Steckdosen ohne FI-Schutz in Neuanlagen, Kaltgerätestecker

Diskutiere Steckdosen ohne FI-Schutz in Neuanlagen, Kaltgerätestecker im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo! Ausgangssituation: - Art der Anlage: Rechenzentrum, versorgt über Normalnetz und USV - Standort: Wien - Errichtungszeitpunkt: 2006...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
M

manuel82

Beiträge
149
Hallo!

Ausgangssituation:

- Art der Anlage: Rechenzentrum, versorgt über Normalnetz und USV
- Standort: Wien
- Errichtungszeitpunkt: 2006


Problemstellung: Erreichen höchst möglicher Betriebssicherheit unter Einhaltung der geltenden Regelwerke.


In der Anlage wurde die Schutzmaßnahme Nullung OHNE Zusatzschutz angewendet. Sämtliche Rechner sind über "normale" Schuko-Steckdosen angeschlossen - dieser Zustand entspricht nicht den Richtlinien!

Nach Rücksprache mit dem ÖVE gibt es aber tatsächlich eine "Hintertür". Verwendet man anstatt der Schukos Kaltgerätesteckdosen, kann auf den Zusatzschutz (FI 30mA) tatsächlich verzichtet werden und man erreicht somit die gewünschte Betriebssicherheit.

Kaltgerätesteckdosen gibt es in verschiedenen Ausführungen (C14, C20). Die gängige Version, C14, ist aber nur für 10A vorgesehen. Weiß jemand, ob man diese Steckdosen dann auch nur mit 10A vorsichern darf?

LG Manuel
 
Kannst du anders, als durch die Vorsicherung, sicherstellen, das keine Überlast eintreten kann? Wenn es nämlich kann ist der Errichter Schuld wenn etwas passiert.

Die Hintertür hierzu wäre Gefährdung - man darf in Stromkreisen, bei denen durch Abschaltung eine Gefährdung zu erwarten ist, auf den Überlastschutz verzichten - aber die Rechner werden wohl kaum umfallen weil der Strom weg ist ... (Hubmagneten sind z.B. eine solche Ausnahme, damit die Last nicht herunterfällt ...)
 
Sofern die Anlage zum Erscheinungszeitpunkt der neuen VDE schon in der Ausführung war ist der FI für alle Steckdosen noch nicht Pflicht.

Zudem kommt hinzu da es nur "laienbedienbare" Steckdosen betrifft.
Wenn die Server in einem abgeschlossenen Raum stehen kann man darüber streiten ob da wirklich keine Laien hineinkommen.
 
Octavian1977 schrieb:
Wenn die Server in einem abgeschlossenen Raum stehen kann man darüber streiten ob da wirklich keine Laien hineinkommen.

Eben, einen EDVler sehe ich nicht unbedngt als EFK an.

Lutz
 
Hallo!

@ T.Paul

Wo steht denn, dass ich auf den Überlast-Schutz komplett verzichten möchte? Meine Frage bezog sich vielmehr auf den Auslösestrom der Vorsicherung bei einer Kaltgerätesteckdose C14. Da dieses Stecksystem nur für 10A ausgelegt ist, gehe ich mal davon aus, dass die Vorsicherung darauf dimensioniert sein muss - oder wären 16A auch möglich?

@ Octavian1977

Die Anlage steht in Wien, es gilt die ÖVE E8001 bzw. EN1

Bezüglich Laienbedienbarkeit gibt es bei uns keine Ausnahmeregelungen. Gesetzlich sind aber Elektrische Betriebsräume definiert, wo z.B. der Schutz gegen indirektes Berühren anders erreicht werden kann als in "normalen" Räumlichkeiten. Schuko-Steckdosen in elektrischen Betriebsräumen müssen aber genauso durch einen Zusatzschutz (30mA FI) geschützt werden.


Gruß Manuel
 
Bei der Planung dieses Rechenzentrums fehlt es anscheinend dem Planer an der nötigen Sachkunde.

Wahrscheinlich dann wieder ein FI für 20 Rechner. Wahrscheinlich wieder ein FI vom Typ A.
Wahrscheinlich keine Differenzstromüberwachung.

Kaltgerätestecker sind mit den gleichen Gefährdungen verbunden wie Schukosteckdosen. Schon daher ist der Aufbau zu beanstanden.
 
Re.

@elektroblitzer

Ich denke nicht, dass die Planer unwissend waren. Vielmehr ging es darum, eine gesetzliche Hintertür zu finden. Und für Kaltgerätesteckdosen gilt in Österreich kein FI-Zwang - die Schutzmaßnahme Nullung reicht aus.

Tatsächlich wurden auch FI´s verbaut. Aber für jedes Rack ein eigener FI-LS, und die sind auch pulsstromsensitiv.

Im Gegensatz zu Deutschland dürfen bei uns ja ohne Weiteres wechselstromsensitive FI´s auch verbaut werden.


Gruß Manuel
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Steckdosen ohne FI-Schutz in Neuanlagen, Kaltgerätestecker
Zurück
Oben