Sicherungen mit 110V statt 220V

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Tiefgreifende simple frage: Wie verhält sich ein Europäischer Sicherungsautomat 16 A im 110V US Stromnetz?

Deswegen:

So, ich habe also einen Sicherungskasten mit DIN Rail hier in Mittelamerika in mein Haus eingebaut weil mir die hiesigen Sicherungskästen und konsorten nicht zusagen, (ob das schlau war ist jetzt ne andere sache)

Jetzt will ich Sicherungen kaufen und merke dass in den USA Bestellbare "DIN Rail MCB Breaker" Statt 3€ wie NoName Sicherungen in D satte 16-25€ für eine simple "One Pole 30 AMP" Sicherung kosten.

Bei Aliexpress gibt es Chinesische und Koreanische DIN Rail Sicherungen die billig sind ( DEEVECI, Tongou, etc) die laut dem PDF Datenblatt 110-240 und bis 400V kompatibel sind, aber die kann ich nicht nach Mittelamerika liefern lassen weil mein Speditions-postfach in Miami die Zollgebühren für US-Import und Re-Export nicht geregelt bekommt und direkt nicht geht.

Also Frage: kann ich nicht einfach "Europäische" Sicherungen in D bei Ebay etc kaufen und liefern, nehme statt 16 A halt 30 A weil ja ungefähr doppelter strom fliesst, und gut ist? Sind die Sicherungen nicht einfach Ampere Abhängig und nicht Voltabhänig?

Danke für tipps
 
Ja, die LS Schalter sollten im prinzip spannungsunabhängig funktionieren.

Und auch von europäichen Herstellern gibt es LS-Schalter mit UL-Zulassung, von ABB z.B.
 
Es fragt sich nur ob sie auch die entsprechende Zulassung für das Einsatzland haben ! Und ohne Diese wirst du da mit Sicherheit Probleme mit der Versicherung bekommen !
 
Wer sagt denn, dass er eine Versicherung hat und wenn ja, welche?
Bist Du jetzt auch schon Versicherungsexperte für den mittelamerikanischen Markt und deren AGB mächtig?

Nicht immer den Kopf und den Thread unnötigerweise mit themenfremden Randaspekten belasten, die der TE überhaupt nicht gefragt hat! Danke.
 
Das sind also schon mal gute Nachrichten. A propos Zulassungen Ich wäre froh wenn es hier überhaupt zB eine Feuerversicherung gäbe, aber nix is.
Das Haus ist übrigens fast fertig aber der Bauantrag liegt immer noch unbearbeitet im Rathaus, soviel zum Thema Zulassungen und solche deutschen Scherze,
FI schalter zb sind gänzlich unbekannt, der Elektriker hat auch grosse Augen gemacht und mich gefragt wozu ich überall 3 Stromleitungen lege statt der üblichen 2 und wozu das dicke Kabel im Fundamentstahl vergraben wurde....
 
Doppelter Strom bedeutet aber auch mehr Leistungsabfall über den Automaten. Der ist zwar gering, aber ich würde so'n Amikasten nicht bis zum Anschlag vollstopfen, sondern regelmäßig Luft zwischen den Automaten lassen. Kommt aber auch immer auf den Einsatzzweck an.
 
Grundsätzlich lösen die Automaten bei dem entsprechenden Strom aus. egal wie hoch die Spannung ist, denn von der Spannung bekommt der Automat nichts mit.
Allein bei einer Anderen Spannungsart (Gleichstrom) ergeben sich Einschränkungen, die Herstellerspezifisch sind, bei Hager z.B. maximal 60V.
Zu bedenken wäre hier was die Anlage für Kurzschußströme liefert und was für Charakteristiken ausgewählt werden können/ zulässig sind.
Auch beachten ob da wo Du baust vielleicht auch die zwei(4) polige Abschaltung der Sicherung gefordert ist, also auch der Neutralleiter mit getrennt werden muß.

Beim FI allerdings mußt Du schon schauen ob der für die Spannung zugelassen ist,

Für 30A wirst Du allerdings keine Automaten bekommen da die Nennstromstärken in dem Bereich 25, 32, 35A betragen.
Von Waren aus China über entsprechende Plattformen kann ich nur abraten, hier ist kaum gesichert, daß man auch funtkionsfähige Bauteile bekommt.
Wäre nicht das Erste mal, daß von dort Automaten kommen in denen der Auslöse-Teil komplett fehlt.
 
Also Frage: kann ich nicht einfach "Europäische" Sicherungen in D bei Ebay etc kaufen und liefern, nehme statt 16 A halt 30 A weil ja ungefähr doppelter strom fliesst, und gut ist?
Du kannst europäische LSS verwenden. Aber nicht einfach doppelte Stromstärke :eek:.
Die Stromstärke muss zu der verlegten Leitung passen!

PS: Markenware (B16A) bekommst du hier unter 2,-€
 
Wäre interessant zu erfahren, wie es weiter ging.
Ich sitze in Guatemala (ebenfalls Zentralamerika) mit dem selben Problem da. Die hiesigen US-Sicherungen (na, kommen zumeist aus Brasilien, aber halt US-Standard) muss man selbst nagelneu quasi in ihre Halterungen reinprügeln, da sind schon einige der Plastikhalterungen im Sicherungskasten abgebrochen. Und da das auch sonst sehr abenteuerlich aussieht, würde ich gerne zumindest den FI-Schalter aus Deutschland oder der Schweiz mitnehmen,weil ich der sonst nur über Importshops erhältlichen Chinaware da nicht vertraue.

Wobei ich dann gleich noch von der selben Marke Sicherungen mitnehmen könnte, aber eben: die europäische Ware ist 220V, wir haben dort 110V.

@Pumukel : @Stromberger liegt da richtig. Wenn dir hier in Guatemala ein Haus abbrennt, dann ist das dein Problem, dann kannst Du nur hoffen, dass niemand zu Schaden kommt, aber zahlen musst allein Du selbst.

Ich erhoffe mir, durch den Einbau eines ordentlichen Verteilerkastens mit FI-Schalter ja genau dieses Risiko zu minimieren…

Hatte unten im Haus einen Laden an eine Wäscherei vermietet. Als die auszog, konnte ich den dortigen Sicherungskasten „bewundern“, sichtlich waren da im Laufe der Jahre 8 der 12 Sicherungen abgeraucht. Der gesamte Kasten war von innen völlig verrusst. Der Inhaber der Wäscherei arbeitete übrigens bei unserem örtlichen Elekrizitätserzeuger (und hatte sichtlich auch Strom vor dem Zähler abgezweigt).
Wir schreiben hier von Zentralamerika, nicht Zentraleuropa…
 
Eine Sicherung die für 230V (220V war mal vor so rund 40 Jahren) geeignet ist kann auch für jegliche kleinere Spannung verwendet werden.
Die Sicherung reagiert nur auf den Strom und muß eine Spannung aushalten können.

Für den FI ist es allerdings erforderlich, daß die Testtfunktion in Ordnung ist und Typen mit Elektronik wie z.B. Typ B, brauchen eine Versorgung dieser Elektronik. Bei diesen kann man die Spannung nicht einfach absenken.
 
Eine Sicherung die für 230V (220V war mal vor so rund 40 Jahren) geeignet ist kann auch für jegliche kleinere Spannung verwendet werden.
Die Sicherung reagiert nur auf den Strom und muß eine Spannung aushalten können.
Das ist nur bedingt richtig. Eine Sicherung benötigt eine bestimmte Leistung zur Auslösung. Bei gleichem Srom bedingt das den gleichen Spannungsabfall. Das ist aber prozentual bei einer kleineren Spannung viel mehr.
Außerdem muss das Netz den benötigten Kurzschlussstrom liefern können. Das ist bei Netzteilen meistens nicht gegeben.
 
und für die Frequenz....Guatemala hat angelich 60HZ
…da liegst Du richtig, speziell mit den „angeblich“ weil hier schwankt so ziemlich alles in den Leitungen.
Wenn jetzt die Regenzeit kommt haben wir dann wieder alle zwei Tage Stromausfall für ein paar Stunden.
Ich rate keinem deutschen Elektriker nach Mittelamerika zu fahren, beim Anblick des Kabelsalats in den Strassen drohen Vorhofflimmern bis hin zum Herzinfarkt.
 
@werner_1 Der Sicherung ist die Leistung vollkommen egal, die löst grundsätzlich bei einem bestimmten Strom aus.
Da der Widerstand der Sicherung konstant ist, ergibt sich immer der gleiche Spannungsfall an der Sicherung bei gleichem Strom.

Das bei geringerer Spannung die Leistung geringer ist die im Stromkreis zur Verfügung steht ist klar, aber für die Sicherung völlig egal.
Die Sicherung soll vor zu hohem Strom schützen und dem kommt sie nach egal bei welcher Spannungshöhe.
Nur die Isolationen der Sicherung bedingen natürlich eine Begrenzung der Spannung nach oben, und bei Gleichstrom ergibt sich eine Problematik beim Abschalten durch fehlenden Nulldurchgang der Spannung. Aus dem Grund ist bei Gleichstrom die Sicherung auf geringere Spannungen begrenzt ( hager z.B. 60VDC, 120VDC bei zweipoligem Abschalten)

Die Frequenz ist allerdings durchaus ein Kriterium da diese den Wechselstromwiderstand der Sicherung verändert.
Insbesondere der magnetische Schnellauslöser dürfte dann anders reagieren.
 
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