Schleifenimpedanz zu niedrig, Schmelzsicherung nötig?

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Knogle

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Ich grüße euch liebe Community.

Ich habe meine interne Verdrahtung im Zählerschrank nun von 10mm² auf 16mm² erhöht.
Ich habe einen Drehstromkreis, worauf ich mit 16mm² draufgehe, und mit 16mm² auf ein Schütz.
Der Kreis ist mit einem B16A Automaten abgesichert, mit 6kA Abschaltvermögen.

Dann habe ich mal mit einem Fluke Messgeraet hinter der Sicherung, an dem Schuetz, die Schleifenimpedanz gemessen, und ich bin auf 0,07 Ohm gekommen.
D.h. ich würde im Worst-Case, bei einem Kurzschluss hinter den Sicherungen, zwischen Schütz und Sicherungen, einen Kurzschlussstrom von über 8kA haben, aber der LS schafft nur 6kA.
Sind in diesem Fall nur Schmelzsicherungen zulässig ? Oder sollte ich einfach den Querschnitt zwischen Sicherung und Schütz bspw. dann in 1,5mm² machen?

Schmelzsicherungen habe ich als DIAZED, mit 50kA Abschaltvermögen, jedoch nehmen die soviel Platz weg wie 2 Automaten.
 
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Es gibt aber auch LS-Schalter mit 10 oder 25 kA, zum Beispiel diejenigen im Zählerschrank, im Vorzählerbereich zum Absichern der Tarifumschaltung.
 
Ich habe einen Drehstromkreis, worauf ich mit 16mm² draufgehe, und mit 16mm² auf ein Schütz.
Der Kreis ist mit einem B16A Automaten abgesichert, mit 6kA Abschaltvermögen.

Ist die 16 deine Lieblingszahl? Anders kann man sich Absicherung und Aderquerschnitt nicht so recht erklaeren...

Schmelzsicherungen habe ich als DIAZED, mit 50kA Abschaltvermögen, jedoch nehmen die soviel Platz weg wie 2 Automaten.

Anderer Punkt, den man beim Einsatz von Diazed beachten sollte, ist das bei einpoligen KS nur die betreffende Phase abgeschaltet wird. Je nach angeschlossenen Drehstromverbraucher kann das unerwuenschte Effekte hervorrufen. 3-pol. LSS mit Ik 10kA waere hier (auch in Hinsicht auf die Laienbedienbarkeit und Schaltbarkeit) die bessere Wahl. Gibt es bestimmt auch in 16A...
 
Kurz und knapp da hast du Müll gemessen. Den 230 V :0,07V:A ergeben knapp 4 kA ! Damit du selbst bei einem 2 poligen Kurzschluss über 6000 A kommst müsste der Wert unter 0,067 Ohm fallen !
400V:6000A= 0,067V:A
 
Das ist eigenartig, das Geraet hat mir direkt den Ik mit angezeigt, der war in diesem Bereich.
Oder kann es sein, dass das Geraet noch eine Toleranz mit einrechnet?
 
In den sehr niederohmigen Bereichen kann man sich da nicht mehr sicher verlassen. Evtl. ist auch eine falsche Messmethode eingestellt, sprich zu kleiner Messstrom.

Generell muss man mit mindestens 30% Messfehler rechnen. Es messen auch verschiedene Fabrikate von Geräten unterschiedliche Werte. Auch, wenn es teure und calibrierte Geräte sind.


Aber auch im Bereich nicht allzu niedriger Schleifenwiderstände gibt es noch große Abweichungen.

Hatte letztens den Fall, Innenwiderstand an einer CEE Steckdose. Ich mit Gossen Metrawatt gemessen: 0,65 Ohm.
Mit Fluke eines Bekannten: 0.78Ohm.

In einer Verteilung:
Gossen: 0,27 Ohm
Fluke: 0,38 Ohm

Um dem auf den Grund zu gehen, hatte ich mir drei Heizlüfter besorgt, die zusammen 24A ziehen.
Diese an der Stelle in der Unterverteilung angeschlossen ergab ein DeltaU von 6,5V. Natürlich die Messung mit und ohne Strom mehrmals wiederholt um evtl. Schwankungen der Netzspannung zu berücksichtigen.

Aber das Ergebnis dieses "Eigenbaus" blieb konstant bei 0,27 Ohm.

Der Bekannte mit dem Fluke war darauf etwas frustriert. Ich kann aber nicht sagen, ob ein Bedienfehler seinerseits vorlag, dergestalt, dass er evtl. die falsche Methode eingestellt hatte. Er meinte nur, in seiner Firma messen sie immer so mit dieser Einstellung.

Mein Fazit: Man muss sicherheitshalber mit dem Faktor 1,5 rechnen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Der Bekannte meinte, in seiner Firma sei der Faktor 1,2 üblich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann solltest Du Deinem Bekannten mal mitteilen, daß in Seiner Firma da was falsch läuft, denn die VDE schreibt schon den Faktor 1,5 vor.
 
So alles klar, es wird nun ein 3 Pol ABB B16A Automat mit 10kA, habe einen in der Bucht neu verpackt fuer 19 Euro inkl. gefunden.

Gibt es eigentlich Referenzen was bei so einem Kurzschluss mit 10kA passieren kann?
Wenn man dem Video hier glauben kann
dann ist ja bei 10kA alles weg, der ganze Zählerschrank.
 
Das ist der HAK, und ja, im schlimmsten fall ist der auch weg, inclusive. der Zuleitung. Deswegen müßen diese Einrichtungen auf nicht brennbarebn Baustoffen montiert werden.
In der Praxis sind die vorgeschalteten Sicherungen mit z.B. 250A oder 315A aber auch in der Lage, diese Leitung mit zu schützen.
 
Sowas ist extrem selten.

und eine Diazed Sicherung ist ja fähig 50kA abzuschalten. Mal im ernst im Haus ist ein 50kA Kurzschluss sehr unwahrscheinlich.
 
Die Angabe 6kA (oder 10 kA oder 50 kA )sagt nur das diese Sicherung den möglichen Kurzschlussstrom bis 6000 A (oder höher) ohne Brand sicher abschalten kann.
 
Ich finde es erstaunlich dass der Keramikkörper einer Schmelzsicherung in der Lage ist soviel Energie aufzunehmen.
 
Moment mal ein Störlichtbogen hat mit der Schmelzleistung einer NH gar nichts gemeinsam. Zudem ist in der Schmelzsicherung auch noch Sand enthalten. Dieser Sand soll das auftreten eines Lichtbogens verhindern bzw den Lichtbogen löschen.
 
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