Spannungsfall durch Widerstandswert ermitteln

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Hans-Georg

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Wenn ich in einer bestehenden Wohnung die Leitungsquerschnitte unter Bezug zum zulässigen Spannungsfall ermitteln möchte, ist das folgende Vorgehen dann korrekt?:

Voraussetzung:

- Nach TAB beträgt der zulässige Spannungsfall vom HAK zum Zähler max. 0,5% (bis 100 kVA, was bei normalen Ein- und Zweifamilienhäusern mit 63 A Anschluss wohl nicht "grenzwertig" sein dürfte)

- Nach DIN VDE 0100, Teil 520 darf der gesamte Spannungsfall vom HAK bis zum Verbraucher 4% nicht überschreiten.

- Nach DIN 18015, Teil 1 darf der Spannungsfall vom Zähler zum Verbraucher 3% nicht überschreiten.

Ergo: Vom Zähler zum Verbraucher darf ich 3% Spannungsfall zugrunde legen, da vom HAK zum Zähler max. 0,5% zulässig sind und somit der gesamte Spannungsfall mit 3,5% kleiner als die erlaubten 4% sind.


Jetzt zur Vorgehensweise:

1) Zuleitung von HAK zum Zählerschrank bleibt in dieser Rechnung unberücksichtigt, da der Wert entweder OK ist, oder andernfalls die Leitung ausgetauscht werden müsste (oder niedriger abgesichert).

2) Widerstandswert vom Zählerschrank zur Unterverteilung messen (gesamter Widerstand des Kabels, also 2 Adern kurzschließen und dann den Widerstandswert messen)

3) Widerstandswert von der Unterverteilung zur entferntesten Steckdose ermitteln (wie oben 2 Adern kurzschließen und über beide Adern "hin und zurück" messen).

4) Es wird eine Nennspannung von 230 Volt zugrunde gelegt, da die Spannung ohnehin zu jeder Tageszeit anders sein dürfte.

5) 0,5% abziehen für den maximal zulässigen Spannungsfall vom HAK zum Zählerschrank: 230 V - 1,15 V = 228,85 Volt

6) Maximal zulässiger Widerstand der Leitung berechnen

Delta U = 228,85 V * 3% = 6,87 V

R(Ltg) = Delta U / I

R(Ltg) = 6,87 V / 16 A (bei 16 A Absicherung)

R(Ltg) = 0,43 Ohm


Die Leitung von Zählerschrank zur Unterverteilung und von der Unterverteilung zur entferntesten Steckdose darf also 0,43 Ohm nicht überschreiten (Ggf. wäre hier noch die Messungenauigeit des Messgerätes zu Berücksichtigen).

Ist diese Vorgehensweise so korrekt, oder wird beispielsweise mit 230 Volt gerechnet, anstatt die 0,5% Spannungsfall vom HAK zum Zählerschrank abzuziehen?

Wenn jetzt heraus kommt, dass der Gesamtwiderstand der Leitung (einschließlich der Zuleitung zur Unterverteilung) größer 0,43 Ohm ist, müsste dann die Schlussfolgerung sein, dass die Verbraucherleitung niedriger abgesichert werden muss, bzw. wenn das nicht geht (weil z.B. 16 A entnommen werden müssen), die Leitung getauscht werden müsste?
 
Dein Punkt 5 kann entfallen und dann wird mit normaler Nennspannung 230V weitergerechnet. Also ist der maximale Spannungsfall bei Punkt 6 6,9V.

Wenn du es noch genauer willst, musst du in das Beiblatt 5 zur DIN VDE 0100 gucken.

Milka
 
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