Induktion etc. ist mir ja alles klar, aber auch ein induzierter Strom muss im Kreis fließen.
Einmal fließt er hier durch den PE. Und zurück?
Weitere Anschlüsse am Kassentisch gibt es nicht, also bleibt nur der Weg über N und L gemeinsam, zu gleichen Teilen (so gleich, dass der FI nicht auslöst.)
Nochmal zur Induktion: Ein Strom wird induziert wenn sich der magnetische Fluss durch eine Leiterschleife ändert.
Also entweder
a) die Fläche ändert sich. Das ist der "bewegte Leiter" im Magnetfeld. Oder
b) Das Magnetfeld das die Leiterschleife durchfließt ändert sich.
a) kann ich mir in diesem Fall nicht vorstellen.
Der Antriebsmotor zählt nicht, da die im Motor induzierte Spannungen zum Wirkprinzip des Motors gehören und nicht nach außen wirken. Und wo soll das starke Magnetfeld herkommen? Das homöopathische Erdmagnetfeld induziert keine 200mA. Der Motor ist magnetisch einigermaßen geschirmt und selbst wenn nicht, die Leitung fließt da ja nicht x mal drum rum.
Bleiben Magnetfeldänderungen der Leiterschleife (b).
PE und der Betriebsstrom werden doch in der selben Leitung geführt? Dann ist die Fläche ja nicht sonderlich groß, nämlich der Aderabstand*Leitungsläge.
Wenn aber die Zuleitung 3-adrig sein sollte (z.B. NYM-J, L,N,PE), dann sollte doch eigentlich der durch den Stromfluss in N und L im PE induzierte Strom sich aufheben.
(Die Verseilung des Kabels ist hier egal, da sich die relative Lage der Adern zueinander dabei ja nicht ändert.)
Einzige Erklärung für mich bleibt, die Kasse müsste 5-adrig angeschlossen sein und die Aderbelegung müsste unsymmetrisch sein, damit sich die induzierten Ströme im PE nicht aufheben. Dann könnte man die 200mA doch vermeiden, wenn man N und L für den Motor in diesem Kabel symmetrisch zum PE belegt? N und PE sind durch die Farben ja vorgegeben, man müsste nur die richtige Ader für L wählen.
Ich hätte nicht gedacht, dass diese Effekte so groß sind. Leider glaube ich auch nicht, eine entsprechende Berechnung auf Anhieb hinzubekommen :-(
Lieber stoffhund, bitte beantworte mir folgende Fragen:
1. liegt der Anschluss an den Potentialausgleich in der selben Leitung? Falls nein, ist mein Verständnisproblem u.U. gelöst.
2. Ansonsten: ist der Anschluss mehr als 3-adrig?
3. Ist die Leitungsbelegung unsymmetrisch?
4. Falls ja: verschwindet der Strom, wenn man den zu N gegenüberliegenden Leiter für L verwendet? (bezogen auf die durch PE Leitungsmitte gebildete Spiegelachse)
An alle:
Habe ich irgendwelche Effekte übersehen? Mich würde das echt interressieren!
Sich wundernd,
Joey