Schutzleiter überhitzt, keinen Grund dafür gefunden

Diskutiere Schutzleiter überhitzt, keinen Grund dafür gefunden im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, zunächst muss ich betonen, dass das in meinem Bericht vorkommende Batterieladegerät ein Selbstbau Projekt eines angehenden Technikers ist...
  • Ersteller der Horst im Forum
  • Erstellt am
Krass. Aber Glück das vom Verteiler weiter nichts sichtbar ist.
Ob man mit solchen Fehlern ggf künftig auch bei Elektromobilität und Akkus rechnen muss ?
Gibts da wirklich keinen FI der solche Fehlerströme erkennt ?

Ja, zum Glück sind keine weiteren Schäden entstanden. Hätte sich auch zum Brand ausweiten können.
Ich denke, wenn alle Regeln beachtet werden, sind solche Verkettungen von Zufällen eher unwahrscheinlich. Hier wurde ja schon ein Fehler begangen, der für sich allein betrachtet, nicht weiter bedenklich ist:
da wurde der Minus-Anschluss der Ladekabel mit dem Gehäuse des Ladegerätes und damit auch mit dem Schutzleiter der Haus-Installation verbunden.
Ohne diese Verbindung wäre dieser Schaden höchst-wahrscheinlich nicht passiert.
 
Der vorhandene FI kann durchaus auch durch einen vom Ladegerät ausgehenden Gleichstrom blockiert werden.
Bildet sich eine Fehlerschleife über PE und N wieder zurück zum Gerät kann das durchaus vorkommen.
bereits 6mA ist die Normative Grenze für einen Typ A FI.

Welchen Strom kann das Ladegerät denn? spätestens ab 16A wäre der Schutzleiter der Steckdose vollkommen unzureichend.
auch den Schutzleiter muß man durch Abschalten schützen, nur eben nicht durch abschalten des Schutzleiters, sondern durch Abschalten der stromführenden Adern.


Das Ladegerät kann ca. 22 A Ladestrom abgeben.
Den Schutzleiter gegen zu hohen Fremdstrom zu schützen, oder das Netzkabel des Ladegerätes so dick zu dimensionieren, dass es notfalls den Ladestrom verkraften kann, halte ich eher für unverhältnismäßig.
Der Ladestrom hat ja nur über das rote und das schwarze Ladekabel direkt zur Batterie zu fließen, sonst nirgendwo hin -
und das wäre ohne diese Verbindung des Minus-Poles der Ladespannung zum Gehäuse auch nicht passiert.
 
Was hilft es das Netzkabel des Gerätes zu verstärken?
nichts!
Da wäre der Schutzleiter auf gesamter Länge entsprechend dem möglichen Fehlerstrom zu dimensionieren.
Also Erdung des Gleichstromnetzes unterlassen!
 
Ist unüblich aber mal angenommen man macht einen Steckdosenadapter in dem L,N und PE mit je einer kleinen Schmelzsicherung ausgestattet sind.
Dann hätte doch die Schmelzsicherung ausgelöst und dem PE wäre nichts passiert.

Oder könnte man sowas nicht mit einem 3 poligen LS verhindern ?
L, N und PE. Wenn einer überhitzt, löst der LS doch aus oder ?
 
Gibts da wirklich keinen FI der solche Fehlerströme erkennt ?

Diese Art von Strom auf Schutzleitern, wie hier geschildert, kann niemals ein RCD erkennen, auch kein allstromsensitiver.

Es war ein "fehlgeleiteter" Strom aus der Sekundärseite des Ladegeräts evtl. plus Strom aus der Fahrzeugbatterie?

Man muss sich das so vorstellen: Man hat zwei Steckdosen in der Wand, Abstand vielleicht ein paar Meter. Man klemmt den Pluspol eines KFz-Akkus an die Schutzleiterklemme der einen Steckdose und den Minuspol an die Schutzleiterklemme der anderen Steckdose. Es wird ein Strom von über 100 A über den PE in der Wand fließen, der die 1,5mm² Ader zum Glühen bringen kann.

Auch bei Schweissgeräten muss die Sekundärseite vom Netz und dessen PE gut isoliert sein, damit solche Effekte nicht auftreten können.
 
Ist unüblich aber mal angenommen man macht einen Steckdosenadapter in dem L,N und PE mit je einer kleinen Schmelzsicherung ausgestattet sind.
Dann hätte doch die Schmelzsicherung ausgelöst und dem PE wäre nichts passiert.

Oder könnte man sowas nicht mit einem 3 poligen LS verhindern ?
L, N und PE. Wenn einer überhitzt, löst der LS doch aus oder ?

Der Schutzleiter wäre von der Überhitzung verschont geblieben, aber dafür wäre die Sicherung im PE durchgebrannt und kein Mensch hätte das gemerkt. Damit hätten wir dann die Schutzmaßnahme des Ladegerätes außer Kraft gesetzt.
Ich will jetzt auch nicht irgendwelche abenteuerlichen Dinge hier in Betracht ziehen. Das Gerät muss mit den gängigen Sicherheitsmaßnahmen des Gerätes selbst und der Hausinstallation ausreichend sicher sein.
 
Diese Art von Strom auf Schutzleitern, wie hier geschildert, kann niemals ein RCD erkennen, auch kein allstromsensitiver.

Es war ein "fehlgeleiteter" Strom aus der Sekundärseite des Ladegeräts evtl. plus Strom aus der Fahrzeugbatterie?

Man muss sich das so vorstellen: Man hat zwei Steckdosen in der Wand, Abstand vielleicht ein paar Meter. Man klemmt den Pluspol eines KFz-Akkus an die Schutzleiterklemme der einen Steckdose und den Minuspol an die Schutzleiterklemme der anderen Steckdose. Es wird ein Strom von über 100 A über den PE in der Wand fließen, der die 1,5mm² Ader zum Glühen bringen kann.


Krasses Beispiel, aber vom Prinzip her völlig richtig.
 
Der FI löst da nicht aus das ist richtig auch kein Typ B+
Nur ein Typ A kann eben blockiert werden, denn der Gleichstrom vom PE rückwärts über den Fi fließt.
z.b. bei einem Defekt, der zu einer N-PE Verbindung hinter dem FI führt.
Trafo und Gleichrichter an sich können auch schon so einen glatten Gleichfehlerstrom verursachen!
 
Nur ein Typ A kann eben blockiert werden denn der Gleichstrom vom PE rückwärts über den Fi fließt.

Ja das ist richtig. Aber bei Schaltungen die mit netzverbundenen Gleichrichtern arbeiten, die nur von einer Phase und N gespeist werden, ist der Gleichfehlerstrom immer pulsierend, kehrt also zur Nulllinie zurück, womit ein A-RCD in der Regel auslöst. Drehstromgespeiste dagegen Stromrichter benötigen normalerweise immer allstromsensitive RCDs.
 
Nein das ist leider nicht so.
Auch die Norm hat das längst berücksichtigt, sobald ein Glättungskondensator integriert ist ist schon bei einer Einpuls Gleichrichtung ein glatter Gleichfehlerstrom möglich.
siehe hierzu VDE 0664-10 Tabelle 1
Bei der Zweipuls Gleichrichtung ist das erst mal nicht möglich, mit der üblichen Einfehlerbetrachtung.
Allerdings bei defekt von Dioden und damit der Umwandlung zu einer Einpulsgleichrichtung ergibt sich dann gleiches Fehlerproblem.
Bei defekt von Dioden wird allerdings nichts abgeschaltet, selbst das Laden wird weiterhin an sich funktionieren, womit ein Beheben des Defektes unwahrscheinlich wird.

Und erzähl mir jetzt nicht hier wäre keine Glättung drin, die zu ladende Batterie ist mit einem sehr großen Kondensator gleich zu setzen!
 
Diese Art von Strom auf Schutzleitern, wie hier geschildert, kann niemals ein RCD erkennen, auch kein allstromsensitiver.


Auch bei Schweissgeräten muss die Sekundärseite vom Netz und dessen PE gut isoliert sein, damit solche Effekte nicht auftreten können.


Das ist ein gutes Stichwort - ein Schweißgerät.
Es wäre doch denkbar, dass am Traktor mal etwas geschweißt wurde, und dass die Masse-Klemme des Schweißgerätes keinen Kontakt zum Traktor hatte, aber sonstwo "geerdet" war.
Dann könnte doch der Schweißstrom von der Elektrode zum Traktor, dann über das Minus-Ladekabel zum Ladegerät und über die Schutzleiter-Verbindungen wieder zur Masse des Schweißgerätes gelangen.
Die Spannung und der Strom wären in diesem Fall auch hoch genug, um über die ganzen Übergangs- und Leitungswiderstände durchzukommen und den Schaden am Schutzleiter zu verursachen.
 
Dann könnte doch der Schweißstrom von der Elektrode zum Traktor, dann über das Minus-Ladekabel zum Ladegerät und über die Schutzleiter-Verbindungen wieder zur Masse des Schweißgerätes gelangen

Ja, wäre durchaus möglich. wenn da jemand an dem Schweißgerät gebastelt hat und einen Pol an den PE gelegt hat? Oder durch einen Defekt am PE lag?
 
Und erzähl mir jetzt nicht hier wäre keine Glättung drin, die zu ladende Batterie ist mit einem sehr großen Kondensator gleich zu setzen!

Deine Annahme trifft hier nicht zu, weil das keine direkt netzverbundene Gleichrichtung ist, sondern über einen Trafo mit Primär- und Sekundärwicklung.
 
Ja, wäre durchaus möglich. wenn da jemand an dem Schweißgerät gebastelt hat und einen Pol an den PE gelegt hat? Oder durch einen Defekt am PE lag?

Ja, - aber ist halt alles Spekulation - leider nicht mehr nachvollziehbar. Dem Besitzer des Traktors fällt dazu im Moment auch nichts ein, dass da vielleicht mal geschweißt wurde.
 
Thema: Schutzleiter überhitzt, keinen Grund dafür gefunden
Zurück
Oben