Die Antwort ist hier einfach und wieder doch nicht so ganz. Der einfache Teil: Schmelzsicherungen, meist der Charakteristik gL (Gesamtbereichsschutz für Leitungen und Installationsteile), reagieren etwas träger bei Kurzschlussströmen, weil es doch ein paar Millisekunden dauert, bis der Metallstreifen durchschmilzt. Der Kurzschlußauslöser eines LS hingegen, den vollständig der Ström durchfließt (nicht nur Teilweise wie meist beim Leistungsschalter), reagiert sehr schnell. Zudem begrenzt ein Leitungsschutzschalter den Kurzschlußstrom nur relativ gering. Das zusammengenommen bedeutet: Würde statt der Schmelzsicherung einfach ein weiterer Leitungsschutzschalter, z.B. C32, verbaut, würde bei einem direkten Kurzschluss hinter einem Nachgeschalteten B16 wahrscheinlich (je nach Netzimpedanz) auch der vorgeschaltete C32 auslösen. Und das ist natürlich äußerst unwillkommen. Mit Schmelzsicherungen hingegen ist das ziemlich unkompliziert, die lösen oft nichtmal bei einem Außenleiterschluss in einem Endstromkreis aus und wenn, dann selten.
Dass Vorsicherungen überhaupt verwendet werden, wo doch wahrscheinlich die vorgeschalteten SLS (sofern verfügbar) ausreichen würden, um die LS zus chützen, hängt damit zusammen, dass die meisten FI nur mit 40A belastbar sind. Und die FI müssen schließlich auch gegen Überlast geschützt werden, da sie sonst kaputt gehen!
Natürlich könnte man statt den Schmelzsicherungen auch SLS oder Leistungsschalter verwenden, aber die passen nicht oder schlecht in Nachzählerfelder (wobei: Der NZM1 von Moeller würde passen) und kosten deutlich mehr.
Das Vorgehen ist also Standard und auch empfehlenswert, wobei es natürlich auch noch bessere Alternativen, wie die eben erwähnten Leistungsschalter gibt. Diese kosten allerdings erheblich mehr. Also letztlich eine Frage des Budgets. Wobei Schmelzsicherungen in Privathäusern mehr als ausreichend sind!
MfG; Fenta