Schutzisolierter Industriestaubsauger???

Diskutiere Schutzisolierter Industriestaubsauger??? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo liebe Kollegen und innen, dies ist mein erster Beitrag im Forum. Sehr interessante Beiträge. Nun zu meinem Staubsauger: Es handelt...
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Hallo liebe Kollegen und innen,

dies ist mein erster Beitrag im Forum. Sehr interessante Beiträge.

Nun zu meinem Staubsauger:

Es handelt sich dabei um einen Industriestaubsauger mit zwei Motoren. Der Staubbehälter besteht aus Aluminium und steht auf vier Kunststoffrollen. Der Deckel ist komplett aus Kunstoff und beinhaltet die Motoren und die Schalter. Der Staubsauger trägt das Zeichen Schutzisoliert(Quadrat im Quadrat). Angeschlossen ist das Gerät über eine 2 Ader Leitung auf einen Schutzkontaktstecker ohne Schutzkontakt.
Soweit so gut und bis jetzt völlig unspektakulär. Aber jetzt kommt's: Am Aluminiumkorpus ist eine Klammer gesteckt. An der Klammer sind zwei in Reihe geschaltete hochohmige Widerstände angeschlossen. Das andere Ende dieser Widerstände ist am Netzanschlußkabel angeschlossen!!!?
Der Staubsauger hat übrigens das VDE und GS-Zeichen und ist Made in Germany.

... und jetzt ihr...
 
Entstörkondensatoren

zwei in Reihe geschaltete hochohmige Widerstände angeschlossen

wahrscheinlich 2 Entstörkondensatoren......
 
Capri schrieb:
hab ich die Frage überlesen ?

Hallo Capri,

nööö ich habe keine gestellt.
Eigentlich hatte ich erwartet es würde ein aufschrei der Empörung durch das Forum gehen. :wink:

Vielleicht den Post nochmal in Ruhe lesen?

Gruß Sideboard
 
Hallo edi,

glaub mir, es sind zwei hochohmige Widerstände!!!

Die Funktion: verhindern einer statischen Aufladung des Aluminiumgehäuses durch die Staubpartikel.


Kommt jetzt der Aufschrei?
 
Das andere Ende dieser Widerstände ist am Netzanschlußkabel angeschlossen!!!?

Kannst du das genauer erklären....?
 
edi schrieb:
Das andere Ende dieser Widerstände ist am Netzanschlußkabel angeschlossen!!!?

Kannst du das genauer erklären....?


Gerne edi...


betrachten wir die beiden Widerstände mal als einen. Damit ist dieser Widerstand auf der einen Seite direkt mit der blauen Ader der Netzanschlußleitung verbunden. Die andere Seite dieses Widerstandes dann mit der Klammer, welche wiederum an den oberen Rand des Staubbehälters geklemmt ist.

:shock: :shock: :shock: :shock: :shock:
 
Hallo,


dann liegt das Gehäuse je nach "Steckerstellung" einmal am Außenleiter oder am Neutralleiter... :roll:

ist mir auch noch nicht untergekommen......

Wer ist denn der Hersteller ?
 
Hallo edi,


über den Hersteller schweige ich mich mal aus, nur soviel, ich habe am Telefon mit einem zuständigen Ingenieur gesprochen(glaube ich wenigstens, vielleicht wars aber auch der Pförtner :lol: ). Dieser versicherte mir ausdrücklich das alles gut ist so wie es ist.

Vielleicht mal zur ganzen Geschichte:

Meine Kollegen brachten mir eines Tages diesen Staubsauger, und sagten mir sie würden ständig eine gewischt kriegen. Konnte ich mir garnicht vorstellen, da das Gerät Schutzisoliert ist und auch sonst äußerlich unbeschädigt war. Beim öffnen der Befestigungsklammern viel mir dann diese Metallklammer entgegen und aus dem Kunststoffgehäuse baumelte eine Ader mit ein paar zentimetern verdicktem Schrumpfschlauch daran. Meine Neugierde war geweckt, denn normalerweise mache ich mir nichts aus Toastern, Kaffeemaschinen und Staubsaugern. Na jedenfalls habe ich den Kasten komplett zerlegt und das vorgefunden was ich oben beschrieben habe. Zwei Nächte habe ich darüber geschlafen was zu tun sei. Wenn es nach mir gegangen wäre hätte ich das Teil sofort weggeschmissen, aber mein Chef war der Meinung ich solle das Teil reparieren so wie es war. Damit hätte ich aber nicht Leben können.
Die Kollegen hatten den Schlag durch die elektrostatische Aufladung des Gehäuses, verursacht durch die Staubpartikel bekommen. Darum die Klammer. Durch die sehr hochohmigen Widerstände wurde das Gehäuse dann natürlich entladen. Ich bin mir auch sicher, das das Gerät bei einer Messung des Isolationswiderstandes nicht durchgefallen wäre, und die Kriterien der Schutzisolierung durchaus erfüllt.
ABER ich möchte mir nicht vorstellen was passiert wenn diese beiden Widerstände durchbrennen und einen Kurzschluß bilden...

Am liebsten hätte ich das Gerät mit einem Schutzleiteranschluß ausgestattet und den verdammten Bottich dran angeschlossen. Schied für mich aber aufgrund der Schutzisolierung aus. Diese mußte nach meiner Meinung unbedingt hergestellt werden.
Ich habe folgendes Gemacht: Die Klammer mit den Widerständen weggeschmissen. In den Boden des Aluminiumbottichs ein Loch gebohrt und ein Stück Lederriemen drunter befestigt. Seit 3 Jahren läuft das Miststück schon so, und die Mitarbeiter haben noch nicht wieder gezuckt. Wieso der Hersteller keinen Plastikbottich verwendet hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Man wird so alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu...
 
Sideboard schrieb:
[...] Die Kollegen hatten den Schlag durch die elektrostatische Aufladung des Gehäuses, verursacht durch die Staubpartikel bekommen. Darum die Klammer. Durch die sehr hochohmigen Widerstände wurde das Gehäuse dann natürlich entladen. Ich bin mir auch sicher, das das Gerät bei einer Messung des Isolationswiderstandes nicht durchgefallen wäre, und die Kriterien der Schutzisolierung durchaus erfüllt.
ABER ich möchte mir nicht vorstellen was passiert wenn diese beiden Widerstände durchbrennen und einen Kurzschluß bilden...
Soweit logisch...
... bis auf die pauschale Annahme, dass Widerstände beim Durchbrennen einen Kurzschluss bilden würden.
Ob sie das tun, ist von der Bauart abhängig.
Gewickelte Typen können das. Da gbit's genug, das miteinander verschmelzen und den Widerstand verringern kann.
Kohleschicht oder andere Schichtwiderstände brennen aber definitiv trennend durch und sind in so einer Anwendung daher extrem angesagt.

Sideboard schrieb:
Am liebsten hätte ich das Gerät mit einem Schutzleiteranschluß ausgestattet und den verdammten Bottich dran angeschlossen. Schied für mich aber aufgrund der Schutzisolierung aus. Diese mußte nach meiner Meinung unbedingt hergestellt werden.
Wenn Du nur den Bottich angschlossen hättest, würde der Antrieb nach wie vor mit Schutzisolierung betrieben.
ESD-Staubsauger sind ebenso aufgebaut.
Die richtig guten ESD-Staubsauger für spezielle Räume besitzen allerdings noch eine separate Anschlussmöglichkeit, die den Schutzleiteranschluss beim Einstecken eines speziellen Kabels trennt, um das Bezugspotential frei zu wählen.


Sideboard schrieb:
Ich habe folgendes Gemacht: Die Klammer mit den Widerständen weggeschmissen. In den Boden des Aluminiumbottichs ein Loch gebohrt und ein Stück Lederriemen drunter befestigt. Seit 3 Jahren läuft das Miststück schon so, und die Mitarbeiter haben noch nicht wieder gezuckt. Wieso der Hersteller keinen Plastikbottich verwendet hat, entzieht sich meiner Kenntnis.
Das mit dem Lederstreifen ist natürlich auch eine Lösung - deren Wirkung auf nichtleitenden Untergründen natürlich klare Grenzen hat.
So eine "Rentnerschleppe" aka Kfz-Blitzableiter mit dem Blitzsymbol drauf hätte sicher auch nett ausgesehen.

Der Hersteller hat deshalb keinen Kunststoffbottich verwendet, weil das den Effekt der Aufladung durch die Partikel nicht unbedingt verhindert.
Dass auch ein Vollkunststoffgehäuse sich gewaltig aufladen kann, durften die stolzen Besitzer einiger Baureihen von Dyson am eigenen Leib spüren. Diese Dyson-Geräte waren durch die Zyklon-Technik darin sogar richtig effektiv, weil der Dreck darin im Vergleich zum Eimersauger richtig toll in Schwung kommt... ;-)

Sideboard schrieb:
Man wird so alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu...
Ohja, geht mir auch immer wieder so.
Obwohl ich schon deutlich älter bin als Rindviecher gewöhnlich werden.
 
Hallo zusammen,

ich hab nochmal eine kleine Anmerkung zu den Widerständen und den möglichen Fehlern.
Es gibt Widerstände in "Sicherheitsbauform", bei denen garantiert der Hersteller und eine Zulassungsstelle das kein Kurzschluß auftreten kann. Damit werden z.B. sichere Steuerungen aufgebaut.
 
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