Strom fürs Gartenhaus

Diskutiere Strom fürs Gartenhaus im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, vorweg: dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum, ich habe aber schon ein wenig gestöbert und kann sagen, es macht Spass...
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Jahoo

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Hallo zusammen,

vorweg: dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum, ich habe aber schon ein wenig gestöbert und kann sagen, es macht Spass hier zu lesen :D

Ich habe irgendwann mal Elektrotechnik studiert (das heisst aber nicht dass ich das kann :D ) und würde mich als "interessierten Schrauber" beschreiben. Ich bin sicher kein Profi, weiss aber warum ein Duspol besser ist als ein Elektroschraubendreher mit Glimmlampe...

Wir wohnen in einem Neubau mit "Standard"-Installation, 40A/30mA RCD und eine Batterie von 16A LS. Seit einer Woche haben wir ein Gartenhaus, nix großes, 3x3m^2. Das möchte ich elektrifizieren (lassen), Beleuchtung, 4 oder 5 Steckdosen für eine kleine Werkbank und eine Drehstrom-CEE-Steckdose (falls man irgendwann mal Drehstrom braucht).

Ich habe damals den Elektriker ein Kabel, 5 x 1,5 legen lassen, das liegt im Augenblick mit einem Ende frei im Haus in der Hauptverteilung, mit dem anderen frei im Gartenhaus.

Meine Frage: Wie anschließen (lassen)?

- drei zusätzliche 16A LS in der HV hinter den vorhandenen RCD?

- In der HV einen neuen 25A RCD plus drei 16A LS?

- LS und/oder RCD in eine Unterverteilung in das Gartenhaus einbauen?

Was tun?

Vielen Dank,
Bernd
 
Hallo Bernd,

In der HV einen neuen 25A RCD plus 3fach 16A LS einbauen, wenn Verlegeart, Spannungsfall ... 16A zulassen.

Wie lang ist das Kabel zum Gartenhaus?
Ich denke die länge des Kabels und der Spannungsfall werden hier kleinere Absicherung nötig machen.
Zulässiger Spannungsfall ist 4% ab Hausanschlußkasten
Beispiel
Bei 18m 1,5mm2 16A sind das schon 3%. Bleiben 1% für die Hauptleitungen über.

Eine eigene Verteilung mit LS ... macht keinen Sinn da nur 1,5mm² Zuleitung vorhanden ist.
 
Hallo,

ich muss sagen 5*1,5mm2 ist schon einwenig schwach ausgelegt zumindestens für 4-5 Schukodosen, Licht und eine 16A CEE-Steckdose.
Für die Schukodosen und das Licht würde es ja reichen und du könntest bestimmt auch die CEE-Steckdose mit aufklemmen, allerdings würde ich keinen 3pol. 16A Automaten nehmen sondern 13A.
Die Frage ist dann nur ob du die CEE-Steckdose dann noch im vollem Umfang gebrauchen kannst.
Natürlich musst du die Steckdosen über einen FI 30mA betreiben und die Automaten würde ich in die HV einbauen. Ich würde dir nicht empfehlen es über den gleichen FI wie das Wohnhaus zubetreiben.

Ideal wäre gewesen wenn du für die CEE-Steckdose ein 5*2,5mm2 Kabel gezogen hättest und noch ein 3*2,5mm2 für die Schukodosen und das Licht!
 
Hallo

Da du Licht, Steckoden, CEE Drehstrom setzen möchtest 3fach LS einbauen, da gleichzeitig geschaltet werden sollte.Das geht auch mit dem zusätzlichen FI, dann ist an den einzel LS ein Hinweis nötig.

Im Gartenhaus Übersichtlich den Drehstromkreis auf Wechselstromkreis aufteilen.
Zum Beispiel mit Reihenklemmen beschriftet.
Nicht jeder Rechnet dort mit Drehstrom.
 
Zunächst mal ist 16A ungünstig und für die Absicherung von Schukosteckdosen eigentlich nicht geeignet. Bei dir kann man ohnehin nicht mit 16A absichern, da die Leitung viel zu dünn ist. 5x1,5mm² ist - sorry - absolut ungeeignet für ein solches Projekt, insbesondere, da man eventuell mal eine kleine UV installieren möchte und probleme mit der Selektivität bekommt. Normalerweise legt man ein Leerrohr mit 5x2,5mm², welches man bei bedarf ersetzen kann. Oder man machts gleich richtig und legt gleich 5x6mm² rein, oder zumindest 5x4mm². Das ist aus mehreren Gründen wichtig:

- 1.: Man kann eine UV realisieren, das 5x4mm² mit 25A gL absichern (bis 40m Verlegeart D, 6mm²: 40A bis 40m Verlegeart D) und in der kleinen UV dann FI und LS einbauen. Die UV sollte Schutzklasse IP65 oder höher haben. Als Leitungstyp bietet sich NYCY oder NYCWY an, da diese durch den konzentrischen Leiter eine erhöhte Sicherheit bieten, wenn das Kabel bei Grabungsarbeiten oder beim Eintreiben von Metallstangen beschädigt wird.

- 2.: Ein wirksamer Überspannungsschutz im Haus ist nicht möglich bei einer nach außen führenden Leitung von 5x1,5mm², da sich diese Leitung im Eisnchlagsfall in Wohlgefallen auflöst!


Wenn du die Leitung liegen lassen willst, kannst du maximal mit 13A absichern, am besten Charakteristik K, alternativ C.


Und beim nächsten Mal bitte VORHER fragen, wie man sowas am besten angeht.

Übrigens sind auch die 16A-LS für Schukosteckdosen in der Wohnung nicht ideal, aber leider ist es eine weit verbreitete Unart, einfach frei nach Schnauze B16 reinzuknallen, ohne sich ein paar Gedanken zu den Auslösetoleranzen zu machen: B16 löst teilweise erst bei 23,2A aus!

Und verwende keine Billig-nonameprodukte!

MfG; Fenta
 
Hallo zusammen,

danke für die Antworten. Das ist dann noch ein Absatz in meinen mentalen "Was man besser hätte machen können" Notizen...

Könnt Ihr vielleicht noch den Grund für die Notwendigkeit des 3-fach LS erklären?

Vielen Dank,
Bernd
 
Jahoo schrieb:
Könnt Ihr vielleicht noch den Grund für die Notwendigkeit des 3-fach LS erklären?

s-p-s schrieb:
Da du Licht, Steckoden, CEE Drehstrom setzen möchtest 3fach LS einbauen, da gleichzeitig geschaltet werden sollte.Das geht auch mit dem zusätzlichen FI, dann ist an den einzel LS ein Hinweis nötig.

Im Gartenhaus Übersichtlich den Drehstromkreis auf Wechselstromkreis aufteilen.
Zum Beispiel mit Reihenklemmen beschriftet.
Nicht jeder Rechnet dort mit Drehstrom.

Oder anders.
Aus einem Drehstromkreis mit einem Neutralleiter können mehrere Hauptstromkreise mit je einem Neutralleiter gebildet werden,wobei der Drehstromkreis durch einen Schalter
freigeschaltet werden muss, der alle aktiven Leiter
gleichzeitig abschaltet VDE 0100-520.

Das ist in deiner Anlage so ausgeführt.
Grund für gleichzeitige abschaltung ist Personenschutz bei Arbeiten.
Bei Klemmarbeiten besteht eine Gefahr wenn nur eine der 3Sicherungen abgeschalt wird.
Auch beim Klemmarbeiten am N !

Beste möglichkeit ist ein 3fach LS
Es sind 3 einzelne LS möglich wenn der FI die gleichzeitige Abschaltung macht.
Es kann dann von anderen Fachkräften vergessen werden das über den FI Freigeschaltet werden muß.
Also ist an den LS ein Hinweis nötig das mit dem FI Freizuschalten ist.
 
Hallo Fentanyl,
du schreist immer wieder von Steckdosen die nicht mit 16A abgesichert werden dürfen.
Als Grund gibst du den Faktor für die Abschaltung an.

Nach dieser Logik sollte auch ein 40A FI nur mit 25A vorgesichert werden und so weiter. Wird im Ausland für den FI teilweise so gemacht, jedoch nicht in de.

Ich kennen es Bemessungsstrom der Sicherung <= Bemessungsstrom der Steckdose
 
Hallo zusammen,

nur aus Neugier...

Standard bei Neubauten ist wohl ein dreiphasiger Anschluss für den Herd oder die Kochplatten.

Ich habe aber noch nie gesehen dass der mit einem 3-fach LS abgesichert wurde, das waren immer einzelne Automaten.

Ist das OK?

Noch mal zur CEE-Steckdose. Wenn an die CEE-Steckdose ein Gerät in Dreieckschaltung angeschlossen ist und dann ein LS eine Phase totlegt, was passiert dann mit den anderen zwei Phasen und dem Neutralleiter?

Viele Grüße,
Bernd
 
ganz einfach die leistung des Gerätes wird um ein Drittel geringer und auf dem Neutralleiter fließt ein Ausgleichsstrom der die Addition von dem Strom in den 2 verbleibenden Außenleitern ist.
(natürlich geometrisch addiert und nicht einfach den Betrag addiert)
 
Ausfall Aussenleiter Stern- Dreieckschaltung

Hallo,

Noch mal zur CEE-Steckdose. Wenn an die CEE-Steckdose ein Gerät in Dreieckschaltung angeschlossen ist und dann ein LS eine Phase totlegt, was passiert dann mit den anderen zwei Phasen und dem Neutralleiter?

-> Ein Neutralleiter wird in Dreieck-Schaltungen nicht benötigt.

Bei symmetrischen Schaltungen halbiert sich die Wirkleistung bei Ausfall eines Aussenleiters in Dreickschaltung.

Die anderen Aussenleiter versorgen weiterhin die Schaltung. (P = 1/2 Pn)

Es wird je nach Betriebsgerät erstmal garnicht (schnell) auffallen.
Denke da an Heizungen.... !

-
Bei einer Sternschaltung mit Neutralleiteranschluss wird sich bei Ausfall eines Aussenleiters die Leistung um 1/3 verringern.
Bei einer Sternschaltung ohne Neutralleiteranschluss wird sich bei Ausfall eines Aussenleiters die Leistung um 1/2 verringern.
-

Gruß,
Gretel
 
Auch beim FI sichere ich z.B. einen 40A-FI mit maximal 35A ab, wenn mit erhöhtem Oberwellenaufkommen und einer darauf resultierenden erhöhten N-Belastung zu rechnen ist (z.B. in Bürogebäuden bei großen Installationen), sichere ich einen 40A-FI auch schonmal mit 25A ab, was aber in der Regel kein Problem darstellt, da man ohnehin nicht sehr viele EDV-Geräte auf einen 30mA-FI legen kann aufgrund von Ausgleichsströmen und Anderem. Allerdings bezieht sich das "kein B/C16 bei Steckdosen" auf Schukosteckdosen, da diese kontruktionsbedingt nicht viel Reserve haben. CEE16-Steckdosen sichere ich praktisch immer mit Nennstrom ab. CEE32 hingegen meistens mit 25A gL, da diese betriebsmäßig 32A durchlassen und die Steckdose so besser geschützt ist. Alternativ K32, wenn der Überlastauslöser eine Toleranz von 1,05-1,2 hat. CEE63 sichere ich immer mit 50A ab (oder Leistungsschalter auf 63A), CEE125 mit NH00/100 oder Leistungsschalter auf 125A, CEE200 mit Leistungsschalter auf 200A, CEE400 mit Leistungsschalter auf 400A.

MfG; Fenta
 
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