Stromschlag trotz FI Schutzschalter?

Diskutiere Stromschlag trotz FI Schutzschalter? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich habe gerade den defekten Schalter einer Badezimmerspiegelbeleuchtung gewechselt. Ich dachte das das Ganze Stromlos wäre...
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morfessa

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Hallo zusammen,

ich habe gerade den defekten Schalter einer Badezimmerspiegelbeleuchtung gewechselt. Ich dachte das das Ganze Stromlos wäre aber da habe ich mich getäuscht, die Sicherung war schlecht beschriftet... :evil:
Na ja ich habe die blanken Kabelenden mit jeweils der linken und der rechten Hand gegriffen und aus der Schaltervertiefung gezogen... dabei hab ich einen Stromschlag bekommen - hätte nicht der FI Schalter abschalten müssen? Das hat er nämlich nicht getan!

Danke - Grüße Morfessa
 
Dumm gelaufen. Man sollte bevor man drangreift auf Spannungsfreiheit überprüfen. Niemals der Beschriftung trauen. :cry:
Selbst wenn der FI-Schalter ausgelöst hätte, hättst du kurzzeitig ein geleuchtet bekommen.
Weler FI ist denn verbaut. Vielleicht ist kein ausreichend hoher Strom geflossen.
 
Wofür gibt es eigentlich die 5 Sicherheitsregeln? :evil:

Wenn kein vernünftiger strom über dich zum Boden hin geflossen ist, dann kann der FI auch nicht auslösen.
Du hast schließlich den Stromkreis zwischen L und N geschlossen.

Was für einen Auslösestrom hat denn der FI?
Schützt er überhaupt den Leuchtenanschluß des Bades?

Du solltest zu deiner eigenen Sicherheit einen Arzt aufsuchen!
 
Danke für die schnellen Antworten! :D

Also so wild war das mit dem Stromschlag net - lebe ja noch... die Fingerspitzen waren lediglich ein kurzes Weilchen so als ob sie "eingeschlafen" wären - aber das ist jetzt auch wieder weg!

Werde in Zukunft auf jeden Fall die Spannungsfreiheit vorher prüfen :idea:

Im Zählerkasten ist ein FI Schalter eingebaut (400V, 0,03A), wenn ich den ausschalte oder die Prüftaste betätige ist der Strom im ganzen Haus weg - also muß die Badbeleuchtung auch über diesen abgesichert sein!

Aber nur mal so zum Verständniss - ich denke wenn kein Strom "verloren" geht, also nicht über die Erde abfließt dann kann der FI auch nicht auslösen und man bekommt zwangsläufig eine gewischt.
Das muß bei mir wohl so gewesen sein weil ich auf trockenem Boden stand und mit einer Hand "L" berührt habe und mit der anderen Hand "N" - oder?

Gruß Morfessa
 
morfessa schrieb:
- hätte nicht der FI Schalter abschalten müssen?

Nein, das hätte er nicht! Warum, haben mene Vorredner schon gesagt, aber mir fällt in diesem Zusammenhang die Steckdose und Kindersicherung ein:
Auch da, wo FI-Schutz installiert ist, sind Steckdosen für spielende Kinder gefährlich, und deshalb: Kindersicherung einbauen!

Für dich: Laß dich ärztlich untersuchen und noch diesen Merksatz:
NIE anfassen, was du nicht jetzt gerade gemessen und auf Spannungsfreiheit geprüft hattest!

Ich drück dir die Daumen, daß du OK bist und daß es diesmal nur eine Warnung ohne gesundheitlichen Schaden war.
 
Wenn Du die blanken Kabelenden angefasst hast kann der Fehlerstromschutzschalter auch gar nicht auslösen. Warum? Der Fi-Schalter misst ja, ob der reingehende Strom genauso groß ist wie der,der aus dem Fi-Schalter herausfließt. Es darf also keine Differenz zwischen herein- und herausfließendem Strom bestehen. Wenn das Verhältniss aber Unterschiede ausfweist, dann heisst das, dass der Strom irgendwo anders verloren gegangen sein muss. Der fehlende Strom ist also nicht durch den Fi geflossen, sondern durch einen Schutzleiter oder durch Dich etc. Ab einer bestimmten Stromstärke löst der Fi dann aus. Das war bei dir aber nicht der Fall!! Da du beide Kabel angefasst hast, hast du den Strom ja nicht auf Erde umgeleitet, sondern L gegen N kurzgeschlossen. Normal tut das auch verdammt weh, da über dich ein relativ großer Strom geflossen ist. Da hilft auch der Fi recht wenig, denn der Strom durch den Fi-durch die Sicherung-durch dich-wieder durch den Fi geflossen ist ist ja immer gleich gross also am Fi kommt das an was auch reingeflossen ist. Hättest du den Schutzleiter berührt hätte wohlmöglich der Fi,je nachdem wie schlecht isoliert du stehst,ausgelöst. Je besser isoliert du stehst desto geringer wird der Fehlerstrom der durch deinen Körper zum boden fließt. Ansonsten merkst du nur ein leichtes Kribbeln und ziehst auch sofort weg. die 50 HZ Frequenz spürst du dann kurzzeitig und wenn du dich mit jemanden dabei unterhältst dann sieht dein Mund beim Sprechen aus wie eine Sinuskurve (wie ein umherlaufendes Oszilloskop^^). Scherz beiseite abr achte das nöchste Mal darauf das wirklich alles spannungsfrei ist und kaufe dir bite keinen Phasenprüferschraubendreher die lügen eh nur! Um immer sicher zu gehen kaufe dir einen richtigen 2 Poligen Spannungsprüfter nach VDE damit passiert dir so ein "Missgeschick" nicht mehr.

Und gehe bitte wirklich zum Artzt unterschätze einen Stromschlag nicht! Es können Spätschäden auftreten aufgrund der Wechselspannungsfrequenz welche kurzzeitig deine Herzfrequenz aus dem Gleichgewicht gebracht haben könnte! das merkt sich dein Körper. Ein Artzt kann schnell feststellen ob alles i.O. ist per EKG usw. Zu deiner eigenen Sicherheit.
Nächstes mal also messen. Trau keiner Beschriftung auf nem Sicherungskasten auch bei Neuanlagen nicht.
 
Dem Beitrag von Spongebot 83 kann ich nu zustimmen. Ein FI wird niemals abschalten, wenn der stromdurchflossene Körper sich zwischen Außen- und Neutralleiter befindet.
Und man kann es nicht oft genug betonen: Unbedingt einen Arzt aufsuchen! Auch, wenn scheinbar nichts passiert ist, bringt nur ein EKG Klarheit. Es sind schon Leute mehrere Tage nach einem Stromschlag mit Herzrythmusstörungen zusammengebrochen und die haben vorher auch keine Beschwerden gehabt. Also nicht auf die leichte Schulter nehmen.

MfG

MfG
 
morfessa schrieb:
Hallo zusammen,

ich habe gerade den defekten Schalter einer Badezimmerspiegelbeleuchtung gewechselt. Ich dachte das das Ganze Stromlos wäre aber da habe ich mich getäuscht, die Sicherung war schlecht beschriftet... :evil:
Na ja ich habe die blanken Kabelenden mit jeweils der linken und der rechten Hand gegriffen und aus der Schaltervertiefung gezogen... dabei hab ich einen Stromschlag bekommen - hätte nicht der FI Schalter abschalten müssen? Das hat er nämlich nicht getan!

Danke - Grüße Morfessa
hallo,
@ego1,morfessa und Spongebot 83: Kläre mich bitte auf wo der N im Schalterdose ist.
Der TE hat m.M nach die ankommende Phase und die abgehende (geschaltete) Phase angefaßt.
Danke
 
Spielt doch keine rolle ob das wirklich ein reiner N war, oder ob noch die Lampe in Reihe liegt!
 
Ui sorry vielmals da hab ich mir leider verlesen!
Aber trotzdem kann man das Phänomen erklären!
Genaugenommen hat er ja den Schalter mit seinen Händen gebrückt also den einfach Stromkreis geschlossen. Der Strom fließt von der Phase durch seinen Körper durch die Lampe und zum N er hat also indirket über die Lampe eine Verbindung zum N hergstellt! Der Strom wird aufgrund des hohen Körperwiderstand sehr klein sein. Du hattest also noch die Chance schnell loszulassen. Eine sicherung würde aufgrund des kleinen Stroms nicht fliegen. Der FI-aber auch nicht! Warum denn das? Ganz einfach. Wie wir wissen sucht sich der Strom immer den einfachsten Weg um zu Gegenpotential zu fließsen also N. Wenn du sehr gut zum Boden isoliert stehst kann kein grosser Strom durch dich fließen also nur wenige Miliampere. Wenn diese unter dem Auslösestrom von 30 mA liegen ist das auch nicht gefährlich für dich und der FI löst nicht aus.Wenn du aber schlecht isoliert stehst dann ist es für den Strom einfacher durch dich zu fließen und der Fehlerstrom kann so hoch ansteigen bis er die gefährliche 30 mA schwelle übersteigt und den Fi auslöst. Also ist dein Standot wichtig für den Auslösestrom.
Bei dir tritt aber ein andere Fall ein. Der Strom der über dich geflossen ist hatte ja die möglichkeit über deinen Körperwiderstand welcher viel kleiner ist als dein Widerstand des Körpers zum Boden zur Lampe zu gelangen. Er hat sich also den einfacheren Weg genommen und nicht über den umständlichen Weg über deine Füße zum Boden. Wenn überhaupt würde er parallel fließen also über die Lampe und über deinen Körper in den Boden. Das wird bei dir nicht der Fall gewesen sein bzw. Dein Körper-Widerstand zum Boden war zu groß um einen Fehlerstrom zu erzeugen welcher zur Auslösung des Fi´s führt. Der Strom ist also nur durch deinen Körper zur Lampe geflossen. Du kannst aber vom Glück reden das unser Körper schnell genug reagieren können und uns aus reflex von der Spannung trennen. Das liegt meist an der Frequenz der Wechselspannung. Das ist das alt bekannte Kribbeln was einem teilweise das Herz zum suasen bringen lässt,vor Schock.
Hättest du im Badezimmer im Nassen gestanden,so wäre wohlmöglich der FI geflogen da über die gute Leitfähigkeit des nassen Bodens schneller ein hoher Fehlerstrom hätte entstehen können. Deshalb ist Strom und Nass immer gefährlich!
Zum Glück war das bei dir nicht der Fall .


Ups @ Ego ^^ Man ich kann mich einfach nicht kurzfassen alles was du in deinem Satz beschrieben hast bringts auf den Punkt. Absolut richtig er liegt in Reihe zur Lampe und damit dann auch indirekt an N.
So siehste ich kann´s doch mit dem kurzfassen *freuundwilddurchdiegegendspring*
 
Bademeister schrieb:
@ego1,morfessa und Spongebot 83: Kläre mich bitte auf wo der N im Schalterdose ist.
Der TE hat m.M nach die ankommende Phase und die abgehende (geschaltete) Phase angefaßt.
Danke

Bleiben wir beim Thema. Welche Leiter er auch angefaßt hat, ein FI-Schutz muß NICHT dabei auslösen - und darum geht es, das muß er wissen: Ein FI schütz vor einem Stromschlag NICHT!

Im Badezimmer (Spiegel/Schrank-Beleuchtung) etc. sind oft Schalter/Steckdose-Kombi...
 
Ganz genau und nicht umsonst ist Berührungsschutz so unglaublich wichtig denn wenn ein FI bei Stromschalg schützen würde dann bräuchten wir auch keinen Berührungschutz und auch keine Angst vor Strom haben.

Ein FI soll lediglich vor hohen Fehlerströmen schützen egal ob durch unseren Körper oder an einem Anlagenteil(auch Anlagenteile werden bekanntlich als Körper bezeichnet). Eine Sicherung vor zu hohen Stromstärken. Unser Körper gibt schon bei 50 mA frühstens auf eine Sicherung je nach Stromkreis bei 10-15 Ampere. Diese wird dich also nicht schützen. Schützen kann man sich am besten selbst indem man vorher Spannnungsfreiheit misst und dann mit seinen Arbeiten anfängt*mit Lehrerstimme gesprochen hust*
 
Re: Stromschlag trotz FI Schutzschalter

Eim Motorenwickler welche beim rep./ prüfen oft an spannungsführenden Geräten arbeiten / müssen hat einmal gesagt : eine Hand in die Hosentasche stecken und so prüfen! mfg sepp
 
Und das sogar bei normaler Wicklungswiderstandsmessung! Den Leuten lass ich grossen Respekt zukommen :) Nunja aber was wahres ist schon dran so kann nicht viel passieren. Ich arbeite auch viel an grossen D Asy Mots bis ca 0,5 MW aber ich messe diese trotzdem noch mit Isomessgeröt und Multimeter.
 
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Thema: Stromschlag trotz FI Schutzschalter?
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