Hallo,
ich hab's mir gründlich überlegt, ob ich auf die PN antworte oder es doch öffentlich mache. Nun ja, es ist ein Forum und der Grundgedanke ist ja der, dass die Info jedem zugänglich sein sollte.
Deshalb hier zum Problem, warum das bei Dir nicht abschaltet ...
Jepp, bei dem von Dir gezeigten Schaltbild ist da ein kleiner Fehler bei dem 1k Widerstand - Schau Dir das nochmal genau an.
Daran wird es liegen. Kleine Ursache, grosse Wirkung.
<u>Könnt</u> zwar (allerdings mit nem sehr seltsamen Tastverhältnis) in der Praxis gehen, ist aber trotzdem ein Fehler.
Yenka meckert da konsequenterweise bzw. streikt.
Ich hab die Schaltung eh leicht überarbeitet und wenn Du das für die Schule brauchst, dann solltest Du auch die überarbeitete Version abgeben.
Du müsstest es also eh ändern oder neu zeichnen.
Machen wir das aber mal scheibchenweise mit Teilerklärungen. Dann kannst Du die Änderungen gleich mit einpflegen.
Bauen wir erst mal die Versorgung und den den Taktgeber (MV):
http://s4.postimage.org/2dvnkiyzo/phl1.jpg
Die gelbe LED muss jetzt dauerhaft blinken. Wenn sie's nicht tut, dann hast Du was falsch gemacht ;-)
Jetzt basteln wir den Inverter und GND (für die Logikbausteine) hinzu.
Der Inverter liefert nur die nötige Ladespannung für den Taktgeber. Wenn der Inverter die wegnimmt, dann schwingt das Ding nicht mehr.
GND brauchst Du, weil Logikbausteine auch ne Versorgung wollen und Yenka das einerseits hilfreich und andererseits auch wieder blöd löst. Yenka will halt ein Bezugspotential (GND) und "denkt" sich den Rest halt dazu - Mit teilweise seltsamen Ergebnissen :lol:
Jetzt mal kurz <b>Off-Topic</b>, <i>"Das Wunder von Yenka</i>": ;-)
Guck mal, Strom aus nix - Oder siehst Du ne Versorgungsspannung?
Da lösen sich sofort die Energieprobleme der Menschheit :lol:
http://s2.postimage.org/1gebyaa04/phl_Strom_aus_nix.gif
Das ist echt übel, denn in Wirklichkeit geht da gar nix und der offene Eingang wird bei tatsächlich angeschlossener Versorgungsspannung mit hoher Wahrscheinlichkeit (nach sehr kurzzeitig undefinierten Zuständen) in Rauchzeichen enden ;-)
Okay, man zeichnet bei logischen Schaltungen oft die Versorgungsspannung nur symbolisch ein, weil sonst das Drahtgewirr zu wild wird.
Aber dass Yenka nur ein GND will un den Rest selbst annimmt, das ist schon krass.
Bei CMOS wäre es sinnvoll, wenn man Vdd und Vss angeben müsste.
:lol: :lol: :lol:
Na ja, wegen solcher und anderer Eigenarten sieht Yenka manchmal Probleme, wo keine sind. Andererseits sieht Yenka manchmal Probleme nicht, wo wirklich welche sind!
Yenka hat auch die Eigenart, dass wenn das Fenster mal nicht im Vordergrund war und man dann zurück wechselt, dass es dann nicht in den richtigen Zustand zurück springt.
Aber zurück zum Ernst des Lebens ...
http://s4.postimage.org/2dx9gc49w/phl2.jpg
Jetzt packen wir den Zähler und den Reset-Taster (incl. Pull-Down Widerstand) dazu.
Den Eingang vom Inverter klemmen wir auf einen der Ausgänge des Zählers um (Im Beispiel Q9).
Den Zählereingang schliessen wir am Ausgang (Pin3) vom Taktgeber an.
Du kannst z.B. die Einschaltdauer verdoppeln, wenn Du statt Q9 Q10 verwendest. Umgekehrt geht es auch, wenn Du Q8 statt Q9 verwendest, dann halbierst Du die Einschaltdauer.
Die Feinjustierung wird am 100k Poti/Trimmer gemacht. In der Praxis würd man nen Trimmer verwenden, denn der ist kleiner, billiger und macht genau dasselbe. An dem will man ja auch nicht andauernd rumdrehen.
http://s4.postimage.org/2e0ivhrc4/phl3.jpg
Der Zähler muss nun (bei der Yenka Simulation) sichtbar zählen, bis Q9 auf High geht.
In diesem Moment muss dann der Taktgeber anhalten und die gelbe LED hört sofort auf zu blinken (leuchtet dann dauerhaft - Q9 ist dann gewissermassen Dauerhigh :lol: ).
Drückt man den Reset Taster, dann beginnt das Spiel von vorne.
Dass der Taster (das ist nun mal seine Art) prellt, macht in diesem Fall gar nichts, da es nur um einen Reset geht und der entprellt sich von selbst.
Bei den meisten anderen Schaltungen müsst man Tastereingaben entprellen.
Jetzt bauen wir die Treiberstufe für die eigentliche Last dazu. Als Last nehmen wir mal ne rote LED mit einem nominalen IF von ca. 20mA.
Um den Durchlassstrom zu garantieren, basteln wir dazu eine sehr einfache Konstantstromquelle.
Das Basispotential begrenzen wir mit einer Z-Diode auf (U0-UB)=2,7V.
Mit einem Emitterwiderstand von 82 Ohm ergibt sich ein IF von etwas mehr als 22mA - Das ist im akzeptablen Bereich.
http://s4.postimage.org/2e4kesask/phl4.jpg
Eine Treppenhaus-LED langt uns aber net und wir wollen drei - Egal, dann bauen wir halt noch zwei weitere identische Treiberstufen dazu ...
Weil's lustiger aussieht, wollen wir aber noch ne grüne und ne blaue LED.
Aber aufpassen, die verschiedenen LEDs haben ja auch ne gewisse UF. Bei nur 6V Versorgungsspannung kann da (speziell bei blauen und weissen LEDs) eine Serienschaltung schon zumindest kritisch werden - Fast immer geht es (bei 6V) gar nicht - Datenblatt angucken!
Ihr UF wollen die LEDs und zwar genau das - nicht mehr und nicht weniger! Glücklicherweise suchen sie sich die Spannung aber selbst und beharren nur auf ihren Betriebsstrom IF - Und den garantiert uns schon unsere sehr einfache Konstantstromquelle.
Viel mehr Stufen sollten wir aber nicht hinhängen, denn sonst wird die Summe der Basisströme für den Zählerausgang zu hoch. Eine ginge bei C-Typen schon noch, aber das wird sehr eng. Von wegen, dass bipolare Transistoren völlig rückwirkungsfrei wären!
Wir sollten aber jetzt schon darauf achten, dass wir als Transistoren die Typen BC558C verwenden - Der BC558B wär schon kritisch.
Bei den C-Typen hast Du eine höhere Verstärkung.
http://s4.postimage.org/2e6cwqu1w/phl5.jpg
Wenn noch mehr Treppenhaus-LEDs gewünscht werden, dann müsst man über ne Extratreiberstufe für das Lastsegment nachdenken, so dass der Ausgang des 4040 nicht zu sehr belastet wird - CMOS ist da ziemlich schnell am Ende.
Und ja, die Treppenhausbeleuchtung geht von selbst aus (und zwar schlagartig und ohne Vorwarnung - Die wär aber heute vorgeschrieben und kann auch noch reingebastelt werden).
Nachtriggerbar ist das Ding jetzt schon, d.h. wenn man nochmal auf den Taster drückt, dann beginnt der Zeitablauf von vorne.
Beweisfoto, dass es auch wirklich von selbst ausgeht: :lol:
http://s3.postimage.org/b3ihpsjo/phl6.jpg
Der verwendete Ausgang vom Zähler muss halt auf High sein und das ist er nach seiner Zählerei auch irgendwann mal.
Der MV wird dann auch gestoppt, weil ihm vom Inverter die Ladespannung für den 2,2µF Kondensator weggenommen wird.
Und nein, die gelbe LED geht nicht aus - Die ist als Tasterbeleuchtung gedacht. Wenn man das aber anders haben will, dann kann man es auch ändern.
Wie gesagt, mit nem Optotriac könnt man das auch wunderbar auf 230V~ umbasteln - Aber ich glaub, das lassen wir vorerst ;-)
Kurz noch was zur Praxis:
Es hat übrigens auch nen Grund, weshalb der 100nF und der 10nF <u>keine</u> Elektrolytkondensatoren sind.
Yenka macht da keinen grossen Unterschied, in der Praxis ist es aber so, dass Elektrolytkondensatoren extrem schlechte HF-Eigenschaften haben. Um HF-Störungen wirksam zu blocken, nimmt man deshalb in der Praxis keramische Kondensatoren oder Folienkondensatoren.
Das mag z.B. lächerlich aussehen, wenn man nen mickrigen 100nF parallel zu nem fetten 100µF schaltet.
Der Grund ist einfach der, dass der 100µF zwar niederfrequente Schwankungen hervorragend ausbügeln kann, mit hochfrequenten Störungen kommt er aber gar nicht klar.
Da kommt dann der keramische 100nF ins Spiel, der hat zwar nicht die Kapazität um niederfrequente Anteile abzublocken, aber er blockt HF Anteile wirksam ab.
Die Diode (1N4001) am Anfang ist nur deshalb drin, falls irgend ein Kamel mal die Batterien falsch rum reinmacht - Ohne die Diode würde sowas das Ding killen!
Jetzt spiel halt ein wenig mit der Schaltung und krieg raus, was Dir nicht gefällt.
Wie man auf die Dimensionierung der Bauelemente kommt, verrat ich gern zu gegebener Zeit.
Ich geb's zu, ich hab hier auch nicht gross gerechnet, sondern nach Bauchgefühl gehandelt.
Aber da gehört halt schon etwas Erfahrung dazu. Ne falsche Dimensionierung endet schnell in ner Rauchwolke.
Experimentelle Elektronik endet meist furchtbar ;-)
Es kommt hier nicht drauf an, dass das ganz genau passt - Aber die richtige Grössenordnung muss man schon treffen.
Denn merke, elektronische Bauelemente arbeiten mit eingeschlossenem Rauch.
Wenn der Rauch austritt, dann tut's nicht mehr ;-)
Viele Grüsse,
Uli
PS: Ich kann Dir auch das *.yka File schicken. Dann ersparst Du Dir die Abmalerei und Übertragungsfehler.
Verstehen solltest Du das aber schon, was Du da in Händen hältst und wie es (zumindest vom Prinzip her) funktioniert! Ne Befragung durch den Lehrer kann sonst schnell sehr peinlich werden.
Musst mir halt ggf. (<u>Bitte <b>nur</b> per PN</u>) deine Mail-Adresse geben.
Gelötet wird aber erst, wenn deine Wünsche ganz klar sind. Da lassen sich noch mehr Gadgets einbauen und vernünftig durchrechnen sollte man es auch noch mal.
Gehen tut es zwar so auch, aber warum weniger, wenn mehr auch nicht teurer ist?
Und wenn wir das fertig haben, dann bauen wir <a href="http://www.youtube.com/watch?v=nFacSJBCql0" target="blinkenlights">Blinkenlights</a> nach.
Da ist's allerdings mit so Pipikram nicht getan :lol:
Wenn man es noch schöner machen will, dann macht man das so <a href="http://www.youtube.com/watch?v=jTZosieGhIQ&NR=1" target="blinkenlights2">Blinkenlights2"</a> :lol:
Gib zu, das hat was! Allerdings hat es auch mit dem ersten Hauptsatz zu tun, den man als Elektritter lernt: <i>Oh je, das wird teuer ..."</i>
Und es geht sogar noch schöner ...
Das ist doch mal ne andere Teppenhausbeleuchtung :lol: :!:
Nicht, dass einem <a href="http://www.youtube.com/watch?v=6WnDjq6xZnQ" target="augen">"Blaue Augen"</a> wachsen. Ansonsten halt Rammstein hören, das bringt einen wieder runter.
Übrigens, alle verwendete Bauteile sind Centartikel. Das summiert sich zwar auch, aber teuer wird das nicht. Das Schlimmste sind die Versandkosten beim jeweiligen Zulieferer und die übersteigen manchmal den Materialwert.