Technikgeschichte: Wann entstanden bei Euch die Stromnetze?

Diskutiere Technikgeschichte: Wann entstanden bei Euch die Stromnetze? im Forum Off-Topic & Sonstige Tipps und Probleme im Bereich DIVERSES - Bei uns in einer kleinen Ortschaft, mit damals etwa 800 Einwohnern, begann man mit der Elektrifizierung 1898 mit 110 Volt Gleichspannung, erzeugt...
... oder solche alten Schalter:
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Dieser befindet sich in meiner Sammlung.
Mit sowas kann ich leider nicht mithalten - dafür mit einem 0,75kW-Drehstrommotor von 1927. Noch so richtig mi Stopfbuchse zum Fetten der Lager. Der hat die Größe und Gewicht heutiger 7,5kW-Motoren.

PS: Dein Schalter würde ich prima in meinem Kreativzimmer machen.
 
Nein, das Oberteil (wahrscheinlich Bronze) ist nicht nur gepresstes Blech, sondern gegossen. Richtig schwer.
Nun die Frage drehte sich so ein bisschen um zwei Dinge:
Man ist ja auch bei Schaltern relativ früh zu isolierenden Ausführungen über gegangen.
Dann wäre dein Schalter nicht nur wunderschön sondern auch ausgesprochen alt (Ist er sowieso, die frage halt wie alt :)).
Oder ist er SKI?

SKI in voll-Metall gibts übrigens auch heute noch z.B. von wiska. Da frage ich mich aber ob man das in der Hausinstallation überhaupt einsetzen dürfte (Normativ, nicht von der Qualität her).
 
Mit sowas kann ich leider nicht mithalten - dafür mit einem 0,75kW-Drehstrommotor von 1927. Noch so richtig mi Stopfbuchse zum Fetten der Lager. Der hat die Größe und Gewicht heutiger 7,5kW-Motoren.
Hast du 'ne Ahnung woran das liegt?
Sicherlich gab es seit der Zeit eine deutliche Entwicklung. Umgekehrt war man auch damals schon nicht auf den Kopf gefallen und ganz viele Grundlagen sind schon lange bekannt!
Zu einem Teil könnte ich mir vorstellen das die Prüf-Anforderungen sich etwas geändert haben.
Auch mag man hier und da die Werte heute etwas schön rechnen (Vergleich Leistung von Autoradios: 45W bei 14,4V an 4Ohm → nie im Leben).
Faktor 10 ist aber schon eine echte Hausnummer!
 
Mit sowas kann ich leider nicht mithalten - dafür mit einem 0,75kW-Drehstrommotor von 1927

Von 1927 hätte ich auch einen alten 2,2kW Drehstrommotor herumstehen. Ganz offenes Gehäuse, Schleifringläufer mit luftgekühltem Anlasser.
Die Lager sind als Gleitlager ausgeführt, mit einer kleinen Ölwanne darunter. Mittels eines Ringes wird das Öl ins Lager befördert.


Sicherlich gab es seit der Zeit eine deutliche Entwicklung. Umgekehrt war man auch damals schon nicht auf den Kopf gefallen und ganz viele Grundlagen sind schon lange bekannt!

Ja, es gab auch zu dieser Zeit schon faszinierende Technik.

Bei Motoren führte u.a. die Weiterentwicklung des Dynamoblechs, die Verbesserung der Lackisolierung der Wicklung zu höherer Temperaturbeständigkeit, neue Berechnungsverfahren der magnetischen Flüsse zu immer kleineren Bauformen bei gleicher Leistung.


Auch mag man hier und da die Werte heute etwas schön rechne

Oh ja, besonders bei den Leistungen von Audio-Verstärkern wird gelogen, dass sich die Drähte biegen.
Da lobe ich mir die Angaben bei den alten Röhrenradios mit ehrlichen nur 4 oder 5 Watt, die trotzdem einen erstaunlichen Klang hervorbrachten.

Andererseits natürlich schon ein seriöser Hersteller einem Autoradio 45 Watt entlocken könnte, wenn vor die Endstufe ein entsprechender DC-DC - Wandler gesetzt würde.
 
Mir ist vorhin noch eine Seite eingefallen die hier mehr als gut hinein passt:

Die schoensten Trafohaeuschen Europas - Willkommen auf der Homepage der Trafotuerme

Die finde ich allerdings, obwohl ich "Alten Scheiß" mag, auch ein bisschen freakig.
Wenn man's als reines Hobby nimmt, das nichts mit der eigenen Realität zu tun haben sollte, finde ich es dann doch wieder nachvollziebar!
Ich finde ist bezüglich des Themas auf jeden Fall einen Blick wert!
 
Von 1927 hätte ich auch einen alten 2,2kW Drehstrommotor herumstehen. Ganz offenes Gehäuse, Schleifringläufer mit luftgekühltem Anlasser.
Die Lager sind als Gleitlager ausgeführt, mit einer kleinen Ölwanne darunter. Mittels eines Ringes wird das Öl ins Lager befördert.

Aus der Zeit (grob!) habe ich, neben meinem schon angesprochenen Röhren-Radio, im wesentlichen nur noch einen Zwei-Platten-Herd (von Greatzor).
Ist technisch nicht so spannend wie ein Motor aber auch interessant.
Alles mit sauberst gebogenen, unisolierten Drähten auf Porzellan-Isolatoren.

Zu Motoren:
Bei Motoren führte u.a. die Weiterentwicklung des Dynamoblechs,...
Da ist der direkte Bezug zum Wirkungsgrad unmittelbar greifbar.

die Verbesserung der Lackisolierung der Wicklung zu höherer Temperaturbeständigkeit,
Klingt plausibel. Mit höheren Strömen müssten ja auch die Flussdichten und die erforderliche Temperatur-Festigkeit steigen. Ein Bezug zum Wirkungsgrad ist naheliegend.

neue Berechnungsverfahren der magnetischen Flüsse zu immer kleineren Bauformen bei gleicher Leistung.
Rechnen konnte man damals sehr gut. Tatsächlich habe ich manchmal den Eindruck, dass das heute, da die Computer-Technik allgegenwertig und günstig verfügbar ist, einfach weniger praktiziert wird.
Das soll kein Vorwurf sein. Mir sind Inhalte nur wichtiger als z.B. eine Visualisierung.
In vielen Dingen sind wir aber nur dank der heutigen Möglichkeiten zur Simulation weiter als damals.

Was mich insgesamt immer noch wundert ist halt der Faktor x10.
Auch wenn @Www vermutlich geschätzt hat ist das wirklich viel!

Zu Endstufen:
Oh ja, besonders bei den Leistungen von Audio-Verstärkern wird gelogen, dass sich die Drähte biegen.
Da lobe ich mir die Angaben bei den alten Röhrenradios mit ehrlichen nur 4 oder 5 Watt, die trotzdem einen erstaunlichen Klang hervorbrachten.

Für die allermeisten Menschen sind die Zusammenhänge bei Lautsprechern mit dem Wirkungsgrad halt "Böhmische Dörfer".
Der praktizierte Watt-Vergleich ist halt ungefähr so sinnvoll wie anhand des Sprit-Verbrauchs eines Autos auf dessen Höchstgeschwindigkeit zu schließen!

Wenn man seine "Sturm und Drang"-Zeit hinter sich gelassen hat und kein spezielles, Wirkungsgrad schwaches, Lautsprecher-Konzept präferiert sind auch heute noch 4-5 Watt zum gepflegten Musik hören befriedigend. Da hat sich nichts geändert in den letzten 50 Jahren!

Andererseits natürlich schon ein seriöser Hersteller einem Autoradio 45 Watt entlocken könnte, wenn vor die Endstufe ein entsprechender DC-DC - Wandler gesetzt würde.

Nun vor dem Hintergrund das sowohl Marken-Hersteller als auch Produkte vom Discounter immer im Bereich 45W liegen halte ich das für Fiktion.
Natürlich ist es möglich die Spannung und somit die Leistung zu erhöhen.
Gesehen habe ich es aber bei gängigen Standard-Produkten noch nicht.
 
War diese 110 Volt - Anlage dann bis 1980 in Betrieb?

Bis in die 30er Jahre. Dann gabs "Überlandstrom". Und etwa 1960 wurde die WKA stillgelgt, weil Srom viel einfacher war.

1984 haben wir dann mit der Reaktivierung begonnen.

4km Graben und Turbine restauriert, Wehre, Fischrechen, Abschlag und Generator neu.

Seitdem läufts.

Leprechaun
 
Bei den Leistungsangaben von Verstärkern einfach mal den Energieerhaltungssatz beachten. Eine Endstufe mit 2*100 W muss auch mindestens 200W aufnehmen. Und ehrliche Angaben wirst du da wohl kaum von irgend einem Hersteller finden.
 
Hallo,

Also ich meine, bei uns haben die 1810 damit angefangen, erste Stromnetze zu ziehen. Ganz sicher bin ich mir aber nicht.

LG Pflusch
 
Für Deutschland sollte man sich wohl eher an (von) SIEMENS orientieren als an dem streitsüchtigen Edison, der den genialen Teslar ausgenützt und ruiniert hat, obwohl er ihm fachlich nicht das Wasser reichen konnte!
 
Also neben meinem kleinen Heimatdorf (9 Bauerhöfe - ca. 60 EW) wurde 1950 eine 20kVA Mastleitung zur Erschließung der ländlichen Region errichet. Am Dorfrand entstand dabei ein eigenesTrafohäuschen nur für unser Dorf.

Wie die Stromversorgung vorher ausgesehen hat, kann ich nicht sagen. Im Weinkeller hängen jedoch auf der Gewölbedecke alte Porzelanisolatoren, die sicherlich noch vor dieser Zeit entstanden sind.
 
Was mich insgesamt immer noch wundert ist halt der Faktor x10.
Auch wenn @Www vermutlich geschätzt hat ist das wirklich viel!
Das ist nicht geschätzt, der ist wirklich sehr wuchtig, ist aber ein offener Käfigläufer mit exakt 1PS (ca 750W) und wiegt geschätzt 12 - 15kg. Das ist eine Leistungsklasse von heutigen mittleren Bohrmaschinen. Hat damals auf dem Hof die Wasserpumpe angetrieben. Müsste ich mal wieder herauskramen und mal eine Weile laufen lassen.
 
@Www
Das ist nicht geschätzt, der ist wirklich sehr wuchtig, ist aber ein offener Käfigläufer mit exakt 1PS (ca 750W)

und wiegt geschätzt 12 - 15kg.
Also hast du beim Vergleich mit einer einem heutigen Motor doch geschätzt ;).
Ich habe einmal flüchtig aus Interesse geschaut: 7,5kW sind 50kg.

Das ist eine Leistungsklasse von heutigen mittleren Bohrmaschinen.
Das stimmt allerdings. Auch wenn bei den NoName-Produkten gelogen wird das die Balken biegen kann man 750W bei Markenprodukten schon als durchaus tragbar bezeichnen.

Hat damals auf dem Hof die Wasserpumpe angetrieben. Müsste ich mal wieder herauskramen und mal eine Weile laufen lassen.
Mach doch mal Fotos wenn du ihn mal wieder in der Hand hast!

Gruß
 
Hallo @Leprechaun
1984 haben wir dann mit der Reaktivierung begonnen.

4km Graben und Turbine restauriert, Wehre, Fischrechen, Abschlag und Generator neu.

Seitdem läufts.
Da bist du ja richtig Vorreiter was regenerative Energien an geht!
Ich vermute mal auch dein Avatar-Bild bezieht sich auf diese Anlage?!

Ohne jetzt gesucht zu haben:
Gibt es einen Faden zu dieser Anlage?
Gerade die Langzeiterfahrungen, auch vor dem Hintergrund der Wirtschaftlichkeit und des Arbeitsaufwands zum Unterhalt, wären sicher für einige "Einsteiger" in diesen Bereich höchst interessant.
Anfragen zu regenerativen Energien werden ja nun nicht weniger und werden vor dem Hintergrund der aktuellen Lage wohl noch viel mehr werden!

Gruß
 
streitsüchtigen Edison, der den genialen Teslar ausgenützt und ruiniert hat, obwohl er ihm fachlich nicht das Wasser reichen konnte!

Glücklicherweise arbeitete Tesla später mit Westinghouse zusammen und konnte damit dem Wechsel- / Drehstromsystem zum Siegeszug verhelfen.

Da gabs ja heftigen Streit zwischen den Anhängern des Gleichstroms (Edison) und des Wechselstroms (Tesla, Westinghouse). Edison inszenierte u.a. die Show mit dem Elefanten, der durch die "Gefährlichkeit" des Wechselstroms getötet wurde. (Am Ende von Teil2)


Der Stromkrieg Thomas Edison und George Westinghouse Doku über den Stromkrieg in HD Teil 1 - YouTube


Der Stromkrieg Thomas Edison und George Westinghouse Doku über den Stromkrieg in HD Teil 2 - YouTube
 
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