Trenntrafo im Schaltschrank

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Buddelboehme

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Hallo,

ich hoffe das mir Jemand helfen kann.
Ich arbeite seit ca. einem Jahr als Elektriker bei einem kleinen Maschinenbauunternehmen.
Da mein Arbeitgeber eine EPLAN Lizenz gekauft hat, soll ich nun die Elektroplanung einer mobilen Fräsmaschine komplett übernehmen. Als Vorlage dienen mir dazu ältere Pläne eines fast baugleichen Modells.
Da ein weltweiter Einsatz vorgesehen ist, werden an der Einspeisung nur L1,L2,L3 und PE vorgesehen. Der Nulleiter wird bewusst weggelassen.
Neben Antriebsregelgeräten für mehrere Verfahrachsen (Drehstromanschluss), müssen auch 230V Komponenten, z.B. die Steuerung angeschlossen werden. Um die 230 Volt zu erzeugen, wurde in dem mir als Vorlage dienendem EPLAN wurde ein 1500VA Trenntrafo eingebaut, der 400V Dreiphasen-Wechselstrom zu 230V Einphasenwechselstrom transformiert. Die dort sekundärseitig angeschlossenen Schuko-steckdosen (Hutschienenmontage im Schaltschrank) wurden dort alle mit der Haupterdungsschiene des Schaltschranks verbunden. Die Absicherung erfolgt lediglich durch Leitungsschutzschalter.
Meine Frage ist, ob dies zulässig ist, da ein Trenntrafo meines Wissens nach ein galvanisch getrenntes IT-Netz aufbauen soll, auch wenn das hier nicht der Zweck ist. Wen nein, wie könnte eine VDE-konforme Umsetzung aussehen?

Ich freue mich auf konstruktive Antworten.
 
Hallo ,
in Steuerungen wird nach VDE0113 kein galvanisch getrentes Netz aufgebaut.
Die Sekundärseite der Steuerspannung mus nach dieser Vorschrift einseitig auf PE gelegt werden , am Besten mit einer sogenannten ERD-Trennklemme , zum Beispiel der Erdtrennklemme GTF 76/230 110-250V AC/DC
Also eine der "Beine" des 230V Ausgangs der "Null" werden soll ,wird über die Trennklemme mit PE verbunden.
 
Kurz und Knapp ob du nach dem Trenntrafo ein TN-S-Netz mit RCD aufbaust oder ein IT-Netz mit Isowächter ist dir überlassen. Nur einen Schutz mit lediglich Sicherungen entspricht nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik. Ein Fi/Ls dürfte da die billigste Lösung sein.
 
Hallo,
Da ein weltweiter Einsatz vorgesehen ist, werden an der Einspeisung nur L1,L2,L3 und PE vorgesehen. Der Nulleiter wird bewusst weggelassen.
Bei dieser Anforderung ist insbesondere zu beachten, das es nicht nur unterschiedliche Netzspannungen/-frequenzen gibt, sondern auch unterschiedliche Zulassungen von zb. Schaltgeräte. Die VDE ist grundsätzlich nur für max. Europa maßgeblich, in der USA kannste damit nicht wirklich punkten :)

Um die 230 Volt zu erzeugen, wurde in dem mir als Vorlage dienendem EPLAN wurde ein 1500VA Trenntrafo eingebaut, der 400V Dreiphasen-Wechselstrom zu 230V Einphasenwechselstrom transformiert. Die dort sekundärseitig angeschlossenen Schuko-steckdosen (Hutschienenmontage im Schaltschrank) wurden dort alle mit der Haupterdungsschiene des Schaltschranks verbunden. Die Absicherung erfolgt lediglich durch Leitungsschutzschalter.
Wie @edi schon schrieb, würde ich auch für die Service-Steckdosen/Beleuchtung eine eigenständige Versorgung aufbauen. Für die Steuerungen hingegen würde ich auf 24VDC-Basis setzen und entsprechende Netzgeräte verwenden. Je nach Land wo die Maschine aufgestellt werden soll, braucht man dann dann nur bestimmte Geräte auszutauschen.
Zum technischen hinter dem Trenntrafo hat ja @edi schon das nötige geschrieben.
 
Vielen Dank für die schnellen und kompetenten Antworten.
Da ich Quereinsteiger in der Branche bin und mir in so einem speziellen Fall das nötige Hintergrundwissen fehlt, kannst du mir bitte die Notwendigkkeit dieser Trennklemme erklären, "edi"? Geht es dabei um die Anzeige eines Erdschlusses im Fehlerfall. Das Leitungsschutzschalter und FI benötigt werden ist mir jetzt klar.
 
Die Trennklemme dient in erster Linie der Prüfung der Anlage. Bei einem Erdschluss nach dem FI löst dieser Aus und vor dem FI ist der "Erdschluss" gewollt . Den er stellt sicher das ein Pol der Sekundärseite geerdet ist.
 
Die Trennklemme dient dazu um bei Wartungen/Fehlersuche den Erdbezug auf heben zu können und so z.B. einen Erdschluß besser finden zu können.

Nebenbei heißt die blaue Ader Neutralleiter und nicht Nulleiter. Der Nulleiter ist die alte Bezeichnung des PEN.

Ein IT Netz könnte man unter Verwendung einer Isolationseinrichtung aufbauen, dies sollte man aber wirklich nur dann machen wenn eine Versorgungssicherheit in der Art notwendig ist.
Für ausgedehntere Netze ist ein 230V IT Netz im Bezug auf Sicherheit bei Fehlern sehr von Nachteil
 
Thema: Trenntrafo im Schaltschrank
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