Selektivität & FI-Beanspruchung

Diskutiere Selektivität & FI-Beanspruchung im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich hätte da mal eine Frage bzgl. Der Selektivität von Automaten. Wenn man von einer 32A Steckdose (sprich 32A LSS) ausgeht, und dann...
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Hannes_83

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Hallo,
ich hätte da mal eine Frage bzgl. Der Selektivität von Automaten. Wenn man von einer 32A Steckdose (sprich 32A LSS) ausgeht, und dann einen Baustromverteiler anschließt, und dieser jetzt z.B. nur einen Stromkreis für eine Steckdose hat, muss dann der nächste LSS max. 20A groß sein (da er im Überstrombereich ab 1:1,6 immer selektiv ist), also 32A/20A = 1,6; oder kann man auch einen 25A LSS dafür nehmen?

Und noch eine Frage hätte ich zum FI: Ein 40A FI darf ja nur von max. 40A Dauerstrom durchflossen werden, wenn ich also einen 32A LSS verwenden würde, wäre dies verboten, da der LSS erst bei 1,45*32A nach ca. 1h auslöst, und der FI somit für 1h – 46,4A aushalten müsste?
Aber wie sieht es dann in der Hausverteilung aus, wenn so wie in den meisten Fällen an einem 40A FI ca. 4-5, 13A LSS dranhängen, und alle 5 führen jetzt einen Strom von 10A, bei dem also kein LSS auslöst, aber der 40A FI mit 50A belastet wird?

Es würde mir wirklich sehr helfen, wenn ihr mir das beantworten könntet, für Eure Antworten bin ich schon jetzt dankbar!
Gruß
 
Hannes_83 schrieb:
Hallo,
ich hätte da mal eine Frage bzgl. Der Selektivität von Automaten. Wenn man von einer 32A Steckdose (sprich 32A LSS) ausgeht, und dann einen Baustromverteiler anschließt, und dieser jetzt z.B. nur einen Stromkreis für eine Steckdose hat, muss dann der nächste LSS max. 20A groß sein (da er im Überstrombereich ab 1:1,6 immer selektiv ist), also 32A/20A = 1,6; oder kann man auch einen 25A LSS dafür nehmen?

Nö 16A. Nicht wegen der Selektivität, sondern wegen der Steckdose.


Hannes_83 schrieb:
Und noch eine Frage hätte ich zum FI: Ein 40A FI darf ja nur von max. 40A Dauerstrom durchflossen werden, wenn ich also einen 32A LSS verwenden würde, wäre dies verboten, da der LSS erst bei 1,45*32A nach ca. 1h auslöst, und der FI somit für 1h – 46,4A aushalten müsste?
Aber wie sieht es dann in der Hausverteilung aus, wenn so wie in den meisten Fällen an einem 40A FI ca. 4-5, 13A LSS dranhängen, und alle 5 führen jetzt einen Strom von 10A, bei dem also kein LSS auslöst, aber der 40A FI mit 50A belastet wird?

das ist der berühmte Unterschied Österreich - Deutschland.

In Deutschland darf die Nennstrom der schützenden Sicherung nicht grösser sein, als der Nennstrom des RCD. (also einen 40A RCD mit 40A LS (wenn es ihn geben würde) oder kleiner absichern)


In Österreich darf die I2 der schützenden Sicherung nicht grösser sein, als der Nennstrom des RCD. (also einen 40A RCD z.B.: mit 25A Schmelzsicherungen oder kleiner absichern)
 
fuchsi schrieb:
Hannes_83 schrieb:
Hallo,
ich hätte da mal eine Frage bzgl. Der Selektivität von Automaten. Wenn man von einer 32A Steckdose (sprich 32A LSS) ausgeht, und dann einen Baustromverteiler anschließt, und dieser jetzt z.B. nur einen Stromkreis für eine Steckdose hat, muss dann der nächste LSS max. 20A groß sein (da er im Überstrombereich ab 1:1,6 immer selektiv ist), also 32A/20A = 1,6; oder kann man auch einen 25A LSS dafür nehmen?

Nö 16A. Nicht wegen der Selektivität, sondern wegen der Steckdose.


Hannes_83 schrieb:
Und noch eine Frage hätte ich zum FI: Ein 40A FI darf ja nur von max. 40A Dauerstrom durchflossen werden, wenn ich also einen 32A LSS verwenden würde, wäre dies verboten, da der LSS erst bei 1,45*32A nach ca. 1h auslöst, und der FI somit für 1h – 46,4A aushalten müsste?
Aber wie sieht es dann in der Hausverteilung aus, wenn so wie in den meisten Fällen an einem 40A FI ca. 4-5, 13A LSS dranhängen, und alle 5 führen jetzt einen Strom von 10A, bei dem also kein LSS auslöst, aber der 40A FI mit 50A belastet wird?

das ist der berühmte Unterschied Österreich - Deutschland.

In Deutschland darf die Nennstrom der schützenden Sicherung nicht grösser sein, als der Nennstrom des RCD. (also einen 40A RCD mit 40A LS (wenn es ihn geben würde) oder kleiner absichern)


In Österreich darf die I2 der schützenden Sicherung nicht grösser sein, als der Nennstrom des RCD. (also einen 40A RCD z.B.: mit 25A Schmelzsicherungen oder kleiner absichern)

Danke für die Antwort.

Zu 1.: wieso 16A? Wenn man jetzt, auch wenn es keinen Sinn hätte, eine 32A Steckdose hat, jedoch nur max 20A Dauerstrom rauskommen - wäre dies aufgrund der Selektivität, welche ja durch 1:1,6 = 32A/20A eingehalten wird, möglich?

und zu 2.
mit I2 ist ja der große Prüfstrom gemeint, sprich ein 25A LSS wäre für einen 40A FI grade noch akzeptabel, da 25A*1,6 (da über 10A) genau 40A ergibt.
(jedoch kann ich ja keinen 25A LSS verwenden, wegen der Selektivität.. oder?)

Liebe Grüße Hannes
 
Hannes_83 schrieb:
Zu 1.: wieso 16A? Wenn man jetzt, auch wenn es keinen Sinn hätte, eine 32A Steckdose hat, jedoch nur max 20A Dauerstrom rauskommen - wäre dies aufgrund der Selektivität, welche ja durch 1:1,6 = 32A/20A eingehalten wird, möglich?
16A weil du von einer Steckdose sprichst. Und die sind nunmal nur bis max. 16A zugelassen.

Zur Selektivität:
Den Faktor 1,6 (für Schmelzsicherungen) muß man nicht zwangsläufig auf LSS übernehmen. Bei B und C -Charakteristik ergibt sich die Selektivität aus dem Verhältnis vom großen Prüfstrom zum kleinen Prüfstrom. Ergo 1,28
Bei einer 32er Vorsicherung wären also auch 25A nachgeschaltet noch selektiv.

Diese Überlegung kann man sich aber schenken, da in Reihe geschaltete LSS im Kurzschlussfall nur sehr begrenzt selektiv sind.

Ich würd also wenn, dann über 32A Schmelzsicherungen nachdenken. Grade bei Baustromgeschichten.

Hannes_83 schrieb:
und zu 2.
mit I2 ist ja der große Prüfstrom gemeint, sprich ein 25A LSS wäre für einen 40A FI grade noch akzeptabel, da 25A*1,6 (da über 10A) genau 40A ergibt.
(jedoch kann ich ja keinen 25A LSS verwenden, wegen der Selektivität.. oder?)

Der große Prüfstrom ist das 1,45-fache. Aber: Wohnst du denn überhaupt in Österreich ?
In DE kannst du ein 40A FI auch mit 40A vorsichern. Sogar noch höher, wenn die Summe der Nennströme der nachgeschalteten Sicherungen pro Aussenleiter den Nennstrom des FI´s nicht übersteigt.

PS: Und jetzt bitte kein Vollzitat mehr.
 
Hannes_83 schrieb:
Zu 1.: wieso 16A? Wenn man jetzt, auch wenn es keinen Sinn hätte, eine 32A Steckdose hat, jedoch nur max 20A Dauerstrom rauskommen - wäre dies aufgrund der Selektivität, welche ja durch 1:1,6 = 32A/20A eingehalten wird, möglich?

was willst von einer 32A CCE Steckdose noch großartig mit 20A absichern?

Entweder mit 16A wegen Steckdosen, oder die 32A belassen.

Geräte mit CEE Anschluss sind intern auch für 16A oder 32A ausgelegt, auch wenn sie tatsächlich nur 10A oder 20A benötigen.
 
Strippentod schrieb:
Der große Prüfstrom ist das 1,45-fache. Aber: Wohnst du denn überhaupt in Österreich ?
In DE kannst du ein 40A FI auch mit 40A vorsichern. Sogar noch höher, wenn die Summe der Nennströme der nachgeschalteten Sicherungen pro Aussenleiter den Nennstrom des FI´s nicht übersteigt.

Ja ich wohne in Österreich. Ich hab mich leider verschaut, der Faktor 1,6 gilt für Schmelzsicherungen >10A.

Aber jetzt hab ich von Fa. Walther gesehen, dass die Baustromverteiler anbieten, welche eine 32A-CEE Anspeisung (Gerätestecker) haben, und dort dann z.B. ein paar 16A Schuko Steckdosen und eine 32A CEE Steckdose haben. Diese 32A Steckdose ist ja logischerweise mit einem 32A LSS abgesichert, aber wenn die Einspeiseleitung bereits mit einem 32A LSS abgesichert ist, und diese dann im Baustromverteiler auch mit 32A LSS ist, wie sieht es dann mit der Selektivität aus?

Hier der Link:
http://www.walther-werke.de/fileadmin/p ... _72dpi.pdf

Auf Seite 3, WEV 0772
Danke für alle Antworten von euch!
 
Die ist laut PDF mit einem 25A C-Automat abgesichert.

die Auswahl des 25A LS dürfte der Überlast des FI gegolten haben. Höchstwahrscheinlich steht in der Bedienungsanleitung, dass beide CEE Abgänge nicht gleichzeitig in Verwendung sein dürfen.

In solch Fällen ist die Selektivität eher zweitrangig. Der Schaltschrankbauer möchte seinen Kasten unabhängig von der Versorgung, sicher machen.

Könnte ja auch an einer 63A CEE angesteckt werden mit verbotenem Übergangsstück.
 
PS: das sind keine Baustromverteiler, sondern Endverteiler.


Baustromverteiler werden nicht per CEE Stecker gespeist, sondern sind fest an das EVU-Netz angeschlossen.
 
Hannes_83 schrieb:
Aber diese Variante mit 32A LSS wäre nicht erlaubt wegen der Selektivität oder?
Wenn etwas nicht selektiv ist, heißt das nicht, dass es nicht erlaubt ist. Es bedeutet nur, dass du nicht weißt, welche(r) LSS auslöst(en).
 
Danke für die Antworten, leider hab ich jetzt noch Sachen rausgefunden, die mir nicht ganz so klar sind in diesem ÖVE Regularien...
Es gibt ja von Möller Fehlerstrom Schutzschalter der Typen G und XG (PFIM-40/4/003-G; PFIM-40/4/003-XG)

So weit ich weiß darf der Typ G nur mit 25A vorgesichert sein, und der Typ XG mit 40A. Gilt das jetzt auch für diese Endverteiler auch? Ich meine, wieso sollte die Vorsicherung max. 25A groß sein, wenn vom LSS nach dem FI her nur max. 1,45*20A ziehen kann. Dann müsste der LSS nach dem FI ja wieder so angepasst werden (sprich kleiner dimensioniert), damit es mit der Selektivität hinhaut.

So und zu der Sache jetzt noch eine andere Frage, in diesem Bild sieht man ja wie die Bauteile angeordnet sind, der erste FI hat 300mA, da der Bemessungsfehlerstrom des 1. mind. 3 mal so groß sein muss wie der, des FIs danach. Wenn ich aber jetzt so einen Endverteiler dranstecke, sind ja 2x FI mit einem Bemessungsfehlerstrom von 30mA in Reihe, wie sieht es dann mit der Selektivität der beiden aus?

http://abload.de/img/selektivittjwspm.jpg

Danke für eure Antworten,
Gruß
 
in diesem Bild sieht man ja wie die Bauteile angeordnet sind, der erste FI hat 300mA, da der Bemessungsfehlerstrom des 1. mind. 3 mal so groß sein muss wie der, des FIs danach

die Regel kenne ich nicht. FIs hintereinander sind nur bedingt selektiv. Da kann der 1. der 2. oder sogar beide FIs auslösen im fehlerfall.

Deswegen dürfte der 300mA RCD wohl eher ein selektiver RCD sein. (da steht deswegen ein S dabei). Der löst einfach nur etwas langsamer aus, und lässt damit dem nachfolgenden FI die Zeit, den Fehlerstrom abzuschalten.
 
Im Lehrbuch Seyr Rösch - Elektrotechnik steht: "Die Selektivität ist dann sichergestellt, wenn sein Bemessungsstrom mindestens dreimal so groß ist wie der des nachgeschaltenen FI-Schutzschalters."


Und zu meinen Fragen von vorhin, ENdverteiler oder Gummiverteiler werden ja auch über eine 32A CEE Gerätestecker gespeist, und diese haben einen 40A FI - 30mA, wie sieht es dann mit der Selektivität aus, wenn jetzt die CEE Steckdose, von der dieser Verteiler gespeist wird, auch einen 30mA FI hat?

Edit:

Oder um es mal auf den Punkt zu bringen: Ist das nach österreichischen Normen und Regularien erlaubt?

http://www.abload.de/img/mobilvt5lsyk.png

Dabei meine ich:
- Wie sieht es mit FI-Vorsicherung aus?
- Ist der 25A FI erlaubt?
- Wie sieht es mit der Selektivität der FIs aus?

Schönen Abend noch!
 
Den Seyr Rösch habe ich seit der HTL nicht mehr benötigt.
 
Hannes_83 schrieb:
Dabei meine ich:
- Wie sieht es mit FI-Vorsicherung aus?
- Ist der 25A FI erlaubt?
- Wie sieht es mit der Selektivität der FIs aus?

Schönen Abend noch!

FI Vorsicherung ist egal, da beide FIs durch nachfolgende Sicherungen ausreichend geschützt sind (der linke 40A FI mit dem C20 LS, der rechte 25A FI mit dem C13 LS)

Selektivität der FI ist in dem Fall kaum kontrollierbar. Wer sagt, dass die 32A CEE überhaupt an einem FI hängt.
 
Warum wird für die 32A Steckdose ein Typ B verwendet und für die Seite wo sogar ein Schaltnetzteil und ein Lüfter (vermutlich EC Motor?) dran hängt nur Typ A?
Und warum bekommen die Schukosteckdosen nur 13A?
 
Octavian1977 schrieb:
Warum wird für die 32A Steckdose ein Typ B verwendet und für die Seite wo sogar ein Schaltnetzteil und ein Lüfter (vermutlich EC Motor?) dran hängt nur Typ A?
Und warum bekommen die Schukosteckdosen nur 13A?

Vermutlich hat jemand gerechnet: 20A + 13A = 33A, Einspeisung von 32A CEE, ja passt...

Im Ernst, die Schaltung ist unsinnig. Wenn vor der Einspeisung der 32A CEE - Zuleitung schon ein FI mit 30mA sitzt, dann braucht es keine weiteren FI für die Steckdosen. Und wenn die Zuleitung mit 32A abgesichert ist, ist die 20A Sicherung vor der 32A CEE-Dose nutzlos.
 
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