Shunt - Ich checks einfach nicht...

Diskutiere Shunt - Ich checks einfach nicht... im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hi Leute, also um das Level an Antworten bzgl meiner Intelligenz mal gleich runter zu schrauben möchte ich als erstes gleich sagen das ich in...
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Swinxx

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Hi Leute,

also um das Level an Antworten bzgl meiner Intelligenz mal gleich runter zu schrauben möchte ich als erstes gleich sagen das ich in diesem Bereich kein Pro bin und bei so manchen Dingen einfach nicht das nötige Verständnis aufbringen kann (ganz offensichtlich - sonst würde ich ja nicht fragen)...

Mir geht es um eine Erklärung zum Shunt Widerstand. Ich habe mir einiges durchgelesen und YouTube Videos angesehen, aber leider waren die Erklärungen welche ich gefunden habe einfach nicht verständlich (da gehts jetzt wohl doch um meine Intelligenz, also bitte um Nachsicht)

Also: Die Dinger werden u.a. in Messgeräten eingesetzt, es gibt kleine, große und abartige Ausführungen vieler Arten. Wenn ich das richtig verstanden hab ist sogar schon ein Stückchen Draht an bestimmter Stelle ein Shunt.
Ist es so, das ein Shunt einfach nur ein Widerstand ist, der kaum Widerstand hat? Also mit einem Ohm-Wert der so klein ist das er kaum Messbar ist?
Und: Gehts dabei darum das ich nur irgendwas hab um einen Kurzschluss zu vermeinden? Denn, eh klar, Wenn ich einen Stromkreis ohne Verbraucher drin schliesse hab ich nen Kurzschluss.

Eben weil in Bezug auf Shunts sehr oft von Messschaltungen geredet wurde (bei dem was ich gefunden habe) stelle ich mir das so vor: Wenn ich mit einem Multimeter Spannung Messe, also die Messspitzen einfach auf die Quelle halte würde ich ja einen Kurzschluss erzeugen wenn da kein "Verbraucher" ist - Also so als würde ich ein Stück Draht in beide Löcher der Steckdose stecken (ich weiss wie das klingt, sorry, nur zur Erklärung, so dumm wies gerade scheint bin ich nicht). Also muss im Multimeter ja was drin sein damit es eben keinen Kurzschluss gibt. Ich dachte bisher (so in Eigenregie) immer das da einfach ein Widerstand drin is und das Messgerät per Ohmschen Gesetz den Wert / Spannungsabfall welcher von diesem ausgeht abzieht um so den richtigen Wert anzeigen kann.

Klar, ich könnte mich auch einfach darauf konzentrieren ein guter Zuckerbäcker zu werden, aber interessieren würde mich diese Shunt Sache dennoch...

Und wie gesagt, ich habe gesucht, einiges gefunden und auch gelesen / angesehen, aber es wäre mir ein großer Gefallen würde sich jemand die Mühe machen mir auf einfachste Weise zu erklären was Sache ist. Damit meine ich ungefähr so, als würde jemand fragen wie ein FI Schalter funktioniert und es kommt die Antwort: Strom der durch Leiter fliesst erzeugt ein Magnetfeld, wenn das gleich reingeht was rausgeht hebt es sich auf, wenn nicht dann ziehts ein Stück Metall an und der Schalter fliegt (also wirklich wie für Kinder bitte)... Danke

Schön das es dieses Forum gibt, habt mir bereits oft geholfen Leute!

LG, Mike
 
Ein Shunt ist ein Parallelwiderstand. Seine Aufgabe ist es den Strom bis auf den Messstrom zu übernehmen. Beispiel das Messwerk benötigt 1mA für Vollausschlag und du willst 1 A messen. Dann müssen durch den Shunt eben 999mA fließen. Bei 10 A sind es dann eben 9999mA durch den Shunt und 1 mA durch das Messwerk.
 
Wenn ich mit einem Multimeter Spannung Messe, also die Messspitzen einfach auf die Quelle halte würde ich ja einen Kurzschluss erzeugen wenn da kein "Verbraucher" ist - Also so als würde ich ein Stück Draht in beide Löcher der Steckdose stecken (ich weiss wie das klingt, sorry, nur zur Erklärung, so dumm wies gerade scheint bin ich nicht). Also muss im Multimeter ja was drin sein damit es eben keinen Kurzschluss gibt.

Wenn man mit einem Multimeter eine Spannung misst, soll an der zu messenden Stelle in der Regel so wenig wie möglich belastet werden.
Das heisst wir brauchen hier einen sehr hohen Innenwiderstand des Messgeräts. Bei üblichen Multimetern liegt der Widerstand in den Spannungsmessbereichen bei 10 Mega Ohm.

Wenn man Ströme messen will, muss man den Stromkreis bekannterweise auftrennen und hier das Strommessgerät einfügen. Damit die ganze Sache möglichst wenig verfälscht wird, soll an der Auftrennstelle ein möglichst niederohmiger Widerstand (sprich Shunt) eingefügt werden.

ist sogar schon ein Stückchen Draht an bestimmter Stelle ein Shunt.
Ist es so, das ein Shunt einfach nur ein Widerstand ist, der kaum Widerstand hat? Also mit einem Ohm-Wert der so klein ist das er kaum Messbar ist?

Auch ein Stück Draht hat bei bestimmter Länge einen definierten Widerstand. Man will ja mit einer gewissen Genauigkeit messen. Dazu muss der Wert des Widerstands des Drahtstücks durchaus mit einiger Genauigkeit bekannt sein.

Bei einfachen Messgeräten ist es tatsächlich so, dass man den niederohmigen Shunt zum eigentlichen Messwerk parallel schaltet, wie in #2 geschrieben wurde:

Beispiel das Messwerk benötigt 1mA für Vollausschlag und du willst 1 A messen. Dann müssen durch den Shunt eben 999mA fließen. Bei 10 A sind es dann eben 9999mA durch den Shunt und 1 mA durch das Messwerk.

Wenn man sehr große Ströme genau messen will, braucht man sehr niederohmige Shunts. Das wird bei einem Multimeter mit mehreren Strommessbereichen schwierig, da die Kontaktwiderstände des Umschalters und die Zuleitungsdrähte bald in die Größenordnung des Shuntwiderstandes kommen und das Messergebnis verfälschen.

Man wendet dann die Methode des Vierleiter-Shunts oder auch "gesenster" Shunt an, wie es auf Denglisch heisst.
Das heisst, an den Sense-Klemmen des Shunts hängt ein hochohmiges Voltmeter (manchmal sogar mit vorgeschaltetem Messverstärker)

Der eigentlich Laststrom fließt durch die Load-Klemmen des Shunts. Das Ergebnis der Spannungsmessung muss natürlich erst durch den Wert des Widerstandes dividiert werden. Das macht logischerweise der Steuerungsprozessor so eines Messgerätes. Außer man würde diese Anordnung als Versuchsschaltung aufbauen, mit einem realen Spannungsmesser, dann müsste man selber rechnen.
 

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. . .aber interessieren würde mich diese Shunt Sache dennoch.
Dann würde ich dir empfehlen anhand von Simulationsprogrammen wie YENKA und TINKERCAD deine Shunt-Schaltungen nachzubauen und damit zu experimentieren.

Anmerkung: beide Programme sind im Internet als Freeware erhältlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine weitere Anwendung.
Digitalmultimeter messen intern eigentlich immer nur Spannungen. Was anderes können die eigentlich nicht.

Schaltet man das DMM jedoch auf Strommessung, wird der Messpfad über einen Shunt geführt, und das DMM misst den Spannungsfall an dem Shunt.

Hat der Shunt zum Beispiel 1Ohm und das DMM misst 1Volt, weiß es, dass es 1A anzeigen muss.
 
Noch eine andere Shunt-Anwendung wäre die Shuntung bei Elektromotoren zur Feldschwächung zwecks Drehzahlsteuerung.

So hatten Strassenbahnen mit Gleichstrommotoren üblicherweise bei den letzten Fahrstufen des Fahrschalters eine Shuntstufe, die (ähnlich wie der 5. Gang beim Auto) zur Erhöhung der Geschwindigkeit bei etwas geringerem Drehmoment (Durchzugskraft) dient.:)
 
In diesem Thread gefällt mir persönlich mal ALLES.-
Von der recht verständlichen Fragestellung von
@Swinxx , bis zu den einzelnen Antworten.-
Gut so.- :):cool:
 
Gute Digitalmultimeter messen auch nicht über integrierte Shunt sondern über Stromwandler.
Damit ergibt sich ein deutlicher Schutz des Gerätes bei zu hohen Strömen und der Innenwiderstand des Mulitmeters sinkt erheblich.
 
Gute Digitalmultimeter messen auch nicht über integrierte Shunt sondern über Stromwandler.
Damit ergibt sich ein deutlicher Schutz des Gerätes bei zu hohen Strömen und der Innenwiderstand des Mulitmeters sinkt erheblich.

Ist das auch der Grund warum es für hohe Ströme einen eigenen Messspitzenanschluss gibt? Weisst schon, is ja immer so das man bei Strommessungen über (meistens so) 10A die Messleitung umstecken muss / soll...
Wär super wenn du das mit dem Stromwandler genauer erklären könntest. Will nicht nerven und ist jetzt nicht mega dringend oder so, aber wenn du mal grad Zeit dafür hast... Und bitte, Erklärung auf eine Art wie man es seinem 8 jährigen Sohn erklären würde (wenn der Name des Sohns jetzt nicht grad Sheldon ist).
Danke jedenfalls für all eure Antworten!
 
Ist das auch der Grund warum es für hohe Ströme einen eigenen Messspitzenanschluss gibt?

Das liegt nicht an einem Stromwandler, sondern der ganz niederohmige Shunt für den 10A - Bereich liegt fest verschaltet zwischen der 10A - Buchse und der Com-Buchse.

So muss man den Messbereichsumschalter nicht so groß dimensionieren.

Handelsübliche preiswerte Multimeter haben immer nur einen Shunt und keine Stromwandler für die großen Strommessbereiche. Der 10 oder 15 A Shunt ist für AC und DC geeignet. Dieser ist im Prinzip immer sehr niederohmig. Die daran abfallende Spannung ist zwar klein, wird aber über einen Messverstärker so weit verstärkt, dass der Multimeter Chip sie verarbeiten kann.
 
Das musst du mir jetzt aber mal erklären, wie man DC-Messungen mit Stromwandlern macht.
Ich habe zwar noch kein Multimeter gesehen, das keinen Shunt zum Strom messen nimmt, es gibt aber durchaus Messgeräte Mit Hall Sensoren z.B. Stromzangen oder auch als Panelmeter vom China Mann
Coulombmeter Voltmeter Amperemeter DC300V 50A Digital Wattmeter Power w/Shunt | eBay
Ist nur so, das da bei kleinen Strömen auch die Magnetfelder in der Umgebung, bis hin zum Erdmagnetfeld relevant sind als Störgröße Deswegen muss man die Stromzange im DC Bereich auch vor jeder Messung auf Null setzen.
 
Auch mit dem Typ A gewickelten Wandler lässt sich ein Gleichstrom messen, mit dem passenden Gerät, ohne Hall sensor.
 
Gut DU kannst das nicht, ich schon.
 
Ein Stromwandler arbeitet nach dem Prinzip des Transformators. Und Gleichspannungstransformatoren gibt es nicht. Diese Wandler für AC und DC arbeiten immer mit einem Hallsensor!
 
Thema: Shunt - Ich checks einfach nicht...
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