Spannung auf Schutzleiter

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stoeps

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Hallo,

wir haben ein mittelschweres Problem, wie ich glaube. Und zwar wollte ich gestern ein Netzwerkkabel in einen Rechner stecken und habe voll eine gewischt bekommen. Dann habe ich die Masse des Kabels gegen das Gehäuse gemessen und hatte 110V.
Alles abgebaut und heute einfach mal ne Steckdose durchgemessen. ICh bin doch richtig, wenn ich den Schutzleiter gegen ne Phase messe, dass ich dann nicht zw. 30 und 80V haben darf oder?
Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege.

Ansonsten bin ich für jeden Rat dankbar.

An einer Dose im Flur habe ich sogar 230V gemessen...

MfG

stoeps
 
Hallo stoeps,

wenn du wirklich Spannung auf dem Schutzleiter hast, dann rufe bitte einen Elektriker, der dir die Anlage wieder richtet. Nur richtig messen solltest du schon.

Es ist richtig, wenn du den Schutzleiter gegen einen Außenleiter misst, solltest du 230V haben. Nur du wirst mit einem einfachen Hobbymessgerät mit einem hochohmigen Eingang nicht richtig messen können. Mit so einem üblichen Vielfachmessgerät wirst du keine aussagefähigen Werte bekommen. Am einfachsten geht das mit einem 2-poligen Spannungsprüfer (Duspol) mit Lastzuschaltung.

Bei so einem Vielfachmessgerät wirst du in einer Hausinstallation immer irgendwelche induzierten Spannungen messen, die bei der geringsten Last wegbrechen und nicht mehr vorhanden sind.

Kaufe dir für 10 Euronen einen richtigen, 2-poligen Spannungsprüfer und messe noch einmal.

Gruß Fachmann
 
Hey,

danke für die schnellen Antworten.

Was müsste ich denn messen, wenn ich die jeweiligen Leiter gegeneinander messe?

Klar, die beiden Phasen = ~220V

Aber was ist mit dem Schutzleiter, wenn ich gegen die anderen Leiter messe?
Bin kein Elektrikcrack, deshalb fehlt mir da sicher nötiges Wissen :)

Gruß
 
Hallo stoeps,

es gibt an einer Schukosteckdose im normalen Haushalt keine 2 Phasen, es gibt je nach alter und Korrektheit der Installation einen Außenleiter (spannungsführend) einen Neutralleiter, N, und einen Schutzleiter, PE.

Du solltest mit einem geeigneten Messgerät, und noch einmal, nicht mit einem digitalen Vielfachmessgerät, vom Außenleiter sowohl zum N als auch zum PE ca. 230V messen, wischen N und PE darf keine Spannung anliegen.

Gruß Fachmann
 
okido,

dann habe ich in einem Stromkreis hier auf dem Spannungsführenden sowie dem N gegen Schutzleiter zwischen 60V und 110V.

An einer Steckdose, die direkt unterm Sicherungskasten ist am Spannungsführend gegen Schutz 220V und N gegen Schutz 0.

Aber reicht das nicht schon, wollt mir jetzt nicht extra noch n Messgerät kaufen?!

Sollte ich nicht in jedem Fall Vermieter, bzw. Elektriker informieren?!
 
Hallo,

leider halte ich deine „Messergebnisse“ für absolut unrealistisch. Aber, wenn du nicht glauben willst, das du mit deinem Gerät so etwas nicht richtig messen kannst, dann beauftrage einen Elektriker, der bringt einen richtigen Spannungsprüfer mit.


Gruß Fachmann
 
stoeps schrieb:
dann habe ich in einem Stromkreis hier auf dem Spannungsführenden sowie dem N gegen Schutzleiter zwischen 60V und 110V.

Was bitte ist schon wieder ein "Spannungsführender"?
Spannung ist ein Potenzialunterschied, welcher immer zwischen zwei Meßpunkten beteht. Du meinst sicher den Außenleiter (L) und den Neutralleiter (N) und den Schutzleiter (PE).
Wenn diese Meßwerte stimmen sollten, dann würde die Steckdose nicht funktionieren, also glaube ich das nicht so richtig.

MfG
 
ja stimmt, ich kann natürlich nur davon ausgehen, was mein "Mega-super-über-multimeter" mir erzählt.
Die Ergebnisse mögen nicht stimmen, aber dass es überhaupt etwas anzeigt ist doch bedenklich?!

Aber so unrealistisch find ich es gar nicht, wenn ich rechnergehäuse und Schirmung vom Netzwerkkabel anfasse und richtig eine geballert bekomme...
ist für mich ziemlich real.

Aber wie gesagt, an einer Dose, die direkt unter dem Sicherungskasten herausguckt, stimmt alles,

da ist zwischen

L und N ~ 220V
PE und L ~ 220V
N und PE ~ 0V

bei allen Dosen des besagten Stromkreises

zwischen
L und N ~ 220V
PE und L ~ 50V - 110V
N und PE ~ 50V - 110V

(je nachdem wieviel Verbraucher noch dran sind)

da ist doch egal ob ich ein scheiss multimeter habe, oder?

Auf jeden Fall danke ich für jeden Tipp, den ich bekommen hab, den Elektriker ruf ich in redem Fall mal an :)
 
Das was du da mißt nennt sich Blindstrom. Durch das magnetische Feld eines angrenzenden Leiters entsteht so eine leichte Spannung (Ähnliches Prinzip wie in einem Trafo). Hängst du nun einen Verbraucher, etwa eine kleine Glühbirne an diesen Leiter, wird diese Spannung sofort zusammenbrechen und verschwinden, und die Glühbirne nicht leuchten. Deshalb sollst du auch mit Last messen, dein Multimeter zeigt dir schlicht und einfach einen Meßfehler an, weil es für diese Art von Messung nicht geeignet ist.
Von daher sind diese Werte auch unbedenklich, die finden sich fast überall.

Wenn du am Rechnergehäuse eine geballert bekommst, liegt die Ursache mit Sicherheit woanders. Möglich wäre es zum Beispiel, das durch klassische Nullung und einen schlechten PE Ausgleichströme über den PE bzw den Schirm fließen.
Da wirst du ohne alleine ohne Fachwissen aber nicht weiterkommen...
 
Hallo stoeps,

noch einmal, es hat hier keiner etwas gegen dein Messgerät. Es nützt sicher bei vielen Gelegenheiten, nur, du kannst mit einem solchen Gerät nicht im Haushalt messen. Die Werte die du da bekommst sind nicht „ungefähr“ richtig, die Werte stimmen überhaupt nicht. Dein Messgerät wird dir je nach Leitungslänge und Verlegerart irgendeine induzierte Spannung anzeigen, die in der Praxis überhaupt keine Rolle spielt.

Vielleicht noch eine grundsätzliche Anmerkung, DU hast eine Frage hier eingestellt und einige recht gleichlautende Antworten bekommen. Warum glaubst du uns das nicht, warum stellst du eine Frage hier ein und ignorierst die Antwort völlig.
Wenn du Antworten völlig ignorierst kannst du dir die Frage doch eigentlich auch sparen.

Natürlich ist es gefährlich, wenn du einen Schlag am Rechner bekommst, nur deine Schlussfolgerung, die Steckdose hat schuld und mein Messgerät hat den Verdacht bestätigt, wird falsch sein. Du kannst ja auch die Frage stellen, woran kann das liegen!

Gruß Fachmann

Und schon wieder zu langsam
 
stoeps schrieb:
Aber so unrealistisch find ich es gar nicht, wenn ich rechnergehäuse und Schirmung vom Netzwerkkabel anfasse und richtig eine geballert bekomme...
ist für mich ziemlich real.

Und auch ziemlich normal. Und noch normaler, wenn es sich um ein TN-C-Netz handelt. Welche Netzform besteht denn bei dir?

bei allen Dosen des besagten Stromkreises

zwischen
L und N ~ 220V
PE und L ~ 50V - 110V
N und PE ~ 50V - 110V

Sofern es sich um Blindspannungen handelt, kein Problem, obwohl die zwischen L und PE auch etwas unrealistisch sind. Hier könnte es auch ein Problem mit dem Schutzleiter geben, z.B. durch schlechten Kontakt, infolge Korrosion. Oder da "spinnt" irgend ein angeschlossener Verbraucher (PC-Netzteile sind dafür bekannt). Also am besten mal alle Verbraucher ausstecken, Netzwerkverbindungen trennen und noch mal messen.

MfG
 
Den Fehler hatte ich bei mir unterm Schreibtisch auch mal. ca. 14 Jahre lang unentdeckt bis ich dsl bekommen habe und eben mit den netzwerkkabeln herum gesteckt habe. dann hast zack gemacht und im Keller ist eine von den 3 Zahlerabgangssicherungen geflogen. nach einer Überprüfung kam dann heraus dass die Steckdose die ja klassisch genullt ist, N und L beim anklemmen bzw. durchschleifen von der vorherigen Dose vertauscht wurde. Durch die bestehende N-PE Brücke hatte ich dann volle Suppe aufm Gehäuse (was in Verbindung mit dem Berühren meines Heizkörpers lustiges kribbeln verursachte)
 
matthias schrieb:
nach einer Überprüfung kam dann heraus dass die Steckdose die ja klassisch genullt ist, N und L beim anklemmen bzw. durchschleifen von der vorherigen Dose vertauscht wurde.

Na N und L bestimmt nicht. Einen Neutralleiter gibt es bei klassischer Nullung nicht! Wer hat denn solchen Bockmist verzapft? So etwas kann leicht tödlich enden :!: :shock:

MfG
 
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