Ständig Strom auf der Leitung.

Diskutiere Ständig Strom auf der Leitung. im Forum Licht & Beleuchtung im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich habe ein (für mich) großes Problem und ich hoffe man kann mir helfen. Ich bin vor kurzem umgezogen und in der neuen Wohnung (Gebäude...
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audi123

Guest
Hallo, ich habe ein (für mich) großes Problem und ich hoffe man kann mir helfen.

Ich bin vor kurzem umgezogen und in der neuen Wohnung (Gebäude wurde umgebaut und die Kabel neu gezogen) wollte ich Lampen anbringen (mache sowas nicht zum ersten mal).

Nachdem ich herausgefunden habe, welcher Schalter für welche Lampe ist, ergab sich folgendes Problem.

Ich habe im Wohnzimmer ein Stromkabel für die Lampe, und in der Wohnung 3 Schalter für dieses. Bevor ich die Lampe anschließen wollte, habe ich es mit einem Multimeter gemessen und bekam folgende Ergebnisse:

Schalter 1 an
Schalter 2 aus
Schalter 3 aus --- Multimeter zeigt 99 Volt an
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Schalter 1 aus
Schalter 2 aus
Schalter 3 aus --- Multimeter zeigt 238 Volt an
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Schalter 1 aus
Schalter 2 an
Schalter 3 aus --- Multimeter zeigt 72 Volt an
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Schalter 1 aus
Schalter 2 aus
Schalter 3 an --- Multimeter zeigt 56 Volt an
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Schalter 1 an
Schalter 2 an
Schalter 3 aus --- Multimeter zeigt 84 Volt an
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Schalter 1 an
Schalter 2 aus
Schalter 3 an --- Multimeter zeigt 238 Volt an
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Kann mir das vielleicht mal jemand erklären? Welche(r) Schalter könnte(n) falsch geklemmt worden sein?

Selbes Problem habe ich noch auf einer anderen Leitung mit 2 Schaltern. Da waren die Messwerte 106, 238, 238 und 58 Volt.

Mit einem anderen (billiges) Multimeter zeigte mir nur 0 oder 238 Volt an. Mit einem Phasenprüfer leuchtete es ganz oder "glimmte" etwas. Und als ich zur Sicherheit noch mit berührungslosen Spannungstester ranging, piepte und leuchtete das Teil jedesmal.

Ich hoffe das mir jemand helfen kann.

Vielen Dank schonmal.

Gruss
 
Das sind vermutlich Einkoppelungen, die bei Kreuz- oder Wechselschaltungen häufig vorkommen. Du solltest einen zweipoligen Spannunungsprüfer (Duspol) verwenden, der dir dann vermutlich andere Werte anzeigt. Vor dem Montieren der Leuchte bitte die Sicherung abschalten.
 
Hallo,

erstmal danke für die schnelle Antwort, nur was heißt Einkopplungen und wenn ich die Sicherung rausmache, Lampe montiere, heißt das, das ich immer Strom auf der Lampe habe und diese ständig leuchtet bzw leicht glüht oder so?

Kann man das Problem beheben ?
 
Nein, deine Leuchte wird dann nicht ständig leuchten. Das Problem ist der hohe Innenwiderstand deines Multimeters, durch den auch induktive Blindspannungen und kapazitive Einkoppelungen angezeigt werden, mit denen man aber keine Leuchte betreiben kann, weil die Spannung durch den niedrigeren Innenwiderstand der Leuchte zusammen brechen würde.

Im Grunde ist dein Messergebnis falsch, weil du mit einem Messgerät arbeitest, das für solche Anlagen nicht gut geeignet ist.

Die kapazitiven Einkopplungen entstehen durch die parallel laufenden Adern deiner Wechsel- oder Kreuzschaltung. Die Leitung verhält sich ähnlich wie ein Kondensator. Sie speichert in sehr geringem Maße elektrische Energie, die dann auch noch vorhanden ist, wenn du die Leitung durch den Schalter ausgeschaltet hast. Eine Leuchte kann man mit dieser Restspannung nicht betreiben, die Spannung würde zusammen brechen. Sie lässt sich aber mit einem Multimeter messen, was dann oft zu Verwirrungen führt. Deshalb verwenden Elektriker für solche Aufgaben meist keine Multimeter
 
audi123 schrieb:
Hallo,

erstmal danke für die schnelle Antwort, nur was heißt Einkopplungen und wenn ich die Sicherung rausmache, Lampe montiere, heißt das, das ich immer Strom auf der Lampe habe und diese ständig leuchtet bzw leicht glüht oder so?

Kann man das Problem beheben ?

Max. wenn du LED oder ESL verbaust kann es zu Problemen kommen. Bei normalen AGL hast du nix zu befürchten
 
Alles klar. Vielen Dank.

Nun noch eine letzte Frage, wenn quasi "immer" Strom vorhanden ist, wird dieser denn trotzdem "verbraucht" von der Lampe, obwohl diese nicht leuchtet? ... ich denke da so an meine Stromrechnung.
 
Das hat mit der Stromrechnung nix zu tun

Durch eine Belastete Ader fließt ein Strom, also wenn ein Verbraucher angeschaltet ist. Die Ader baut ein Magnetfeld auf welches sich auf benachbarte Adern ausdehnt und eine Spannung induziert welche du dann mit deinem MM messen kannst. Somit hast du diese "Spannung" letztlich selbst erzeugt und schon bezahlt ;)

Fachlich net ganz richtig aber ich hoffe eine Verständliche erklärung
 
Alles klar.

Dann kann ich die Lampen ja morgen anbringen. Vielen Dank für die Infos. :D
 
Auf die Stromrechnung kommt das allerdings schon, nur wird der Betrag im Jahr kaum messbar sein.

Die Adern die in einer Leitung nebeneinander liegen bilden einen Kondensator.
Bei Wechselstrom fließt über einen Kondensator Strom, da er ständig geladen, wieder entladen und umgekehrt geladen wird.

Bei Wechselschaltungen und Kreuzschaltungen liegt im "Aus" Zustand eine stromführende Ader neben der zur Lampe gehenden Ader die dann den oben genannten Kondensator bilden.
 
Auf die Stromrechnung kommt das allerdings schon, nur wird der Betrag im Jahr kaum messbar sein.

Die Adern die in einer Leitung nebeneinander liegen bilden einen Kondensator.
Bei Wechselstrom fließt über einen Kondensator Strom, da er ständig geladen, wieder entladen und umgekehrt geladen wird.

Bei Wechselschaltungen und Kreuzschaltungen liegt im "Aus" Zustand eine stromführende Ader neben der zur Lampe gehenden Ader die dann den oben genannten Kondensator bilden.
 
Auf die Stromrechnung kommt das allerdings schon, nur wird der Betrag im Jahr kaum messbar sein

Das sehe ich anders,ich denke das die Stromrechnung davon nicht beeinflusst wird weil ich mich folgendes Frage :

Läuft ein Zähler bei einem so geringen Strom überhaupt an ? Ist dieser Strom nicht ein kapazitiver Strom den der Wirkleistungszähler garnicht erfasst ?
 
Ich denk da streiten wir um Kaisers Bart. Und es ist auch müßig drüber nachzudenken, ob die Last nun kapazitiv oder induktiv ist.
Ne Leitung kann beides sein - Wobei es sich im geschilderten Fall allerdings um ne kapazitive Last handeln dürfte (es fließt ja kein Strom).
Iss aber auch wurscht und ganz gleich ob nun induktiv oder kapazitiv, es ist ne Blindleistung und die erfasst der Zähler eigentlich nicht.
Gut okay, jetzt kann man natürlich ganz "spitzfindig" sein und sagen, dass keine real existierende Induktivität und kein real existierender Kondensator völlig verlustfrei ist. Insofern ist tatsächlich ein winziger realer Anteil da und der müsste eigentlich auch gezählt werden.
Und dann hängt ja natürlich auch noch die reale Last an dieser Einkopplung ...
Allerdings frag ich mich da auch, ob das winzige bisschen überhaupt langt, dass der Zähler überhaupt anspringt.
Und selbst wenn er es täte, dann reden wir hier über nen "Verbrauch", über den man wirklich nicht nachdenken muss. Und das sag ich als Schwabe (die ja bekanntlich jeden Cent dreimal umdrehen).

Wenn wir aber schon dabei sind, dann sollt man auch hier nochmal drauf hinweisen, dass kapazitive Einkopplungen regelmäßig zu Ärger bei ESLs und LED-Leuchten führen (die flackern u.U. in ausgeschaltetem Zustand).

Viele Grüße,

Uli
 
Das wäre natürlich möglich, daß der Zähler nicht deswegen anläuft aber wenn er läuft wird der Strom Auswirkungen haben.
Wenn der Zähler natürlich nur Wirkleistung misst dann sollte der das überhaupt nicht bemerken.
 
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