starkstromleitung?

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vesobi

Guest
Hallo,

ich habe keine Ahnung, ob ich hier richtig bin, aber ich probier es mal:)

ich, weiblich , ohne jede Ahnung von Elektrik, bin gerade dabei mir ein Haus zu kaufen.
Über das hintere Grundstück läuft eine 20.000 Volt Leitung,
es ist ein Leitungsrecht eingetragen, und da wollte ich mal genauer nachschauen, wie hoch denn die Spannung der eingetragenen Leitung sein darf.

Der Grundbucheintrag ist von 1954, und es ist die REde von einer elektrischen Starkstromleitung.

Meine Frage an euch: Bis wieviel Volt reicht die Bezeichnung "Starkstromleitung" ?, ist das unbegrenzt, oder wird ab einer gewissen Höhe die Leitung anders bezeichnet?

Ich hätte ungern, dass irgendwann mal 380.000 Volt über mein Grundstücklaufen.

ich hoffe, dass Ihr mir helfen könnt,

danke
uli
 
"Starkstromleitung" ist nur ein Umgangssprachlicher Begriff ,technisch wenig Aussage kräftig.

Rein technisch werden die Spannungsebenen wie folgt bezeichnet.
Niederspannung = Wechselspannung bis 1000V
Mittelspannung = 1000V bis 50000V
Hochspannung = 50000V bis 110000V
Höchstspannung = 110000V bis 1250000V(bei uns bis 380000V)

Wenn das Grundstück sich in einem ländlichem Gebiet befindet wird niemand auf die Idee kommen eine 220KV oder 380KV Leitung in die Erde zu legen.
Solche Leitungen gibt es in der Erde in Deutschland sehr selten ,wenn dann nur innerhalb von Städten.
Wenn mann es machen würde dann wahrscheinlich als Freileitung ,sprich Mast mit Hochspannungsleitung über dem Grundstück.
Rechtlich sollte man denke ich dafür sorgen das der Grundbucheintrag genauer definiert wird.

Da das Hoch(Höchst)spannungsnetz aber relativ klein ist ,besteht denke ich wenig Wahrscheinlichkeit das so etwas passiert.
Wenn in der Nähe ein Kraftwerk gebaut wird oder wenn sich das ganze in der Nähe vom ehemaligen Ost - West Deutschen Grenzgebiet(gibt wenige Verbindungen bis jetzt) abspielt steigt die Wahrscheinlichkeit.
Beim Link mal eine Karte vom 220KV ,380KV Netz in Deutschland.
http://www.welt.de/multimedia/archive/0 ... 17851a.jpg
 
Hallo Mücke,

vielen Dank für deine Antwort,

die Leitung ist ja eine Freileitung, über das Grundstück. ES ist mir ja soo viel versichert worden von Seitens des Leitungsbetreibers, aber ich will mich doch lieber noch selber ein wenig beruhigen.
Kann man sagen, dass, wenn schon eine Hochspannungstrasse mit 380kvh 10 km links von meinem Ort, und eine mit 220 kvh 20 km rechst von meinem Ort besteht, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die noch eine dort bauen wohl eher gegen 0 geht? :)


So eine Grunddienstbarkeit kann man halt leider wirklich seeehr schwer ändern oder löschen lassen, eigentlich gar nicht, das wurde schon 1954 eingetragen.
ich kann damit leben , dass die Leitung jetzt da ist,
,aber ich will mich nur absichern, dass die dann nicht irgendwann kommen und da die volle Pulle drüber laufen lassen dürfen .

ich habe halt gehofft, dass die Bezeichnung "Starkstromleitung" eine genaue Definition bis zu einer bestimmten (niedrigen) Volt-Zahl ist, und ich somit sicher sein kann, dass die Leitung nicht aufgerüstet werden kann.
Aber mit Starkstrom ist wohl eine sehr große Bandbreite gemeint,

danke
uli
 
Volle Pulle drüber laufen lassen ?
Würde bedeuten das man komplett neue Masten aufbauen müste.
Man kann eine 20KV Strecke nicht für 380KV benutzen ,da müssen ganz andere Abstände zum Boden und zwischen den einzelnen Leitern vorhanden sein.
Isolationsabstände zwischen den Leitern sind bei 20KV etwa 1 meter und bei 380KV mehr als 5 meter.

"Starkstrom" ist eine von Laien verwendete Bezeichnung ,die Umgangssprachlich eigentlich nur bedeutet das es mehr ist wie die 230V an der Steckdose.
Fachlich ist die Höhe des Stromes aber davon abhängig wie viele Verbraucher angeschlossen sind ,die Höhe der Spannung ist in der Leitung Konstant die Höhe des Stromes ändert sich ständig je nach dem wie viele Verbraucher angeschlossen sind.
Rechnerisches Beispiel:
In einem Strassenzug der mit 400Volt Spannung versorgt wird ,werden für alle Häuser dort zusammen
50000Watt(50KW) an Leistung benötigt ,würde einen Strom von etwa 58Ampere bedeuten.
Da es weniger Verluste auf den Leitungen gibt wenn die Spannung höher ist, wird für grössere Entfernungen und Leistungen eine höhere Spannung benutzt.
Da Leistung,Strom und Spannung abhängig von ein ander sind wird für die gleiche Leistung von 50000Watt in einer Höchstspannungsleitung mit 380000Volt nur ein Strom von 0,08Ampere fliesen.

Leistung(P)=Strom(I)x Spannung(U) xWurzel3 im Drehstromnetz
 
vesobi schrieb:
Über das hintere Grundstück läuft eine 20.000 Volt Leitung,
es ist ein Leitungsrecht eingetragen, und da wollte ich mal genauer nachschauen, wie hoch denn die Spannung der eingetragenen Leitung sein darf.

Der Grundbucheintrag ist von 1954, und es ist die REde von einer elektrischen Starkstromleitung.

Starkstrom ist weit dehnbar, denn diese Bezeichnung gibt es offiziell gar nicht. Die Nutzung der Leitung wird sich aber nicht ändern, eher würde sie verschwinden. Früher hat man Nieder- und Mittelspannungsleitungen oft als Starkstrom- und was drüber war, als Hochspannungsleitungen bezeichnet. Womöglich kommt die Bezeichnung daher.

Ich hätte ungern, dass irgendwann mal 380.000 Volt über mein Grundstücklaufen.

380.000 V :?:
Das sind bis ca. 60 m hohe Gittermasten und über dein Grundstück würde so etwas nie laufen. Da muss eine breite, unbebaute Schneise drunter sein.

Das, was bei dir langläuft, ist eine simple Mittelspannungsleitung, welche in aller Regel die Trafo-Stationen in den Ortschaften speist. 20.000 V sind möglich, aber Mittelspannung beträgt meist 30.000 V, bzw. es gibt die Bestrebungen, sie nach und nach auf diese Spannung zu vereinheitlichen. Akktuell kann auf Mittelspannungsleitungen alles zwischen 10.000 und 50.000 V drauf sein. Falls mal was modernisiert werden sollte, kann man davon ausgehen, dass es dann auch 30.000 V sein werden. Das macht praktisch aber keinen Unterschied, was die jetzige Leitung angeht. Eine Hoch- oder Höchstspannungsleitung setzt dir dort keiner hin.

MfG
 
Guten Morgen,

ich danke euch beiden,ich hab das Grundstück (mit Haus) jetzt gekauft, nach dem Motto Augen zu und durch.

Das mit der Hochspannungsleitung und der breiten Schneise ist ja auch recht logisch, hatte ich mir auch schon so vorgestellt.

mit 30000 Volt könnte ich auch noch leben, zumal ,wie ich gerade gelernt habe, die Höhe der Spannung nicht identisch ist mit der Stärke des Stromflusses :).
Was machte denn eigentlich den sogenannten "Elektro-Smog" aus? die Spannung oder die Ampere? Denn das ist ja das worum es mir bei meinem neuen Haus ging.
Das hat mir echt erst mal den Boden unter den Füßen weggezogen, wie ich von der Leitung erfahren haben, aber nach meinen ganzen Recherchen im Internet bin ich echt erstaunt, wieviele anders alles ist als man
sich als Laie vorstellt und manchmal so vermittelt bekommt.
Jetzt gehts mir um Längen besser.

vielen Dank nochmal
uli
 
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