Staberder

Diskutiere Staberder im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Ich möchte für eine Photovoltaikanlage einen Staberder verbauen. Dabei bin ich jetzt aber im Internet auf Hinweise gestoßen, dass dieser 1 m...
...unser Solateuer wollte die Anlage lediglich über einem 1,5m langen Kreuzerder anschließen.
In der Photovoltaik tummeln sich auch Installateure in deren Ausbildung das Ohmsche Gesetz nicht vorkam.

Zum Zeitpunkt meiner Anmeldung im PV-Anlagenforum wurde dieser gefährliche Unfug noch standardmäßig als "Potentialausgleich" propagiert. Das auch von gewerblichen Ratgebern, egal ob sie sich selbst als Solateure mit nur einem oder Solarteure mit zwei r bezeichnet hatten. :)

Auch solche "Könner" werden für die Energiewende gebraucht, wer soll es denn sonst machen.

EDIT: Der Präsident des Fachverbands Elektro- und Informationstechnik BW, Thomas Bürkle, wehrt sich in der ep gegen die von Wirtschaftsminister Habeck geplante "Pseudo-"Qualifikation von Solarteuren. Dabei kann es damit doch nur besser werden
Die PV-Leitungen werden nicht ins Haus gezogen bzw. sind sie nur unter einigen Dachpfannen verlegt und werden außen nach unten geführt. Der Grund, warum ich die ganze PV nicht im Haus haben will, sind solche Vorfälle wie bei Sence, wo die Akkus in Brand geraten sind und schwer zu löschen waren..
Trotz unter den Dachplatten verlegter PV-Leitungen werden mit der Außenableitung gefährliche Näherungen minimiert. Wenn der Funktionserdungsleiter aus mind. 6 mm² Cu oder mehr daneben abstandslos verlegt wird, ist auch die Forderung der DIN VDE 0100-712 erfüllt.

Will man Schäden durch seltene Direktanschläge an Modulen, Wechselrichtern und Speichern verhindern, reicht es nicht aus lediglich den Querschnitt des Funktionserdungsleiters von 6 auf 16 mm² oder die Erderlänge zu vergrößern. Wegen des fast gleichen induktiven Widerstands beider Leiter werden die anteiligen Blitzströme in die PV-Leitungen nicht weniger.

Nach Untersuchungen von Häberlin und Minkner an der schweizer Ingenieurschule Burgdorf haben aber bereits "Miniatur-Blitzfänger" (= Fangspitzen) an den Modulen mit einem konventionellen Blitzschutzsystem eine signifikante Schutzwirkung. Den Optimalschutz getrennter Fangeinrichtungen nach dem Stand der Technik können sie m. E. aber nicht erzielen. Beide Schutzarten haben ihren Preis, nur den Querschnitt zu vergrößern ist Voodoo.
 
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In der Photovoltaik tummeln sich auch Installateure in deren Ausbildung das Ohmsche Gesetz nicht vorkam.

Die Realität ist nach meinem Kenntnisstand wesentlich erschreckender :eek:

Der Beruf Solateur existiert ja faktisch gar nicht bzw. gibt es hier meines Wissens daher auch keinerlei fundierte Ausbildung, von "Weiterbildungen" mal abgesehen.

Im Idealfall bieten Elektrofachbetriebe Solaranlagen an. Diese besitzen aber keine Ausbildung als Dachdecker oder Zimmermann und sind daher für die Montage der Module ungeeignet. Aber selbst gelernte Elektriker arbeiten gewöhnlich vorwiegend mit AC und nicht mit DC. Hinzu kommt dann noch die hohe Spannung der Strings. Bei der Kooperation zwischen Dachdeckern und Elektrikern entsteht dann das Problem, dass die Dachdecker sich teilweise zu recht vor den hohen Spannungen fürchten und hier nicht hurra schreien.

Umgekehrt wird nicht jeder Elektriker hurra schreien, wenn er auf schwindelerregender Höhe Module montieren soll. Und nicht zuletzt besitzen alle diese Ausbildungsberufe keine Ausbildung für den Bereich des Gerüstbaus. Häufig werden aber für Solaranlagen nur vergleichsweise kleine Gerüste benötigt bzw. auch Dachgerüste müssen hier dann montiert werden.

Das Ohmsche Gesetz ist daher nur ein Puzzlestein im ganzen Flickenteppich. Mir ist bewusst, dass die VDE & Co. davon leben, ihre Abos zu verkaufen. Bezüglich der Sicherheit für alle, wäre es hier aber wirklich an der Zeit, dass diese Informationen flächendeckend in leicht verständlicher Form für alle kommuniziert werden, um damit dem eigentlichen Sinn der VDE gerecht zu werden. Einem Solateur kann man wohl nicht zumuten elektrische Zusammenhänge im Detail zu verstehen, aber wie z.B. die 6mm² für PE-Leitungen oder Tabellen für den richtigen Querschnitt der Solarkabel in Abhängigkeit von Gesamtlänge und Strom in einfacher Form, könnte schon weiterhelfen. Die müssen ja nicht alles verstehen, aber wenn erst am Ende, wenn alles montiert ist die Elektrofachkraft dann verkündet, dass eine Vorschrift missachtet wurde, ist das ja auch nicht hilfreich. Und nicht immer wird man jeden Fehler auch einfach so erkennen können, weshalb hier mehr Aufklärung vom Beginn an sehr hilfreich wäre.

Wegen dem Querschnitt bezüglich des PE-Kabels habe ich wohl nicht genug recherchiert. Habe jetzt gesehen, dass es dieses auch mit 10mm² gibt. Werde aber vermutlich doch vorsorglich 16mm² nehmen, weil dieser Staberder ja auch mein lokaler Erdungspunkt für alle Verbraucher im Geräteschuppen sein wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich hier mal das Maximum der verfügbaren Leistung ziehen werde (Häcksler, Kettensäge, Rasenmäher, Brunnenpumpe, etc.), ist zwar gering, aber gerade in Sachen PE will ich jetzt nicht wegen 2-3 Euro am Querschnitt sparen.
 
Mir ist bewusst, dass die VDE & Co. davon leben, ihre Abos zu verkaufen.
6 setzen.

Umgekehrt wird nicht jeder Elektriker hurra schreien, wenn er auf schwindelerregender Höhe Module montieren soll. Und nicht zuletzt besitzen alle diese Ausbildungsberufe keine Ausbildung für den Bereich des Gerüstbaus. Häufig werden aber für Solaranlagen nur vergleichsweise kleine Gerüste benötigt bzw. auch Dachgerüste müssen hier dann montiert werden.
Wir arbeiten bis 100 m. Höhere Gebäude haben wir nicht. Was die Arbeitssicherheit anbetrifft kein Problem.
 
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