalten sind. Wenn deine Antenne von einer konzessionierten EFK erstellt wurde, war es eine welche die Normen für Antennensicherheit nicht kannte und macht, was sie schon immer so gemacht hat.

Unterm Dach kommen von der Sat-Antenne 4 Kabel vom Quad-LNB durch einen Kabelkanal an und gehen dann weiter in 4 Räume, was mir auch reicht. Multischalter sitzt daneben, ist aber nicht angeschlossen, will ich auch nicht.
Die 4 Kabel sind, zumindest nach dem Leerrohr, nicht mit der Potentialausgleichschiene verbunden. Das möchte ich mit einem 4-fach Erdungsblock ändern, an den ich die Sat-Kabel anschließe und über ein 4mm2 Kabel mit der Potentialausgleichschiene verbinde.
Die Normausgaben für Antennensicherheit haben sich bei blitzstromtragfähiger Erdung immer mehr den Blitzschutznormen angeglichen. Ein PA der Kabelschirme im UG gewährleistet den bislang normwidrig unterlassenen Schutz gegen den elektrischen Schlag.

Nach Blitzschutzzonen-Prinzip gehört der erste PA aber an der Eintrittsstelle der Koaxleitungen ins Gebäude angebracht. Damit erfüllt ein Erdblock/Erdwinkel dann auch die Funktion bei einem Direkteinschlag potentiel zündende Lichtbögenüberschläge zu reduzieren.

2. Frage: Wäre das korrekt so?
Von der Halterung der Sat-Schüssel geht ein dickes Erdungskabel weg, verschwindet aber unter der Fassade. Nehme mal an, dass das Kabel auch an der Potentialausgleichschiene endet, kann ich aber nicht sicher sagen.
Kann es sein, dass die Sat-Kabel dort auch schon irgendwo am PA hängen und meine dann zusätzliche Verbindung zum PA unnötig oder gar negativ ist?
Meine Orakel von Delphi genannte Glaskugel meint, dass man das nur vor Ort feststellen kann. :)

Wenn der Erdungsleiter aus mind. 16 mm² Cu massiv oder mehrdrähtig besteht, könnte der mit dafür ausgelegten Verbindern auch seltene Blitzmonster der 200 kA-Kategorie gegen Erde ableiten. Erfahrungsgemäß sind aber die im Antennenbau verwendeten Verbinder am Mast aber auch genutzte HES/PAS aus Unkenntnis nicht für 100 kA nach Prüfnorm zertifiziert und somit die meisten Antennenerdungen von fragwürdiger Blitzstromtragfähigkeit.

3. Frage: wenn ich das Patchpanel und die Sat-Kabel mit der Potentialausgleichschiene verbinde, sind dort alle Plätze belegt. Falls ich in Zukunft noch mehr "Geräte" oder Ähnliches an den PA anschließen will, welche Möglichkeiten gibt es?
Zum ICH steht schon etwas da. Die hier geplante Vermaschung am Fußpunkt war lange Zeit strikt untersagt und der PA-Anschluss auch z. B. bei einem Multischalter im UG neben der HES nur "schleifenfrei" am geerdeten Antennenträger zulässig. In Kombination erdungspflichtiger Dachantennen mit einem BK- oder dem Telekom-Netz ist schleifenfreier PA nicht mehr möglich und Vermaschung oben und unten nach IEC 60728-11 empfohlen.

DIN VDE 0100-540 fordert für PA-Leiter an HES explizit einen Mindestquerschnitt von 6 mm² Cu, was aber keinen Kabelnetzbetreiber kümmert. Aber auch nach der schwer verständlichen IEC 50310 sind 6 mm² Cu oder auch mehr gefordert, weshalb man nicht weniger nehmen sollte.
 
Thema: SAT-Kabel und Netzwerk-Patchpanel an PA-Schiene
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