Schäden an diversen Geräten nach Inbetriebnahme PV

Diskutiere Schäden an diversen Geräten nach Inbetriebnahme PV im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Morgen, ich bin neu in diesem Forum und ein vollständiger Laie. Aber ich brauche Ihre Hilfe. Zur Situation: Vorgestern wurde bei uns...
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hibiskus2023

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Guten Morgen,

ich bin neu in diesem Forum und ein vollständiger Laie. Aber ich brauche Ihre Hilfe.

Zur Situation: Vorgestern wurde bei uns eine PV-Anlage mit Wechselrichter und Batterie der Firma QCells in Betrieb genommen. Soweit so gut. Gestern Abend, möglicherweise zeitgleich mit dem Einsetzen des Pellet-Saugsystems unserer Heizung, fingen im ganzen Haus die Lampen an zu flackern, und teilweise zu platzen. Einige Elektrogeräte brummten und gaben Geräusche von sich. Meine Frau war mit den Kindern alleine und hat zunächst nicht gewusst, wie sie reagieren sollte. Dann fiel der Strom ganz aus. Beim Versuch des eilig hinzugeholten Elektrikers, der die PV-Anlage installiert hatte, den Strom wieder herzustellen, knallte es im Heizungskeller. Die Elektronik der Heizung scheint hinüber, ebenso die Stereoanlage, Router, Fernseher, Ofen und Mikrowelle. Der Elektriker ist zunächst wieder abgefahren und will morgen weiter klären, was dahinterstecken kann, sieht aber nicht zwingend einen Zusammenhang mit der Installation und Inbetriebnahme der Anlage.

Ich bin gerade überfragt, wie ich vorgehen soll. Hole ich direkt einen Sachverständigen hinzu? Wenn ja, wo finde ich diesen? Was kann eine mögliche Ursache sein?
 
Überspannung und der Vorfall hängt definitiv mit dem Einbau der PV zusammen.
 
Moin,

zuerst ich weiß es ist schwierig nicht böse gemeint. Ruhe bewahren, Möglichkeiten die mir einfallen Familie, Freunde, Bekannte für sich durchzugehen, ob dabei vielleicht ein Elektriker ist den man dazu holen kann. Sollte das nicht der Fall zumindest eine 2te Person bei den Gespräch dabeihaben, man weiß noch nicht was daraus folgt.

Ich würde noch nix weiter Unterschreiben, dafür sollte mir erstmal ausführlich erklärt werden was, wie, wobei passiert sein soll.

Wenn du weiter Richtung Sachverständiger schauen willst, ist das
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z.B. eine Anlaufstelle von vielen.
 
Dann weiter zur möglichen Beweissicherung von allen Fotos machen, eher eines mehr, als zu wenig, sollte die Verteilung offen sein, auch hiervon dabei Vorsichtig sein sollten irgendwelche Abdeckungen nicht Dasein.

So wie du es schreibst, deutet es wohl schon auf einen Elektriker Fehler hin.

Ansonsten gehört auch der Heizungsbauer, zu dem Gespräch dazu.
Fragen sind bspw. wurde die Heizung dabei, das erste Mal eingeschaltet, wer hat diese elektrisch angeschlossen, alleine damit man Abläufe nochmal hört, wie was passiert ist von anderer Stelle gehört er auch zum Gespräch dazu.
 
Ich bin gerade überfragt, wie ich vorgehen soll. Hole ich direkt einen Sachverständigen hinzu? Wenn ja, wo finde ich diesen? Was kann eine mögliche Ursache sein?
Ja auf jeden Fall, um auch alleine Beweise für mögliche Regressansprüche zu sichern. Notfalls schnell einen Bekannten mit einer elektrotechnischen Ausbildung. Nicht lange warten damit, bevor alle Beweise beseitigt wurden!
 
Das hört sich doch sehr nach einer sogenannten Schieflast im ganzen Haus als Folge einer Sternpunktverschiebung an. Möglicherweise wurde der Neutralleiter in der Verteilung im Rahmen der Installation gelockert und nicht wieder ordentlich verklemmt. Dann liegen an den 230V-Verbrauchern im Haus deutlich höhere Spannungen von bis zu 400 Volt an, da durch diese recht kleine aber gefährliche Ursache die Lasten bzw. Verbraucher unterschiedlicher Aussenleiter in Reihe auf 400 Volt geschaltet sind. Es wäre daher im Rahmen der Beweissicherung zu überwachen, ob der Installateur nochmal an die Verteilung gehen möchte, um die Klemmen unauffällig nachzuziehen, da sonst seine Versicherung den Schaden übernehmen muss. Ich kenne einen Fall mit exakt den gleichen Symptomen, wo eine Hausbesitzerin die Installateure allerdings "schwarz" beauftragt hatte und auf dem Schaden sitzengeblieben ist bzw. die Hausbewohner aus eigener Tasche entschädigen musste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst einmal vielen Dank für die sehr schnellen und detaillierten Rückmeldungen! Das hilft mir sehr, einen ersten Überblick zu bekommen!
 
Ein Loser Neutralleiter erscheint mir hier auch erst mal Plausibel, das muß aber nicht mit der Installation der PV Anlage direkt zusammenhängen.

Möglicherweise hat sich eine ohnehin nicht korrekte Verbindung des N mit Installation der PV Anlage so weit verschlechtert, daß es zu diesem Problem kam.

Wenn da nie eine Wartung dran gemacht wurde sind lose Klemmstellen zu erwarten, wenn bei der Installation der PV an dieser Problemstelle nur Erschütterungen aufgetreten sind kann das schon ausreichen.
 
Deshalb ist meine gnadenlose Spontan-Fern-Verurteilung des Installsteurs nicht ganz fair.
Wenn ich mir in der Autowerkstatt hinten einen neuen Auspufftopf anschrauben lasse und dabei plötzlich die ganze Anlage vorn am Krümmer abfällt, war vielleicht überraschend eine Sollbruchstelle durch unbekannte Korrosion vorhanden :)
Da kann der Monteur nichts dafür...
 
Ich würde auch als ersten Tipp mal eine Sternpunktverschiebung in Betracht ziehen, vielleicht kannst du ja mal während der Elektriker da ist versuchen Fotos von der offenen Verteilung machen, u. U. sieht man da etwas. (verschmorte Ader etc.).

mba
 
Naja, verschmorte Adern wird man hier eher nicht sehen - bestenfalls verschmorte Teile in den "abgerauchten" angeschlossenen Verbrauchern.
 
An die VDE-Jünger unter den Forenkollegen:
Muss nach Anschluss einer PV-Anlage nicht eine umfangreiche Messung inkl. Dokumentation gemacht werden?
Das wird doch hier schon bei einer neuen Steckdose propagiert.
Z.B. Durchgängigkeitsprüfung der Schutzleiter, Messung der Leerlaufspannung und des Kurzschlussstromes, sowie des Isolationswiderstandes der DC Leitungen?!
Dann wäre nach dieser Messung zu fragen und sich das Messprotokoll vorlegen zu lassen (was in dem Falle der Richtigkeit meiner Annahme) ja eh ausgehändigt hätte werden müssen).
Ist dieses nicht vorhanden, wäre das (auch) schon mal ein Packende, woran der Elektriker dran "aufzuhängen" wäre.
(Ob diese Messungen den Fehler vorab gefunden hätten, vermag ich nicht zu beurteilen).
 
An die VDE-Jünger unter den Forenkollegen:
Muss nach Anschluss einer PV-Anlage nicht eine umfangreiche Messung inkl. Dokumentation gemacht werden?

Ist wie mit der Dichtheitsprüfung im Installationsbereich Wasser / Heizung.
Sollte eigentlich gemacht werden. Wird in Realität aber nicht immer gemacht sondern bei Reklamation nachgedichtet :)
Der Fall ist aber schon recht heftig. Hoffentlich lässt sich alles wieder ins Lot bringen ohne größere Schäden an den Leitungen.
 
Ja, aber wenn Du freundlicherweise mal meinen Link etwas (weiter) als ggf. nur die Überschrift gelesen hättest, wärest Du zu dem Teil
"PV-Anlagen – allgemeine Prüfvorschriften" gelangt.
Dort ist z.B. die DIN VDE 0100-600 (IEC 60364-6) aufgeführt und weiter:.
Bei Erst- und wiederkehrenden Prüfungen durchzuführen:
  • Durchgängigkeit der Schutzleiter und PA-Leiter
  • Messen der Isolationswiderstände der Wechselspannungsseite
  • Messen der Schleifenwiderstände zum Nachweis des Schutzes durch automatische Abschaltung im Fehlerfall
  • Messen der Leerlaufspannung des PV-Generators und dessen Polarität zum Nachweis der korrekten Verschaltung der PV-Module
  • Messen der PV-Generatorkurzschlussströme, alternativ der PV-Generatorbetriebsströme, zum Nachweis der korrekten Verschaltung der PV-Module
  • Funktionsprüfung der Wechselrichter
  • Messen der Isolationswiderstände des PV-Generators/PV-Teilgenerators
Ohne den Anspruch an Vollständigkeit zu erheben, will ich damit nur sagen, dass es mit dem Anschluss und der Inbetriebsetzung wohl nicht getan ist und wenn der Installateur alle Prüfungen ordnungsgemäß durchgeführt und dokumentiert hätte, könnte man schon mal einen großen Fehlerquellenanteil ausschließen.
 
Was nützt das aber alles, wenn derjenige bei der Installation z.B. den N der Kundeanlage gelöst hat?
 
Der Elektriker hat da ein Problem und darüber braucht ihr euch keine Gedanken machen. Er war als Letzter an der Anlage und definitiv hat der Keine elektrische Prüfung mit Messprotokoll gemacht . Sonst würde das Vorliegen.
 
Thema: Schäden an diversen Geräten nach Inbetriebnahme PV
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