SLS und Sicherungen für Wohneinheiten

Diskutiere SLS und Sicherungen für Wohneinheiten im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, Benötige eure Unterstützung für Argumentation und fachkundige Auskunft. Mein Problem ist folgendes: Ich habe eine neue Anlage...
B

Bastelfred

Beiträge
11
Hallo zusammen,
Benötige eure Unterstützung für Argumentation und fachkundige Auskunft.

Mein Problem ist folgendes:

Ich habe eine neue Anlage. Mit einem SLS 63A teils 5x10mm² das oberste Geschoss ist mit einem 5x16mm² Cu Kabel Versorgt.


Wie ist nach VDE diese Einspeiseleitung zu Sichern ?
In der Wohneinheit gibt es keine Vorsicherung. Es werden 3Pol , über ein Anschlussblock, drei 40A Fi eingespeist, manche Wohnungen haben einen Haptschalter.


Also mein Verständnis von Elktro installation ist nach dem SLS ist im Fehlerfall die Messeinrichtung zu schützen sowie die Kundenanlage.

Nh 250 A Hak
SLS 63A EVU vor Zähler
D02 50A EVU hinter Zähler
D02 35 A Kundenanlage

Mir ist bewusst das es sich blöd anhört, 40A Fi aber 35A Vorsicherung. Soweit mir bekannt sind aber immer alle 12TE ausgebaut. Was nach Maschensummenformel, pro Phase mehr als 40A mit Gleichzeitigkeitsfaktor und pro Phase nicht erreicht wird. Im Fehlerfall aber durch die niedrigerer Vorsicherung zulässig ist. Kenne die VDE Norm dazu leider nicht.
Ärger mich seit neuestem öfter mit einem Architekten herum und der besteht ständig auf den verweis auf die Normen. Nervig wenn man dieses teure Nachschlagewerk nicht hat.

Jetzt die Frage, ist es zulässig wie oben beschrieben ?
 
Die 50 und 35 A sind nicht selektiv. Je nachdem passt auch die 10 mm² Absicherung nicht. Gibt es dafür die Nachzählersicherung?

Lutz
 
Die 50 und 35 A sind nicht selektiv. Je nachdem passt auch die 10 mm² Absicherung nicht. Gibt es dafür die Nachzählersicherung?

Lutz
Wieso sind die nicht selektiv ? Habe mal meine Sicherungstabelle angehangen.
[Bearbeitet] habe nachgelesen .. Bei Schmelzsicherungen unmittelbar benachbarte Nennstromstufen sind nicht selektiv. Danke!



Nein es gibt, laut Ingeneursplanung und Ausführung keine Nachzähler oder Kundenanlagen Sicherung.

Grüße Kay
 

Anhänge

  • 1653271875481136733724778259940.jpg
    1653271875481136733724778259940.jpg
    271,6 KB · Aufrufe: 19
Zuletzt bearbeitet:
Normalerweise kommt nach dem Zähler keine Sicherung mehr bis zur (End-)Stromkreissicherung.
Vor dem Zähler ist der SLS, der so ausgelegt sein sollte, dass er für die Leistung der Wohnung passt.
Dann die Wohnungszuleitung, die mindestens auf 63A ausgelegt sein sollte.
In der Wohnungsverteilung gibt es dann nur noch einen Hauptschalter.
Die FIs kann man dort so auswählen, dass sie zum SLS passen, oder man macht halt vor Ort nochmal Vorsicherungen vor jeden FI. Ist aber eigentlich nicht sinnvoll.
 
Danke schuko, hätte ich nicht gedacht.
Mir war so das man immer alle Bauteile sichern muss. Da bei einem sls im Fehlerfall 3-5 fache des Strom fließen..sprich 180-300A dachte ich schon das die Leitung extra gesichert wird im Wohnungsbau.

Ist das nur üblich, wegen Sparfuch Bauherren..oder steht das irgendwo?


Das bedeutet, wenn ich das jetzt richtig deute wollt ihr mir sagen das der 63A sls nicht korrekt ist für die 10mm² Zuleitung?
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja lieber Bastelfreund Normen gibt es nicht ohne Grund . Und auch Tabellen für die Leitungsbelastung je nach Verlegeart. Noch ein Hinweis wenn du deinem Architekten nicht glaubst lass dir doch von ihm die Normen zeigen. Alternativ vom Elektrikermeister.
 
Noch ein Hinweis die Sicherung im HAK und den SLS legt der Netzbetreiber fest. Deine Anlage muss für eine Absicherung bis 63 A ausgelegt sein . Wenn du jetzt zb ein Eigenheim hast mit Etagenverteilern kannst du diese auch nach Bedarf auslegen. ZB jede UV mit 40 A .
 
Ach naja die Mentalität dieser Leute ist meist das sie keine Zeit haben und oder vertrösten..

Desshalb wenn ich warte auf die werten Herren dann kann ich das auch selbst herrausfinden. Oder die Meisterschule machen.

Bsp.
Fehlende Werks und Montageplanung ..
Mittelspannungsstation aus gebrauchtem Trafo bauen wollen ohne Niederspannungsschaltanlage man kann den Baustrom doch direkt an den M.U.Trafo anschließen.. Ja das geht, ist aber nicht zulässig !!
Wenn ich die 10mm² durchrechnen komme ich auf 65m bei 400V und 63A bei 3%Spannungsfall, also für mich ok.
 
Ok musste ich jetzt doch nachschauen...

Und wieder ein Punkt für euch..
 

Anhänge

  • 16532860016318189100926876605843.jpg
    16532860016318189100926876605843.jpg
    352,2 KB · Aufrufe: 20
Wenn du noch die passende Tabelle für Deine Verlegeart aufschlägst dann kannst Du da auch was ablesen.
Zu sehen ist allerdings hier schon, daß 10mm² für 63A Drehstrom nicht ausreicht.
 
Danke euch !

Finde es nur wirklich sehr seltsam das nicht nochmal vorgesichert wird. Wenigstens einseitig die Kundenanlage.
 
warum?
Was soll die Sicherung bringen?

Das wird maximal dann interessant wenn man für eine Einheit mehr als eine Verteilung hat und so bei Kurzschluß nur die jeweilige abschaltet.
 
Was soll das bringen? Denke mir ..

das im fehlerfall der Kurzschluss durch den Zähler geschoben wird.

Bzw der Strom begrenzt wird eben nicht das
3-5 fache von 63A sondern nur 50A
 
Eine gerwisse Strombegrenzung wird es mit einer nachgeschalteten Schmelzsicherung geben, aber nicht auf den 3-5 fachen Nennstrom.
nach dem SLS muß der Strom schon auf 6kA begrenzt sein.

An sich ist ein früherers Abschalten einer geringeren Sicherung durchaus zu erwarten und sicher auch zu begrüßen, hätte hier aber zum Nachteil die unten zur Verfügung gestellten 63A gar nicht nutzen zu können.

Es würde sich dabei eher die Frage stellen warum man nicht einen 35A SLS eingesetzt hat, wenn man nicht mehr benötigt.

Eine zusätzliche Schmelzsicherung erzeugt auch zusätzliche Energieverluste.
 
Normal hast du einen Kurzschluss in einem Endstromkreis und da löst deine Sicherung in der Verteilung aus. . Sollte tatsächlich ein Kurzschluss noch vor dieser Sicherung auftreten löst evl die Sicherung vor der UV aus. Ist diese nicht vorhanden löst der SLS aus und im Extremfall eben die Sicherung im HAK.
Damit eben die Sicherung die dem Kurzschluss vorgeschaltet ist auslöst gibt es die Selektivität.
Der Kurzschlussstrom fließt in 95 % aller Fälle eh über den Zähler. Den 95 % aller Kurzschlüsse erfolgen nach dem Zähler. Und eine Sicherung soll die Leitung schützen und nicht irgendwelche Geräte.
 
Ok das macht absolut Sinn.. dann werde ich dem Chef mal erklären das die schönen 63A sls für das nächste Bauvorhaben sind, da ich eh runtergehen muss wegen der Leistung auf der Leitung.
Bin erst seit kurzem in der Firma und darf die Feuerwehr spielen.

Danke euch Vielmals, ist schön mit kompetenten Menschen zu sprechen :)

Und noch die ein oder andere Unwissens Lücke zu füllen.
 
Erst mal wäre zu klären was der Kunde bestellt hat.
der 63A SLS ist so erst mal nicht falsch, die 10mm² Zuleitung allerdings schon.
 
Ok das macht absolut Sinn.. dann werde ich dem Chef mal erklären das die schönen 63A sls für das nächste Bauvorhaben sind, da ich eh runtergehen muss wegen der Leistung auf der Leitung.

Wieso das? Über den Leistungsbedarf hat noch niemand gesprochen...

der 63A SLS ist so erst mal nicht falsch, die 10mm² Zuleitung allerdings schon.

Es gab schon der DIN VDE 0298-4 von 2003 die Angabe, das ein 10mm² bei Verlegeart C bis 63A zulässig ist. Das ist m.W. immer noch der Fall, gilt bei 3 belasteten Adern und Umgebungstemperatur 25°C.

(nachzulesen hier z.b. S.5)
https://search.abb.com/library/down...languagecode=de&documentpartid=&action=launch
 
wenn ich Deinem Link folge sind es 57A (3 belastete Adern) bzw. 63A (2 belastete Adern) bei Verlegeart C

Wobei ich denke, dass keine einzige Zuleitung jemals 63A auf allen 3 Außen Leiter sehen wird.
 
Thema: SLS und Sicherungen für Wohneinheiten

Neueste Themen

Zurück
Oben