TT-Netz ohne Anlagenerder?

Diskutiere TT-Netz ohne Anlagenerder? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich bin neu hier und habe schon versucht einiges zu recherchieren. Trotzdem bleiben Fragen! Hier zu meinen Problem: Ich besitze ein...
Dann wird der Erder wohl fehlen...Nachrüsten lassen.
 
In Türingen wurde das Netz offiziell zwar auf TT umgestellt, aber nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Technisch ist es immer noch TN-C, der PEN soll ab HAK aber nur noch als N betrachtet werden. TN-C-Netze können so immer noch weiter betrieben werden. Bei technischen Änderungen oder Neubauten soll dann TT errichtet werden. Aber nicht mal das wird konsequent durchgesetzt.
 
Wenn der Netzbetreiber sein Netz als TT-Netz bezeichnet ist eben nicht garantiert das da der N Niederohmig genug geerdet ist ! Und somit ist die Funktion des " PEN" als PE nicht gewährleistet. Hier wurde auf Kosten der Anwender eine Netzsanierung vorgenommen . Es ist für den Netzbetreiber billiger sein Netz als TT-Netz auszulegen als das Netz PEN tauglich zu machen!
 
In Türingen wurde das Netz offiziell zwar auf TT umgestellt, aber nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Technisch ist es immer noch TN-C, der PEN soll ab HAK aber nur noch als N betrachtet werden. TN-C-Netze können so immer noch weiter betrieben werden.

Wenn die Beschreibung des TE korrekt sind, dann hat er aber kein TN-Netz, weil es offensichtlich keine Bruecke (Aufteilung) zwischen PE und N gibt...das waere ein TT ohne Anlagenerder, so wie es der TE korrekt beschreibt. Da duerfte selbst der Schutz durch den im TT obligatorischen RCD nicht zuverlaessig funktionieren...
 
@holzgewehr
Ich kann dir nur raten weiter zu suchen. Mir ging es ähnlich (Südthüringen, Netzgebiet der TEN).

In unserem Altbau aus den 90er Jahren gibt es zwar trotz HAK von 1994 eine PE-N-Brücke im Zählerschrank, was ja auf TN-C-S schließen lässt, wo ein Erder nicht zwingend benötigt wird. Aber ich begab mich aus Neugier mal auf die Suche in Sachen Erdung und Potentialausgleichschiene. Letztendlich war dieser mitsamt der Zuleitungen im Keller hinter einer Wandverkleidung verborgen. Ohne jede Kennzeichnung. Einen Plan gibt es ja erst gar nicht.
Von hier aus konnte ich dann auch sehen, dass eine einzelne PE-Ader in den Hof führt, wo vermutlich der Erder liegt.

Bei dem was man hier so liest, war das wohl eine gute Entscheidung des Vorbesitzers. Die TAB auf die sich die TEN bezieht ist von 2019 (Bundeswortlaut) und gibt dazu nichts Konkretes her, außer dass bei Neubauten ein Anlagenerder verpflichtend ist.
 
Sollte hier die Erdung bzw PEN Brücke fehlen dürfte sich zwischen N und PE kein Druchgang messen lassen.

Der Erder ist SOFORT nach zu rüsten und wenn der VNB hier ein TT vorgibt ist auch die PE N Verbindugn ausfindig zu machen und zu trennen.

Die Verbindung kann man mit einem SELV Trafo (Prüftrafo), Leuchte und Stromzange sehr gut finden.
 
Ihr habt mich nun auf die Idee gebracht mit dem Erder suchen und der N/PE Brücken Messung. Also ein Erder, ein aufgeklemmtes Erdungskabel oder Rohrschellen mit Kabeln sind nicht zu finden. Ich hab nun mal mit dem Durchgangsprüfer verschiedene Steckdosen und Unterverteilungen durchgeprüft. Inklusive Zählerschrank und den dort enthaltenen Sicherungen der Garage/Werkstatt, ist N und PE getrennt (Neuinstallation 90er Jahre). Von dort aus geht ein modernisiertes 5 adriges Erdkabel ins benachbarte alte Wohnhaus und trifft im Keller-Klemmkasten (N und PE auch getrennt / PE endet dort) auf das alte 4 adrige Kabel (Blau/Braun/Weiss/Rot) zum Haussicherungskasten im OG. Dieser Haussicherungskasten ist in den 2000ern auch modernisiert worden. Dort befindet sich oben die N und PE Sammelschienen, die jetzt eine Verbindung zwischen N und PE aufweisen, ABER optisch keine Brücke vorhanden ist. Also müssen irgendwo zwischen dem Keller-Klemmkasten und dem Haussicherungskasten oder ggf. in den Wohnhaussteckdosen Brücken vorhanden sein. Das alte 4 adrige Kabel mit den alten Farben kommt dort auch nicht mehr zum Vorschein. Also weist das Wohnhaus wohl ein TN-Netz auf und der Rest ein TT-Netz ohne seperate Erdung. Ich stelle nun selber fest, dass die Erdung schnellstens her muß. Aber im Wohnhaus sind teilweise nur 2 Adern verlegt, pro Steckdose. Könnte oder sollte man dort eine seperate (TN-Netz) PEN-Erdung vornehmen, getrennt vom Rest?
 
Alles was zweiadrig ist, ist komplett zu ersetzen und sofort Still zu legen.
Der Versorger gibt Dir ein TT Netz, daraus wird in keinem Fall ein TN Netz.
Der Versorger sagt Dir mit der Aussage TT Netz, daß der vierte Leiter in seiner Leitung eine Gefährliche Spannung gegen Erde führen kann.
Wenn Du diesen N nun als PEN missbrauchst und die Spannung nun hoch geht setzt Du das Ganze Haus unter Spannung.

Lass Die Anlage komplett in Ordnung bringen von einem Fachmann.
So ist das lebensgefährlicher Pfusch.
Auch sind höchst wahrscheinlich FI Schutzschalter auch für Verteilerkreise nötig um die Abschaltbedingungen ein halten zu können.

Im Erdschlußfall kann es Dir hier sehr gut passieren, daß Deine Sicherungen wesentlich zu spät oder sogar gar nicht auslösen- > erhebliche Brandgefahr!
 
Wenn es ein echtes TT-Netz ist, dann ist kein TN möglich, weil kein PEN vorhanden ist. In Türingen ist es etwas anders. Die vorhandenen TN-C Netze wurden per Anweisung über nacht zu TT-Netzen erklärt. Der PEN blieb technisch erhalten. Die Hausnetze sollten neu quasi als örtliches TT errichtet werden. Hier ist ein nach wie vor vorhandenes TN-C technisch kein Problem.
 
Im TT-Netz gibt es keinen PEN. Und selbst wenn das TN-C-Netz zu einem TT-Netz erklärt wurde ist eben nicht sichergestellt das der N die Funktion des PEN übernimmt!
 
In unserer Nachbarkommune betrieb man auch ewig ein TT-System, vermeintlich auch in den 1975 eingemeindeten Ortsteilen welche vorher Nullungsgebiet waren.
Seit ca. 20 Jahren darf flächendeckend wieder ein TN-System genutz werden.

Im eingemeindeten Teil wurden lediglich neu errichtetete Gebüde in der zwischenzeit in TT installiert, alles andere ist weiterhin so wie es vor 1975 errichtet wurde!
 
Der Netzbetreiber erklärt ein TN nicht einfach so zum TT Netz.
vermutlich kann er hier nicht garantieren, daß der Sternpunktleiter ausreichend gering Spannung gegen Erde hat.
Wenn nun andere in der Nachbarschaft dem zu folge auf TT umstellen und somit deren Erder auch nicht mehr den "PEN" stützen wird die Situation für denjenigen der da noch meint "TN ging doch immer", zusätzlich erheblich kritischer!
 
Zu diesem Thema eine fachliche Betrachtung gefunden:

Fachartikel

Zwar schon 20 Jahre alt, aber so langsam wie die öffentlichen Mühlen mahlen, quasi aktuell ;)
 
Der Netzbetreiber erklärt ein TN nicht einfach so zum TT Netz.
vermutlich kann er hier nicht garantieren, daß der Sternpunktleiter ausreichend gering Spannung gegen Erde hat.

Wurde im Großteil von Thüringen administrativ aber so gemacht. Der Grund damals war, dass der Netzbetreiber die Wirksamkeit der Schutzmaßnahme für den Mittelpunktleiter nicht mehr vertragsmäßig gewährleistet hat. Der Spaß führte sogar soweit, dass man in korrekt errichteten TT-Netzen auf Antrag den N und in der Anlage zur TAB stand wirklich Neutralleiter, am HAK zusätzlich erden durfte. Möglicherweise wurden im Zuge von Neuerrichtungen, z.B in Neubaugebieten, echte TT-Netze errichtet, wo diese Genehigung dann verwehrt wurde.
 
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