TT-Netz ohne Anlagenerder?

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Hallo, ich bin neu hier und habe schon versucht einiges zu recherchieren. Trotzdem bleiben Fragen! Hier zu meinen Problem: Ich besitze ein DDR-Haus von 1968 bei dem der aktuelle Netzanschluß der TEAG, ein TT-Netz ist. Das Haus wurde seit der Wende in mehreren Etappen elektrisch modernisiert, auch teilweise mit FI Sicherungen. Nun stellte ich mir die Frage der Erdung, da kein Staberder oder Fundamenterder existiert. Mein Elektriker meinte, dass früher zu DDR Zeiten die Metallwasserleitung zur Straße die Erdung darstellte. Diese ist nun schon seit Jahren durch Kunststoffrohre ersetzt, jedoch nie ein (Ersatz-)Erder gesetzt worden. Er sagte man könne einen Staberder setzen, aber auf Grund des örtlich massiven Kalksteinbodens wäre wohl mehr als ein Meter Tiefe nicht machbar. Die Antwort hilft mir nun nicht weiter! Was sollte/muss ich jetzt unternehmen um eine ordentliche Erdung zu erreichen? Wo muss das Erdungskabel aufgelegt werden?
 
Wenn kein Tiefenerder möglich ist geht immer noch ein Flächenerder. Wasserleitungen oder Gasleitungen sind seit über 20 Jahren schon nicht mehr zulässig.
 
alternativ zum Flächenerder Ringerder um das Haus
 
Zu DDR Zeiten gab es meines wissens keine TT-Systeme.

Anzunehmen ist, das das ganze auch weiterhin als TN-System betrieben wird.

Eine umstellung auf TT setzt voraus, das es keine PEN-Leiter mehr gibt (logisch) und das alle Berreiche welche nicht über FI geschützt sind, schutzisoliert aufgebaut werden.
 
Also stelle ich fest...eine Erdung egal wie, muß verbaut werden. TT-Netz vor Ort stimmt, sagt auch der Elektiker. Wo wird das neue Erdungskabel aufgelegt? Nach dem HAK oder direkt im Zählerschrank? Eine reine PAS für Rohre, Blitzschutz, etc.gibt es nicht. Lediglich die obere Sammelschiene im Zähler-/Sicherungskasten.
 

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Das Bild ist für mich auf den ersten Blick ein TN System
Kann das nicht genau erkennen, ist der Grüngelbe angeschlossen oder hängt der nur Lose Oben rechts herum
 
@s-p-s Ja richtig, das hat mich auch zuerst irritiert. Jedoch wurde wohl 1994 der Hausanschluß als Erdkabel neu verlegt, als TN-Netz. Jahre später hat die TEAG dann das ganze Regionalnetz auf TT umgestellt.
Der obere Grün/Gelbe ist NICHT angeschlossen.
 
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Das ist schon sehr ungewöhnlich ein TN-C-Netz in ein TT-Netz umzustellen ! Zumal das TT-Netz dann zwingend den lokalen Erder benötigt und auch den Zusatzschutz durch RCD . Denn ohne RCD kann der Schutz durch Abschaltung im TT-Netz nicht sicher gestellt werden.
 
In Thüringen leider Realität! Ich bin der Meinung das eine vollständige Umstellung nie gelingt, da Erder, FIs und teilweise getrennte Leiter (N+PE) fehlen.
 
Beim TN-C-Netz liefert der PEN sowohl den PE als auch den N ! Beim TT-Netz bekommst du nur den N aber keinen PE ! Deshalb ist da der Lokale Erder der dir den PE liefert überlebenswichtig. Schon allein aus diesem Grund ist die Umstellung von TN-C-Netz auf TT-Netz absoluter Unsinn von seitens des Netzbetreibers.
Das sieht anders aus wenn der Netzbetreiber sein TT-Netz auf TN-C-Netz umstellt.
Da die Wasserleitung und auch die Gasleitung nicht mehr als Erder verwendet werden dürfen ist es zwingend im TT-Netz einen lokalen Erder zu verwenden. Im TN-C-Netz kann auf diesen verzichtet werden , weil der PEN sehr wohl ein PE ist.
 
Na ja, da kann man schon auf eine gewisse Idee kommen, wer da im Hintergrund wieder Fäden gezogen hat?
 
Der verlinkte Artikel ist wohlgemerkt 20 Jahre alt.
 
Im TT-Netz geht der PE auf die PE -Schiene . Am HAK hat der PE nichts aber auch gar nichts zu suchen!
Die HES ist sowohl im TN-C-S-Netz als auch im TT-Netz als Anschluss des lokalen Erders zu sehen.
Im TN-C-S-Netz geht der PE von der HES zum PEN im Hak und von da getrennt in N und PE zur Verteilung.
 
Das ist schon sehr ungewöhnlich ein TN-C-Netz in ein TT-Netz umzustellen !
Hat der Versorger Flächendeckend für Thüringen so gemacht 1990 oder 91. War völlig Sinnfrei

Wenn du aber in deiner Verteilung (nach der Wende gebaut) auf der PE Schiene einen dicken grün gelben findest, dann gibt es sicher auch einen Erder. Mitunter wurden dann auch Staberder im Keller versenkt bis unter das Ziegelpflaster.

Nur mal so nebenbei zu DDR Zeiten hieß TN-C auch Nullungsfähiges Netz und dazu zählte jedes Erdkabelnetz und sogenannte umbruchsichere Freileitungsnetze. Als Umbruchsicher galten Betonmaste, Stahlmaste und Holzmaste, die un der Erde Betonschuhe hatten. Das Holz war also nur über der Erde. Und erkennen konnte man das an der Freileitung auch daran, das der PEN unten am Mast war und an den Isolatoren vom PEN so eine Art S-Haken hing. Alles ganz einfach für den Eli, egal ob der in Rostock oder Suhl im Einsatz war:D
 
Erst mal wäre der hier lose grüngelbe Leiter im HAK ordentlich zu isolieren und dann ein Erder zu setzen oder die Anlage SOFORT außer Betrieb zu setzen.

Ohne Erdung ist der Betrieb lebensgefährlich!!!
Fehler werden dadurch über den verbundenen PE verschleppt!

Mit dem Richtigen Werkzeug sollte auch in Deinem Boden ein Erder mögilch sein, ansonsten ums Haus aufgraben und einen Ringerder legen.
 
Danke für Eure Infos! Ein Erder wird definitiv gesetzt, auch wenn der E-Mann darauf etwas genervt eingegangen ist. Ich hab mal die E-Schrankverkleidung oberhalb vom Zähler abgenommen (der Zähler ist verplomt + untere Schaltschrankabdeckung auch), in der Hoffnung die weiterführenden Kabel besser sehen zu können. Es kommen hinter dem Zähler 4 dicke Kupferadern, 3xSchwarz und 1xBlau hervor. Von Grün/Gelb ist nichts zu sehen. Ich versuche jetzt nochmal die Verkleidung der Sicherungen abzunehmen.
 
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So geschafft. Ganz oben sind zwei Sammelschienen. Eine mit mehreren PE Kabeln bestückt und eine weitere mit mehreren N bestückt. Es gibt dort erstmal keine Brücke zwischen beiden. Die dickste PE-Ader auf der Schiene ist die, die im HAK nicht angeschlossenen ist und am Zähler vorbeigeführt wurde. Ansonsten gehen von dort nur noch wesentlich dünnere Kabel ab. Mir ist nun bewusst, dass der PE-Leiter zwar durchgängig installiert ist, ABER ohne Erderanschluß als Sackgasse! Sonst müsste doch da irgendwo noch ein dickes Kabel aufgeklemmt sein von Erder? Eine Potischiene gibt es nicht.
 
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