Schuko Steckdose mit nur zwei Leitungen?

Diskutiere Schuko Steckdose mit nur zwei Leitungen? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, bei mir in der Mietwohnung ist an der Wand eine Steckdose montiert, wo nur zwei Kabel hingehen. Ich dachte immer, dass man eine...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
M

markus_

Beiträge
6
Hallo zusammen,

bei mir in der Mietwohnung ist an der Wand eine Steckdose montiert, wo nur zwei Kabel hingehen. Ich dachte immer, dass man eine Steckdose mit Schutzkontakt auch mit dem PE verbinden muss. Kann mich bitte jemand aufklären, ob das so seine Richtigkeit haben kann? Kenne mich mit Elektroinstallation leider kaum aus. Falls noch weitere Infos nötig sind, bitte fragen.

Grüße
Markus
 
Ist eine klassisch genullte Steckdose mit kombiniertem Neutral-/Schutzleiter (auch PEN oder Nullleiter genannt). An der Steckdose muss eine Brücke vom PE zum N sein! Fehllt die, liegt ein Anschlussfehler vor!

Einstallationen mit PEN in den Endstromkreisen bedeuten Einbußen in Punkto Sicherheit, da bei Unterbrechung dieses PEN beim Betrieb von Geräten die volle Netzspannung an berührbaren geerdeten Oberflächen von an diesem Stromkreis betriebenen Geräten anliegt. Der einsatz von FI in TNC-Stromkreisen ist unzulässig. Beim Betrieb von Geräten mit einer anderen Verbindung zu einem PA (z.B. Computer mit Netzwerkanschluss und Anbindung an ein Netzwerk mit Schirmerdung) entstehen Ausgleichsströme, die für Störungen sorgen können!

Was ist der Grund für diese Frage (bitte nicht falsch verstehen, es ist immer gut, nachzufragen!)? Renovierungsarbeiten?

MfG; Fenta
 
Hallo Fenta,

vielen Dank für die superschnelle Antwort. Der Hintergrund ist, dass ich für eine Messung eine Erdung gebraucht habe, und eben an diesem Schutzkontakt der Steckdose die Erdungsklemme angebracht habe. Das Messergebnis war murks. Nach hin und her Überlegen, weshalb die Messung murks ist, habe ich gesehen, dass an diese Steckdose nur zwei Leitungen gehen. Als ich mein Messgerät dann an der in der Wand fest verbauten Steckdosen geerdet habe, war das Messergebnis plausibel. Mein Verdacht ist daher, dass die Schutzkontakte an besagter Steckdose gar nicht angeschlossen sind, auch nicht am Neutrallleiter. Und das wäre ja in jedem Fall nicht in Ordnung, oder?

Zur Frage der höheren Gefährdung habe ich noch ein Verständnisproblem: Üblicherweise ist das Gehäuse eines BM ja über PE geerdet. Tritt hier ein Fehler durch z.B. Kabelbruch auf, so liegt dann ja auch die volle Netzspannung an den leitfähigen Teilen des BM an. Wo genau ist dann da der Unterschied zu einem Kabelbruch des N-Leiters im Falle einer PEN-Schaltung?

Grüße
Markus
 
Also die Schutzkontakte sind gar nicht angeschlossen. Auch nicht mit einer Brücke zum PEN.

Das ist nicht zulässig.
 
Zum Thema PEN Bruch

Wenn z.B.: eine Glühlampe nur am Fußkontakt auf L1 hängt, ist durch die Glühwendel auch automatisch der Gewindeanschluss unter Strom.

Dieser hängt jedoch normalerweise an N und ist über die Nullungbrücke in der Steckdose auch mit Pe verbunden.

Ist jetzt der PEN vor der Steckdose unterbrochen, liegt nun wegen der Brücke N-Pe an allen eingesteckten Geräten mit Schutzleiteranbschluss Spannung am Gehäuse.
 
fuchsi schrieb:
Also die Schutzkontakte sind gar nicht angeschlossen. Auch nicht mit einer Brücke zum PEN.

Das ist nicht zulässig.

Das ist nur eine Vermutung, da mein Messgerät nur Murks angezeigt hat. Sollte sich ja mit einfachem Durchgangsprüfer prüfen lassen, oder?
 
Es ist jetzt nicht klar was für eine Messung hier getätigt wurde. Eine Erdkontakt aus klassischer Nullung stellt niemals einen hochwertigen Erdkontakt her, da eingeschaltete Verbraucher das Potential auf dem PEN (Nulleiter) anheben also ein Spannungsunterschied zur Erde entsteht.

mit einem Mulitmeter muß sich allerdings immer eine Verbindung zwischen N und PE Kontakt der Steckdose messen lassen.
 
markus_ schrieb:
Mein Verdacht ist daher, dass die Schutzkontakte an besagter Steckdose gar nicht angeschlossen sind, auch nicht am Neutrallleiter. Und das wäre ja in jedem Fall nicht in Ordnung, oder?
Nein, das wäre nicht in Ordnung! Kannst du aber leicht überprüfen, indem du mit einem zweipoligen Spannungsprüfer die Spannung der Kontakte gegen PE misst. Multimeter geht hierfür zur Not auch. Oder du schraubst die Steckdose ab und schaust, wie die Verkabelung aussieht (aber vorsichtigt bitte).

Zur Frage der höheren Gefährdung habe ich noch ein Verständnisproblem: Üblicherweise ist das Gehäuse eines BM ja über PE geerdet. Tritt hier ein Fehler durch z.B. Kabelbruch auf, so liegt dann ja auch die volle Netzspannung an den leitfähigen Teilen des BM an. Wo genau ist dann da der Unterschied zu einem Kabelbruch des N-Leiters im Falle einer PEN-Schaltung?
Der Unterschied ist, dass bei TNS (separater N und PE) zwei Fehler vorliegen müssen, damit das passiert. Zunächst muss der PE brechen und dann muss es eine leitfähige Verbindung in einem Betriebsmittel zwischen L und PE geben. Und selbst in diesem Fall kann ein vorgelagerter FI vor tödlichen Folgen schützen. Bei TNC in Endstromkreisen gibt es diese Verbindung in gewisser Weise bereits (in der Steckdose). Bricht der PEN (einen Neutralleiter gibt es bei TNC nicht), fließt der Strom von L über das Gerät nach N und in der Steckdose von N nach PE, wenn er sonst nirgends abfließen kann. Dann hat man die Netzspannungen an allen geerdeten Teilen. Und eine PEN-Unterbrechung ist ohnehin etwas wahrscheinlicher aufgrund der Belastung des Leiters durch den Strom.

MfG; Fenta
 
Ich werde das mal nachprüfen und Bericht erstatten.

Grüße
Markus
 
Hallo,

wenn das wirklich nur zwei Adern hinlaufen würde ich solche Steckdose einbauen.
http://s18.postimg.org/8qhlmu2md/image.jpg
Da man eh immer mehr Ladegerätemit Eurostecker für alles hat, hat man keine klassische Nullung mehr und kann trotzdem Strom zapfen.

mfG
F.T.
 
Habe nun nachgemessen: An der in der Wand verbauten Steckdose messe ich zum Schutzkontakt jeweils 0 bzw. 230V, wie es zu erwarten ist. An der besagten Steckdose, die an die Wand montiert ist, und wo nur zwei Drähte rangehen, messe ich gegen den SchuKo 3 bzw. 30 V. Da scheint wohl was gar nicht zu passen, oder? Wenn der SchuKo gar nicht kontaktiert wäre, so würde man ja gar nichts messen können.
 
eventuell ist auch die 3. Ader zum Schutzkontakt in einer Klemmdose nicht angeschlossen. Dann kommt es zu kapazitiven Einstreuungen durch den parallel geführten L. Das würde die 30V (gemessen mit einem Digitalmultimeter?) erklären.
 
Wie gesagt, zur Steckdose gehen nur zwei Leitungen. Gemessen habe ich mit einem DMM.
 
Aha. Vorgestern war das anscheinend ja nur eine Vermutung.


Hast Du die Steckdose nun ausgebaut und nachgeschaut, oder nicht? Wenn ja, Ist am Schutzleiter was angeschlossen, wie z.B.: eine Brücke zum N?
 
Wenn eine Brücke N-PE vorhanden wäre, würde er keine 30V messen. Das sind Einstreuungen, die mit einem MM immer gemessen werden. Hier muss eine neue 3-adr. Leitung verlegt werden.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Schuko Steckdose mit nur zwei Leitungen?
Zurück
Oben