Sicherung löst ständig aus

Diskutiere Sicherung löst ständig aus im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, unser EG ist mit einer 16 Amp-Sicherung (B) abgesichert. Immer dann, wenn ich unseren Staubsauer einschalte, löst die Sicherung aus (100%...
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Hallo,
unser EG ist mit einer 16 Amp-Sicherung (B) abgesichert. Immer dann, wenn ich unseren Staubsauer einschalte, löst die Sicherung aus (100% Trefferquote, unabhängig von der Steckdose). Im DG haben wir dieselbe Sicherung, der Staubsauger löst nicht aus. Im EG betreibe ich meinen PC. In rund 50% aller Systemstarts löst die EG-Sicherung aus. Das ganze erfolgt unregelmäßig. Es kann also sein, dass ich den PC 5x problemlos anwerfen kann, ich musste aber auch schon zig mal rennen.
Da der Staubsauger im DG problemlos läuft schließe ich einen Defekt des Gerätes an sich zunächst aus. Der PC dürfte auch keinen "Hau" haben.
Alle anderen Elektrogeräte (TV, Stereoanlage, Kühlschrank) laufen problemlos.
Wenn die Sicherung auslöst habe wir keine Spitzenlast, d.h. weder Backofen noch Herd etc. laufen parallel. Die Problem-Sicherung haben wir schon erneuert.
Ok, die Rennerei zum Sicherungskasten macht ich fit für den nächsten Marathon, es nervt aber allmählich auch gewaltig. Ich habe das Haus (BJ 1957) vor ein paar Jahren gekauft, die Elektrik wurde angeblich vor rund 15 Jahren komplett erneuert.
Frage nun: an was kann die Sicherungs-Geschichte liegen? Macht es Sinn, auf eine trägere Sicherung zu wechseln (A oder C - was ist träger?)?
Grüsse,
Steffen
 
Der Staubsaugermotor, sowie das Schaltnetzteil deines PCs haben einen hohen Einschaltstrom. Wahrscheinlich ist die EG-Sicherung schon mit einigen Ampere "vorbelastet", so dass sie beim anschalten auslöst. Da die Sicherung im DG nicht vorbelastet ist, hält sie den Einschaltstrom aus.

Zur Abhilfe sollte der Strom durch die EG-Sicherung mal gemessen werden. Wenn meine Vermutung zutrifft, sollten die Stromkreise anders aufgeteilt werden. Ist dies nicht möglich, so gibt es im Handel Zwischenstecker, die den Einschaltstrom begrenzen...

http://www.elv.de/output/controller.asp ... ail2=19299

Oder Artikel 511435 bei Conrad.de
 
Ersetze die Sicherung gegen eine Baugleiche B16.

Sicherungen werden in einem gewissen Toleranzband gefertig. Möglicherweise liegt der EG LS an der unteren Grenze.
 
alternativ mal versuchen den staubsauer auf der kleinsten saugstufe anlaufen zu lassen und dann den regler hoch schieben (falls das bei deinem sauger möglich ist)
 
Hallo,

Milka schrieb:
Der Staubsaugermotor, sowie das
Schaltnetzteil deines PCs haben einen hohen
Einschaltstrom. Wahrscheinlich ist die EG-Sicherung
schon mit einigen Ampere "vorbelastet", so dass sie
beim anschalten auslöst.
Ich denke auch mal, das es das sein wird, wenn die
Sicherung schon z.B. mit 10A vorbelastet wäre, springt
die B16 beim Staubsauger (2000W) auch so raus.
Wenn die Elektrik vor 15 Jahren gemacht wurde, könnte
aber auch eine LSS H16 drinnen stecken, die lösen
sowieso vorher aus.
Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter

Gruß
Benjamin
 
Man könnte neue Steckdosen dazu setzen.
Im Keller Leitungen verlegen ,dann Löcher vom Erdgeschoss in den Boden bohren.
Im EG dann entweder Aufputz oder Unterputz die neuen Steckdosen setzen.

Kommt natürlich drauf an wie es im Keller aussieht.
Kurzer Weg nach oben ,in der nähe der E-Verteilung , und oben nur eine Steckdose für den Sauger dazu sollte aber denke ich meistens möglich sein.
Was für Bodenbelag vorhanden ist ,bei Teppich währen Löcher sicherlich einfacher zu realisieren wie bei Fliesen oder ähnlichem.

Für die Steckdosen selber würde ich sagen ein paar Zentimeter kleinen Kanal bis in vorhandene Unterputz Steckdosen hinein und die dann umklemmen.
Selbst neue Unterputzdosen sollte ein geübter Elektriker so hinbekommen das der entstandene Schaden beim Löcher Fräsen nachher wieder vom Steckdosen Rahmen abgedeckt wird.
Das Hauptproblem dürfte der Weg zur Steckdose sein

Oder man macht halt Aufputz hinter Schränken und ähnlichem zusätzliche Steckdosen.
Gibt zum Beispiel auch Sockelleisten Kanal ,Fußleiste wo man Kabel drin verlegt und wo die Steckdosen dort angebaut werden.

Nur mal so ein Gedanke ...
 
Ich hatte ja zuerst darauf getippt, dass dort ein "H-Automat" eingebaut ist. Die Umstellung auf einen "B-Automaten" sollte dem Spuk ein Ende bereiten.

Da du aber schon fragst, ob man auf "A" oder "C" wechseln soll, ist das wohl nicht der Fall, oder?

BTW: "C" ist träger, aber meines Wissens nach für die Hausinstallation nicht zugelassen, da die geforderten Abschlatzeiten nicht eingehalten werden können.

Dann mal noch folgende Theorie: Irgendwo könnte es eine schlechte Verbindung geben (sind in den Abzweigdosen noch die alten Dolü-Klemmen, anstatt Steckklemmen)? Oder wurde eine Leitung angebohrt? Dann könnte sie noch funktionieren, aber der Querschnitt hat sich verringert.

Schlechter Kontakt -> Hoher Widerstand -> Hohe Strombelastung (im Prinzip wie bei einer Glühlampe).

Mach mal 'ne Isolationsprüfung und mess auch mal die Schleifenimpedanz ... oder lasse machen, von einem Elektriker (denn ohne Messgerät kannst du nix prüfen).

PS: Wäre schön, wenn du nach der Lösung des Problems die gefunden Ursache hier im Forum posten könntest....
 
Volta schrieb:
Schlechter Kontakt -> Hoher Widerstand -> Hohe Strombelastung (im Prinzip wie bei einer Glühlampe).

Ich hab gelernt (und das ohmsche Gesetz wiederspricht mir da nicht) das der Strom bei steigendem Widerstand sinkt...

Gruß Kaspar
 
Hallo,

drei_phasen_kaspar schrieb:
Volta schrieb:
Schlechter Kontakt -> Hoher Widerstand -> Hohe Strombelastung (im Prinzip wie bei einer Glühlampe).

Ich hab gelernt (und das ohmsche Gesetz wiederspricht mir da nicht) das der Strom bei steigendem Widerstand sinkt...

Gruß Kaspar

generell richtig, ABER: Der Strom wird sich dadurch nicht großartig ändern. Etwas anderes kommt bei schlechten Klemmen zum vorschein:

Klemme vorher 0,01ohm I = 5A
Klemme nachher 0,02 ohm I = 4,9A (angeschlossenes Gerät)

Pv = 0,25W
Pn = 0,48W

Die höhere Leistung muss abgeführt werden. Da kann es zu Problemem kommen.

"C" ist träger, aber meines Wissens nach für die Hausinstallation nicht zugelassen, da die geforderten Abschlatzeiten nicht eingehalten werden können.

Stimmt nicht. Messgerät holen, IK ermitteln. Daraus abschaltzeiten ermitteln und gucken obs passt.

MFg MArcell
 
Schlechter Kontakt -> Hoher Widerstand -> Hohe Strombelastung (im Prinzip wie bei einer Glühlampe).


Ich hab gelernt (und das ohmsche Gesetz wiederspricht mir da nicht) das der Strom bei steigendem Widerstand sinkt...

Gruß Kaspar


generell richtig, ABER: Der Strom wird sich dadurch nicht großartig ändern. Etwas anderes kommt bei schlechten Klemmen zum vorschein:

Klemme vorher 0,01ohm I = 5A
Klemme nachher 0,02 ohm I = 4,9A (angeschlossenes Gerät)

Pv = 0,25W
Pn = 0,48W

Die höhere Leistung muss abgeführt werden. Da kann es zu Problemem kommen.


Der Strom ist dafür verantwortlich, dass die Sicherung auslöst. Wenn der Wiederstand an der Klemme steigt, fällt dort auch eine höhere Spannung ab. Die Verlustleistung an der Klemme steigt, der Strom aber wird geringer.
 
Rein mathematisch betrachtet muss ich dir recht geben, je höher der Widerstand, desto geringer der Strom.

Aber jetzt bin ich doch etwas verwirrt, warum man dann größere Querschnitte (= kleinerer Widerstand) höher absichern darf?

Und warum fliegt die Sicherung, wenn man einen Kurzschluss fabriziert? Da müsste der Strom ja dann gegen Null gehen so fast ganz ohne Wiederstand?!?

Wie kommt es dann zum hohen Kurzschlussstrom?

I=P/U

Die Ausgangsspannung ändert sich nicht, also muss die Leistung steigen (Ok, über Spannungsfall), um einen Kurzschluss zu produzieren. Bei steigender Leistung steigt der Strom.

Wäremverluste = Leistung.

Geringer Querschnitt = Hohe Wärmeverluste = Hohe Leistung = Hoher Strom = Sicherung löst aus, weil Leitung angebohrt (nicht durchgebohrt) wurde und der Querschnitt zu gering ist.

Bis auf einen kleinen mathematischen Fehler ist der Kern meiner Aussage aber doch richtig, oder stehe ich da jetzt auch auf dem Schlauch?
 
Eine Sicherungautomat löst bei zwei Sachen aus:

1.Leitungsüberlastung durch zu hohen dauerhaft bzw. länger fliessenden Strom.(Bimetallauslösung)

2. Kurzschluss durch einen hohen, plötzlichen Kurzschlusstrom.(magnetische schnellauslösung)

Nun ist es so das ein Motor(hier Staubsauger) im anlaufmoment einen enormen Einschaltstrom verursacht, was zum auslösen des Schnellauslösers führen kann, wenn dieser zu flink ist.

Zum fall der angebohrten Leitung/losen Klemme bzw. dem daraus resultierenden Widerstands:

Dies kann gleich doppelt schlecht ausgehen da der Überlastauslöser der Sicherung dies nicht bemerkt, da ja die Verlustbehaftete Fehlerstelle einen Verbraucher darstellt. Ein Brand ist so möglich.

Im Kurzschlussfall an anderer stelle hingegen dämpft der Widerstand der Fehlerstelle den nun fliessenden Strom,(da er ja nun in Reihe zum Fehlerort liegt) so das der LS möglicherweise nicht schnell genug abschaltet.

Ändert alles nichts an der Tatsache, das der vorhandene LS und der Staubsauger sich niemals mögen werden, und einer von beiden der Situation angepasst werden muss!
 
Unter Vorbehalt, weil ich nicht alle Daten habe: Ich würde den B16 gegen einen C13 ersetzen. erstens löst der erst bei höheren Kurzschlußströmen aus, dafür aber schon bei geringerer Überlastung und bietet damit einerseits guten Schutz für die Steckdose, andererseits hohe Kompatibilität:

B16 löst magnetisch bei 48-80A aus, C13 bei 65-130A. Dafür lässt der B16 dauerhaft bis zu 23,29A durch (zuviel für die Steckdose!), der C13 maximal 18,85A!

Alternativ gibt es auch noch K13 (Kurzschlußauslöser 8-12 * Nennstrom, heißt bei K13: 104-156A magnetisch)

K16 (K ist thermisch etwas empfindlicher, deshalb geht K16 eher als B16): 128-192A

Weiterhin gibt es noch D (10-20 * Nennstrom), dieser ist jedoch in den meisten "normalen" Installationen nicht geegnet.

C13 oder K16 sind also gute alternativen. Kosten: 15-20 Euro pro LS.

WICHTIG: Keine billig-Schrott-LS von Herstellern wie Dü*w*i verwenden, sondern anständiges Material von moeller, F&G, Hager, Schrack, ABL, ABB, Legrand, Merlin&Gerin, ... etc.

MfG; Fenta
 
@Volta

Gehen wir mal davon aus, an dem Stromkreis hängt eine Lampe, 60W. Das hieße, es würde ein Strom von ca 0,26A fließen. (Widerstand der Lampe: 884 Ohm)

Wenn wir jetzt Übergangswiderstände dazurechnen, wie z.B. eine nicht fest angezogene Klemme, dann würden sich diese Widerstände zu dem Widerstand der Lampe addieren. Nehmen wir mal einen Widerstand von 10 Ohm an.

I = 230V / (884 Ohm + 10 Ohm) = 0,25 A

Der Strom sinkt also, wodurch die Sicherung weniger belastet wird.

Zu deiner Theorie mit der Leistung:

Nur der Lampenwiderstand
P = U²/R = 230V²/884 Ohm = 59,842 W

Mit zusätzlichen Übergangswiderständen:
P = U²/R = 230V²/894 Ohm = 59,172 W

Also sinkt auch die Gesamtleistung bei steigendem Widerstand.
Wohl gemerkt gilt dies nur, wenn sich die Widerstände in Reihe dazu addieren. Bei einem schlechten Isolationswiderstand, zwischen z.B. L1 und N, steigt die Stromaufnahme.
 
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