Sommer Torantrieb Marathon 800SL - Laufwagen Probleme

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c-max

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Hallo,
an unserem Garagentor (Schwingtor)ist ein Antrieb Fabrikat Sommer Marathon 800 SL eingebaut. Baujahr 2006. Seit einiger Zeit gibt es folgendes Proplem: Das Tor öffnet bei Betätigung ordnungsgemäß. Beim Schließen läuft der Laufwagen ca. 1/4 des Weges ohne zu ruckeln, dann ruckelt er bis ca. 1/4 vor der Endlage (Zu) und schließt dann ruckfrei das Tor. Häufig (nicht immer) führt das Ruckeln dazu das der Antrieb danach nicht mehr reagiert. Mann muss dann das Tor entriegeln und per Hand öffnen, wieder schließen und den Laufwagen wieder einrasten lassen. Ich kann nicht herausfinden woran es liegt. Kann hier jemand helfen?
 
Die Laufschiene ist sicher am Sturz (vorne) festgemacht. Dazu kommen Deckenabhängungen. Wieviele davon hast du?
Ist der Fehler nach und nach aufgetreten über die Zeit immer schlimmer geworden oder trat er plötzlich ein?
 
Hallo Agent BRD,
danke für die schnelle Kontaktaufnahme.
Der Fehler ist nach und nach aufgetreten. Die Laufschiene ist an der Decke befestigt. Die Anzahl der Deckenabhängungen muss ich prüfen. Aus dem Gedächtnis sag ich 2. Was mir noch aufgefallen ist, das das Tor im vorderen Bereich an der Schiene schleift. Zu sehen ist das an schwarzem Abrieb an der Toroberkoante. Kann das ein Kontaktproblem sein?
 
c-max schrieb:
Was mir noch aufgefallen ist, das das Tor im vorderen Bereich an der Schiene schleift. Zu sehen ist das an schwarzem Abrieb an der Toroberkoante. Kann das ein Kontaktproblem sein?
Das das Tor an der Laufschiene schleift, ist schlecht. Dies könnte daran liegen, dass nur eine Deckenabhängung angebracht ist und der Schiene nach unten gezogen wird.
Ist die Schiene fest, und der Freiraum zwischen Torflügel und Decke reicht nicht aus, um den Antrieb nach oben zu setzen, so könnte man den Antrieb hinter den Torschwenkbereich setzen und eine überlange Schubstange verwenden.
An ein Kontaktproblem glaube ich weniger. Aber es sind mir Fälle bekannt, in denen die Stromleitfähigkeit zwischen dem hinteren und vorderen Segment der Laufschiene unterbrochen war. Ein Körner und ein paar beherzte Schläge mit einem Hammer schaffen in diesen Fällen verlässliche Abhilfe.

Nach dem, wie du den Fall schilderst, glaube ich - Achtung! Ferndiagnose - dass ein mechanisches Problem vorliegt.

Entweder das Getriebe des Motors ist ausgeschlagen => Exitus.
oder
die Mitnehmernabe ist ausgeschlagen.

Schau mal: Das ist ein Bild deines Laufwagens von oben - also den Teil, den du im eingebauten Zustand nicht sehen kannst:

http://s24.postimg.org/yd63ry3v9/DSC_0039.jpg

Und hier ein Detailbild des Zahnrades mitsamt Mitnehmernabe:

http://s10.postimg.org/40krvgwkp/DSC_0040.jpg
Links: Zahnrad, alte Ausführung mit einwandfreier Mitnehmernabe.
Rechts: Zahnrad, neue Ausführung mit ausgeschlagener Mitnehmernabe.

Die Mitnehmernabe ist aus Alu-Druckguß und kann - wenn mit dem Tor irgendwas nicht stimmt (Unzureichender Federausgleich?) über die Jahre immer weiter ausgeschlagen werden. Dadurch kann der Antrieb das Tor nicht mehr zuverlässig führen und das Tor schaukelt sich - in aller Regel in der Zufahrt - auf. Dies wird als "Ruckweiser Lauf" wahrgenommen. Diese Stöße können derart anwachsen, dass die Kraftabschaltung anspricht.

Es gibt eine Reihe andere Ursachen, die zu dem von dir geschilderten Problem führen können - da warte ich mal ab, was du uns noch erzählen kannst.
 
Danke! Ja, ein mechanisches Problem wie mit dem Zahnrad/ Getriebe beschrieben klingt schlüssig. Federn sind nach Herstellerangaben eingebaut unnd OK. Auf einer Seite war mal für ca. ein Monat eine rote Feder defekt. Wie kann ich ein ausgeschlagens Getriebe prüfen?
Ansonsten ist mein Plan wie folgt: Laufwagen ausbauen und vorne am Tor den Winkel der die Schien an der Decke hält verkürzen damit das Tor nicht mehr schleift. Alles ordentlich in die Waage stellen und die Steckverbindung der Schien prüfen, Schleifkontakte säubern. Das kann ich nur abends machen. Wird also ein paar Tage dauern bis ich ein Rückmeldung geben bzw. ein Foto einstellen kann.
Danke nochmal für den Augenblick.
 
c-max schrieb:
Danke! Ja, ein mechanisches Problem wie mit dem Zahnrad/ Getriebe beschrieben klingt schlüssig.
Ok, dann wirst du ein Ersatzteil benötigen. Hinweis: Diese Ersatzteil vertreibt der Hersteller nicht einzeln, sondern nur in Verbindung mit dem gesamten Motor.

Federn sind nach Herstellerangaben eingebaut unnd OK. Auf einer Seite war mal für ca. ein Monat eine rote Feder defekt.
Du kannst den Federausgleich sehr einfach prüfen:
Bringe das Tor in die obere Endlage und entriegele es. Schiebe es langsam in Zu-Richtung, bis es von alleine hinabgleitet. Das Tor darf AUF KEINEN FALL durchschlagen. In Gleichgewichtslage sollte der Hebelarm waagrecht oder bis zu 10° nach unten weisen.

Handelt es sich um ein Mehrfach-Federpaket?

Wie kann ich ein ausgeschlagens Getriebe prüfen?
Tor zu einem Drittel schließen, und stoppen. Dann mit der Hand dran rütteln. Hat das Tor auffällig viel Spiel, weißt du Bescheid.
Zugegeben: Ohne Erfahrungswert ist die Einschätzung schwierig. Zudem lässt sich so nicht eingrenzen, ob der Fehler im Bereich des Getriebes oder der Nabe liegt.
Da würde dir nur übrig bleiben, den Antrieb zu zerlegen, so dass du das Ritzel und die Nabe sehen kannst. Ideal wäre es in deinem Fall, einen Ersatz-Laufwagen parat zu haben - dann musst du dir das nicht zweimal antun.

Ansonsten ist mein Plan wie folgt: Laufwagen ausbauen und vorne am Tor den Winkel der die Schien an der Decke hält verkürzen damit das Tor nicht mehr schleift.
Ich höre heraus, dass der Antrieb Raum nach oben hat. Das ist gut!

Alles ordentlich in die Waage stellen
Die Ausrichtung mit der Wasserwaage ist nebensächlich und spielt überhaupt keine Rolle. Solange die Schubstange zr Laufschiene einen Winkel von 40° oder geringer einnimmt, ist alles in Ordnung. Die Schiene darf auch nach hinten ansteigen - kein Problem.
Sie darf nur keinen Bauch bilden: Der Motor bekommt seinen Strom über die Kette und die Schiene (diese ist an einer Innenseite daher nicht pulverbeschichtet).
Berührt die Kette die Schiene, kann die Beschichtung punktuell verletzt werden und es kommt zum Kurzschluss, der die Steuerung zum Stopp zwingt.


...und die Steckverbindung der Schien prüfen...
Ist das Steuerungsgehäuse abgesetzt oder hängt dieses am Ende der Laufschiene?

Schleifkontakte säubern.
Sehr gut. Besonders im Bereich der Endlagen. Erst Entfetten (Ein Bremsenreiniger tut hier große Dienste), dann reinigen (Reinigungsfließ, Messingdrahtbürste [Zündkerzenbürste] oder zur Not auch feines Schleifpapier).
Dann gaaaaaanz leich einölen. WD40 oder ein Kontaktspray reicht völlig aus. Nicht vollsudeln, sondern mit Lappen auftragen - das reicht.
Nicht fetten, keine metallhaltigen Schmiermittel [Molybdän] verwenden.
 
Zu Deinen Fragen:
Federausgleich ist in Ordnung. Tor schlägt nicht durch.
Verbaute Federn: 4xblau und 2xrot auf jeder Seite.
Getriebespiel bei 30% geschlossenem Tor ca 5cm.
Die Laufschiene hat ca.2 cm Luft zur Decke. Das hilft mir bei dem forderen Winkel. Insgesamt sind 3 Halter verbaut.
Die Steuerung sitzt am Ende der Schiene. Ich werde den Laufwagen wohl am besten nach hinten wegnehmen. Nachdem der Fehler eindeutig im Laufwagen liegt, werd ich Deinen Rat befolgen und einen Ersatzlaufwagen bereitstellen. Typ der Steuerung (Marathon 800 SL) und Baujahr sollten ja zur eindeutigen Bestellung reichen.
 
Kurze Frage noch. Kann ich den Laufwagen nach hinten wegziehen wenn ich den Kettenspanner auf der Steuerungsseite abnehme oder sollte man besser die ganze Schiene abbauen und auf den Boden legen?
Hab den kompletten Laufwagen mittlerweile bestellt. Kosten 150 €, LT 3-5 Arbeitstage. Werd mir die Endschalterlagen noch genau markieren.

Danke nochmals für die kompetente und schnelle Hilfe.
 
c-max schrieb:
Verbaute Federn: 4xblau und 2xrot auf jeder Seite.
Darf ich einmal ein Bild von diesem Federpaket sehen?

Getriebespiel bei 30% geschlossenem Tor ca 5cm.
UH! Das ist extrem!

c-max schrieb:
Kann ich den Laufwagen nach hinten wegziehen, wenn ich den Kettenspanner auf der Steuerungsseite abnehme oder sollte man besser die ganze Schiene abbauen und auf den Boden legen?
Das Steuerungsgehäuse abzunehmen, solange die Schiene noch an der Decke befestigt ist, ist eher "Pain in the Ass". Davon rate ich ab. Den nahe des Gehäuses gelegenen Kettenspanner zu öffnen - davon möchte ich gänzlich abraten => bekommst du nie wieder zusammen.

Entweder nimmst du den gesamten Antrieb von der Decke und zerlegst ihn dann oder - sofern das möglich ist - gehe wie folgt vor:

  1. Schnapp dir zwei 17er Schlüssel und öffne die Schraube, die vorne am Sturz quer zur Schiene verläuft. Dadurch kannst du den Antrieb im Rahmen der Möglichkeiten nach hinten schieben.
  2. So wird ein Loch an der Schienenaufnahme (das schwarze Kunststoffteil) frei [siehe Foto unten]. Mit einem 10er Steckschlüssel kannst du den Kettenspanner lösen und entnehmen. Die Kette ist dann frei.
  3. Ohne Kettenspannung kannst du die Laufschienenteile auseinanderschieben und bekommst so den Laufwagen frei. Du entnimmst den Laufwagen also nicht vorne oder hinten, sondern in der Mitte.
    Das spart viel Arbeit und scheitert eigentlich nur, wenn die Schiene weder nach vorne (Tor im Weg) oder nach hinten (Bauraum nicht frei, Kabel zu kurz) verschiebbar ist.

Foto zeigt Schienenaufnahme in Einbaulage mit gespanntem Federspanner. Die korrekte Kettenspannung ist erreicht, wenn der Flansch der Schraube mit der Markierung (Dreieck) übereinanderliegen.
Hinweis: Bild zeigt ein änliches Modell - daher ist die Laufschiene nicht - wie beim marathon - lackiert. Dadurch nicht verwirren lassen.
http://s24.postimg.org/3tslzmnwx/DSC_0043.jpg

Hab den kompletten Laufwagen mittlerweile bestellt. Kosten 150 €, LT 3-5 Arbeitstage.
Wenn du einen neuen Laufwagen bestellst (Artikelnummer 4624V000), achte darauf, dass du die neueste Ausführung bekommst. Diese erkennst du am Aufbau des Zahnrades samt Mitnehmer. Hier ein Foto mit Generationenfolge. Die neueste Ausführung ist aus Stahl und kommt mit drei robust gestalteten Rastnasen daher.

http://s8.postimg.org/u08hiiuq9/DSC_0042.jpg

Und noch einmal im Detail:

http://s16.postimg.org/gu6lxhicx/DSC_0041.jpg



Werd mir die Endschalterlagen noch genau markieren.
Kannst du dir sparen. Wenn du so wie beschrieben vorgehen kannst, musst du die Schaltnocken nicht einmal bewegen. Und falls doch: Sie sind sehr einfach einzustellen.
Auf der Steuerung ist eine Bank mit DIP-Schaltern. Sofern noch nicht geschehen, setze den DIP #6 auf ON. Dann wird das Getriebe entlastet, nachdem das Tor geschlossen hat. Tut dem Ding gut und dann klappt das auch mit der Notentriegelung.

Frage: Handelt es sich um eine Mehrparteienanlage oder ist es ein Privathaushalt?
 
Sehr gute Beschreibung. Hab ich verstanden. Es sollte möglich sein den Laufwagen von der Decke abzunehmen.
Ich hoffe mal ich bekomme die neuere Bauart wie im Foto rechts dargestellt.

Im Haus wohnen 8 Parteien, alles Eigentümer. Wenn es geht versuchen wir bei kleineren Reparaturen die beruflichen Kenntnisse der Eigentümer zu nutzen (in diesem Fall Elektrotechniker)und uns durch Eigenleistung selbst zu helfen. Der Verwalter stimmt dem zu. Für das Tor gibt es außerdem noch einen pauschalen jährlichen Wartungsvertrag.
Ich berichte wieder nach Abschluss der Arbeiten. Schon mal ganz herzlichen Dank für Deine Mühe.
 
c-max schrieb:
Sehr gute Beschreibung. Hab ich verstanden.
Puha! Mission erfüllt :)

Der Verwalter stimmt dem zu.
Wäre schlimm, wenn nicht und ihr den Umgang mit eurem Eigentum von einem Dienstleister abnicken lassen müsstet ;)
Für das Tor gibt es außerdem noch einen pauschalen jährlichen Wartungsvertrag.
Alles richtig gemacht.

c-max schrieb:
[...] Bild von dem Federpaket.
Ah! Ok. Ich hatte Bedenken wegen Mischung der Federn und vor allem wegen der Anzahl.
So, wie es ist, ist das bei diesem System in Ordnung. Alles gut!
 
Also heute die Rückmeldung nach der Reparatur. Alles lief wie vorausgeplant. Schiene komplett abgenommen und an den Kontakstellen gründlich gereinigt. Hatte sich ganz schön was angesammelt. Sollte man alle 2 Jahre mit 400 Schleifpapier säubern und mit siliconfreiem Spray (auf den Lappen geben) leicht einölen. Neuen Laufwagen eingebaut und fertig.
An dem alten Laufwagen war eine Kontaktfeder gebrochen und der schlechte Kontaktbelag in der Schiene hat sein Übriges getan. Das Getriebe schien noch OK, konnte ich aber letztlich nicht genau prüfen.
Hier noch zwei Bilder:
http://s28.postimg.org/szzo4yi21/IMG_0701.jpg

http://s28.postimg.org/x7ugdpjhl/IMG_0703.jpg
Vielen Dank nochmals für die gute Beratung.
 
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