Wenn du aber das Wasser drin lässt und die Anschlüsse verschließt, hast du eine Bombe, denn das Wasser dehnt sich beim Erhitzen aus (es ist immer etwas Luft drin).
Wenn man eine "normalen" Heizkörper auf rein elektrischen Betrieb umrüstet, dann sollte man die Anleitung beachten. Da steht dann z.B. drin, dass der Heizkörper nur zu 90% mit der Wärmeträgerflüssigkeit befüllt werden darf. Die Luft ist der Ausdehnungsraum für das Wasser.
Mal ganz praktisch berechnet:
Ein HK haben 10l Volumen. Man befüllt ihn mit 9 Liter Wasser (mit etwas Korrosionschutzzusatz). Bei Erhitzung von 10°C auf 80°C (wird man nicht erreichen!) hat man dann 9,25 Liter Wasser. Aus einem Liter Luft wurden dann 0,75 Liter, der entstehende Überdruck von 0,5 bar ist weit unter dem, was der Heizkörper aushalten kann.
**Zurück zur Frage**
Darf man eine Elektroleitung durch ein ehemaliges Heizungsrohr legen?
Puh, ganz ehrlich: Ich weiß nicht, ob der Herr VDE da irgendwo etwas zu geschrieben hat. Einzeladern würde ich nicht nehmen, denn dazu müsste ja eine Zusatzisolierung neben der Basisisolierung vorhanden sein und als elektrische Isolation ist ein Heizungsrohr sicher nicht approbiert.
Innerhalb eines Rohres im Heizestrich ist die Strombelastbarkeit stark vermindert. Aber über wieiviel Watt reden wir? 800 oder 1000?
Ich setze die Verlegart B2 an (Mantelleitung im Rohr). Bei 1,5mm² ergibt sich eine Belastbarkeit von 16,5A bei 30°C. Gehe ich nun von 45°C absolut höchstmöglicher Umgebungstemperatur aus (meiner Meinung viel zu hoch gegriffen, aber sicher ist sicher), dann reduziert sich der Wert auf 13 Ampere - ausreichend bis knapp 3000 Watt!
Technisch also problemlos.
Man benutzt aber ein Heizungsrohr als Elektroinstallationsrohr (sehe ich bei Mantelleitung nicht so kritisch) und man hat eine Leitung außerhalb des Bereichs verlegt, wo man eigentlich installieren darf. Da der Estrich aber voll mit wasserführenden Rohren ist, sehe ich da auch keine besondere Gefahr. Ein 30mA-FI-Schalter ist vorzusehen. Ich stand bislang nicht vor dieser Frage, würde aber aktuell dem Vorhaben zustimmen - ganz wohl ist mir dabei nicht. Der Heizkreis ist zu entwässern und gut zu trocknen (Pressluft, immer wieder Pressluft). Die Enden sind deutlich zu markieren. Eine Mantel- oder Gummischlauchleitung einziehen, 30mA FI setzen, wenn noch nicht vorhanden. Vorhandenen Heizkörper mit Heizpatrone genau nach Herstellervorgabe nachrüsten oder neuen E-Heizkörper kaufen. Für diesen Fall würde eine Kombination aus Schaltuhr und Thermostat im Heizkörper (KEIN Raumthermostat) kaufen. Gibt es alles anschlussfertig zu kaufen. Sitzt der Heizkörper in einer "Tabuzone" im Bad, wird man das Vorhaben aber nicht durchführen können. Direkt neben Dusche oder Bad darfst du halt keine 230V-Heizung installieren.
Wie geschrieben, mir wäre dabei nich ganz wohl. Ich bitte um Kommentare.
Nachtrag: Wenn möglich, würde ich wohl H07RN-F benutzen. Dann sind Feuchtigkeitsreste kein Problem.