Steckdose verschmort

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Ganove

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Moin Moin !

In der Küche meiner Schwiegermama ist eine Steckdose verschmort. Zu diesem Zeitpunkt ist kein Verbraucher eingesteckt gewesen, die Dose hat von allein angefangen zu knistern und qualmen. Beim Ausbau der Steckdose habe ich gesehen dass das Gehäuse zwischen den beiden Löchern verbrutzelt war. Die Leitungen selbst (3-adrig 1,5 mm² fester Draht) sind zwar alt (60er Jahre Bau) jedoch an der Verschraubung zur Dose in einwandfreiem Zustand, d.h. die Schmor-Stellen befinden sich lediglich in der Steckdose, die Isolierung des Kabels unbeschädigt. Daher möchte ich Funkenflug aufgrund mangelhaftem Kontakt an der Verschaubung ausschliessen.

Also schnell eine neue Dose besorgt und installiert - so weit so gut ... nach einer Woche ist nun auch die neue Dose wieder verschmort, dieses Mal ist der Toaster angeschlossen und in Betrieb gewesen.

Hat von Euch jemand eine Idee warum diese eine Steckdose wiederholt abgefackelt ist ?

Gruss Chris :?:
 
hi,

wie ist diese Steckdose abgesichert? Was war bei der ersten Dose vorher eingesteckt? Hast du Messgeräte zur Verfügung?


gruß,
techniker28
 
Dose ist mit Automat B16 abgesichert

Wie leider in Altbauten üblich ist laufen mehrere Räume über einen gemeinsamen Kreis

Bei der ersten Dose war tagelang zuvor nix eingesteckt

Messgeräte vorhanden:
- Duspol
- Multimeter
 
vorsichtshalber die stecker kontrollieren.über die stifte wird bei schlechtem kontakt die wärme auf die dose übertragen
gruß waldstromi
 
@waldstromi:
Klingt logisch - jedoch ist beim ersten abfackeln gar kein Stecker in der Dose gewesen, die Anschlussleitung zur Dose hat fest in der Verschraubung gesessen und ist NICHT mit verschmort ...

???
 
steckdose verscmort

eben deshalb!die dose hat wahrscheinlich schon eher schaden genommen
 
Wäre ja zu prüfen indem noch mal eine weitere neue Dose installiert wird in welche ein neues Gerät (somit auch mit neuem Stecker) eingesteckt wird - Toaster, Microwelle od. ähnliches mit reichlich Leistungs-Hunger.

Dumm wäre nur wenn die Dose noch mal abfackelt und zu diesem Zeitpunkt niemand im Haus ist ... tatütata - die Feuerwehr ist da
 
Geht von der Steckdose noch eine weitere Leitung ab zu anderen Steckdosen?

War die neu montierte Steckdose ein Billigding aus dem Baumarkt?
 
Die Steckdose ist am Ende der Leitung montiert, d.h. von dort aus geht keine Verzweigung weiter zu anderen Dosen. Was weiter vorne in Richtung Zählerkasten alles an der Leitung mit dran hängt kann ich nicht sagen - dürfte an der problematischen Stelle jedoch eigentlich keinen Einfluss haben ?

Die neue Steckdose ist (war) ein Standardprodukt von KOPP
 
Könntest du mal ein Foto von den beiden verschmorten Steckdosen einstellen.

Ich versteh noch nicht ganz, wie eine Dose an einer Stichleitung ohne angestecktem Verbraucher in Rauch aufgeht.

ciao
 
Ich versteh noch nicht ganz, wie eine Dose an einer Stichleitung ohne angestecktem Verbraucher in Rauch aufgeht

Sehe ich soweit genauso, oder waren da mal 2 stärkere
Verbraucher auf einmal angeschloßen?
Wobei wenn zu hoch abgesichert hätte auch die leitung
schaden nehmen müssen, möglich wäre event. auch das
der Neutralleiter nicht fest angeschlossen (locker)
war, ich kenne das Problem von den alten Zählertafeln
wo die PEN Schienen noch zum Schrauben ausgelegt waren (Aluminium) wenn dort der Neutralleiter zu locker aufgeschraubt war konnte die ganze Schiene
richtig heiß werden.
Aber auch hier ist mir bekannt das soetwas nur unter
Last passierte.
 
Hallo,

Überprüfe doch mal die Spannung an der Steckdose. Es gibt Situationen, man nennt es "Nullspannungsfreischaltung", da ist der N in der Verteilung lose gegangen (oder nicht mehr richtig angezogen) und dann hat man auf einmal bis zu 400VAC an der für 250VAC zugelassenen Steckdose.

Die 230V hat man ja nur, weil über N die Ausgleichsströme der unsymetrischen Belastung des Haushaltsnetzes fließen können. Wenn der N nicht mehr angeschlossen ist, teil sich die Spannung, je nachdem was für Verbraucher an den jeweiligen Stromkreisen angeschlossen sind, neu auf. Unter den unglücklichsten Umständen können dann bis zu 400VAC an der Steckdose anliegen.

Gruß
Benjamin
 
Hallo
Ich hatte gestern gerade sowas ähnliches bei einem Kunden. :(
Ich komme zu dem Kunden und der sagt er hat eine "geflammt" gekriegt als er den Geschirrspüler angepackt hat ,er hat die Sicherung ausgemacht und uns angerufen 8)
Ich also hin und geguckt :shock:
Hab augenscheinlich nicht entdecken können und sag zu Ihm er solle mal die Sicherung einschalten und dann mess ich mal..... und was soll ich Euch sagen ich hab zwischen Geschirrspühler und Spüle satte 230V
:evil:
Ich also weiter geschaut und mal die Steckdose über der Arbeitsplatte aufgeschraubt und tatsächlich (von aussen nicht zu sehen gewesen) verschmort und zwar die Brücke vom N und PE ( klassische Nullung)
Da hat der GS nur noch die Phase bekommen und durch die "klassische Nullung" den Strom komplett auf´s Gehäuse gegeben :evil:
Ich sag zum Kunden das er sehr viel Glück gehabt habe!
Das hätte auch anders ausgehen können :cry:
Er sagte die Küche ist erst vor 2 Jahren gemacht worden.
Der "Elektriker" der das damals gemacht hat hat sich das ziemlich einfach gemacht und nur die alte Installation erweitert ohne neue Zuleitung für den GS und mit Steckdosen aus dem Baumarkt :evil:
Grob fahrlässig sag ich nur........:x
 
Hallo,

Dirk schrieb:
Der "Elektriker" der das damals gemacht hat hat sich das ziemlich einfach gemacht und nur die alte Installation erweitert ohne neue Zuleitung für den GS und mit Steckdosen aus dem Baumarkt
Grob fahrlässig sag ich nur........
Ja, leider treffe ich das auch immer wieder an. Elektriker wird man ja nicht nur mit Note 1 / 1 sondern auch mit Note 4 / 4 und wenn man es dabei gerade so geschafft hat, nicht mit 5 / 5 durchzufallen, sondern gerade noch mal mit 4 / 4 zu bestehen, dann ist man eben ein ausgebildeter (sehr schlechter) Elektriker.
Die "Nullspannungsfreischaltung" die ich im vorletzten Beitrag erwähnt habe, kennen auch die meisten Elektriker nicht, und das obwohl sie jedesmal eintritt, wenn L1, L2 und L3 eingeschaltet sind und der N nicht angeschlossen ist. In dem Moment verbinden alle an den Steckdosen angeschlossenen Verbraucher die jeweilige Phase mit N und zwischen (L1 > Verbraucher > N < Verbraucher < L2) sind nun mal 400V die sich je nach den Widerständen der Verbraucher neu aufteilen.

Gruß
Benjamin
 
miracle schrieb:
Hallo,

Dirk schrieb:
Der "Elektriker" der das damals gemacht hat hat sich das ziemlich einfach gemacht und nur die alte Installation erweitert ohne neue Zuleitung für den GS und mit Steckdosen aus dem Baumarkt
Grob fahrlässig sag ich nur........
Ja, leider treffe ich das auch immer wieder an. Elektriker wird man ja nicht nur mit Note 1 / 1 sondern auch mit Note 4 / 4 und wenn man es dabei gerade so geschafft hat, nicht mit 5 / 5 durchzufallen, sondern gerade noch mal mit 4 / 4 zu bestehen, dann ist man eben ein ausgebildeter (sehr schlechter) Elektriker.
Die "Nullspannungsfreischaltung" die ich im vorletzten Beitrag erwähnt habe, kennen auch die meisten Elektriker nicht, und das obwohl sie jedesmal eintritt, wenn L1, L2 und L3 eingeschaltet sind und der N nicht angeschlossen ist. In dem Moment verbinden alle an den Steckdosen angeschlossenen Verbraucher die jeweilige Phase mit N und zwischen (L1 > Verbraucher > N < Verbraucher < L2) sind nun mal 400V die sich je nach den Widerständen der Verbraucher neu aufteilen.

Gruß
Benjamin


Hallo Benjamin,

nennt sich das nicht auch "schwebender Sternpunkt"?

Gruß Daniel
 
Und den von Dirk beschriebene Murks nennt man scherzhaft auch "klassische Phasung". Sowas sollte echt niemals passieren :(

MfG; Fenta
 
Hallo,

Daniel24 schrieb:
Hallo Benjamin,

nennt sich das nicht auch "schwebender Sternpunkt"?

Gruß Daniel
"schwebender Sternpunkt" hat 8 Google-Treffer und
"Nullspannungsfreischaltung" hat keine Google-Treffer.
Vielleicht gibt es dafür ja noch eine fachmännischere
Bezeichnung (mit mehr Google-Treffer) :D

Ich habe damals mal eine Fernsehsendung über das
Phänomen gesehen und in der Sendung nannte man es
"Nullspannungsfreischaltung". Ich denke mal,
vom Namen her ist wohl beides richtig.

Gruß
Benjamin
 
Also Nullspannungsfreischaltung höre ich zum ersten Mal. Wenn ich das Wort zusammenhanglos aus nem Gespräch aufschnappen würde, würde ich da wohl zu allererst mal an irgendwas in Richtung Nullspannungsspule denken, was damit ja überhaupt GAR NICHTS zu tun hat. Die richtige Bezeichnung ist "Sternpunktverschiebung" (68 Google-Treffer :mrgreen: )


Gruß steboes :)
 
"Nullspannungsfreischaltung" ist natürlich komplett verkehrt!

Es gibt die "Nulldurchgangs[frei/zu]schaltung": Dies ist oft bei Halbleiterrelais gegeben und es bedeutet, dass die Schaltvorgänge exakt dann erfolgen, wenn die Sinuswelle den Nullpunkt schneidet und kein Potentialunterschied zwischen dem Außenleiter und dem Mitteleiter besteht. Gravierender Vorteil: Es wird "sanft" geschaltet, es entstehen weniger bis keine Spannungsspitzen im Laststromkreis durch diesen Schaltvorgang, die Lastkomponente im Halbleiterrelais wird nicht so stark belastet wie ein Kontakt eines normalen Schützes, bei dem die Funken bei Ausschalten fliegen bzw. ein Lichtbogen entsteht.

"Nullspannungsfreischaltung" ist aus mehreren Gründen verkehrt: Zunächst einmal gibt es in halbwegs modernen Endstromkreisen überhaupt keinen Nullleiter mehr!
Außerdem, und das ist noch wichtiger, ist "Freischalten" das gewollte/absichtliche Abschalten eines Stromkreises. Und "Schalten" bezeichnet den Betätigungsvorgang an einem Schaltorgan. Mit löser Klemme, defekter Leitung, ... etc. hat das überhaupt nichts zu tun!

MfG; Fenta
 
Hallo,

Okay, genau unter die Lupe genommen, ist das Wort "Nullspannungsfreischaltung" dann wohl doch nicht so gut, (hat ja auch keine Google-Treffer) :D , dennoch hatte ich damals eine Fernsehsendung gesehen, da hieß es so. Mit dem Wort "Sternpunktverschiebung" kann ich mich genauso gut anfreunden. :wink: (Dann weiß ich wenigstens endlich mal, wie es richtig heißt :D ) Das komische daran finde ich nur, das ich während meiner Ausbildung zum Elektroinstallateur nie von so etwas gehört habe :shock: und nur zufällig durch diese Fernsehsendung drauf gestoßen bin.

Gruß
Benjamin
 
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Thema: Steckdose verschmort

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