Schukomat oder separater Stromkreis?

Diskutiere Schukomat oder separater Stromkreis? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, als Laie (bitte Nachsicht :) ) habe ich das Forum zu folgendem Problem durchsucht, ohne mir wirklich klar zu werden: Ich renoviere...
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Ratzkowski

Guest
Hallo,

als Laie (bitte Nachsicht :) ) habe ich das Forum zu folgendem Problem durchsucht, ohne mir wirklich klar zu werden:

Ich renoviere ein Dachgeschoss in einem Nachkriegs-Einfamilienhaus. Alle Steckdosen im Stockwerk zweigen von einer "zentralen" Steckdose ab. Diese wird über genau zwei Adern versorgt (klassische Nullung, wie ich gelernt habe) und teilt sich die Sicherung mit etlichen Steckdosen im Stockwerk darunter.

Ein separater Stromkreis wäre ein sehr grosser Aufwand, zumal im Rest des Hauses nicht renoviert werden soll. Grosse Frage also:

Wenn ich die "zentrale" Steckdose durch eine mit eingebautem FI-Schalter (Schukomat) ersetze und alle anderen weiter von dort abzweigen lasse - bin ich dann sicherheitstechnisch im grünen Bereich?

Vielen Dank für Eure Hilfe!
Ratzkowski
 
Neuaufteilung Stromkreise

Hallo und Willkommen im Forum,

klassische Nullung, zwei Adern wie beschrieben und FI-Schutz passt nicht zusammen. Zumal ich mir nicht vorstellen kann wie eine Schalterdose gleichzeitig als Gerätedose und als Verteiler fungieren kann :wink:
Schon was Leitungsquerschnitt und Leitungslängen betrifft wird das nicht machbar sein. Selbst wenn, würde bei der alten Installation und den vielen angeschlossenen Geräten wahrscheinlich regelmäßig der FI auslösen...

So wie ich das einschätze ist nicht nur ein, sondern (je nachdem was alles abgesichert werden soll) mehrere Stomkreise nötig.
"wäre ein sehr grosser Aufwand" -> Der ist wohl nötig, als Alternative zum Kabelbrand aber sicher noch vertretbar.

Hoffe das hilft fürs erste.
 
Hallo und Danke für die schnelle Antwort.

Das Stockwerk hat nur ein Schlaf- und ein Kinderzimmer. Also nur wenige und schwache Verbraucher.

Was diese Schukomaten angeht, sagt die Produktbeschreibung u.a.:
- 2-polig abgeschaltet (P,N)
- Mit Verbindungsleiter und Schutz nachgeschalteter Steckdosen
- Bemessungsauslösestrom: 30 mA. - Auslösezeit: = 30 ms
- Kurzschlussfestigkeit: 3000 A (bei 25 A GL Sicherung)
- Stromstoßfestigkeit: 250 A (8/20) µs

Kennt das Produkt jemand aus eigener Erfahrung?

Weiter vielen Dank an alle!
Ratzkowski
 
Ratzkowski schrieb:
Alle Steckdosen im Stockwerk zweigen von einer "zentralen" Steckdose ab. Diese wird über genau zwei Adern versorgt (klassische Nullung, wie ich gelernt habe) und teilt sich die Sicherung mit etlichen Steckdosen im Stockwerk darunter.

Ist es auch wirklich klassische Nullung, oder sind es gar Steckdosen ohne Schutzleiterkontakt?

Wenn ich die "zentrale" Steckdose durch eine mit eingebautem FI-Schalter (Schukomat) ersetze und alle anderen weiter von dort abzweigen lasse - bin ich dann sicherheitstechnisch im grünen Bereich?

Ist die komplette Installation ab da dreiadrig ausgeführt, also Aßenleiter, Neutralleiter und Schutzleiter? Welche Netzform besteht überhaupt seitens des EVU. Nicht, dass es sich um ein TT-Netz mit Standortisolierung handelt.

@Debee
Doch, solche Dosen gibt es wiklich. Da ist ein ganz normaler zeipoliger FI integriert und man kann auch Steckdosen nachschalten, sofern man die Version mit integriertem Verbindungsleiter hat. Die PEN-Aufteilung findet vor diesem FI statt, also PEN an den Schutzleiter und N an den FI, dann weiter zu eventuell folgenden Dosen. Dann aber konsequent dreiadrig! Übrigens, es gibt auch eine Variante des Schukomats für Schalterdosen ohne eigenen Schuko-Einsatz, also nur für nachgeschaltete Steckdosen.

http://www.busch-jaeger.de/pdf/0889_Schukomat_3_03.pdf

MfG
 
Hi,

offiziell dürftest du den 1,5mm²-PEN nicht mehr als Zuleitung verwenden, da heute ein PEN mindestens 10mm² haben muß.

Wenn an einem Gerät in der neuen Installation ein Defekt vorliegt, hilft der FI.
Bei einem PEN-Bruch - und das ist die große Gefahr eines TN-C-Netzes (klassische Nullung), gerade bei alten Leitungen und 1,5mm² (wenig mechanische stabilität) - hilft der nachgeschaltete FI nicht!

Nur Schlaf- und Kinderzimmer - okay....
Wieviel Etagen gibt es sonst noch, ist das der 1. oder der 2. Stock?
Zukunftssicher geplant wäre es, zu beiden Zimmern je eine eigene Zuleitung zu führen von einer Unterverteilung. In dem Stockwerk lohnt sich wohl nicht mit nur 2 Zimmern, aber vielleicht im Stock darunter? Wobei man auch oben einen einreihigen Kleinverteiler setzen könnte.

Dort könnte man dann zwei Sicherungen und einen "normalen" FI setzen.
Zuleitung dann direkt mit 4mm² (sollte genügen wenn nur für den Stock, wenn für zwei Stockwerke und da womöglich noch ne Küche oder so dabei, mehr!) und entsprechender Vorsicherung vom Zähler.

Zumindest eine 3x2,5-Zuleitung direkt vom Zähler wäre kein Fehler. Auch wenn das Aufputz vielleicht nicht so schön aussieht (gibts keine Möglichkeit irgendwo durch Abstellkammern o.Ä.?), wäre mir lieber als nen alten, zigmal geklemmten und seit 30 Jahren nicht gewarteten PEN.
Und ein Stromkreis für Alles ist auch nicht mehr ganz Zeitgemäß.

Wie auch immer du es machst - so vorsehen, daß man zumindest später mal eine eigene Zuleitung irgendwoher (Unterverteiler) bekommt, und nicht auf diese Steckdose festgelegt ist, sonst hast in 50 Jahren noch das ganze Haus auf einem Stromkreis.

Gruß
Didi
 
Hallo, da bin ich wieder!

@Hemapri
Ja, es ist wirklich eine klassische Nullung. Und die komplette weitere Installation ist dreiadrig ausgeführt. Netzform seitens EVU muss ich prüfen - aber wie? Was ist ein TT-Netz mit Standortisolierung, und welche Konsequenz hätte das für mich?

@didy
Verstehe, beim PEN-Bruch hilft er nicht. Allerdings läuft die Zuleitung bis zu der bewussten Steckdose komplett unter Putz, senkrecht in der Wand über zwei Stockwerke bis zum Zähler. Mechanische Beschädigung also nicht wahrscheinlich. Ab der bewussten Steckdose laufen dann alle Leitungen auf Putz, und das bleibt auch so, weil es ein Holzhaus ist. Da gibt's keinen Putz ;-)

Genauer: Erdgeschoss Mauerwerk, 1. Stock Holz, Dachgeschoss Holz. Kein Keller. Eine in der Region sehr verbreitete Bauweise, aus vorgefertigten Holzelementen mit eingearbeiteten Leitungsschächten. D.h. man kommt schlecht ran.

Haus und Installationen sind 40 Jahre alt, es gibt aber dennoch mehrere Stromkreise. Heizung, Küche, Waschmaschine, Werkstatt, Licht Erdgeschoss, Licht oben separat.

Muss ich das mit dem TT-Netz/Standortisolierung prüfen? Oder kann ich erstmal einen Schukomat einbauen und mit dem separaten Stromkreis warten, bis die anderen Stockwerke renoviert werden?

Vielen Dank für Eure Hilfe
Ratzkowski
 
Ratzkowski schrieb:
Ja, es ist wirklich eine klassische Nullung. Und die komplette weitere Installation ist dreiadrig ausgeführt. Netzform seitens EVU muss ich prüfen - aber wie?

Hat sich dann wohl erledigt. wenn es klassische Nullung ist, dann handelt es sich um ein TN-C-Netz, ab der Aufteilung des PEN in N und PE um TN-C-S.

Was ist ein TT-Netz mit Standortisolierung, und welche Konsequenz hätte das für mich?

Du hättest dann keinen PEN und so auch keinen Schutzleiter.

Muss ich das mit dem TT-Netz/Standortisolierung prüfen? Oder kann ich erstmal einen Schukomat einbauen und mit dem separaten Stromkreis warten, bis die anderen Stockwerke renoviert werden?

Es ist, wie so oft, eine Ermessensfrage, die der errichter der Anlage verantworten muß. Bei Neuinstallationen gilt, dass ein PEN mindestens einen Querschnitt von 10 qmm Cu haben muß. Das sollte eigenlich auch bei deiner Installation dann so sein. Hier kommt aber der Bestandsschutz mit ins Spiel. Die Installation bis zur besagten Steckdose war zum Zeitpunkt ihrer Errichtung so zulässig. Die Gefahr des PEN-Bruches an der recht dünnen Ader besteht logischerweise weiter und betrifft dann auch die weitere Installation. Ein Austausch dieser Steckdose ist ohne weiteres möglich, auch gegen eine FI-Version. Für einen solchen Einsatzzweck werden sie schließlich VDE-konform hergestellt und vertrieben. Die weitere Installation erfolgt dann aber mit N und PE. Der Schutz der Leitung gegen Kurzschluß und Überlastung ist durch die Sicherung nach wie vor gegeben. Aus meiner Sicht wäre eine solche Erweiterung, wenn VDE-konform ausgeführt, durchaus möglich. Favorisieren würde ich sie allerdings nicht. Seperate Stromkreise mit entsprechenden LSS und FI wären die bessere Variante.

MfG



Vielen Dank für Eure Hilfe
Ratzkowski[/quote]
 
Alles klar!

Vielen Dank an alle, Ihr habt mir wirklich geholfen!

Ratzkowski
 
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