Stromschläge

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Hallo!

In meinem kleinen "Heimstudio" habe ich nach Umzug in den Keller immer Probleme mit Stromschlägen. Zuerst dachte ich, dies sei Einbildung oder statische Aufladung. (Ein Phasenprüfer glimmte am Rack, was ja aber nichts heißen muss.) Nun habe ich aber mit dem Multimeter (AC MODE) mal von Masse zu Null bzw. Phase (ich hoffe ich hab die richtigen Begriffe gewählt) gemessen.
Dabei kamen ca. (bei angeschaltetem Equipment) 83V [null] und ca. 140V [phase] heraus. (!) Nun habe ich das Messgerät zwischen Null und Masse gelassen und das Equipment herausgezogen - neuer Wert: 38V. Nachdem ich in den zwei anderen Kellern, die hinter derselben Sicherung liegen, die Lichter ausgeschaltet habe, fiel die Spannung weiter ab auf 30V. Wie ist dieser Abfall zu erklären? Oder handelt es sich einfach um einen unbedeutenden Messfehler und die Schläge sind nur statischer Art (PVC Boden)?

Vielen Dank!

Volker
 
Wahrscheinlich ist der Schutzleiter irgendwo unterbrochen.
 
Hi!

Kann auch ein defektes Gerät im anderen Raum hinter derselben Sicherung daran Schuld sein? Oder muss ich wohl oder übel nen Elektriker rufen?
Zum Begriff:
Schutzleiter = Null (der Anschluss neben der Phasen), also nicht Masse/Erde ?

Volker
 
Immer noch nicht richtig.

"Phase" = Aussenleiter
"Null" = Neutralleiter
"Masse" = Schutzleiter

Es geht schon damit los, dass zwischen Aussen- und Schutzleiter nicht 140V sondern 230V anliegen müssten. Es geht hierbei nicht drum, wie hoch die von dir gemessene Spannung ist, sondern wie hoch sie eben gerade nicht ist, nämlich 230V. Die 140V sind ignorierbare Blindspannung, die dir jedes Multimeter anzeigen wird. Nicht ignorierbar ist allerdings die Tatsache, dass bei dir der Schutzleiter unterbrochen ist. Elektriker rufen: JA!

MfG steboes :)
 
Hallo Volker,

prüfe erstmal den Schutzleiter der Steckdose. Nachdem Du ein Multimeter hast, geht das ja ganz einfach. Schalte es auf Piepsen (Widerstandsmessung) und prüfe den Schutzkontakt gegen einen anderen Schutzkontakt, zB im anderen Stockwerk. Sollte fast 0 Ohm haben. Lass aber bloss die Finger von den stromführenden Kontakten, was anderes als den Schutzkontakt berühre niemals mit dem Multimeter, außer du weißt genau was du tust.
Ich nehme aber fast an, dass das alles stimmen wird.

Die Netzteile dieser Heimstudios haben oft kleine Kondensatoren zwischen der Netzleitung und dem Gehäuse bzw Masse. Das kann je nach Schutzart des Gerätes dazu führen, dass man bei sanfter Berührung den Strom spürt.
Steck in dem fall den Netzstecker anders herum rein, dann könnte es bereits weg sein.

Wenn der Schutzleiter der Steckdose ok ist, würde ich das Gerät selbst mal zur Überprüfung bringen. Vielleicht hat der Netzfilter ein Problem.
 
steboes schrieb:
Die 140V sind ignorierbare Blindspannung, die dir jedes Multimeter anzeigen wird. Nicht ignorierbar ist allerdings die Tatsache, dass bei dir der Schutzleiter unterbrochen ist. Elektriker rufen: JA!
Hi!

Vielen Dank für die Antworten.
Die Blindspannung sind aber die 83 Volt, wenn ich richtig liege, und nicht die 140V?

@KurtM: Ich werde morgen mal die Messung durchführen - da müsste eigentlich auch ein Raum reichen, der nicht hinter derselben Sicherung wie der Problemraum hängt?
Heimstudio bezeichnet nicht ein Gerät, sondern eine Ansammlung (Studiomonitore, PC, diverse Synthesizer, Monitorcontroller, Mischpult etc.).

Um saubere / sichere Ergebnisse zu haben, müsste man eigtl. noch cos phi mitmessen? (z.B. habe ich vor kurzem in einem anderen Haushalt im AC-Mode die Potentialdifferenz zwischen der Masse der Fernsehleitung und dem Schutzleiter gemessen - ca. 50V AC) - könnten die 140V (statt der 230) nicht auch durch Überlagerungen mit der Blindspannung entstehen?

Bzw. könnte ein defektes Gerät hinter der Sicherung auch das Problem auslösen - evtl. könnte ich ja mal alle abklemmen (Gefriertruhe, Kühlschrank im Nebenraum)?

Vielen Dank!

Volker
 
Hallo Volker,

wenn du so viel in Studiotechnik investiert hast, solltet du dir mal überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, dir von einem Elektriker eine komplett neue Drehstromzuleitung direkt vom Sicherungskasten auf einen Kleinverteiler in dein Studio legen zu lassen.
Hier kann dann alles auf den neusten Stand gebracht werden und du bist unabhängig von Kühltruhen, Sumpfpumpen und sonstigen typischen Kellergeräten.

Gruß Fachmann
 
Hi!

Da der Keller dort nur für die nächsten Jahre als Musikkeller dient, werde ich mir denke ich keine extra Sicherung am Kasten machen lassen - Störgeräusche / Einstreuungen hatte ich bisher keine.
Ich bin mir nach den Blindspannungs-Fehlern bei der Messung mit dem tollen Conrad Messgerät noch nicht ganz sicher, ob bei der Absenkung auf 140V nun das Problem liegt oder dies einfach eine Fehlmessung ist. Wo ich mir jedoch nun sicher bin, ist, dass es sich nicht um statische Schläge handelt - diese fühlen sich anders an (nur ein kurzer Schlag), die Schläge dort dauern länger, erinnert mich an einen Stromschlag von der 220V-Leitung, nur schwächer.

Wie kann man (am besten ohne große Zukäufe) das Ganze genau durchmessen - ich möchte auch nicht den Elektriker rufen, und dann "ist da nix" - v.a. weil die gemessene Spannung zwischen Schutz- und Nullleiter bei zurücknahme der Last absinkt.

Vielen dank für die Antworten!

Volker
 
Hi!

So, gibt ein paar neue Infos:
Ich habe mal das ganze Zeug via Verlängerung im Erdgeschoss angeschlossen. Der Phasenprüfer glimmt dann *nicht* mehr.
Nun habe ich zwischen Schutzleiter Erdgeschoss und Schutzleiter "Musikkeller" den Widerstand bestimmt: Dieser schwankte dauernd zwischen 0 und OL. Im Modus mit akustischer Rückmeldung kam dann das interessanteste:
Es ergab sich ein sehr schnell (anscheinend Rechteck-)modulierter Ton. Zusätzlich ging dieser ca. im Sekundentakt an und aus. Was kann das sein?

Volker
 
vvv schrieb:
Nun habe ich zwischen Schutzleiter Erdgeschoss und Schutzleiter "Musikkeller" den Widerstand bestimmt: Dieser schwankte dauernd zwischen 0 und OL.

Was ist denn OL? Lass deine Experimenete und hole endlich einen Fachmann!

Lutz
 
Hallo Volker,

noch einmal, warum nicht für kleines Geld ne neue Zuleitung?
Statt dessen versuchst du mit eigenartigen Methoden und ungeeigneten Geräten Dingen auf die Spur zu kommen, die völlig irrelevant sind.

Ich glaube du sparst sehr stark am falschen Ende, hoffentlich wird es nicht plötzlich sehr teuer, wenn dir mal ein Gerät stirbt.

Gruß Fachmann
 
Hallo,

ich möchte dir hier 3 unattraktive Optionen vorstellen:

Option 1: "richtig machen"
(Ausformulierung von Fachmanns Vorschlag "neue Zuleitung")
* Neue Zuleitung mit ausreichendem Querschnitt. Z.B. 5 x 4^2 kostet im Baumarkt ca. 5,-/m. Da du im Keller bist wird die Leitung vermutlich nicht besonders lang sein --> nicht allzu teuer.
* einreihiger Aufputzverteiler: Bei mir um die Ecke gibts für weniger als 50,- sogar Markenware von Geyer, billiger natürlich auch.
* passender FI und 'ne handvoll Sicherungsautomaten: auch ca. 50, vielleicht auch 70€. Wenn ein FI schon vorhanden ist wirds deutlich billiger.
* Montagematerial, damit die die Leitungen und den Verteiler selbst verlegen/montieren kannst.
* Einen Elektriker, der dir deine neue Unterverteilung verkabelt und an den Zählerkasten anschließt. Da du alle Verlegearbeiten selbst gemacht hast ist der vermutlich in weniger als 3 Stunden fertig, kostet also ebenfalls nicht die Welt. Lass dir ein Angebot machen um die Kosten abzuschätzen, der Elektriker kann dir im Vorfeld auch sagen, welche Kabel wohin sollen, vielleicht kann er dir das Material auch günstiger als im Baumarkt besorgen.
Mit ein paar Aufputzsteckdosen kannst du auch die Stromversorgung deiner Geräte verbessern, im Moment stelle ich mir das als eher abenteuerliche Mehrfachsteckdosenkaskade vor.
Kosten: geschätzt 250 bis maximal 400€
Vielleicht kennt der Elektriker aber auch billigere Optionen die dein Problem lösen.

Option 2: Abwarten 1
Du machst nichts, hast Pech und irgendwann macht eines deiner Geräte wegen so einem Problem die Grätsche. Wegen Murphys Gesetz natürlich das teuerste.
Kosten: sicher nicht weniger

Option 2: Abwarten 2
Du oder jemand anderes holt sich tatsächlich mal einen Schlag, kann unter Umständer richtig doof ausgehen.
Kosten: unbezahlbar

Ich weiß, alles kostet Geld und macht keinen Spaß. Auch wenn du nicht ewig in dem Raum bleiben willst, selbst für ein Jahr lohnt sich die neue Zuleitung! Mir wären die teuren Geräte das jedenfalls wert.

Grüße, Joey

ps.: Ich bin kein Elektriker. Es ist also nicht so, dass "nur die Elektriker" da halt ein bisschen überreagieren und dir irgendeinen Scheiß andrehen wollen. Auch ich halte die Baumaßnahme für sinnvoll.
 
Hi,

hört sich nach einem kapazitiven Masseschluß an, in Verbindung mit einem offenen oder zu hochohmigen Schutzleiter. So aus dem Bauch raus.....

Kann Dir nur empfehlen einen Fachmann zu beauftragen der über die entsprechenden Meßgeräte verfügt!
Gerade dann, wenn Du den Raum als offiziellen Proberaum nutzt! Sogar gewerbliche Nutzung?
Da sind die Bestimmungen noch strenger :!: Du trägst hierbei die Verantwortung für Leib und Seele!

Kannst Dir bei mir ja mal ein Angebot einholen :wink:


Kollegiale Grüße
 
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