Typbezeichnung dieser uralten Stoffummantelten Adern?

Diskutiere Typbezeichnung dieser uralten Stoffummantelten Adern? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, hab grad meine Unterlagen über das Uraltklump verbummelt und soll heut noch nen Mängelbericht schreiben. Das gibt sicher noch nen Fundus...
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Hallo,

hab grad meine Unterlagen über das Uraltklump verbummelt und soll heut noch nen Mängelbericht schreiben. Das gibt sicher noch nen Fundus für lustige Fotos von haarsträubenden Installationen aus den 1940ern ;-)
Der Kunde ist schwer zu überzeugen, dass hier nichts, aber auch gar nichts gerettet werden kann. Um meine Ansicht zu begründen, soll ich bis morgen Abend einen ausführlichen Mängelbericht abgeben und der muss natürlich wasserdicht sein.

Nun die eigentliche Frage wie heissen diese uralten Stoffummantelten Adern, die nach dieser Zeit schon bei der geringsten Bewegung zerbröseln und deren Isolation der Enden heute fast nur noch aus hilfsmässig rumgefummelten Iso-Band bestehen?

Ich möchte dieses wunderbare Highlight gerne fachgerecht formuliert in das Sammelsurium der festgestellten Mängel aufnehmen ;-)

Wäre echt nett, wenn ihr mir da aus der Patsche helfen könntet.

Viele Grüsse,

Uli
 
NGA- NormGummiAder, vorgänger der NYA(H07V-U)
 
Stimmt :idea: - NGA war das - Da setzte wohl ein Verdrängungseffekt bei mir ein :lol:
Sehr vielen Dank, das macht meinen Verriss der bestehenden Anlage komplett ;-)
Da wurde so ziemlich alles gemacht, worüber man heute die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Das geht bei den Steckdosen und Schaltungen los und geht über die Zähler bishin zu den NHs weiter. Die haben da echt nix ausgelassen.

Nochmals vielen Dank und viele Grüsse,

Uli
 
Hallo,

bin wieder da und der Schrecken steht mir ins Gesicht geschrieben.
Cheffene von des Firma wollte persönlich mit mir sprechen. Irgendwie kannte er meine Skills, obwohl ich selbst darüber nie ein Wort verloren habe. Natürlich kam das übliche blah bla blah ... und wie ich mir als Informatiker so ein Urteil erlauben könnte. Er sei schliesslich Elektromeister und könne selbst beurteilen, was sicher sei oder nicht ... – Er dürfe nur nicht selbst zertifizieren?!?!!!
Irgendwie kam wohl ein zweifelnder Blick von mir und ich fragte, weshalb er dann uns damit beauftragt hätte?
Er konterte gleich wieder damit, dass er schliesslich den Meistertitel hätte, den Beruf aber längst aufgegeben hätte, weil andere Geschäfte mit Immos lukrativer seien ... blah blah blah...
Ich kam mir vor wie in nem kitschigen Mafiaschinken und der Pate spricht die letzten guten Worte zu mir, bevor ich entweder ne Unterschrift gebe oder man mich zu einem romantischen See begleitet, wo ich dann neue Schuhe verpasst bekomm und tauchen gehen darf.
Ich wollte ihn nicht angreifen, aber langsam wurde ich sauer und versuchte ihm zu erklären wo die Mängel liegen, dass das schon im Erstellungszeitraum recht zweifelhaft war und da nichts etwas ändere, ob ich "nur" Informatiker sei oder nicht - Vorschriften sind Vorschriften, Normen sind Normen und die stehen nun mal fest - Egal ob das ne Putzfrau (ohne die herabzuwürdigen) oder höchstgewürdigter Jurist, diplomierter E-Techniker, E-Meister oder sonst was sei! Als ich versuchte ihm wenigstens die Funktionsweise eines FI zu erklären und warum der in diesem maroden Objekt gar nicht funktionieren kann, hat er nur müde abgewinkt und gemeint, dass er das Gespräch (so wörtlich!) mit einem Dilettanten nicht weiter führen möchte und sich jetzt nach kompetenten Fachkräften umschauen wolle.
Kurzum, ein Rausschmiss!

Es ist richtig, dass ich im E-Fachhandwerk keinerlei Titel habe - Ich bin insofern dort Quereinsteiger aus einer entfernt verwandten aber vielschichtigen Branche. Auch interessierte Nicht-Elektriker können lesen, verstehen und interpretieren was geschrieben steht und warum die meisten Vorschriften, Normen oder Empfehlungen sinnvoll sind.
Das Verhalten des "Paten" zeugt m.E. von Arroganz und Ignoranz! Was der vorhat, das will ich mir lieber nicht vorstellen - Irgendwoher bekommt der seine Unterschrift und dann darf diese arme Tropf im Schadensfall seinen Kopf hinhalten :cry:
Der Auftrag war wohl für die Katz und ich muss das meinem Cheffene erklären. Aber es gibt Dinge, die man nicht mal für Geld tut und da bin ich bestimmt nicht zimperlich - Hauptsache es bleibt/wird einigermassen sicher!
Irgendwie quälen mich Gefühle, dass ich das beobachte und ggf. anzeige - Ja ich weiss, sowas macht man nicht. Ich wäre auch nicht sauer, wenn sein Vorhaben wenigstens halblegal gewesen wäre - Aber so nicht! Da geht es schlimmstenfalls um Leben - Was tut man da?

Schade eigentlich, ich hätte gerne ne Fotoserie gemacht, aber das war ja anfangs nicht erlaubt.
Na ja, immerhin hab ich doch keine Betonschuhe an und musste bei dem Wetter nicht tauchen gehen.

Traurige Grüsse,

Uli
 
Hallo Uli,

was soll man dazu sagen.

Es gibt Meister die haben einen Grundsatz:

"Ich habe Recht"

Wenn jemand etwas anderes behauptet wird er sofort eingestampft. Mit diesen Leuten musste ich mich schon oft begnügen, zum Glück noch nicht als Arbeitgeber.

Ich hab auch schonmal nem Fremdmonteuer gesagt er könnte doch die Regelung optimieren wenn er die ganze Zeit danebensteht und mir sagt was ich alles falsch mache, da wurde er ganz kleinlaut und hat wieder angefangen an seinen Verschraubungen zu arbeiten.

Wenn dein Arbeitgeber solche Installationen aufbaut, ändert und unterschreibt ist er selbst schuld. Wenn etwas passiert dann ist er dran. Das schlechte in DE ist: Es muss immer erst etwas passieren bevor reagiert wird, somit denke ich bringt es nichts wenn du jmd. auf diese Installation aufmerksam machst. Leider.

Und das eine nicht Fachkraft mehr Fachwissen aufweist als ein Meister finde ich für den Meister peinlich. Ich möchte dich damit nicht abwerten, sondern eher das Gegenteil.

Ich wünsche dir viel Glück, bleib trocken um die Füße ;) Und vielleicht hast du als nächstes einen etwas umsichtigeren Arbeitgeber.

MfG

Marcel

P.S: Weist du was ich denke? Das er den Auftrag nur bekommen hat weil er super günstig ist, und aufgrund deiner festgestellten Mängel bei dem Auftrag richtig draufzahlen müsste, was ihm gegen den Kragen geht.
 
Matze001 schrieb:
Hallo Uli,

was soll man dazu sagen.

Es gibt Meister die haben einen Grundsatz:

"Ich habe Recht"

Wenn jemand etwas anderes behauptet wird er sofort eingestampft. Mit diesen Leuten musste ich mich schon oft begnügen, zum Glück noch nicht als Arbeitgeber.

Ich hab auch schonmal nem Fremdmonteuer gesagt er könnte doch die Regelung optimieren wenn er die ganze Zeit danebensteht und mir sagt was ich alles falsch mache, da wurde er ganz kleinlaut und hat wieder angefangen an seinen Verschraubungen zu arbeiten.

Wenn dein Arbeitgeber solche Installationen aufbaut, ändert und unterschreibt ist er selbst schuld. Wenn etwas passiert dann ist er dran. Das schlechte in DE ist: Es muss immer erst etwas passieren bevor reagiert wird, somit denke ich bringt es nichts wenn du jmd. auf diese Installation aufmerksam machst. Leider.

Und das eine nicht Fachkraft mehr Fachwissen aufweist als ein Meister finde ich für den Meister peinlich. Ich möchte dich damit nicht abwerten, sondern eher das Gegenteil.

Ich wünsche dir viel Glück, bleib trocken um die Füße ;) Und vielleicht hast du als nächstes einen etwas umsichtigeren Arbeitgeber.

MfG

Marcel

Und Meister arbeitet nicht in jedem Fall besser als "Laie"
Beispiel so auch von Kollegen bestätigt die eine Abnahme gemacht haben:
100m ! 3x1,5er NYM-J abgesichert mit C16 A LSS...
Die Verdrahtung in der UV verdiente nur die Bezeichnung
Kraut und Rüben.
Installiert von einer -konzessionierten Fachfirma-!
Auf der anderen Seite ein Hausbesitzer der alles in Feierabendarbeit erledigt hat der war hingegen schon fast
zu vorsichtig Kühlschrank und einige EDV-Stromkreise nur
mit 6A abgesichert obwohl die Leitungslängen sogar unter
den obligatorischen 15-18m lagen.
Alles wirklich fein verdrahtet größere Querschnitte wie im
rechten Winkel saßen sogar in der Mitte der Käfigklemmen
der LS sieht man auch nicht immer, schade heute soll der
Mann aufgrund der Pleite seiner Firma arbeitslos sein,wie
der Kollege weiter berichtete an dem wäre glatt ein guter
Elektriker vorbeigegangen :cry:
 
Hallo Uli,

Ich finde dein Verhalten abolut professionell!
Was sollst du deinem Chef den erklären müssen? Wenn er korrekt arbeitet und sich an die Vorschriften hält, müsste er dich für dein Engagement sogar loben!
Falls dort wirklich alles unter aller sau ist (Von Zähler bis Installation) dann nimm Kontakt zu dem zuständigen EVU auf, so schnell schaut der Kunde gar nicht und der Strom wird abgeschaltet.

Ich hatte mal einen ähnlichen Fall, die ganze Wohnungsinstallation absolut Lebensgefährlich, also wirklich nichts wo man mal ein Auge zudrücken könnte.
Als ich dem Kunden sagte das ich die Anlage außer Betrieb nehman muß bis die Mängel beseitigt sind, wurden mir Schläge angedroht. Ich setzte schließlich mit Hilfe der Polizei die Anlage außer Betrieb, die Polizei blieb bis jemand vom EVU kam und dort Sperreinsätze angebracht hat.

Wer nicht hören will....

Gruß Frank
 
Frankie schrieb:
Ich setzte schließlich mit Hilfe der Polizei die Anlage außer Betrieb, die Polizei blieb bis jemand vom EVU kam und dort Sperreinsätze angebracht hat.

Wer nicht hören will....

Das geht??
Wenn ja hätte ich mir schon einigen Ärger ersparen können. :shock:
 
Ja das geht.

Natürlich sollte man eine solche Aktion immer ausreichend begründen können.

Wenn jemandem Schläge angedroht werden, so ist dies ein Grund die Polizei einzuschalten.

Ist eine Anlage lebensgefährlich so hat eine Elektrofachkraft dafür zu sorgen das dies nicht so bleibt, sei es durch Stilllegung oder Anpassung.

Wer lebensgefährliche Zustände erkennt und nicht handelt, und es kann ihm nachgewiesen werden ist auch dran.

MfG

Marcel
 
Matze001 schrieb:
Wer lebensgefährliche Zustände erkennt und nicht handelt, und es kann ihm nachgewiesen werden ist auch dran.

Das ist mir bekannt wusste nur nicht,das man auch die Polizei zur Hilfe holen kann.

Bis jetzt ging es ja auch ohne war aber stellenweise stressig. :D
 
Wenn jemand ein Kind mit einem Messer bedroht, oder mit einer Kupferleitung die Blank aus der Wand guckt in krabbelhöhe, beides kann gleich tötlich sein!

Das ist meine Meinung!

MfG

Marcel
 
Hallo,

zunächst mal vielen Dank für eure Anteilnahme. Ganz so schlimm ist es jetzt auch nicht. Allerdings ist es doch so schlimm, dass ich ernsthaft dran denke den VNB da drauf zu hetzen - Denn lassen darf man das so auf gar keinen Fall!

Viele Grüsse,

Uli
 
1. Ein NGA in der Anlage rechtfertigt nicht unbedingt eine Abschaltung nur weil Sie alt ist.
2. Vorschriften und Normen können falsch sein.
3. Es gibt einen Errichter und Prüfprotokolle so das der Verursacher ausgemacht werden kann.
 
Uns wurde in der überbetrieblichen Ausbildung eingetrichtert, wir seien nicht die "Strompolizei".. :roll:
 
Es ist in eurem eigenen Interesse, nem Kollegen haben se mal ans Bein gepisst deswegen.

Er hat einem Freund gesagt das die offene Abzweigdose im Kinderzimmer lebensgefährlich ist, dann ist etwas passiert, und der Freund pisst ihn an weil er nichts unternommen hat... schöne Freundschaft!

MfG

Marcel
 
Es ist in eurem eigenen Interesse, nem Kollegen haben se mal ans Bein gepisst deswegen.

Er hat einem Freund gesagt das die offene Abzweigdose im Kinderzimmer lebensgefährlich ist, dann ist etwas passiert, und der Freund pisst ihn an weil er nichts unternommen hat... schöne Freundschaft!

Wo ist der Tatbestand? Und welchers Recht soll beschnitten worden sein?
 
Ich hab es nicht mehr genau im Kopf, ist leider schon zu lange her.

Er hat auch am Ende nichts angehengt bekommen, aber zunächst war es glaubig fahrlässige Körperverletzung oder irgendwas in der Richtung, da er den Mangel kannte, und nicht gehandelt hat.

MfG

Marcel
 
Er hat auch am Ende nichts angehengt bekommen, aber zunächst war es glaubig fahrlässige Körperverletzung oder irgendwas in der Richtung, da er den Mangel kannte, und nicht gehandelt hat.

Zur Verurteilung benötigt man einen Verantwortlichen. Das ist der Betreiber oder Besitzer. Einen Errichter gibt es bei diesen alten Anlagen nicht.
Wenn jemand der Meinung ist das die alte Bestandsanlage noch gut ist und keine Werte vorliegen kann er dies machen. Alter ist kein Mangel.
 
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