Hallo worker 77,
Im Stromnetz ist der Trafosternpunkt "geerdet".Somit kann auch ein Strom über den Außenleiter der Steckdose über deinen Körper und deinem Standort zurück zum Trafo fließen.
Im TN Netz ist sogar eine Verbindung vom Schutzleiter und der Portenzialausgleichsleiter, Erder Bandstahlmatten zum Neutralleiter im Haus ausgeführt.
Der Widerstand des Standorts ist in der Regel nicht Isolierend, sondern nur schlechter Leitend wie eine Direkte Verbindung über eine Leitung. Theoretisch würde das bei einer Gummimatte eine Isolierung ergeben. Wird bei einigen Elektroarbeiten zum Schutz vorgeschrieben....
Schon ganz gut... Nur kommt dann spätestens, wenn man nicht mehr mit nassen Füßen im Schlamm steht, die Frage auf wie es geht, dass man trotz Schuhen, Bodenbelag etc. einen Schlag bekommen kann.
Das Geheimnis liegt darin, dass unser Netz mit Wechselstrom einer Frequenz von 50Hz funktioniert.
Und, dass wir mit unserem Körper und dem Boden einen Kondensator bilden.
Dabei ist alles nichtleitende dazwischen das Dielektrikum.
Ein Kondensator ist wie ein kleiner Energiespeicher... Nur viel schneller als z. B. Eine Batterie, dafür nicht so "gehaltvoll".
Bei Gleichstrom fließt nur so lange strom in einen Kondensator, bis dieser aufgeladen ist.
Danach ist er theoretisch undurchlässig für Strom.
Bei einer unendlich kleinen Frequenz ist seine Impedanz (Wechselstromwiderstand) also theoretisch unendlich groß.
Bei Wechselstrom wird nun aber laufend die Polarität gewechselt, also kann sich der Kondensator dann in die andere Richtung entladen und wieder aufladen.
Also ist die Impedanz beiner unendlich hohen Frequenz natürlich auch unendlich klein.
Das heißt, dann wäre der Kondensator auch ein sehr guter Leiter.
Irgendwo dazwischen sind nun wir mit den Händen in einer Steckdose an der 230V 50Hz Wechselspannung anliegen und immer bei einer positiven (Halb-)Welle der Spannung laden wir uns etwas auf, und etwa 10ms später bei der negativen entladen wir uns etwas und laden uns anders herum wieder etwas auf.
Nach 20ms beginnt das Spiel von vorne.
Ein (verhältnismäßig kleiner) Strom fließt, unsere Muskeln (teilweise auch das Herz) versuchen im selben Takt zu kontrahieren, schaffen das aber nicht und verkrampfen dabei.
Je nach Situation ist das dann das letzte was man spürt.
Ein FI erkennt diesen slStromfluss abseits der normalen Wege und sollte (in Deutschland) bei spätestens 30mA versuchen den Stromkreis zu trennen.
Nach Vorschrift darf er sich dazu etwa 10 dieser Periodendurchläufe Zeit lassen, also etwa 200 Millisekunden (0,2s)
Erfahrungsgemäß schaffen es die meisten aber spätestens nach etwas über 20ms, also bereits nach nur einem Periodendurchlauf von + und -.
Aber selbst durch diesen kurzen Versuch kurzen Versuch kann das Herz aber auch noch Tage danach aus dem Tritt kommen und in irgendeiner Form versagen.
Deswegen ist es wichtig, dass man nach einem Stromschlag für 24h ans EKG kommt.
Da kann man sowas im besten Fall frühzeitig erkennen.
So... Jetzt bin ich aber ganz schön abgeschweift.
Vieles war etwas laienhaft erklärt, um es hoffentlich verständlicher zu bekommen.
Ein paar Details müsstest du dir selbst noch erarbeiten oder jemand anders erklärt es besser.
Leider ist Wechselstromtechnik etwas komplex um es in der Form hier komplett zu erklären