Überspannung bei Blitzeinschlag bis zu welcher Reichweite?

Diskutiere Überspannung bei Blitzeinschlag bis zu welcher Reichweite? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo liebes Forum, in meiner Firma wird derzeit diskutiert, ob wir einen Blitzschutz benötigen oder nicht. Argument dagegen ist, dass unsere...
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Yamashita

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Elektriker/Dipl- Ing. E-Technik
Hallo liebes Forum,
in meiner Firma wird derzeit diskutiert, ob wir einen Blitzschutz benötigen oder nicht. Argument dagegen ist, dass unsere Serversysteme mit ca. 10 Meter Distanz zu allen Außenwänden und einer Blitzableiteranlage so weit von dem resultierenden Strom entfernt sind, dass es zu keiner Auswirkung mehr kommen könne. Ich halte das für eine Fehleinschätzung. Allerdings halte ich Auskünfte von Elektroinnungen und Fachhändlern auf Homepages für zumindest etwas hoch gegriffen, schließlich haben die ein Interesse daran, Ihre Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen.

Kann hier jemand Aussagen machen, bis zu welcher Distanz Überspannungen durch induktive Einwirkung möglich sind?

In dem Zusammenhang sind mir noch einige Fragen in den Sinn gekommen: Die induktive Wirkung wirkt ja auf alle 3 (bzw. 5) Adern nahezu gleichmäßg, einige mm Distanz aufgrund der Lage im Kabel mal vernachlässigt, dementsprechend dürfte am Gerät erstmal keine Überspannung auftreten, da Phase und Null dasselbe Potenzial bekommen. Wieso kommt es trotzdem zu Überspannung? Ich erkläre mir das so, dass Nullleiter und Phase unterschiedliche Widerstände zum Erdungspunkt haben und daher der eine Strom besser abgeleitet werden kann, weniger Spannung verursacht, als der andere und die auftretende Differenz am Gerät die Überspannung ist, die das Gerät zerstört. Ist diese Annahme korrekt?
 
Bei den Spezialisten nachlesen ...

Lies mal bitte die bisherigen Beiträge und folge auch den entsprechenden LINKs dort.

Vor allem der LINK zu Dehn und was man dort zu sehen bekommt, ist sehr aufschlußreich, und wird deine Fragen weitgehend beantworten.

Wenn in deinem Betrieb IT-ler das Sagen haben, dann stehst du auf verlorenem Posten, denn die Jungs haben "meistens" von Blitzschutz so ca. NULL-Ahnung.

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Potentialausgleichschiene bei Blitzschlag, bzw. daraus resultierenden Überspannungen, gegenüber dem Erder ein "erschreckend hohes" Potential erreicht, was wiederum große Schäden in der betroffenen Anlage erzeugt.

Wie gesagt: lies bei Dehn und eventuell glauben dir dann deine Kontrahenten, wenn du ihnen zeigst, was der Experte Dehn zum Thema zum besten gibt!

Viel Spaß bei der Diskussion.

Greetz Patois, der auch schon seinen Router ersetzen musste :wink:
 
Außenwände sind kein Schutz vor Blitzeinschlag.

Um einen Blitzeinschlag nicht zur Gefahr für das Haus werden zu lassen ist ein fachgerechter äußerer Blitzschutz notwendig.

Da es sich hier um elektronische Bauteile handelt langt hier ein äußerer Blitzschutz nicht aus.
Hier sind auch Überspannungsschutzeinrichtungen des Types 1,2 und 3 notwendig um die Anlage vor Überspannungen zu schützen.
 
Nachtrag:
Eine Überspannung in einer elektrischen Leitung verteilt sich über eine nicht absehbare Strecke.
Sitzt dazwischen nicht irgend ein Gerät über das diese Spannung sich ausgleichen kann wirkt die Überspannung etliche Kilometer.

Hat ein Gebäude keinen äußeren Blitzschutz ist es dem Blitzstrom oft ein einfaches auf elektrische Leitungen über zu springen.

Der einzige funktionierende Schutz ohne äußere Blitzschutzanlage wäre ein unterirdischer Bunker mit integiertem Kraftwerk ;)
 
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