Stromkabel in rel. altem Mietshaus - Steckdose = Risiko ?

Diskutiere Stromkabel in rel. altem Mietshaus - Steckdose = Risiko ? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo! Ich bin gerade in eine Wohnung in einem 50er-Jahre Mietshaus (in Berlin West) gezogen. Da hier nur wenige Steckdosen existieren, wollte...
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mare.hund

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Hallo!

Ich bin gerade in eine Wohnung in einem 50er-Jahre Mietshaus (in Berlin West) gezogen. Da hier nur wenige Steckdosen existieren, wollte ich heute 2 Dinge erledigen:
1. eine alte Einfach-Steckdose mit einer Doppel-Steckdose ersetzen, und
2. eine dimmbare Stehleuchte (mit Trafo & von IKEA) mit den Stromkabeln in der Decke verbinden und in Zukunft mit einem bereits existierenden, wandmontierten Dimm-Lichtschalter nutzen.

Es haben sich jetzt aber Fragen ergeben die ich aufgrund fehlenden Fachwissens nicht selbst beantworten kann. Der Grund dafür ist das Alter des Hauses. Ich hoffe ihr könnt mir helfen!

Zu 1.:
Aus der Wand kommen nur 1 schwarzes und 1 graues Kabel, also kein drittes Erdungskabel. In der alten Steckdose war das Schwarze links aufgelegt - das Graue war rechts aufgelegt und zudem mit der Erdung der Steckdose verbunden (hierzu war die Isolierung des Grauen an 2 Stellen entfernt).

Soweit ich jetzt schon recherchieren konnte scheint das eine sog. "klassische Nullung" zu sein, sehe ich das richtig?

Ich habe jetzt die neue Doppelsteckdose genauso angeschlossen. Ist das OK? Oder stellt es ein Sicherheitsrisiko dar? Sollte ich gar einen Elektriker zur Kontrolle rufen, damit ich im Schadensfall nicht selbst hafte? Sollte ich die Hausverwaltung irgendwie informieren / eine modernere Verkabelung verlangen?


Zu 2.:
Die frühere Deckenlampe war über einen drehbaren, wandmontierten Lichtschalter bedienbar, war also dimmbar. Diesen Schalter möchte ich weiter nutzen.

Aus der Decke kommen 1 schwarzes, 1 graues und 1 rotes Kabel. Diese führen in eine Plastik-Anschlussklemme, wobei das Schwarze in die linke Seite führt - das Graue und das Rote führen beide in die rechte Seite.
Ich nehme an, dass Rot = Erdung ist.

Die Stehlampe, die ich hier anschließen will, hat selber einen schiebbaren Dimmschalter und einen normalen Steckdosen-Stecker.
Ist es richtig, wenn ich das Kabel der Stehlampe samt Dimmschalter abmontiere, und sie einfach mit den Kabeln aus der Decke verbinde?
Wenn ja, kann ich die o.g. Verbindung zwischen Rot & Grau beibehalten? Oder sollte ich die Erdung irgendwie gesondert anschließen?


Vielen Dank für Eure Hilfe im Voraus!
 
Re: Stromkabel in rel. altem Mietshaus - Steckdose = Risiko

mare.hund schrieb:
Zu 1.:
Aus der Wand kommen nur 1 schwarzes und 1 graues Kabel, also kein drittes Erdungskabel. In der alten Steckdose war das Schwarze links aufgelegt - das Graue war rechts aufgelegt und zudem mit der Erdung der Steckdose verbunden (hierzu war die Isolierung des Grauen an 2 Stellen entfernt).

Soweit ich jetzt schon recherchieren konnte scheint das eine sog. "klassische Nullung" zu sein, sehe ich das richtig?

Das ist richtig.
mare.hund schrieb:
Ich habe jetzt die neue Doppelsteckdose genauso angeschlossen. Ist das OK? Oder stellt es ein Sicherheitsrisiko dar? Sollte ich gar einen Elektriker zur Kontrolle rufen, damit ich im Schadensfall nicht selbst hafte? Sollte ich die Hausverwaltung irgendwie informieren / eine modernere Verkabelung verlangen?

Neu installierte Steckdosen müssen über einen FI laufen. Mit der Hausverwaltung abstimmen. Die sollen einen Elektriker beauftragen diese fachgerecht zu erledigen.


mare.hund schrieb:
Aus der Decke kommen 1 schwarzes, 1 graues und 1 rotes Kabel. Diese führen in eine Plastik-Anschlussklemme, wobei das Schwarze in die linke Seite führt - das Graue und das Rote führen beide in die rechte Seite.
Ich nehme an, dass Rot = Erdung ist.

Hier hilft nur eine Messung. Auf die alten Farben kann man sich nicht verlassen.

mare.hund schrieb:
Die Stehlampe, die ich hier anschließen will, hat selber einen schiebbaren Dimmschalter und einen normalen Steckdosen-Stecker.
Ist es richtig, wenn ich das Kabel der Stehlampe samt Dimmschalter abmontiere, und sie einfach mit den Kabeln aus der Decke verbinde?
Wenn ja, kann ich die o.g. Verbindung zwischen Rot & Grau beibehalten? Oder sollte ich die Erdung irgendwie gesondert anschließen?
Kann man machen, Besser wäre eine schalt- oder dimmbare Steckdose zu installieren. Und vorher mit geeignetem Meßgerät (Duspol) nachmessen, da die Aderfarben nicht verlässlich sind.
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort, friends-bs!

Werde die Hausverwaltung direkt mal anschreiben.
Im übrigen gibt es hier bereits zwei installierte, moderne Doppelsteckdosen - bei denen habe ich mal nachgeschaut und gesehen, dass diese so montiert wurden wie ich das jetzt gemacht habe. D.h. "Grau" ist auch mit dem Erdungsanschluss der Steckdose verbunden.
Darauf werde ich die HV auch hinweisen.
Wenn ich es richtig verstehe hätte dies so nicht installiert werden dürfen, sondern eben mit "FI".

Die Stehlampe habe ich jetzt erfolgreich angeschlossen. Jedenfalls funktioniert sie.
Wenn´s schmort und brennt meld ich mich wieder :)

Nochmals: vielen Dank!
 
Der Austausch einer Steckdose hat nichts mit einer Neuinstallation zu tun.
 
Abgesehen davon gilt die FI Pflicht erst seit etwa 2006.
ist die Steckdose 2005 gesetzt worden hat diese keine FI Pflicht, da es zum Erstellungsdatum erlaubt war.

Ersatz einer defekten Steckdose ist keine neue Installation und darf also den alten Normen entsprechen.

Grundlegend gilt aber, daß die klassische Nullung einige Gefahren birgt.
Geräte die über Kabel und Leitungen miteinander vernetzt sind (PC, Drucker, Router, etc.) solltest Du auf keinen Fall an verschiedenen Steckdosen betreiben!!! hierzu immer eine Qualitativ hochwertige Mehrfachsteckdose verwenden. Es kann sonst zu Ausgleichsströmen zwischen den Geräten über die Schwachstromleitungen kommen, was zu Störungen , Defekten oder auch zu Bränden führen kann.

Der Vermieter ist leider nicht verpflichtet die Anlage auf neue Normen anzupassen, sondern nur die bestehende Anlage instand zu halten.
 
Re: Stromkabel in rel. altem Mietshaus - Steckdose = Risiko

mare.hund schrieb:
Aus der Wand kommen nur 1 schwarzes und 1 graues Kabel, also kein drittes Erdungskabel.

Aktuell gibt es an einer Steckdose drei Adern:

Aussenleiter-L, Neutralleiter-N und Schutzleiter-PE

Neutral- und Schutzleiter sind geerdet, wobei über den Neutralleiter Strom fließt und der Schutzleiter nur für Schutzzwecke zuständig ist.
An deiner Steckdose gibt es folgende Adern:

Aussenleiter-L und Nullleiter (PEN)
Der PEN ist hier geerdet und vereint stromführenden Leiter und Schutzleiter (Klassische Nullung). Da es zu Gefährdungen kommen kann, wenn der PEN unterbrochen sein sollte, darf das heute nicht mehr so gemacht werden, ist aber weiterhin erlaubt, wenn es zum Zeitpunkt der Errichtung der Anlage so den Vorschriften entsprach. Eine Pflicht zur Modernisierung besteht nicht.

MfG
 
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Thema: Stromkabel in rel. altem Mietshaus - Steckdose = Risiko ?
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