Spannungsfall?

Diskutiere Spannungsfall? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich komm ja eher aus der Liga, die den Spannungsfall sehr akribisch ausrechnet und dem Kunden vorlegt - Und so oft zu sehr verblüffenden...
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Hallo,

ich komm ja eher aus der Liga, die den Spannungsfall sehr akribisch ausrechnet und dem Kunden vorlegt - Und so oft zu sehr verblüffenden Ergebnissen kommt.

Allerdings geb ich auch zu, dass ich bzgl. Lampenleitungen oft etwas nachlässig bin und die (nach Ansicht der Dinge) ohne Rechnung für okay befindet.

Ich mach mir erst die Mühe, wenn ich merk, dass es wegen extrem langer Korrespondierenden zu Probs kommen könnte.

Wie übergenau seid ihr da?

Jetzt schon vielen Dank für eure Antworten.

Viele Grüße,

Uli und das Rattenpack
 
ich denke, wenn man die weitest entfernteste Steckdose mit den Nenenstrom der Sicherung berrechnet hat, kann man einen Lampenauslass getrost vernachlässigen.

Und wenn dürfte man den sowieso nur mit max. 10A und nicht dem nennstrom der Sicherung (13 oder 16A) berrechnen. In der Praxis werden nicht mehr als 250W dranhängen.
 
Nu ja, so argumentier ich eigentlich auch und eigentlich muss es da schon wirklich ganz saublöd laufen, dass da hinterher was net passt.
Ich denk auch, dass man das in über 99% aller Fälle vergessen kann, wenn's zu den Steckdosen hin passt.

Aber wer weiß, wenn ich mal Zeit, Lust und Laune hab und Cheffene grad net hinguckt, dann pfleg ich das vielleicht mal doch in unseren Excel-Planungsbogen ein - Natürlich nur als Option.

Iss aber ganz praktisch so ein Planungsbogen. Man gibt für jeden Leitungsabschnitt lediglich Bezeichnung (z.B. W.1.1, W.1.2, W.1.2.1, W.1.2.2 ...), Leitungstyp, Länge und Nennstrom ein.
Dazu noch ein paar Angaben zur UV und deren Netzanbindung und voilá - Und schon malt einem das Ding die Baumstruktur, beschriftet die mit den Widerständen, rechnet den jeweiligen Spannungsfall und den Kurzschlussstrom aus und viele lustige Dinge mehr.
Es macht mittlerweile eigentlich fast alles, was man eigentlich tun sollte aber in freier Wildbahn kaum einer macht.

Und der ganze Spaß entstand nur aus dem kleinen unscheinbaren Auftrag von Cheffene, dass ich doch mal ein Kalkulationsblatt bauen soll, um den Materialaufwand besser abschätzen zu können.
Nu ja, das tut es ja, allerdings halt noch ein ganz klein wenig mehr und ne ordentliche Doku haut's auch gleich noch raus.
Dicke Ordner beeindrucken Kunden immer schwer :lol:

Cheffene meinte nur, dass da mal wieder einer zu viel Zeit gehabt hätte :?: :cry: :shock: :? :) :D :lol:

Allerdings ist das Ding immer noch so kryptisch zu bedienen, dass mein Posten wohl gesichert ist :lol:
Ich hab mich mehrfach versehentlich selbst wegrationalisiert - Bitte net schon wieder ;-)

Viele Grüße,

Uli
 
@ fuchsi
Gemäß der DIN 18015 ist der Spannungsfall gemäß der vorgeschalteten Sicherung zu berechnen.

Wenn Deiner Meinung nach nur 250W benötigt werden kannst Du ja auch gerne eine entsprechend niedrige Sicherung einbauen.
 
Ich krusch das Thema einfach nochmal hoch...

Mit dem Spannungsfall isses so eine Sache.

Zuerst mal ist ausschlaggebend, wie hoch die Leerlaufspannung und Deine Impedanz bis zur weitest entfernten Steckdose sind.

Beispiel: Uo = 235V (garnicht sooooo selten), rein theoretisch dürftest Du dann mininal 221V bei Vollast haben (230V -4%), macht also einen Spannungsfall von 14V (!), bei 16A wären das ein Netz-Innenwiderstand von rund 0,88 Ohm an der weitest entfernten Deckstose.

Nun kommt es aber auch auf den Kurzschlußstrom im Fehlerfall an....
Wenn ich Vollast fahre und nur noch 221V zur Verfügung stehen, dann müssen die zunächst den Strom treiben.
Gäben dann rund 250 A Ik..... reicht immer noch für eine C16-Sicherung.

Jetzt nehmen wir mal U0 = 226V (auch garnicht soooo selten, gerade auf dem Land). Macht max. möglicher Spannungsfall von 5V, bei 16A hieße das einen höchstmöglichen Netz-Innenwiderstand von 0,31 Ohm.
Und da geht der Spaß meist los, denn wenn die Leerlaufspannung so niedrig ist, heißt das oft auch hoher Innenwiderstand, da eine lange Leitung vorne dran hängt,...

In dem Fall muß man dann schon genau schauen, ob man wirklich "echte" Endkreise hat, wo der Verbraucher unmittelbar am Kabelende hängt, oder evtl. doch eine Steckdose, an die der Hausmeister noch drei Kabeltrommeln in Reihe hängt.
Diese "italienischen" Verhältnisse bedingen dann unweigerlich einen guten RCD-Schutz und eine gute Erdung.
("Italienisch" deswegen, weil dort oft hohe Impedanzen, geringe Leitungsquerschnitte in der Zuleitung (Haushalt oft 6mm² !!) und meist TT herrschen)

Wenn ich Leitungen auslege, dann schaue ich erstmal, ob es sich um eine Steckdose handelt, oder um Leitung mit festem Endverbraucher. Dann messe ich am HV die Impedanz und den Ik. Danach rechne ich dann entsprechend die Zuleitungen zu den UVs nach und schließlich die Endlänge bis zur Steckdose und Verbraucher.
Im Ernstfall (beispielsweise Steckdose für Gartenpumpe), wenn eben bei einer gegebenen Sicherung von B16A der max. zulässige Spannungsfall überschritten, weil Impedanz zu hoch und/ oder Leitung zu lang...., Kurzschlußstrom aber passend, akzeptiere ich entweder den Bestand, weil da eh nie was anderes angeschlossen wird, oder reduziere die Absicherung (in der Mehrheit mache ich letzteres).

Spannungsfall ist immer eine individuelle Rechnerei, für mich ist zuerst mal der Ik ausschlaggebend, damit im TN auch die Sicherung fliegt, wenn was passiert.

In Regionen mit hohen Impedanzwerten ist daher auch das TT die bessere Wahl. Auch wenn man dann auf gute Erdung und geringe Fehlerquote beim RCD setzen muß.
 
Spannungsfall ist immer nach der Vorsicherung zu berechnen nicht nach dem was angeschlossen wird.
Denn das was da drann ist ändert sich öfter als die elektrische Installation.
Zusätzlich darf die Spannung auch bis auf 207V im Betrieb absinken.
 
@Octavian77.... gebe ich Dir vollkommen recht, habe auch nichts anderes behauptet, maßgeblich ist die Vorsicherung, da hiermit das max. Limit des Stromes vorgegeben ist. Logisch. Es ging mir nur um die Erfahrung aus der Praxis.

Die 3%-Regel sind eben relativ. Lt DIN dürften es 221V sein, und alles ist am Verbraucher toll....

Man geht eben von 230V aus.

Nur, was passiert, wenn, aus welchem Grund auch immer, der Versorger plötzlich nur noch 223V einspeist?? Und Deine Anlage geht von 230V aus? Da wird es mit dem Spannungsfall teils Essig, gerade bei Motorlasten. Ohmsche Verbraucher juckt das wenig. Dann hammse halt weniger Leistung. Motoren können stehen bleiben bzw. nicht anlaufen.

Was wollte ich eigentlich sagen:
Wenn ich meine Leitung für einen festen Verbraucher berechne, also z.B. Backofen, fester Pumpenanschluß etc. dann ist mir zunächst der Ik wichtiger.

Oder nochmal anders ausgedrückt: ich berechne die Leitung zunächst nach Ik, und zwar so, daß der auch bei 207V zum Fließen kommt. In aller Regel paßt es dann auch mit dem Spannungsfall, und bei vorhandenen Installationen wird im Ernstfall dann eben eine kleinere Sicherung gewählt, wenn möglich. Die meisten Beleuchtungskreise, mit großen Leitungslängen auf 1,5mm², brauchen kein B16.
 
Zuletzt bearbeitet:
Geräte die in Deutschland betreiben werden dürfen müssen mit den 230V +/-10% auskommen.
Also auch mit 207V und auch mit 253V
Spannungsfall ist auf die Nennspannung von 230V zu rechnen, das dieser dann bei kleinerer Spannung und gleicher Leistung höher wird ist dabei schon berücksichtigt.
 
Der Spannungsfall bezieht sich immer auf die Spannung. Und ob da nun 230 V anliegen dann sind 3 % eben 3*2,3 V =6,9 V oder ob da nur 207 V anliegen dann sind da 3 % = 3*2,07V = 6,21 V . Und wenn du richtig rechnen willst musst du mit der niedrigsten Spannung rechnen. Also zum Bleistift mit (207V - 6,21V ) : 16 A .
 
Das ist mir alles bekannt!
Die 207V nehme ich deswegen, weil es, wie Octavian77 schon geschrieben hat, die untere Grenze der Betriebsspannung von in Deutschlang zugelassenen Geräten ist.

Um nicht noch mehr Verwirrung zu stiften, was mache ich konkret, wenn eine Leitung neu zu berechnen ist.
1) Ik und Zi /Ri messen am HV, Spannung messen
2) Leitung zum UV berechnen nach Nennstrom (vorgeschaltete Sicherung), Spannungsfall, Verlegeart
3) Leitung zur Steckdose oder Verbraucher berechnen nach verwendetem LS und dessen Charakteristik (In und Ik), Spannungsfall je nach Anwendung (bei festem Verbraucher ohne irgendwelche Steckdosen max. 4% vom HAK ab, bei Steckdosen max. 3%).

Bei Bestandsanlagen kann es nun vorkommen, daß an einer Steckdose der Ik perfekt paßt, der Spannungsfall aber bei einer vorgeschalteten Sicherung von 16A beispielsweise 5,5% betragen würde.
Soll ich deswegen die Leitung rausreißen? Leerlaufspannung 235V..... hier setze ich mir als Grenze 221V. Wenn es rechnerisch da drunter geht und die Gegebenheiten es bieten, wird eine neue Leitung gezogen.
Oder eben, falls möglich, niedriger abgesichert. (C6 bei Beleuchtung, C10 bei Steckdosen, z.B.)

Das wollte ich eigentlich sagen.
 
Bestandsanlagen sind nach den zum Erstellungszeitpunkt gültigen Regeln zu bewerten.
In älteren Versionen der Norm war nicht ersichtlich ob der Spannungsfall nach was genau der Spannungsfall zu berechnen war.
Die Verwendung der Stromaufnahme der angeschlossenen Geräte war durchaus üblich, oder auch die Berechnung nach einer angenommen Auslastung.

Fällt die Anlage aber in Ihrem Errichtungszeitpunkt nach dieser Änderung ist so was ein Mangel in der Anlage.
 
Nochmal zum Nachdenken Die Netzspannung kann 207 V betragen bei 3 % Spannungsfall sind das 207V-6,21V = 200,79V und 6,21V :16 A = 0,388 Ohm. Das ist der R den deine Leitung haben darf . IK bezieht sich aber nicht nur auf den R der Leitung.
 
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