Strombelastung 5adriger Leitungen

Diskutiere Strombelastung 5adriger Leitungen im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, wie kann die tabellarische Strombelastbarkeit 5adriger Leitungen bei gleichzeitiger Belastung von 3 Leitern interpretiert werden...
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Ubps

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Hallo zusammen,
wie kann die tabellarische Strombelastbarkeit 5adriger Leitungen bei gleichzeitiger Belastung von 3 Leitern interpretiert werden?
Bsp.:
Zuleitung zur UV mit 5x10qmm Drehstrom, darin Aufteilung auf 3 separate Stromkreise (je Phase einer).
Tabelle sagt bei Verlegeart A2 usw. einen max. Strom von 41A.
Frage: Gilt dieser Wert also je Phase?
Der Gesamt-Strom aller 3 Phasen muss ja über den Neutralleiter gleichen Querschnittes wieder zurück. Auf den ersten Blick ergibt sich dieser zu 3x41A=123A. Wegen der Phasenverschiebung (bei angenommener rein ohmscher Last = 120°) ergibt sich aber ein niedrigerer Wert: 3x41A/sqrt3=71A. Ist das korrekt?
Wenn ja, weshalb beträgt dann lt. Tabelle die max. Belastbarkeit bei 2 gleichzeitig belasteten Adern (also 1 Stromkreis) nur 46A anstatt dieser vermuteten 71A?
Danke und Grüße.
 
Die Rechnung ist falsch.

Die Strombelastbarkeit ist aus den Tabellen zu nehmen.
Verlegeart, Häufung ...
Mehr Gedanken brauchst du dir nicht zu machen.

Nur bei Oberwellen ist mehr nötig.


Wenn keine Oberwellen mit spielen, ist die Belastung des N bei gleichmäßiger Auslastung der Außenleiter OA.
Bei Wechselstrom hat der N den gleichen Strom wie der L

Der kleine Unterschied in der Tabelle für 2 und 3 Adern liegt nur an der schlechteren Wärmeabfuhr bei 3 Belasteten Adern.
 
Hallo S-P-S,

s-p-s schrieb:
Wenn keine Oberwellen mit spielen, ist die Belastung des N bei gleichmäßiger Auslastung der Außenleiter OA.
Bei Wechselstrom hat der N den gleichen Strom wie der L

Der kleine Unterschied in der Tabelle für 2 und 3 Adern liegt nur an der schlechteren Wärmeabfuhr bei 3 Belasteten Adern.

das heißt also, wenn ich (wie bei der Versorgung einer Wohnungs-UV üblich) aus den 3 Außenleitern der Zuleitung von der HV in der UV 3 separate Stromkreise mache (also keine Drehstromverbraucher, sondern sowas wie separat abgesicherte Steckdose, Licht usw.), gilt eine max. Belastbarkeit je Außenleiter von 41A (s. Bsp. o.)? Oder gilt das für die Summe aller 3 Ströme?
Grüße, Ubps.
 
Die Leitung vom Zähler wird zum Verteiler wird als Drehstromleitung ausgelegt.
Die Belastung aus der Tabelle gilt je Phase.

Die Endstromkreise werden auch nach den Tabellen ausgelegt.Hier werden jedoch in der Regel 10A - 16A Leitungsschutzschalter für Steckdosen und Licht verwendet. Entsprechend auch kleinere Querschnitte.
Auch hier gelten die Werte der Tabellen je Phase.
 
s-p-s schrieb:
Die Leitung vom Zähler wird zum Verteiler wird als Drehstromleitung ausgelegt.
Die Belastung aus der Tabelle gilt je Phase.
Alles klar - danke. '8)'
s-p-s schrieb:
Die Endstromkreise werden auch nach den Tabellen ausgelegt.Hier werden jedoch in der Regel 10A - 16A Leitungsschutzschalter für Steckdosen und Licht verwendet. Entsprechend auch kleinere Querschnitte.
Sehr gut. Die Gesamtabsicherung der n nachfolgenden Wechselstromkreise an jeweils einer der 3 Außenleiter der Zuleitung zur UV sollte dann also möglichst die 41A (je Phase der Zuleitung) nicht überschreiten, so habe ich das jetzt verstanden.
Was ich vorhin mit dem Gesamtstrom auf N mit Wurzel 3 erzählt habe ist natürlich Quatsch, gilt wohl nur für die Leistungsberechnung. Die 3 Ströme müssen sich ja aufheben - bis auf einen mehr oder minder großen Ausgleichsstrom auf dem N (unsymmetrische Belastung bei Sternschaltung).
Besten Dank, S-P-S. :wink:
 
Ubps schrieb:
Sehr gut. Die Gesamtabsicherung der nachfolgenden Wechselstromkreise sollte dann also möglichst die 41A eines der 3 Außenleiter der Zuleitung zur UV nicht überschreiten, so habe ich das jetzt verstanden.


Die Zuleitung wird im Zählerschrank heute mit dem SLS abgesichert. Die Sicherungen im Verteiler haben damit nichts mehr zu tun.

Es werden für die verschiedenen Endstromkreise Leitungsschutzschalter verwendet die die nachgeschalteten Stromkreise Absichern.

Die Summe der Nennströme der LS kann höher sein als die Absicherung der Zuleitung zum Verteiler.
Es wird nicht alles gleichzeitig voll Belastet.
 
s-p-s schrieb:
Die Zuleitung wird im Zählerschrank heute mit dem SLS abgesichert. Die Sicherungen im Verteiler haben damit nichts mehr zu tun.
BTW, ist das ggf. sinnvoll bzw. sogar vorgeschrieben:
Nach SLS+Drehstromzähler zusätzlich noch in der HV einen 4pol. RCD 40A/300mA für die gesamte Zuleitung zur UV installieren (und dann in der UV der Wohnung für die einzelnen Steckdosenkreise noch die neuerdings geforderten (n) 2pol. RCDs 25/40A/30mA)?
--> Hintergrund: Falls mir mal ein Mieter (oder gar ich selber) in die 5x10er Zuleitung zur Wohnung versehentlich eine Schraube dreht soll er zwar etwas zappeln, aber natürlich nicht sofort dran sterben ... :oops:

s-p-s schrieb:
Die Summe der Nennströme der LS kann höher sein als die Absicherung der Zuleitung zum Verteiler.
Es wird nicht alles gleichzeitig voll Belastet.
Zumindest im Normalfall. Es sei denn, der gesamte 4-Personen-Haushalt bügelt gleichzeitig Wäsche, kocht Kaffee, betreibt einen Abbruchhammer und heizt elektrisch die Wohnung, weil vielleicht gerade die Gasheizung kaputt ist. :lol:
Grüße, Ubps.
 
Der FI ist nicht für den Überlastschutz sondern nur für den Personen und Brandschutz.

Es ist heute der FI für die meisten Bereiche vorgeschrieben.

Es reicht jedoch 2 Fi in der Verteilung einzubauen, damit nicht alles gleichzeitig abschaltet.
Das können 2 4Pol. sein. Jeder einzelne Stromkreis über 2 Pol. ist nicht vorgeschrieben.

Wenn auch die Zuleitung vom Zähler zum Verteiler mit FI geschützt werden soll, ist hier ein Selektiver FI zu Verwenden.Der ist Teuer und hier nicht vorgeschrieben.
 
s-p-s schrieb:
Der FI ist nicht für den Überlastschutz sondern nur für den Personen und Brandschutz.
Yo. So war mein Bsp. mit der Schraube in der Zuleitung auch gemeint ...

s-p-s schrieb:
Wenn auch die Zuleitung vom Zähler zum Verteiler mit FI geschützt werden soll, ist hier ein Selektiver FI zu Verwenden.Der ist Teuer und hier nicht vorgeschrieben.
Was sind die Kriterien für "selektiv"? Reicht der Unterschied zwischen 300mA und 30 mA Auslöse-Fehlerstrom nicht aus? Oder müssen die sich dann zwingend in der Auslösezeit unterscheiden?

Gruß, Ubps.
 
Die selektiven FIs erkennt man an dem S in nem Viereck. Die Auslösung ist bei denen verzögert.
Ein normaler 300er und ein 30er sind gegeneinander nicht selektiv!
Selektive FIs sind zwar sinnvoll, aber nicht vorgeschrieben und immer noch sehr teuer!
 
Aha und schade:

"Infolge ihrer langen Abschaltzeiten und hohen Bemessungsfehlerströme ermöglichen selektive RCCB nur einen Brandschutz und Schutz bei indirektem Berühren (Fehlerschutz). Ein Schutz bei direktem Berühren (Personenschutz) ist damit nicht möglich."

Brennen wird die 5x10er Leitung von selbst wohl eher nicht, weil sie für ihren Verwendungszweck als Kellerzuleitung sowieso überdimensioniert ist. Damit lasse ich den selektiven RCD in der HV nun weg. Muss eben aufgepasst werden beim Bohren/Schrauben in der leitungsführenden Treppenhaus-Wand.

Danke euch für die super Antworten und den Link!
Grüße, Ubps.
 
Hallo Ubps
wen deine Berechnung richtig wäre dann wäre bei der früher üblichen Freileitungen mit 3x 70mm³und einmal 16mm³ der 16 mm³ Neutralleiter (früher nannte man diesen Nullleiter) abgeschmort bzw. zumindest wäre die Lichtstromversorgung total zusammengebrochen .Man wusste wohl schon vor mehr als 50 Jahren dass bei gleichmäßiger Belastung der Neutralleiterstrom praktisch Null ist.
mfg sepp
 
sepp_s schrieb:
Hallo Ubps
wen deine Berechnung richtig wäre dann wäre bei der früher üblichen Freileitungen mit 3x 70mm³und einmal 16mm³ der 16 mm³ Neutralleiter (früher nannte man diesen Nullleiter)
Nein. Den nannte man Mittelleiter. Der Nulleiter war früher wie heute der Sonderfall, dass in dem Netz die Schutzmaßnahme Nullung zugelassen war/ist. Dann wurde aus dem Mittelleiter (Mp, heute N) der Nulleiter (Mp/SL, heute PEN).

Man wusste wohl schon vor mehr als 50 Jahren dass bei gleichmäßiger Belastung der Neutralleiterstrom praktisch Null ist.

Das ist irgendwie auch nicht richtig. Man weiß schon seit Einführung der Drehstromnetze, dass sich aufgrund von Phasenverschiebung die Ströme im Neutralleiter aufheben. Deswegen hat man ja den Drehstrom eingeführt. Das gilt aber nur für die Grundwelle (50 Hz), nicht für die dritte Oberwelle (150 Hz) die addieren sich sogar! Vor fünzig Jahren hatte man nur harmonische Verbraucher und die Mehrzahl davon waren rein ohmsch! Da war natürlich der Neutralleiterstrom quasi Null. Heute hat aber jeder Haushalt zig Schaltnetzteile und bald hat jeder (der EU sei Dank) zig Energiesparlampen, die alle die Netze versauen und schön Oberwellen erzeugen. Dann wird es Probleme mit den Neutralleitern geben. Schon jetzt wird von Experten davon abgeraten, den N/PEN mit verringertem Querschnitt auszuführen. Denn dann wird der Neutralleiter zur Sollbruchstelle mit verheerenden Folgen.

0V
 
W.W.Willy
Essen

Zunächst möchte ich mich vorstellen.
Ich bin der "Neue"
Ich hoffe auf tolle Kontakte.

Hallo, und wertes Team!

Ich habe ein Problem!

Im Badezimmer habe ich eine Deckenleuchte.
Einen Spiegelschrank mit Beleuchtung.
Eine Steckdose.
Alle Anlagen werden über einen Schalter
außerhalb des Badezimmer geschaltet.
Zweipol. Schalter mit Sechs Anschlüssen.
Drei oben, und Drei unten.

*Über den Zweipol. Schalter werden alle Geräte
geschaltet.
Das Erdkabel ist lediglich auf den zweiten
Schalter überbrückt.

Meine Vorstellung sollte wie folgt sein.
Die Lampe sollte getrennt über den zweipol. Schalter wie vor geschaltet werden.
Spiegelschrank und Steckdose einheitlich vom
zeipol Schalter wie vor geschaltet werden.

Ich hoffe auf eine tolle Anleitung.
Mit freundlichen Grüßen
W.W.Willy[/list]
 
79616363 schrieb:
Die selektiven FIs erkennt man an dem S in nem
Selektive FIs sind zwar sinnvoll, aber nicht vorgeschrieben und immer noch sehr teuer!

Na ja sinnvoll in größeren Anlagen wie Industrie vielleicht.
Im normalen Wohnungsbau komme ich mit mehreren 30mA FIs
wohl besser weg zumal für fast alles heute welche mit 0,03
vorgeschrieben sind, für spezielle Sachen wie Labor kann ich sogar welche mit 0,01 nehmen die sind noch empfindlicher.
Und die Leitung/Kabel was von Zählerschrank zur UV führt und
einen Querschnitt von 10/16qmm und nur 3-4m lang ist nochmal
Brandschutz zu sichern ist zumindes im normalen Wohnungsbau
übertrieben ich weis nicht wer das machen würde.
Meist sieht es eher wie folgt aus:

-SLS im Zählerschrank
-Über dem Zähler Klemmstein/und oder Haupt/Ausschalter
an dem die Leitung zur UV angeschlossen ist.
-in der UV dann zum Trennen D02 Si/Sockel oder Lasttrennschalter oder auch Haupt oder Ausschalter
und in der UV sind dann halt auch die FIs für die stromkreise
 
Nullvolt . Den nannte man Mittelleiter. Der Nulleiter war früher wie heute der Sonderfall, dass in dem Netz die Schutzmaßnahme Nullung zugelassen war/ist. Dann wurde aus dem Mittelleiter (Mp, heute N) der Nulleiter (Mp/SL, heute PEN).

Hallo bei uns gab es dann bis etwa 1970 vor der Einführung von Fi`s doch /den Nulleiter weil etwa bei einem 4 poligen Drehstromkabel das Gehäuse des Motorsder Alusteckdose direkt mit dem Nulleiter des Netzes verbunden war.Bei Lichtstrom gab es nur 2 polige Zuleitungen zu den Steckdosen Schukodosen waren so gut wie unbekannt deshalb konnte auch nichts gebrückt werden. mfg sepp
PS Wen ich da so denke war das ganze in anbetracht des geringeren Querschnittes des Nullleiters an sich nicht ganz ungefährlich ,weil etwa ein Kurzschluss in der Zuleitung zum Haus (umgestürzter Mast) dessen Drähte auf einem Metallzaun zu liegen kamen eine Sicherung im Trafoverteiler nicht ausgelöst hatte 100A ca 2500m Entfernung
 
sepp_s schrieb:
Nullvolt . Den nannte man Mittelleiter. Der Nulleiter war früher wie heute der Sonderfall, dass in dem Netz die Schutzmaßnahme Nullung zugelassen war/ist. Dann wurde aus dem Mittelleiter (Mp, heute N) der Nulleiter (Mp/SL, heute PEN).

Hallo bei uns gab es dann bis etwa 1970 vor der Einführung von Fi`s doch /den Nulleiter weil etwa bei einem 4 poligen Drehstromkabel das Gehäuse des Motorsder Alusteckdose direkt mit dem Nulleiter des Netzes verbunden war.Bei Lichtstrom gab es nur 2 polige Zuleitungen zu den Steckdosen Schukodosen waren so gut wie unbekannt deshalb konnte auch nichts gebrückt werden. mfg sepp
PS Wen ich da so denke war das ganze in anbetracht des geringeren Querschnittes des Nullleiters an sich nicht ganz ungefährlich ,weil etwa ein Kurzschluss in der Zuleitung zum Haus (umgestürzter Mast) dessen Drähte auf einem Metallzaun zu liegen kamen eine Sicherung im Trafoverteiler nicht ausgelöst hatte 100A ca 2500m Entfernung

Trotz alldem leben wir immer noch, im Gegenteil
wenn man sich alte Installationen anschaut ist es schon verwunderlich das auch früher da nicht soviel
passierte, wenn ich da noch an die alte Holzleiste
mit aufgeschraubten Bakelitsteckdosen OHNE Schutzkontakt vom Opa denke angeschlossen mit so einer zweiadrigen dünnen (wohl unter 1,5qmm) Lampenkabel sog Zwillingsliste trotzdem hat das Teil bis zu seinem Tod in den späten 90igern seine Arbeit
verrichtet ohne das da jemand einen "Schlag" oder
ähnliches bekommen hat obwohl das Teil sogar zuweilen im Ausseneinsatz war, tja Sachen gibts!
 
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Thema: Strombelastung 5adriger Leitungen
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