Scheinleistung und Einschaltstrom bei einem Fön?

Diskutiere Scheinleistung und Einschaltstrom bei einem Fön? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Liebe Elektriker - bitte entschuldigt, dass ich hier vielleicht mit für Euch selbstverständlichen Fragen komme, aber ich zerbreche mir an den...
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enthropia

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Liebe Elektriker - bitte entschuldigt, dass ich hier vielleicht mit für Euch selbstverständlichen Fragen komme, aber ich zerbreche mir an den Fragen seit Wochen den Kopf, und es geht um meine Abschlussarbeit als Fachkraft für Veranstaltungstechnik.

Ich hatte als Abschlussarbeit eine Veranstaltung zu betreuen, bei der ich für 12 Föne á 1kW eine Stromversorgung stellen musste. Laut meinen Berechnungen müsste der 32A Anschluss - trotz Spannungsfall (25m Verlängerung) - und LS mit B-Charakteristik das ausgehalten haben.

Ich hatte das ganze über einen 32A-Würfel --> 16A CEE + 6*Schuko und einen 16A-Würfel --> 6* Schuko, gleichmässig auf die Phasen verteilt aufgelöst.

Der Punkt ist, dass an diese Stromversorgung letzten Endes 18 Föne (über 1 kW - ein Reisefön hat 1kW, ein professioneller Haartrockner irgendwas zwischen 1,4 und 2,1kW) und 18 Glätteisen á ca. 400W angeschlossen wurden. Was zur Folge hatte, dass der LS ständig geflogen ist. Ich muss nun rechnerisch anhand von 1-kW Fönen beweisen, dass es nicht an meiner Stromversorgung lag, sondern an den zusätzlich angeschlossenen Geräten, dass die Sicherung geflogen ist.

Dass ein Fön beim Einschalten eine Stromspitze erzeugen muss, ist mir klar. Ob er eine Scheinleistung hat, oder ob diese vernachlässigenswert gering ist, konnte ich nicht herausfinden.

Die Frage ist: gibt es Näherungswerte, vergleichbare Dinge (Spulen?) deren Werte ich nehmen könnte, um meine Rechnungen zu machen? Ich kann das nicht messen, habe weder einen 1kW-Fön noch die nötigen Geräte dazu, weder Philips noch Bosch haben mir auf meine Fragen antworten können, und die Physik- und E-Technikstudenten in meinem Bekanntenkreis wussten auch nicht weiter.

Bittebbittebitte: helft mir! Ihr seid meine letzte Anlaufstelle, am Mittwoch muss die Arbeit zum Drucker...

Danke,
Tine
 
Hallo,

nur mal so eben ohne viel Berechnung :

18 Föne mit Abgabeleistung 1000W haben bei einem geschätzten Wirkungsgrad von 90% eine elektrische Leistungsaufnahme von ca 1100 Watt ( angenommen cos= 1).

18 Glätteisen mit Abgabeleistung 400W haben bei einem geschätzten Wirkungsgrad von 90% eine elektrische Leistungsaufnahme von ca 440 Watt.( angenommen cos= 1).


18 x1100W= 19800W
18 x400W = 7920 W

Gesamt =27,2 kw

Gegeben : Absicherung 32A

max. mögliche Scheinleistung bei 32A : P= 1,73 x U xI
P= 1,73 x 400V x32A = 22,1 kw

Bei 27,2 kw ziehst du also rund 39 A über deine 32 A Sicherung .......da kann es schon sein das die nach einer Weile fliegt.

Eine weitere Betrachtung : Die Leistung der " Heizgeräte" ergibt sich erst im Nennbetrieb...also wenn sie warm sind . Da deine " Heizungen " im wesentlichen ohmsche Widerstände sind, könnte deren Kaltwiderstand natürlich unter dem Nennwiderstand liegen , was erhöhte Einschaltströme zur Folge hätte...wenn dann alle " kalten Heizungen" mit einmal einschalten.......
 
WOW, edi, dankeschööön!
Is ja der Hammer, damit bin ich echt schon einen RIESENschritt weiter. Es haben sich allerdings noch ein paar "Verständnisfragen" ergeben... könntest Du mir die auch noch beantworten?

edi schrieb:
haben bei einem geschätzten Wirkungsgrad von 90%.

Wie kommst du auf diese 90%? Ist das ein Erfahrungswert, oder nimmst du einen Wert von einem (welchem) vergleichbaren Gerät?

edi schrieb:
(angenommen cos= 1).
heisst das phi=0° ?

edi schrieb:
max. mögliche Scheinleistung bei 32A : P= 1,73 x U xI
P= 1,73 x 400V x32A = 22,1 kw

Wo nimmst du den Faktor 1,73 her? Ist das ein allgemein genutzter Grenzwert? bezieht sich das auf die 32A?

edi schrieb:
könnte deren Kaltwiderstand natürlich unter dem Nennwiderstand liegen , was erhöhte Einschaltströme zur Folge hätte...wenn dann alle " kalten Heizungen" mit einmal einschalten.......

Hast Du - oder irgend jemand anders, der das liest, mal ne Zahl für mich, um ein wievieles höher so ein Einschaltstrom liegen kann? Ich gehe davon aus, dass dieser Wert unter dem 3,5-5 fachen des LS mit B-Charakteristik ist - ist das richtig?

Tine
 
Hallo,

also vorweg, Scheinleistungen können nur an Geräten auftreten die eine Phasenverschiebung verursachen. Ein Fön macht das normalerweise nicht, da er keine Konenatoren oder Spulen besitzt,l die dieen Effekt auslösen könten.

Wie kommst du auf diese 90%? Ist das ein Erfahrungswert, oder nimmst du einen Wert von einem (welchem) vergleichbaren Gerät?

Ja das sind Erfahrungswerte.

heisst das phi=0° ?

-->Cosinus<-- dort ist ist gut zu erkennen. Die Cosinusfunktion hat bei 0° ihr maximum, also 1.

Wo nimmst du den Faktor 1,73 her? Ist das ein allgemein genutzter Grenzwert? bezieht sich das auf die 32A?

Der Faktor WURZEL (3) stammt ist ein Verkettungsfaktor bei Drehstrom.
http://de.wikipedia.org/wiki/Drehstrom
einfach mal einlesen dann sollte das klarer sein.

Hast Du - oder irgend jemand anders, der das liest, mal ne Zahl für mich, um ein wievieles höher so ein Einschaltstrom liegen kann? Ich gehe davon aus, dass dieser Wert unter dem 3,5-5 fachen des LS mit B-Charakteristik ist - ist das richtig?

Genau Zahlen kann ich dir nicht nennen. Aber bei Glühlampen Motoren u.s.w. sagt mann allgemein ca. 4-6 fachte des Nennstromes des Gerätes. Aber genau Zahlen kann ich leider nicht mit dienen.

@Edi

max. mögliche Scheinleistung bei 32A : P= 1,73 x U xI
P= 1,73 x 400V x32A = 22,1 kw

P ist in diesem zusammenhang nicht korrekt.
Scheinleistung = S
S = Wurzel(3) * U * I [V*A]

MFG Marcell
 
ach, auf die wurzel 3 hätt ich ja auch selber kommen können *andenkopfditsch*

danke jungs. das waren jetzt echt viele informationen. ich denke, damit komme ich weiter.

trotzdem: falls jemand noch eine genauere zahl bezüglich des faktors für den einschaltstrom hat, wäre ich sehr dankbar dafür.

dankbare grüsse,
tine
 
Hallo,

@ Edi,

kein Thema irren ist Män... ÄHHHH ... Menschlich ;).

MFg MArcell
 
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