Überlastschutz geht vor Selektivität

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Hallo :)
Ich hatte in einem anderen Beitrag die Aussage eines einzelnen Mitglieds gelesen, "Überlastschutz gehe vor Selektivität". Da ich momentan vor folgendem Problem stehe, wollte ich einfach mal mehr Meinungen zu dem Thema hören (rein logisch würde ich dem Satz zustimmen).

Ich möchte eine bestehende Leitung 5x1,5mm² (50m) neu absichern, um sie im Fall der Fälle effizienter nutzen zu können (was vermutlich 1x in 3 Jahren der Fall sein wird). Sie wurde damals nur so Pi x Daumen abgesichert (also sprich es wurde nix berechnet, sondern abgeschätzt). Ich weiss, der Spannungsfall waere bei Volllast (16A) katastrophal, ich denke mal ich werde sie gegen eine 5x2,5 austauschen.

Grundsätzlich könnte ich die Leitung bei günstiger Verlegeart (D und E, also in Luft und in der Erde) mit B16 absichern. Dann würde die Leitung an ihrem Bestimmungsort ankommen, und dort viele kleine andere Leitungen 3x1,5mm² (die in den 50 Metern schon eingerechnet wurden) versorgen. Diese Leitungen sind teilweise nach B2 und teilweise nach C verlegt. Meine Idee waere nun, die Leitungen am Endpunkt der Hauptleitung (5x1,5) jeweils mit 10A abzusichern. Damit wäre die Selektivität 16 -> 10A nicht mehr gegeben. Allerdings der Überlastschutz.

Achja, hauptsächlich werden an der Leitung Lichtstromkreise und Steckdosenstromkreise versorgt...
Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt...

Schöne Grüße
Jan
 
Hallo,

also die Selektivität könnte man trotzdem wieder herstellen. Die B16A gegen Neozed gLgG 16A und dahinter ein B10A Sicherung. Dadurch währe die Selektivität wieder gegeben.

Zu der Leitung an sich: Ich denke es wird Drehstrom übertragen? Trotzdem passt die ganze Sache hinten und vorne nicht. Du kannst 1,5mm² Drehstrom 16A 3% Spannungsfall, maximal ca. 36m weit verlegen. Wenn wir a davon ausgehen das die restlichen 14m 1,5mm² sind mit 10A Absicherung hätten wir ca. 4,5% Spannungsfall. Das würde bedeuten dass du 300W auf den Leitungen sinnlos verträtst und sie sich natürlich auch dementsprechend erwärmen (bei voller Belastung). Also entweder wird dir ganze Sache mit sehr kleinen Sicherungen abgesichert, was sinnlos ist da ja auch mal Leistung entnommen werden muss, oder die Zuleitung wird gegen eine neue ausgetauscht.

Mit freundlichen Grüßen MArcell
 
Ja,
ich halte es auch für Wahnsinn, 1,5mm² auf einer so langen Strecke zu verlegen. Für eine Wegebeleuchtung wäre das denkbar, aber nicht, wenn da dran zahlreiche Steckdosen- und Lichtstromkreise hängen. In der Garage kommt 4mm² an, und ist mit 25A NEOZED abgesichert. Ich haette die 4mm² in die Schuppen (3 Stück) :!: im Garten weitergefuehrt und dort eine Kleinverteilung gesetzt. Da hängen ca. 10 Licht- und Steckdosenkreise sowie eine CEKON-Dose dran, alleine deswegen wäre 4mm² sinnvoll. Außerdem ließe sich damit der Spannungsfall bei Last stark reduzieren.

Der Spannungsfall würde im Moment 2,5% (10,3V) bei Volllast (10A) betragen. Und man überlege, wie schnell sich Volllast auf einer Phase realisieren ließe...ein einphasiger 2,2kW Heizlüfter wuerde eine Phase mit 9,5A belasten. Und 2,2kW sind nun nicht unbedingt etwas Besonderes...

Achja....die 50 Meter sind übrigens etwas großzügig geschätzt. Da ich nicht selbst vor Ort war, um nachzumessen, habe ich den genannten Wert von ca. 40 Metern für meine Berechnungen lieber mal um 10m erweitert.

MfG
Jan
 
Der Spannungfall ist von direkt nach dem Zähler bis zum Endpunkt zu berechnen.

Ist Dein Zählerkasten auch gleichzeitig die Unterverteilung und der Startpunkt der 50m?

wenn ja stimmt deine Überlegung

wenn nein ist noch der Spannungsfall vom Zählerschrank bis zur Unterverteilung zu berechnen und von den 3% abzuziehen.

zudem geht eine Leitung mit 2,5mm² Durchmesser auch nur bis 30m

Bis 60m geht das nur wenn die Leitung ausschließlich symetrisch belastet wird, das heißt ohne Anschluß des N-Leiters
 
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