Schutzerde-Funktion?

Diskutiere Schutzerde-Funktion? im Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation Forum im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK; Hallo, nach einigem Zögern traue ich mich nun mal doch eine ausgesprochene Laienfrage an die Fachleute unter euch zu stellen - auch wenn jetzt...

  1. #1 besucher, 02.11.2005
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    Hallo,

    nach einigem Zögern traue ich mich nun mal doch eine ausgesprochene Laienfrage an die Fachleute unter euch zu stellen - auch wenn jetzt vielleicht einige mit den Augen rollen :roll: - nicht schlagen ;):

    Wieso bekommt man am Schutzkontakt einer Steckdose (oder am Gehäuse eines geerdeten Verbrauchers) keinen Stromschlag, wenn ein Verbraucher an den Stromkreis angeschlossen und eingeschaltet ist?

    Soweit ich hier mitbekommen habe, ist der Schutzleiter(PE) bei der gängigen Netzform TNC bzw. TNS ja immer irgendwo mit dem Neutralleiter elektrisch leitend verbunden. Ich drücke mich jetzt mal sehr laienhaft aus - im Wechselstromkreis wandern (wenn irgendein Verbraucher eingeschaltet ist) die Elektronen pro Sekunde 50 mal hin und her durch den Außenleiter und den Neutralleiter, d.h. der Strom fließt bzw. bewegt sich durch beide Leiter. Also müßte man beim Berühren des Schutzkontaktes eigentlich eine gewischt bekommen. Es ist doch so, als würde man über PE den Neutralleiter berühren...

    An der Stelle läßt mich mein Physikverständnis völlig im Stich und in der Forensuche fand ich auch nichts dazu, könnte das bitte mal jemand wirklich 'leicht fasslich' erklären?

    Danke / Gruß
    der besucher
     
  2. #2 Heimwerker, 02.11.2005
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    hallo!
    also beim tt netz ist der pe im normfall nicht mit dem neutalen verbunden.
    ansonsten: weil sich der strom den weg des/der geriungsten widerstands/stände sucht, und der weg durch den menschlichen körper ist alles andere als niederohmig.
     
  3. #3 Hemapri, 03.11.2005
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    Weil der Potenzialunterschied zwischen Schutzerde und Umgebungspotenzial sehr gering ist.

    Im TN-C-Netz gibt es keinen Neutralleiter, im TN-C-S oder echtem TN-S-Netz sind PEN, bzw. PE und N im Transformatorenmittelpunkt geerdet, so dass annähernd Erdpotenzial besteht. Im TT-Netz ist der PE direkt schutzgeerdet. Vom Trafo kommt nur der Neutralleiter.

    Und? Auch den Neutralleiter kannst du ohne Stromschlag berühren, eben, weil dieser auch Erdpotenzial führt. Das wird extra so gemacht, um definierte Verhältnisse herzustellen.

    MfG
     
  4. #4 besucher, 03.11.2005
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    Gut - ich berühre den Neutralleiter (wohlgemerkt im geschlossenen Stromkreis, also mit eingeschaltetem Verbraucher) und kriege keinen Stromschlag.

    Könnte ich dann nicht auch L, die Phase (bzw. den Außenleiter) unter gleichen Umständen ohne Gefahr berühren?
    Der Strom ist doch vor dem Verbraucher, also in L der gleiche, wie hinter dem Verbraucher, in N.
    Das würde weiter bedeuten, man bekäme überhaupt nur dann einen Stromschlag, wenn man die Phase bei offenem Stromkreis - also ohne eingeschalteten Verbraucher berührt... Nee - oder?

    Gruß
    der noch zweifelnde besucher
     
  5. #5 Hemapri, 03.11.2005
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    Das kommt ganz drauf an, wie gut du gegenüber einem anderen Potenzial isoliert bist.

    Schon richtig, aber du darfst nicht Strom mit Spannung verwechseln.

    Nein, das würde nur den Spannungsabfall über dem Verbraucher verändern. Der Potenzialunterschied ist trotzdem vorhanden.

    MfG
     
  6. #6 steboes, 04.11.2005
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    SPANNUNGSFALL... :x
     
  7. #7 besucher, 04.11.2005
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    ja - ist schon klar, durch den Verbraucher fällt die Spannung ab. Aber doch nicht auf 0,0. Wenn ich z.B. zwei Glühlampen im Wechselstromkreis in Reihe schalte, dann leuchten doch auch alle beide - dunkler, aber sie leuchten. Also muß doch hinter der ersten Lampe (was bezogen auf diese dann N ist) noch Strom fließen, sonst würde die zweite nicht leuchten. Vor der ersten Lampe kriege ich eine gewischt, zwischen der ersten und zweiten Lampe auch, aber hinter der zweiten nicht mehr? Wo liegt da mein Denkfehler :?: :?: :?:

    Ich weiß nicht ob ich mich verständlich ausgedrückt habe - wollte eine Skizze hochladen, geht aber leider nicht mangels Webspace.

    Gruß
    der immer noch grübelnde besucher
     
  8. #8 Hemapri, 04.11.2005
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    Klar fließt da ein Strom, nämlich genau der gleiche, wie vor allen Lampen. Der Strom wird doch bei einer Reihenschaltung nicht geringer. Was reinfließt, muß auch wieder rausfließen.

    Du scheinst erst mal immer noch ein Problem mit dem Unterschied von Strom und Spannung zu haben.
    Nun zu den Lampen. :wink:
    Der Strom hat zwar kein Hirn, ist aber hochintellegent und obwohl ein Arbeitstier, faul und bequem. Er versucht sich nämlich immer schnell dorthin zu verkrümeln, wo ein niedrigeres Potenzial herrscht und das ist zumeist das Erdpotenzial, nicht zuletzt deshalb, weil der Transformatormittelpunkt auf dieses Potenzial gelegt wurde. Er sucht sich daher auch immer den Weg des geringsten Widerstandes. Warum sollte der Strom also den Weg über die eine oder auch beide Lampen wählen, wenn irgend ein dummer Dau mit einem geringeren Widerstand ihm die Möglichkeit bietet, schneller dorthin zu gelangen. Autsch :!: :shock:
    Hinter den Lampen, also den elektrischen Verbrauchern liegt bereits Erdpotenzial in Form des Neutralleiters. Der Strom müßte doch mit Blödheit geschlagen sein, wenn er jetzt den höherohmigen Weg über den Körper wählt. :idea:

    Alles klar, MfG
     
  9. #9 besucher, 06.11.2005
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    @ Gast u. Hemapri:
    Na ja - nicht direkt. Die Zusammenhänge zwischen Strom und Spannung sind mir schon bekannt, bzw. noch erinnerlich. Es gilt doch die Beziehung U ~ I, oder anders gesagt ohne Spannung kein Strom. Also fließt auch in N ein Strom. Ich krieg nur deshalb keinen Stromschlag, weil mein Körperwiederstand bei Netzspannung ca. 2000 mal größer ist als der von N - oder so. Das kapiere ich. Nur eben der Unterschied ob ich an L oder N angreife...

    Wenn ich mir so die Grafiken im Physikbuch meiner Tochter ansehe, liegt mein Denkfehler wohl darin, daß die Spannung im Versorgungsnetz nicht symmetrisch zur Spannungsquelle ist. In der Grafik bzw. Prinzipskizze für Wechselstrom - das Spannungssymbol mit der Wellenlinie zwischen den Polen, die jeweils gleich hohes, entegegengesetztes Spannungspotential haben - sieht es halt so aus, als bekäme ich an beiden Polen des Stromkreises einen gleich starken Stromschlag...
    Im Versorgungsnetz ist es offenbar nun nicht symmetrisch, sondern ein Pol (N) liegt immer auf Null und nur der andere (L) wechselt zwischen Plus und Minus - und ich befinde mich gewissermaßen in der Nähe von Null... So ähnlich schrieb Hemapri schon weiter oben - ich konnt's mir nur nicht vorstellen. Ich dachte so was wie: Kraft = Gegenkraft bzw. Pluspotential=Minuspotential oder anders gesagt L = N oder so...

    Danke für die Ermutigung und ja genau - das meinte ich. Es ist von meiner Warte aus betrachtet so, als fließe der Strom irgendwie nur in eine Richtung, von L nach N - und das beißt sich halt mit dem Prinzip des Wechselstroms - jedenfalls so wie ich's bisher verstanden habe... Vielleicht sollte man sich den Stromfluß im Versorgungsnetz also eher wie einen mit 50Hz-Frequenz an- und abschwellenden Strom vorstellen, der effektiv gewissermaßen nur in einer Richtung verläuft... Zumindest wäre es so anschaulicher.

    Ob ich's nun wirklich geschnallt hab oder nicht... ganz sicher bin ich mir da nicht, aber danke auf jeden Fall für eure Geduld.:)

    Gruß
    der besucher
     
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