Stecker von E-Heizung knistert/schmort/riecht

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Michael1986

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Hallo liebe Leute,
ich hoffe ihr könnt mir kurz weiterhelfen.
Folgendes Problem:

Ich habe eine 2kW Elektroheizung von Stiebel Eltron mit danebenliegender Steckdose in der Wand. Über diese Steckdose wird auch nur die Heizung versorgt.
Sobald ich die Heizung einstecke (bei Nichtgebrauch ist sie immer ausgeschaltet und der Stecker gezogen) fängt die Steckverbindung an zu knistern. Es entstand auch ein ein blauer Blitz und der Stecker ist ein klein wenig angeschmort.
Gestern fing das an, kurz nach dem einschalten (ca. 2 Min) fing es auf einmal an zu knistern und es roch verschmort. Zum Glück hab ich das schnell bemerkt.
Hab es jetzt noch zweimal kurz ausprobiert, aber sobald ich die Heizung einschalte knistert und un riecht.

Stecke ich einen anderen Verbraucher in die Dose ist nichts auffälliges zu beobachten. Daraus schließe ich vorerst, dass der Fehler in dem Stecker oder gar in der Heizung liegt.

Nun trau ich mich aber nicht die Heizung mit einem Verlängerungskabel mal probeweise an eine andere Steckdose zu klemmen.

Die Heizung ist ein Teil des Mietgegenstandes. Für eine Fehlfunktion muss demnach sowieso der Vermieter aufkommen, aber dennoch wollte ich vorab schon einmal eure fachkundige Meinung darüber hören.

Was meint ihr woran das liegt? Im Sicherungskasten befinden sich nur unbeschriftete Schmelzsicherungen zum herausschrauben. Altbau :)

Würde es schon gerne an einer anderen Steckdose testen, aber der Sicherheitsaspekt ist größer als die Versuchung :)

Vielen Dank schon mal
 
Erst einmal meinen Respekt für deine Umsichtigkeit. Das ist vorbildlich!

Das sollte sich eine Elektrofachkraft vor Ort ansehen.
Die blauen Funken an sich sind nicht das bedenkliche. Das kommt bei größeren Verbrauchern ohne Funkenlöschstrecke schon vor.

Dass es aber knistert und schmort ist aber hochbrisant. Die Ursachen können mannigfaltig sein. Feuchtigkeit in der Dose, verringerter Leitungsquerschnitt, schleichender Kurzschluss oder (Alptraum!) falsch ausgewählte Sicherung. Gerade dieses Schmelzsicherungsgerümpel ist berühmt dafür, dass eben reingeschubst wird, was gerade passt und herumliegt.

Also per Ferndiagnose auf Grundlage deiner Angaben kann ich dir keinen konkreten Fingerzeig geben - da muss sich jemand eine Ortsbegehung machen.
 
Ich nehme mal an das das andere gerät das du in die steckdose gesteckt hast kein so großer verbraucher ist wie die heizung oder?

deshalb vermute ich mal das die kontakte der steckdose nicht mehr die besten sind und bei der belastung mit der heizung die halt zu schmoren anfangen

einfach mal dem vermieter bescheid sagen so das der dann nen elktriker kommen lässt der wird dann die steckdose wechseln. an nen fehler an der heizung glaube ich weniger
 
Ich nehme mal an das das andere gerät das du in die steckdose gesteckt hast kein so großer verbraucher ist wie die heizung oder?

Ne war eine Lichterkette und kleine Verbraucher. Mein Mikrowellenbackofen möchte ich jetzt ungern da reinstecken :)
Denke auch dass die Steckdose fehlerhaft ist.
Diese liegt an der relativ dünnen Aussenwand des Gebäudes und die Heizung hatte eigentlich noch nie Probleme gemacht.

Aber kann eine Steckdose mit der Zeit kaputt gehen?

Vielen Dank für eure Antworten euch beiden.
 
Michael1986 schrieb:
Aber kann eine Steckdose mit der Zeit kaputt gehen?

Definitiv "Ja!". Das wäre dann die berühmte "Querschnittsverringerung". Ein Klassiker...
 
CharlieH. schrieb:
nen Elektriker kommen lässt der wird dann die Steckdose wechseln. an nen Fehler an der Heizung glaube ich weniger

Nicht nur die Steckdose sondern auch den Stecker wen dieser schon leicht angekohlt ist müssen erneuert werden .Derartige "Großverbraucher "wie diese in Lichtstromkreisen mal sind sollte man einstöpseln und erst nachher einschalten.
mfg sepp
 
Was passiert denn bei der Querschnittsverringerung? Nur kurz in einem Satz. Die Neugier siegt und google liefert nichts :)

War jetzt mutig, es ist definitiv ein Fehler in der Steckdose vorhanden.
Vom Stecker ist nur ganz minimal ein bisschen Plastik weg. Aber werde es auch anmerken, sodass der gewechselt wird.

Man lernt immer wieder was neues. War halt in Elektrotechnik nicht der beste ;)

Kann denn da was passieren über die nächsten Tage bis einer kommt? Nicht dass heut Nacht die Dose anfängt in der Wand zu brennen?
Den Zustand des Sicherungskastens werd ich dann sofort mit bemängeln.
 
Ein Fehler ohne betreiben eines Gerätes, zumal einer der zu einem Brand führt, ist hier äußerst unwahrscheinlich.

Temperatur-Einflüsse durch den, relativ, hohen Stromfluss durch diesen Verbraucher in Kombination mit dem Ein. und Ausstecken (womöglich unter Last, sprich im eingeschalteten Zustand des Heizkörpers) werden zu einem Materialabtrag oder Verformung an den Steckkontakten geführt haben, dadurch wird die Kontaktfläche irgendwann zu gering um diesen Strom sicher zu übertragen, der Abstand ist aber kein unüberwindbares Hindernis, es entstehen kleine Funkenstrecken (Blitze in Mini-form) um die Luft zu überbrücken. Dabei entsteht mehr Hitze als im Normalbetrieb, so dass sich der vorherrschende Zustand leider immer weiter verschlechtert und zu Effekten wie dem ansengen des Steckers führt.
 
Michael1986 schrieb:
Was passiert denn bei der Querschnittsverringerung? Nur kurz in einem Satz.
Wenn du erlaubst, erkläre ich es anhand eines Bildes (Jetzt fuchteln die Spezis sicher gleich wieder mit dem Zeigefinger, aber es ist wirklich nur eine Allegorie.)

Stell' dir vor, du hast eine Wasserleitung mit einem Querschnitt von 50 mm². Dadurch fließt eine konstante Menge Wasser pro Zeiteinheit (=> Volumenstrom).

Jetzt stell' dir vor, Meister Röhrich setzt an einer Stelle dieser Leitung seine Wasserpumpenzange und drückt die Leitung soweit platt, dass sich der Querschnitt auf 20mm² verringert.

Die Menge Wasser, die durch die Engstelle fließt, ist nach wie vor gleich. Aber es muss nun mehr Wasser pro Zeiteinheit durch die Engstelle, als in jedem anderen Abschnitt der Leitung. Ergo:

In der Engstelle...
  • ...nimmt der Druck ab
  • ...bleibt der Volumenstrom konstant
  • ...ist die Durchlaufgeschwindigkeit erhöht

Durch die erhöhte Geschwindigkeit in der Engstelle steigt die Reibung des Wassers an der Rohrwandung und die Engstelle erwärmt sich. Sollte das System stark belastet werden, ist ein Versagen der Engstelle am wahrscheinlichtsten.

Ähnlich verhält es sich bei deiner Elektroleitung. Stelle dir vor, du trennst von deiner Anschlußleitung 2cm heraus und ersetze sie durch Litzendraht von der Modelleisenbahn. Ist ungefähr das Gleiche.
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Um auf deine Situation zurückzukommen: Auch wenn der Stecker nicht dünner geworden zu sein scheint, so ist es gut möglich, dass er sich anfühlt, wie Schmirgelpapier - alles grob und mit merklichen Höhenunterschieden. Das resultiert auch in einer Querschnittsänderung der Leitung - indem die Kontaktflächen zwischen Stecker und Dose verringert sind. Das musst du dir in etwa vorstellen, als wenn du ein Quadrat in einen Kreis drückst: Hat satt Berührung, aber nur an vier schmalen Kanten.
 
Alles klar, jetzt weiß ich einiges mehr.
Vielen Herzlichen Dank an alle für die ausführlichen Antworten und die guten Erklärungen.
Jetzt weiß ich wenigstens was ich dem Vermieter sagen kann :)

Besten dank nochmal.
Schönen Abend noch und bis denne ;)
 
AgentBRD schrieb:
...

In der Engstelle...
  • ...nimmt der Druck ab
  • ...bleibt der Volumenstrom konstant
  • ...ist die Durchlaufgeschwindigkeit erhöht
soweit, so gut, steht hier ja schwarz auf weiß. (bei mir zartblau ;-) )

Aber nimmt der Druck tatsächlich ab?
 
leerbua schrieb:
[...] nimmt der Druck tatsächlich ab?

Ganz sicher. Da die Fließgeschwindigkeit zunimmt, muss Beschleunigungsarbeit geleistet werden. Es wird also Kraft umgesetzt, um Masse in einen anderen Bewegungszustand zu versetzen. Da dank EES die Energie im System gleich bleibt, ist weniger Kraft in der Engstelle übrig, um gegen die Aussenwände zu drücken. Also sinkt in der Engstelle der Druck.

Ist jetzt ein wenig einfach ausgedrückt - Physiker und Thermodynamiker mögen mir verzeihen. Aber wenn dich das interessiert, dann schau mal in der Literatur nach "Venturi-Effekt" oder "Bernoulli-Gesetz".
 
T.Paul schrieb:
Ein Fehler ohne betreiben eines Gerätes, zumal einer der zu einem Brand führt, ist hier äußerst unwahrscheinlich.

r kein unüberwindbares Hindernis, es entstehen kleine Funkenstrecken (Blitze in Mini-form) um die Luft zu überbrücken. Dabei entsteht mehr Hitze als im Normalbetrieb, so dass sich der vorherrschende Zustand leider immer weiter verschlechtert und zu Effekten wie dem ansengen des Steckers führt.

Ich vermute auch das es sich um den Stecker handelt der das Problem verursacht, es gibt Stecker (angegossen?) die sind sooo mangelhaft verarbeitet,glaubste gar nicht, ich habe das Problem oft an Heizungslüftern,Boilern,Untertischgeräten,Radiatoren
und Wandheizgeräten beobachtet.
Oft schmilzt regelrecht die Isolierung um den Kontaktstiften in dem Fall sollte der Stecker sofort
ausgetauscht werden.
Natürlich sollte man auch gucken wie ist die leitungslänge,Querschnitt Verlegeart, bei 50m 3x1,5 NYM-J und B16 ist das auch nicht ohne wenn da 2,5KW
ziehen.Auch ein Blick in die Steckdose ist sinnvoll sind auch dort die Kontakte angegriffen diese auch auswechseln.

PS: Viele dieser Störungen muss man noch sagen entstehen auch durch falsche Anwendung seitens des
Besitzers des Heizgerätes, statt vorher das Gerät auszuschalten wird das Gerät bei voller last durch ziehen des Netzsteckers aus der Steckdose gezogen die "Abrisse" Lichtbögen die entstehen können,kein Wunder wenn die materialien schnell verschleißen.
 
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