Smart Home - Steckdosen und Lichtschalter im Neubau

Diskutiere Smart Home - Steckdosen und Lichtschalter im Neubau im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Liebe Community, ich möchte mich gerne mit zwei Fragen an euch wenden. Meine Frau und Ich planen derzeit unseren Hausbau und als Informatiker...
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Jesfreric

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Liebe Community,

ich möchte mich gerne mit zwei Fragen an euch wenden. Meine Frau und Ich planen derzeit unseren Hausbau und als Informatiker möchte ich mein Haus gerne mit einigen SmartHome Features ausrüsten. Ich selber bin kein Elektriker und habe von der Materie nur wenig Ahnung, daher hätte ich zwei Fragen an die Experten hier im Forum:

1. Ich möchte am liebsten jede Steckdose von extern steuern, d.h. an- und abschalten, können. Aus Gründen der Nachhaltigkeit möchte ich ungern ein fest eingebautes System (z.B. schaltbare Steckdosen, die sich mit WLAN an irgendeinen Router verbinden), da sich dieses meist nur mit viel Aufwand (zeitlich und geldtechnisch) wieder tauschen lassen. Ich habe eher an eine Art Schaltzentrale im Keller gedacht, an der vielleicht der Strom noch bevor er in die einzelnen Steckdosen gelangt, per digitalem Signal an- und abgeschaltet werden kann. Macht so etwas Sinn, oder gehen vom Keller nur einzelne Kabelstränge nach oben, die dann entsprechend in den Zimmer gesplittet werden?
Die Steuerzentrale soll dann übers Netzwerk steuerbar sein und dann entweder mit gängigen SmartHome Systemen (Google Assistant) oder OpenHab kompatibel sein.

2. Prinzipiell wünsche ich mir das gleiche für die Lichtschalter. Auch hier würde ich ungern eine Lösung bevorzugen, die dann breitflächig ausgetauscht werden müsste, sondern frage mich, ob diese auch über eine „Kellerzentrale“ geschaltet werden könnte.
Prinzipiell bieten kommerzielle SmartHome Unternehmen (Busch Jäger) Lösungen an. Diese kommen aber für mich eher nicht in Frage, da ich die Systeme selbst verwalten und konfigurieren möchte.

Wie wird so etwas normalerweise gelöst?

Viele Grüße,
Jesfreric
 
Das sinnvollste System ist da KNX oder auch EIB genannt ! Wie bei jeder Steuerung musst du dich da wenn du selbst was ändern willst einarbeiten.
 
Ah super, danke. Wie funktioniert so etwas genau? Wird das durch eine Schaltzentrale im Keller realisiert? Welche Hersteller würdest du empfehlen und was müsste man (ganz grob) finanziell einplanen (Eigenheim mit ungefähr 160 m2 + 80 m2 Keller)? Steckdosen schätzungsweise 120-150.
 
Also alss erstes brauchst du mal einen Grundriss des Baues dort trägst du ein Wo jede Steckdose , jede Jalousie und jede Leuchte hin soll . Dann machst du dir Gedanken was du Willst also welche Steckdose geschaltet werden soll und wo du vor Ort die Leuchten bedienen willst . Egal ob Schalten oder Dimmen . Dann setzt du dich mit der ausführenden Elektrofirma zusammen und dann kann da geplant und auch kalkuliert werden.
Die Software zum Projektieren und Planen für KNX kostet als Vollversion schon mal allein 1000 Euro !
Dafür hat KNX auch die Möglichkeit weil dezentrales System auch auf andere Schnittstellen zu zu greifen.
 
Bedenke bei KNX noch die Kosten für die Software, sind um die 1000€

Für dich als Informatiker wäre vielleicht sogar noch ein RaspberryPi mit FHEM drauf in Betracht zu ziehen.

Wenn die Verkabelung stimmt, kann man fast alles bauen.

Denk an einen großen Verteiler... Wenn du denkst er ist groß genug, dann nimm noch eine Nummer größer.

Alle Rollläden und Leuchtenauslässe zur Verteilung.
Steckdosenstromkreise Raumweise mit 5x2.5 ziehen, außer die großen Verbraucher, die haben eh alle einzelne Zuleitungen.

Du willst zwar jede Steckdose schalten können, aber garantiert nicht alle.
 
Noch etwas für KNX gibt es mehrere Hersteller und vor allem Knx ist auch zukunftssicher und ob die neuen Systeme wie Alexa Smart home und wie sie alle heisen in 20 Jahren noch unterstützt werden ist mehr als Fraglich.
 
Letztlich wäre die Verwendung einer eigenen Software wahrscheinlich etwas, das ich vermeiden wollte, weil dann die Steuerung von extern wohl schwieriger wird.
Wie funktioniert die Lösung mit dem Raspi uznd FHEM?
 
Noch etwas für KNX gibt es mehrere Hersteller und vor allem Knx ist auch zukunftssicher und ob die neuen Systeme wie Alexa Smart home und wie sie alle heisen in 20 Jahren noch unterstützt werden ist mehr als Fraglich.
Das ist ganz genau der Punkt, weswegen ich versuchen möchte flexibel zu bleiben :)
 
Der Vorteil von KNX ist, dass das System herstellerübrgreifend ist, du also verschiedene Fabrikate zusammenschalten kannst. Und wenn es in 10 Jahren ein Teil von Hersteller A nicht mehr gibt, nimmst du eins von B.
 
Wie muss ich das KNX verstehen? Der Elektriker bastelt mir sozusagen etwas zusammen und am Ende stehe ein Kasten mit einem Netzwerkkabel und ich kann wählen mit was ich das KNX konfiguriere?
 
Nein KNX ist ein Dezentrales System Da gibt es Aktoren das sind die Schalter oder Dimmer und Sensoren das sind deine Taster. Beide werden programmiert . Und du kannst zb auch ein Tableau als Sensor festlegen oder eben dein Smartfon dafür benutzen und über PC oder Smartfon die Anlage steuern und mit Webinterface auch von Weltweit.
Für KNX gibt es eben auch diese Möglichkeiten. Genauso wie du über den PC die Anlage programmierst kannst du die auch komplett vom PC bedienen. Selbst deine Heizung kannst du über KNX bedienen.
 
Vor allem zieht man nicht die ganzen Kabel an eine Stelle.
Wenn Du in einem Haus wirklich jede Steckdose schalten willst ergäbe das allein für diese schon fast 100 einzelne Leitungen dazu dann noch Licht etc....

Die Verdrahtung erfolgt von der Energieseite her wie in einer normalen Installation, Zählerverteiler im Keller und Etagenverteiler fertig.
Für den KNX wird durch alle Dosen die du Schalten willst die Busleitung gezogen und dort wo geschaltet werden soll wird ein entsprechendes Relais gesetzt.

Da Du selbst keine Installationen für 230V in deinem Haus tätigen darfst brauchst Du sowieso einen Fachbetrieb der Dir das richtet.
Such Dir also gleich einen Betrieb der sich mit KNX/EIB auskennt. und Dir das installieren kann, auch wenn du die Programmierung vielleicht nachher selbst machen willst.

Über dies würde ich lieber meine Energie in die Regelung des Hauses und PV, sowie Warmwasserkollektoren stecken.
Einfache Steckdosen zu schalten wird schnell langweilig und macht auch kaum Sinn.
 
Für den KNX wird durch alle Dosen die du Schalten willst die Busleitung gezogen und dort wo geschaltet werden soll wird ein entsprechendes Relais gesetzt.
Ich ab ja schon viel Blödsinn gehört...

Und die ganzen Relais liegen dann da völlig unzugänglich quer im Haus verteilt und kosten ein Heidengeld?
Noch dazu wären dann immer SELV und Niederspannung in einer Dose...

Gerade von dir hätte ich sowas eigentlich nicht erwartet.

Noch dazu bist du bei dieser Art der Verkabelung völlig auf KNX angewiesen,
Bei zentraler Verkabelung, natürlich je nach Bedingungen auch aus Unterverteilungen, kann man sich während der Bauphase oder auch später immernoch für andere Systeme entscheiden.

Selbst 5 LOGOs sind immernoch billiger als 5 Leuchten mit dezentralen KNX Aktoren zu schalten.
 
Wenn man die Beiträge in diesem Thread liest, kann man den Eindruck bekommen,
dass wohl einige der großen Zampanos dieses Forums garnicht verstanden haben,
wie KNX aufgebaut ist und wie es funktioniert. :D
 
Im großen Schaltkasten kommt auch 230V und Kleinspannung zusammen.
Die Bus Leitungen sind auf die 230V Isoliert um in den gleichen Dosen angeschlossen zu sein, zudem ist hier nicht zwingend eine Schutzkleinspannung zu verwenden.
Sofern aktive Teile nicht berührbar sind langt hier Funktionskleinspannung.

Bus Aktoren gibt es nicht nur im KNX, aber das Prinzip mit der Kommunikation über zwei Drähte bleibt gleich.

Wer mit einzel Befehlen arbeiten will kann das auch machen, aber nicht in dem man jedes Teil zentral mit 1,5mm² oder mehr aufklemmt, sondern mit Steuerleitung und dezentralen Relais.
 
Kostentechnisch ist es aber trotzdem in aller Regel bei Steckdosen sinnvoller 1-3 5- oder 7-Ader vom Verteiler in den jeweiligen Raum zu legen und mit zentral angeordneten Aktoren hiervon einige Adern schaltbar auszuführen, als überall dezentrale aktoren unterzubringen. In der Regel schaltet man ja auch nur einige Steckdosen pro Raum und davon nicht jede wirklich einzeln (z. B. Je eine am Fenster in einer Gruppe für deko Beleuchtung)...
 
Wahnsinn. Ich hab mich angefangen in dieses KNX hineinzulesen und der Spielerei wird hier ja keine Grenze gesetzt...
Was mich nun allerdings noch interessieren würde. Für mich käme letztlich nur das KNX IP in Frage, da ich jede Steckdose mittels IP ansprechen möchte. Wie stelle ich letztlich dann die Verbindung mit meinem anderen Netzwerk her? Agiert die Schaltzentrale als eine Art Switch und vergibt IP Adressen selbst (Schaltzentrale ist dann auch eine Art Gateway) Oder ist die Schaltzentrale eine Art Layer-2-Switch ohne IP-Vergabe, was bedeutet, dass letztlich mein Router (bzw. angeschlossener Layer-3-Switch) die IP-Adresszuweisung übernimmt?

Viele Grüße,
Jesfreric
 
Aktorik wird nicht per IP angebunden, das nutzt man nur als Backbone für wirklich große Netzwerke und zur Anbindung von Visualisierungen und ähnlichem oder als Programmierschnittstelle, weil flotter ist als USB... Eine Visualisierung kannst du dann per IP (auf Wunsch auch von extern) ansprechen, über eine eigene App, einen Webserver oder was auch immer die Visu unterstützt..

Es gibt keine "Schaltzentrale" . Bei KNX sind alle Komponenten aktiv, das System arbeitet dezentral... Selbst wenn man alle Komponenten örtlich in einen Verteilerschrank baut, funktioniert die Kommunikation unabhängig zwischen den Komponenten!
 
Thema: Smart Home - Steckdosen und Lichtschalter im Neubau
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